Gegen Windmühlen kämpfen: Bedeutung und Herkunft

Die Redewendung „gegen Windmühlen kämpfen“ beschreibt einen aussichtslosen, meist sinnlosen Kampf. Doch was genau steckt hinter dieser Metapher? In diesem Artikel erklären wir die Bedeutung und Herkunft des Spruchs – inklusive einigen Beispielen…

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Bedeutung der Redewendung

Die Redewendung „gegen Windmühlen kämpfen“ beschreibt einen sinnlosen Konflikt oder Streit oder ein völlig hoffnungsloses Unterfangen, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.

Das Sprichwort wird häufig verwendet, um auszudrücken, dass ein Kampf oder Betreben aufgrund seiner Aussichtslosigkeit bereits als vergeblich und verloren gilt – oder dass jemand gegen Kräfte ankämpft, die sich nicht besiegen lassen.

Synonyme Methaphern für die Redewendung

  • „Mit dem Kopf gegen die Wand rennen“ = sich vergeblich bemühen
  • „Etwas an die Wand fahren“ = sehenden Auges scheitern
  • „Auf verlorenem Posten stehen“ = keine Chance haben

Die Redewendung „gegen Windmühlen kämpfen“ kann sowohl positiv wie negativ verwendet werden:

  • Negativ, um jemanden zu warnen, dass sein Kampf sinnlos ist.
  • Positiv, um jemanden für seinen Mut zu bewundern, sich gegen große Herausforderungen zu stemmen, auch wenn der Ausgang ungewiss ist.
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Gegen Windmühlen kämpfen: Herkunft der Redewendung

Die Herkunft der Redewendung und Metapher geht auf den spanischen Roman „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes aus dem 17. Jahrhundert zurück: Der Protagonist Don Quijote ist ein idealistischer Ritter, der in einer Welt lebt, die er für ungerecht und korrupt hält. Auf seiner Reise glaubt er, das Gute und die Ehre verteidigen zu müssen, und sieht in Windmühlen gefährliche Riesen, die er besiegen muss…

Die Metapher vom „Kampf gegen Windmühlen“ steht zugleich für das Gefühl der Vergeblichkeit, wenn zum Beispiel Menschen viel Zeit und Energie in eine Sache investieren, die wenig Aussicht auf Erfolg hat. Auch Don Quijote erkennt nicht, dass die Windmühlen keine Bedrohung sind und sein Kampf ebenso illusorisch wie aussichtslos ist.

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Gegen Windmühlen kämpfen – Beispiele

Um die Redewendung besser zu verstehen, haben wir noch einige typische Beispiele zusammengestellt:

Beispiel Berufsleben

Manchen Menschen arbeiten in Unternehmen, die noch streng hierarchisch organisiert sind und kaum Raum für Kreativität lassen. Trotz mehrfacher Vorschläge und innovativer Ideen werden diese immer wieder abgelehnt. Dieser Mitarbeiter kämpft „gegen Windmühlen“, indem er ein weiteres Mal versucht, das Unternehmen zu einer Veränderung zu bewegen. Es kommt nichts dabei heraus.

Beispiel persönliche Herausforderungen

Auf persönlicher Ebene kann jemand in einer unglücklichen Beziehung stecken und ständig versuchen, diese zu retten. Trotz aller Bemühungen und Gespräche bleibt die Beziehung unglücklich. Es bleibt ein hoffnungsloses Unterfangen und ein Kampf gegen Windmühlen, weil die Person gegen die Realität ankämpft, dass die Beziehung einfach nicht funktioniert.

Beispiel politische Kämpfe

In der Politik gibt es zahlreiche Versuche, gegen Windmühlen zu kämpfen. Ein Aktivist setzt sich etwa gegen ein umweltschädliches Projekt ein, das von der Regierung genehmigt wurde. Trotz seiner Bemühungen, die Öffentlichkeit zu mobilisieren und gegen das Projekt zu protestieren, scheint der Widerstand vergeblich. Die Politiker haben bereits entschieden – der Aktivist kämpft gegen Windmühlen.

Beispiel Bildung und Gesellschaft

Eine motivierte Lehrerin unterrichtet in einem sozial benachteiligten Stadtteil. Sie hat ständig das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen, wenn sie versucht, ihren Schülern eine bessere Bildung zu bieten. Trotz ihrer Hingabe und Leidenschaft stoßen ihre Anstrengungen auf systemische Hindernisse.

Die Redewendung „gegen Windmühlen kämpfen“ ist ein kraftvolles Bild für das Ringen um Ziele oder Überzeugungen, die unerreichbar erscheinen. Sie erinnert daran, dass nicht jeder Kampf erfolgreich sein kann und dass es wichtig ist, die Realität der Situation zu erkennen.

Gleichzeitig kann sie als Ermutigung verstanden werden, sich für das einzusetzen, woran man glaubt, selbst wenn der Ausgang ungewiss ist. Jeder Mensch kämpft mit seinen persönlichen „Windmühlen“ – und es ist gut, sich daran zu erinnern, dass wir damit nicht alleine sind.


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