Der goldene Kreis: Erfolgreiche Menschen sagen WARUM

Wer den Erfolg will, muss umdenken. Bei dem sogenannten Goldenen Kreis stehen dabei drei Fragen im Vordergrund: Was, wie, warum? Zentral bleibt aber die Frage nach dem WARUM. Davon ist Simon Sinek, Kulturanthropologe und Erfinder des goldenen Kreises überzeugt. Er findet: Die meisten von uns denken und kommunizieren falsch, weil sie ihre eigentlichen Motive nicht kennen. Sie erklären, was sie machen, oder auch wie. Dabei gibt erst das Warum dem Ganzen einen Sinn und ein Ziel. Und genau diese beiden zu kennen, sei entscheidend für Erfolg und Überzeugungskraft…

Goldener Kreis Simon Sinek Schema Grafik

Der goldene Kreis: Warum ist die Mutter aller Fragen

Wer Kinder hat, kennt die Frage zur Genüge. In der Philosophie bildet sie gar das Zentrum aller Sinnfragen. Und aus unserem Alltag ist sie ohnehin nicht wegzudenken: Die Frage nach dem „Warum?“ (englisch: „Why“).

Das Warum ist der Ausgangspunkt unseres Handelns. Und doch stellen viele Unternehmen, viele Selbstständige ebenso wie Angestellte eher an den Rand ihres Denkens und Handelns. Und genau das möchte Sinek mit dem inzwischen weltweit populären „goldenen Kreis“ ändern. Sinek ist überzeugt, dass wir uns eine komplett andere Sichtweise aneignen müssen.

Ein Beispiel

Die Kommunikationsstrategie der meisten Unternehmen ist von außen nach innen gerichtet:

  • Zuerst erzählen uns Unternehmen WAS sie machen: „Wir haben ein völlig neues Auto gebaut.“
  • Dann erzählen sie uns, WIE sie das gemacht haben: „Wir haben versucht, weniger Treibstoff zu verbrauchen und trotzdem viele PS reinzupacken.“
  • Die Frage nach dem WARUM wird – wenn überhaupt – erst ganz zum Schluss beantwortet: „Unsere Autos sollen die Umwelt besser machen.“

So überzeugt man aber keine Kunden. Es ist ein rein rational, analytischer Erkläransatz. Er klingt sogar eher nach Rechtfertigung, statt nach Überzeugung und Vision. Erst andersrum wird ein Schuh daraus…

Beginnen Sie mit dem WARUM!

  • Was ist Ihre Vision (von einer besseren Welt)?
  • Welche Werte verfolgen Sie?
  • Was ist Ihr Antrieb, Ihre Motivation?

Kurz: Warum machen Sie, was Sie machen? Indem wir uns klar machen, was unsere Triebfeder, der Grund dafür ist, warum wir morgens aufstehen, zur Arbeit gehen und dieses oder jenes Produkt herstellen und verkaufen, können wir auch andere Menschen davon und von unseren Ideen überzeugen.

Der psychologische Trick dahinter: „Was“ oder „wie“ wir etwas machen, ist vielleicht (an zweiter Stelle) interessant für andere. Damit aber kann sich niemand identifizieren. Es bleibt austauschbar und emotionslos.

Apple als Beispiel für den goldenen Kreis

Simon Sinek verwendet dazu gerne das Beispiel des IT-Giganten und Smartphone-Erfinders Apple. Anders als die meisten Unternehmen habe Apple es früh verstanden „von innen nach außen“ zu kommunizieren und den Menschen das Warum zu erklären:

  • Warum ein Smartphone die Welt der Mobiltelefone revolutionieren wird.
  • Warum Smartphones unser Leben „smarter“ machen.
  • Warum ein Telefon mehr kann als telefonieren.
  • Und warum Apps daraus etwas höchst Individuelles machen.

Und siehe da: Millionen Menschen teilten diese Vorstellungen, konnten sich damit identifizieren – und wurden überzeugte Apple-Fans. Das Unternehmen selbst revolutionierte den bis dahin fast schon langweiligen Mobilfunkmarkt und das Internet. Der Rest ist Geschichte…

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Der goldene Kreis führt zu beruflichem Erfolg

Das Prinzip des „Golden Circle“, des goldenen Kreises, gilt nicht nur für die Unternehmenskommunikation oder erfolgreiches Marketing. Es hilft uns auch ganz persönlich. Zum Beispiel beim Streben nach Karriere oder Erfolg.

Beobachten Sie einmal ganz genau Ihr Umfeld. Sie werden feststellen: Menschen, die andere inspirieren und ob nun im Job oder in den sozialen Medien eine beachtliche Anzahl von Anhängern um sich versammeln, beginnen immer beim Warum. Sie beantworten (für sich und andere) zuerst die Frage, WARUM sie dieses oder jenes erreichen möchten.

