Weltkusstag: Unterschiedliche Kussarten
Ein Kuss ist und bleibt ein Kuss? Ganz und gar nicht! Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Arten zu küssen. Einige Beispiele sind:
- Bruderkuss
- Abschiedskuss
- Handkuss
- Luftkuss
- Wangenkuss
- Judaskuss
- Zungenkuss
Normalerweise würde diese schier unglaubliche Inflation dazu beitragen, dass der Kuss seinen Wert verliert. Wirtschaftliche Grundsätze greifen hier jedoch nicht: Der Kuss ist das Wertvollste, was sie Liebende schenken können. Es ist ein intimer Moment, der zwei Menschen vorbehalten bleibt, deren Herzen nur füreinander schlagen. Ein Zeichen von Zuneigung, Leidenschaft und Liebe.
Was ist ein perfekter Kuss?
Die Antwort darauf ist, dass es keine Antwort geben kann. Der perfekte Kuss ist einmalig. Jedes Mal anders. Manchmal ist es nur ein flüchtiger Moment. Ein leises Berühren von Lippen. Eine Andeutung. Ein Luftzug. Öfter ist es Knabbern und Saugen, Pressen und Schlingen. Manchmal auch ein Schmatzen. Zungen, die miteinander spielen. Gleichstarke Gegner, die sich jagen und fangen, die ihren Gefühlen folgen, sich kosten und kosen.
Das ist freilich noch immer keine Definition für den perfekten Kuss. Aber der Versuch einer Annäherung. So ist das nun mal mit dem Küssen, bei dem Phantasie und Kreativität, Zärtlichkeit und Ungestüm, Sturm und Drang abwechseln. Er ist wie eine Formel mit 20 Variablen. Und das macht den Reiz aus. Ein Kuss ist mal aktiv, mal passiv. Man spielt mit dem anderen, dirigiert ihn und lässt sich dominieren.
Ein Kuss umfasst nicht nur die Lippen
Die Hände spielen dabei keine unwesentliche Rolle. Küssen ist nicht nur Mund-zu-Mund-Akrobatik. Die Hände können sogar die Hauptrolle übernehmen: Sie greifen ins Haar, ziehen leicht daran, streicheln oder bringen den anderen noch näher. Sie können den Körper verführen und den perfekten Kuss auf ein anderes Level heben.
Das Gebiet der Empfindung vergrößern oder verlagern, Akzente setzen. Sie können ablenken und hinführen, verführen im Wortsinne. Natürlich können die Hände ebenso gut festhalten, Halt geben, beschützen, damit der andere sich fallen lassen kann.
Küssen ist Hingabe
Zum Weltkusstag sollten Sie sich bewusst machen: Küssen ist Hingabe. Genuss. Das Denken setzt aus und wird überstrahlt von Fühlen. Loslassen. Vertrauen. Ausliefern. Man spürt die Küsse auf der Haut. Feuchtigkeit und Wärme. Spürt die Zunge kitzeln, hört ihr Schmatzen, fühlt das Saugen. Vielleicht wird es begleitet von Worten, die zart ins Ohr gehaucht werden. Wer dabei ständig nachdenkt, grübelt und rational vorgehen will, macht den Moment zunichte.
Ein perfekter Kuss hat immer auch seine eigene Akustik. Er ist hörbar. Nicht nur durch seine primären Laute, sondern auch durch die Reaktionen, die er auslöst. Sie sind wie eine Art Ventil für überkochenden Druck. Das kann ein anschwellendes Atmen oder Keuchen sein. Das Schöne an diesen Geräuschen ist, sie stimulieren noch mehr. Bis wir uns davon mitreißen lassen. Auch gelegentliches Beißen und Knabbern erhöht diesen Reiz. Weil dosierter Schmerz Sinnlichkeit steigert. Und weil er Teil der Gewissheit ist, dass jeder Kuss endlich ist.
Weltkusstag: Vergänglichkeit macht Küsse besonders
Wie oft wünschen sich Liebende, dass der innige Moment der Verschmelzung niemals enden würde, obgleich sie wissen, dass es genau so kommt. Ja, kommen muss. Denn gäbe es kein Ende – es gäbe auch keinen neuen Kuss. Es ist ein Anlauf gegen den Ablauf, ein Aufbäumen gegen das Ausbleiben. Der Schmerz – er gehört zum Kuss wie die Vorfreude darauf.
Weltkusstag: Auswirkungen von Corona
Über viele Jahre hat der angedeutete Wangenkuss zur Begrüßung an Bedeutung gewonnen. Ursprünglich in der Ritterzeit entstanden, wurde das Kussritual zu einer der meistgenutzten Begrüßungsformen. Laut einer Studie gaben sich nur noch 74 Prozent der Erwachsenen die Hand, in der Generation der unter 25-Jährigen sogar nur noch 45 Prozent – der Rest bevorzugte Küsschen rechts und Küsschen links.
