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Lerntipps für Studenten: Die besten Tipps und Tricks

Es gibt Studenten, die lernen – entgegen aller Lerntipps – ihren Stoff immer erst auf den letzten Drücker. Während des Semesters gehen sie in die Vorlesungen, lesen Skripte oder Bücher, merken sich ein bisschen was. Aber so richtig gelernt wird meist erst kurz vor der Klausur – Prüfungsangst inklusive. Kann man so machen, ist aber nicht die beste Vorgehensweise. Forscher sagen: Das lohnt allenfalls kurzfristig…



Lerntipps für Studenten: Die besten Tipps und Tricks

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Lerntipps für Schüler & Erwachsene: Die 10 besten Methoden

Erstaunlicherweise setzen sich die wenigsten Studenten – und noch weniger Arbeitnehmer – aktiv mit Methoden und Lerntechniken auseinander. Zugegeben, viele Ansätze lassen sich einfach erklären, brauchen für die optimale Umsetzung allerdings einige Übung. Für effizientes Lernen existieren bereits zig Lerntipps und -methoden. Sie kommen aber nicht drumherum, jene Methoden für sich zu identifizieren, die optimal zu Ihrem Naturell und Lerntyp passen.

Diese Investition lohnt sich, denn sobald Sie die für Sie passende Methode beherrschen, können Sie sich neue Inhalte einfach und schnell erschließen, verstehen und merken. So sparen Sie nicht nur Zeit, Sie schonen auch Ihre Nerven und haben mehr Energie für andere Aktivitäten übrig. Folgende Lerntipps empfehlen wir fürs nachhaltige Merken:

  1. Alphabet-Methode

    Bei der Alphabet-Methode dienen die Buchstaben des Alphabets als Ordnungsmerkmale. Jedem Buchstaben wird dabei ein Bild zugeordnet, für den Buchstaben B also beispielsweise ein Buch. Wenn Sie sich zum Beispiel an den Begriff der Relativitätstheorie erinnern müssen, könnten Sie sich Albert Einstein vorstellen, der in einem Buch liest. Solche Bilder prägen sich leicht ein.

  2. Gedächtnispalast

    Sie verfügen über eine gute Vorstellungskraft? Dann könnte dieses Konzept für Sie optimal sein. Das Prinzip funktioniert wie folgt: Aus den zu lernenden Inhalten konstruieren Sie gedanklich ein Gebäude. Die grundlegenden Inhalte bilden das Fundament, die wichtigsten Punkte können tragende Säulen darstellen und Details schließen Ihren Gedankenpalast als Dach ab. Wenn Sie dieses Gebäude ganz bewusst entstehen lassen und sich mehrfach vor Augen rufen, werden Sie die Inhalte bald verinnerlicht haben.

  3. Karteikarten

    Diese Lernmethode lernen viele Menschen bereits in den ersten Schuljahren kennen. Die klassische Vorgehensweise besteht darin, einen Begriff auf die Vorder- und dessen Definition auf die Rückseite der Karte zu schreiben. Ein Karteikasten kann beispielsweise in drei Abschnitte unterteilt sein. Ganz vorne befinden sich alle Inhalte, die noch zu lernen sind. Im zweiten Abschnitt befinden sich Inhalte, die Sie wiederholen müssen und im dritten die Begriffe, die Sie bereits beherrschen und nur alle paar Wochen durchsehen.

  4. Listen

    Wer mit eher optisch orientierten Lernmethoden nicht viel anfangen kann, ist mit Listen besser bedient. Durch verschiedene Ebenen lassen sich Informationen einfach und klar strukturieren. Diese Struktur kann ihrerseits dazu beitragen, die Inhalte leicht aufzunehmen und Zusammengänge verstehen zu können. Um komplexe Inhalte zu vereinfachen, eignen sich Listen beispielsweise hervorragend. Die einfachste Variante ist die bekannte To-Do-Liste.

