Avatare: Bedeutung, Herkunft & Anwendung

In der digitalen Welt begegnen Ihnen überall Avatare. Mal als einfache Bilder, mal als realistische Abbildung von Personen. Nicht nur in Computerspielen oder den sozialen Medien, auch im Berufsleben wächst die Bedeutung der virtuellen Identitäten. Wir erklären die ursprüngliche Herkunft und die moderne Anwendung von Avataren – und zeigen, welche Rolle die Psychologie bei der Erstellung spielt…

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Bedeutung: Was sind Avatare?

Avatare sind eine grafische Abbildung von echten Personen in der digitalen Welt. Es sind digitale Kunstfiguren, die einem Nutzer zugeordnet werden und als Alter Ego im Internet verwendet werden. Typisch sind sie zum Beispiel in Computerspielen oder den sozialen Medien.

Der Avatar ist das digitale Spiegelbild einer Person. Als Bild, Symbol, zweidimensionale Grafik oder realistische Nachbildung repräsentiert er einen Menschen und vertritt diesen in der virtuellen Kommunikation mit anderen Nutzern.

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Herkunft von Avataren

Ursprünglich stammt der Begriff Avatar aus dem Hinduismus. Abgeleitet aus dem Sanskrit bedeutet es „Abstieg“ (avatara) und beschreibt Gottheiten, die sich in Form von Menschen oder Tieren auf die Erde begeben. Es sind Inkarnationen von Göttern, um das Gute zu beschützen und Menschen auf dem Weg zum Brahman (höchstes kosmisches Prinzip) zu begleiten.

Im digitalen Kontext wurden Avatare Mitte der 1980er Jahre vom bekannten Spielentwickler Richard Gariott im Spiel „Ultima IV: Quest of the Avatar“ eingeführt. Der Avatar war hier die Verkörperung des Spielers. Der Begriff etablierte sich und wurde auch von Jaron Lanier genutzt, um die Abbildung von Nutzern in virtuellen Realitäten zu beschreiben.

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Anwendung von Avataren

Avatare sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Im täglichen Leben sehen Sie bei zahlreichen Gelegenheiten die virtuellen Abbildungen anderer Menschen – und nutzen auch selbst digitale Kunstfiguren als Repräsentation im Internet:

Avatare in Computerspielen

Spieler treten in der Welt von Computerspielen häufig als Avatar in Erscheinung. Zu Beginn des Spiels wird ein Charakter erstellt und nach eigenen Vorstellungen gestaltet. Dazu zählt das Aussehen ebenso wie der Name – je nach Spiel auch eine Klasse mit verschiedenen Fähigkeiten und Kräften.

Avatare in Social Media

Ob Facebook, Instagram oder anderer Social Media Kanal: Ein Großteil der Nutzer setzt auf Bilder, Grafiken, Symbole oder andere Formen von Avataren als Profilbild. Tatsächliche Fotos nutzen nur wenige. Die Mehrheit legt Wert auf ein anonymes Auftreten.

Große Bedeutung haben sie auch in Foren oder Blogs. Die kleinen Bilder werden bei Beiträgen oder Testimonials neben dem Namen angezeigt, dienen der Identifikation oder zeigen den Status eines Nutzers.

Avatare im E-Commerce

Unternehmen setzen im E-Commerce verschiedene Avatare als digitale Version von Ansprechpartnern oder Beratern ein. Meist ist daran ein Chatbot geknüpft, bei der Fragen weiterhilft oder bei anderen Problemen erst im nächsten Schritt an einen echten (menschlichen) Mitarbeiter weiterleitet.

Avatare in Virtual Reality

Virtuelle Realitäten werden durch moderne Technik möglich und zunehmend realistischer. Menschen interagieren hier in Form von ihren erstellen Avataren miteinander. Jeder kann sich so zeigen, wie er oder sie gerne möchte. Das kann dem eigenen Aussehen entsprechen – aber auch ein völlig anderes Äußeres ist möglich.

Avatare im Berufsleben

In Zeiten von Remote Work findet die Zusammenarbeit im Team immer häufiger digital statt. Kollegen sitzen nicht mehr im Besprechungszimmer, sondern werden durch Avatare in virtuellen Meetings dargestellt. Es wird ein digitales Zusammentreffen simuliert, an dem jeder ortsunabhängig teilnehmen kann.

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Avatare erstellen: Psychologische Effekte

Wenn Sie Avatare erstellen, steht eine zentrale Frage im Raum: Wie soll ihr digitales Abbild aussehen? Im beruflichen Umfeld wählen Sie eine Darstellung, die Ihnen ähnelt und es Kollegen ermöglicht, Sie leicht zu erkennen. Bei anderen Anwendungen haben Sie mehr Freiheiten – und in die Erstellung fließen psychologische Effekte ein:

  • Darstellung des Selbstbilds
    Die Figur kann Ausdruck des eigenen Selbstbilds sein. Sie zeigen sich in der digitalen Welt, wie Sie selbst sich im wahren Leben sehen und empfinden.
  • Darstellung von Wünschen
    Häufig nutzen Menschen einen Avatar, um sich dem eigenen Wunschbild anzunähern. Die Darstellung ist zum Beispiel besonders muskulös oder attraktiv. Man zeigt sich so, wie man gerne wäre und von anderen gesehen werden möchte.
  • Darstellung von Interessen
    Wer nicht sich selbst zeigt, wählt oft ein Abbild der eigenen Interessen. Beliebt sind Fotos von Hobbys, Sportarten oder ähnlichen Aktivitäten. So kann schon durch den Avatar ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstehen.

Avatare beeinflussen das Verhalten

Die Wahl des Avatars bestimmt nicht nur, wie Sie online gesehen werden – Ihr digitales Aussehen kann auch Ihr reales Verhalten beeinflussen. Der sogenannte Proteus-Effekt ist wissenschaftlich belegt und besagt: Virtuelle Abbildungen einer Person wirken auf Eigenschaften und Verhaltensweisen im echten Leben.

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Wie entwickeln sich Avatare in der Zukunft?

Die Bedeutung von Avataren hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen und wird in Zukunft weiter steigen. Durch technologische Entwicklungen werden die digitalen Abbilder nicht nur realistischer, sie können menschliches Verhalten nachahmen und angemessen reagieren. Zentrales Element ist der Fortschritt künstlicher Intelligenz (KI). Experten gehen davon aus, dass detaillierte Abbilder erschaffen werden, die menschliche Körpersprache und Mimik imitieren.

Zudem verwischt in Zukunft die Grenze zwischen digitaler und realer Welt. Schon jetzt können durch VR-Brillen verschiedene Elemente sowie Avatare digital in die echte Welt eingefügt werden.


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