Mit Corona hat sich dies deutlich gewandelt. Wenn bei Begrüßung oder Abschied überhaupt noch Körperkontakt stattfindet, ist es höchstens ein flüchtiges Berühren der Fäuste. Eine gute Maßnahme zum Schutz der Gesundheit und vor Ansteckungen, aber eine vorher kaum vorstellbare Veränderung der Begrüßungskultur.
Dabei ist auch fraglich, ob die Menschen zurückkehren und Handschlag oder Begrüßungskuss wieder Normalität werden, wenn die Pandemie überwunden ist. Denn so selbstverständlich es vorher war, seinem Gegenüber die Hand zu reichen, so normal ist es mittlerweile, dies nicht mehr zu tun.
Weltkusstag: Vorteile des Küssens
Einen geliebten Menschen zu küssen und die eigene Liebe auszudrücken, ist wunderschön – daran besteht kein Zweifel. Doch ein Kuss hat noch mehr Vorteile:
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Gesundheit
Mal ganz abgesehen von Ansteckungsgefahr und Corona: Küssen ist grundsätzlich sehr gut für die Gesundheit! Der Stoffwechsel wird angeregt, das Herz pumpt mehr Blut und Sauerstoff durch den Körper und sogar das Immunsystem wird angeregt.
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Glück
Ganz klar: Küssen macht glücklich! Nicht nur, weil Sie dabei einem geliebten Menschen ganz nah sind, sondern weil Ihr Körper Glückshormone ausschüttet. Sie sind also regelrecht berauscht und fühlen sich entsprechend gut.
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Stress
Dieselben Hormone sind auch dafür verantwortlich, dass Sie weniger Stress empfinden und auch in angespannten Situationen entspannter bleiben. So kann beispielsweise ein Kuss vor einer wichtigen Prüfung durchaus helfen, um zur Ruhe zu kommen und sich besser zu konzentrieren.
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Aussehen
Tatsächlich können Sie durch regelmäßiges Küssen sogar besser aussehen. Sie trainieren nicht nur zwischen 30 und 60 Muskeln im Gesicht und Halsbereich, sondern verbessern auch die Durchblutung. So bekommen Sie straffe Haut mit einer schönen und gesunden Hautfarbe.
Wissenswerte Fakten über das Küssen
Passend zum Weltkusstag haben wir zum Abschluss noch einige besonders wissenswerte (spannende sowie amüsante) Fakten über das Küssen für Sie zusammengestellt:
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Rechtskuss
Zwei Drittel aller Menschen drehen ihren Kopf beim Küssen nach rechts.
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Zungenkuss
Nicht nur Menschen kennen den Zungenkuss. Auch bei Bonobos und Orang Utans sind Zungenküsse schon beobachtet wurden.
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Kussverbot
In In Baltimore und Halethropem im US-Bundesstaat Maryland dürfen sich Pärchen in der Öffentlichkeit nicht länger als eine Sekunde küssen. In Iowa darf immerhin maximal fünf Minuten geknutscht werden. Und im Logan County (Staat Colorado) ist es indes verboten, schlafende Frauen zu küssen. Ein Gesetz des Staates Wisconsin verbietet wiederum, sich in Zügen zu küssen, während die Franzosen das Küssen auf Bahnübergängen verboten haben.
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Fastenkuss
Im Fastenmonat des Ramadan ist es Moslems nicht erlaubt, ihren Ehepartner zu küssen.
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Nasenkuss
Das berühmte Aneinanderreiben der Nasenspitze bei den Inuit, auch Nasenkuss, Eskimokuss oder Riechkuss genannt, ist – im Gegensatz zum Klischee – gar kein Kuss, sondern eine ganz eigene Geste, bei der es vor allem darum geht, den anderen zu riechen.
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Rekordkuss
Der längste Kuss der Welt fand vom 18. September 2010 bis 19. September 2010 in New Jersey statt. Matty und Bobby knutschten dabei ganze 33 Stunden lang (Guinness-Rekord).
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Knabberkuss
In Neuguinea knabbern sich Verliebte zärtlich an den Wimpern (statt eines Kusses).
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Filmkuss
Die meisten Filmküsse gab es in dem Streifen „Don Juan“ aus dem Jahre 1926. Damals knutschte John Barrymoore mit Mary Astor und Estelle Taylor ganze 127 Mal.
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Kussangst
Die krankhafte Angst vor dem Küssen oder dem Geküsstwerden heißt Philemaphobie. Oftmals stecken dahinter hygienische Bedenken.
Einen schönen Welttag des Kusses!
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