Oder anders formuliert: Sie versprachlichen ihre Visionen und machen diese transparent und nachvollziehbar. Oder in den Worten von Social Media: Sie machen ihre Visionen „teilbar.“

Der positive Nebeneffekt

Die Werte und Visionen werden dadurch auch für sie selbst greifbarer und realer. Sobald wir uns nicht mehr von unbewussten Motiven und Wertvorstellungen leiten lassen, sondern uns diese ins Bewusstsein rufen, können wir damit unsere Ziele besser und langfristiger verfolgen und vermitteln.

Das hat Auswirkungen auf unser komplettes Leben: Wenn wir unsere innersten Wünsche und Vorstellungen kennen, tun wir das, was wir tun, mit mehr Motivation, mehr Leidenschaft und mit Leib und Seele.

Das macht uns nicht nur glücklicher – es beschert uns auch mehr Erfolg.

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So wenden Sie den goldenen Kreis persönlich an

Die Idee hinter dem goldenen Kreis können wir gleich zweifach in unseren Berufsleben nutzen:

Sie zeigt uns, wie wir erfolgreich sein können

Wenn wir unsere zentralen Vorstellungen und Motive – das, was uns antreibt – geklärt haben, tun wir Dinge mit voller Überzeugung. Das ist wichtig: Schließlich wissen wir aus zahlreichen Management- und Kommunikationslehrbüchern, dass nur überzeugte Menschen andere überzeugen können.

Wenn Sie also Ihren Job nur halbherzig ausüben, weil Sie nicht wissen, warum Sie ihn tun, werden Sie langfristig keinen Erfolg haben. Sie strahlen nach außen aus, dass der Job nur Mittel zum Zweck ist (um Geld zu verdienen oder einen gewissen Status zu halten). Mit Ihren tiefsten Wünschen und Zielen hat er nicht viel zu tun. Das merken Kollegen, Vorgesetzte und Kunden.

Sie hilft uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen

Mit der Beantwortung der Frage nach dem „Warum“ sind schwierige Entscheidungsprozesse kein Problem mehr. Sie wissen, was Ihnen wichtig ist und verhalten sich dementsprechend. Ganz ohne langes Zögern oder Überlegen.

Diese Entschlussfreudigkeit hat weitere positive Folgen: Sie ist ein wichtiges Merkmal von Führungspersönlichkeiten und beweist Führungsstärke. Wenn Ihr Vorgesetzter merkt, wie sicher und konsistent Sie in Ihrem Handeln sind, haben Sie gute Karten bei der nächsten Beförderung und/oder Gehaltsverhandlung.

Der goldene Kreis als Strategie für Unternehmen

Auch Unternehmen können den goldenen Kreis und die Frage nach dem Warum zu der zentralen Frage ihrer Kommunikation machen. Dazu müssen die Wertvorstellungen im Mittelpunkt stehen – das, wofür das Unternehmen einsteht. Der Grund, warum der Firmengründer vor vielen Jahren oder – bei noch jungen Unternehmen – erst vor Kurzem ihr Startup ins Leben gerufen hat. In den meisten Fällen ist das der komplette Gegensatz zur bisherigen Kommunikationsstrategie.

Auch wenn das vielleicht nicht so elegant wirkt: Nehmen wir die Karrierebibel als Beispiel. Unsere Vision/Mission ist: „Wir wollen, dass Sie hier nicht nur ALLE sondern DIE BESTEN Job- und Karrieretipps finden. Wir wollen Ihnen ein guter, seriöser Ratgeber sein und dazu ein wertvolles und stetig wachsendes Kompendium an die Hand geben, das mal unterhaltsam, vor allem aber nützlich und hilfreich ist.“

So steht es auch auf unserer „Über Uns“-Seite. Und wir meinen das wirklich so. Auch das gleichnamige Buch – „Die Karriere-Bibel“ ist seinerzeit aus dem Gedanken heraus entstanden, hunderte von Karriere-Ratgebern in einem ebenso kompakten wie umfassenden Kompendium zu verdichten. Sie müssen eben nicht 300 Bücher lesen, sondern nur noch eins. Dieses Alleinstellungsmerkmal, die enorme Zeitersparnis und der enorme Nutzen für die Leser haben das Buch bis heute zu einem internationalen Bestseller gemacht, der bereits in sieben Sprachen übersetzt wurde.

Hätten wir nur vom „WAS“ erzählt („Wir haben den 301. Karriere-Ratgeber geschrieben.“), hätte das wohl niemanden interessiert. Zugegeben, der goldene Kreis nach Simon Sinek ist keine Raketenwissenschaft. Im Gegenteil: Sein Prinzip ist einfach. Aber genau darin liegt auch seine populäre Kraft: Er macht sich sein eigenes Konzept zunutze. Er fördert das Umdenken und schenkt Ihnen dafür mehr Strahl- und Überzeugungskraft.

Oder, um es mit den Worten von Simon Sinek zu sagen: „Die Menschen kaufen nicht was Sie tun, sondern warum Sie es tun.“ („People don’t buy what you do; they buy why you do it.“) – Das ist echtes Storytelling



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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]