  5. Loci-Methode

    Diese Methode soll ihre Wurzeln im antiken Griechenland haben. Das Prinzip basiert auf der Verknüpfung von Orten und Objekten mit Lerninhalten. Wenn Sie beispielsweise einen Vortrag vorbereiten, sollten Sie sich eine Route aussuchen, die Sie entweder zu Fuß abgehen oder mit Ihrem Blick folgen. Jedem Punkt dieser Route ordnen Sie dann bestimmte Inhalte zu. So können Sie diese Punkt für Punkt abrufen und die Inhalte so speichern.

  6. Mind Mapping

    Wenn Sie eher kreativ veranlagt sind, eignet sich die bekannte Mindmap-Technik wunderbar, um Inhalte aufzubereiten und Zusammenhänge darzustellen. Von dem im Zentrum stehenden Thema oder Schlagwort gehen Äste mit weiteren Informationen und einzelnen Aspekten ab. Die Unterpunkte können dabei beliebig viele neue Äste ausbilden. Ab einer gewissen Komplexität wird eine Mind Map jedoch unübersichtlich, auch elektronische Lösungen können hier nur bedingt helfen.

  7. SQR3

    Der amerikanische Pädagoge Francis Robinson hat mit der Idee des SQR3 einen aufwendigen, jedoch effektiven Weg entwickelt, um komplexe wissenschaftliche Texte zu bearbeiten. Zu Beginn lesen Sie nur das Inhaltsverzeichnis und die Überschriften (Survey). Anschließend stellen Sie Hypothesen auf, worüber der Text handeln könnte und notieren alle Fragen, auf die Sie nach dem Lesen eine Antwort haben wollen (Question). Die dritte Phase besteht aus dem Lesen des Textes, dabei sollten Sie gründlich vorgehen und mit Markierungen und Kommentaren arbeiten (Read). Anschließend fassen Sie den Text Abschnitt für Abschnitt zusammen (Recite). Zum Schluss geben Sie den Text inhaltlich wieder (Review).

  8. Verständnis

    Einer der grundlegendsten Lerntipps überhaupt: Legen Sie bei Texten und neuen Inhalten den Fokus darauf, die Zusammenhänge und Aussagen zu verstehen. Ignorieren Sie zunächst alle Details und Zahlen und konzentrieren Sie sich wirklich nur auf Prinzipien und Strukturen. Details sind danach das i-Tüpfelchen, das Ihr Verständnis abrundet.

  9. Visualisierung

    Wenn Sie mit einer lebhaften Fantasie ausgestattet sind, sollten Sie diese auch für das Lernen neuer Inhalte nutzen. Assoziieren Sie Inhalte mit Bildern und stellen Sie sich die beschriebenen Situationen und Aussagen möglichst lebhaft vor. Arbeiten Sie dabei ganz bewusst mit möglichst plastischen Bildern und nutzen Sie beispielsweise Organigramme und Mindmaps, um sich die Inhalte – sprichwörtlich – vor Augen zu führen.

  10. Wiederholung

    Die bekannteste aller Lernmethoden: Wiederholen Sie die zu lernenden Inhalte so oft, bis Sie diese sicher wiedergeben können. Die Kritik an dieser Methode ist naheliegend: Stumpfe Wiederholung kann bei reinem Faktenwissen zwar funktionieren, ist jedoch zeitaufwendig und nicht sehr effektiv. In Kombination mit beziehungsweise als Ergänzung anderer Lernmethoden kann Wiederholung jedoch sinnvoll sein.

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5 Motivations- und Lerntipps zur Unterstützung

1. Planen Sie Ihr Lernpensum

Natürlich macht es einen Unterschied, ob Sie für einen (freiwilligen) VHS-Kurs oder Ihren Studienabschluss büffeln. Wenn Sie erfolgreich sein wollen, sollten Sie in jedem Fall frühzeitig einen Lernplan erstellen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die zu lernenden Inhalte und verteilen Sie diese auf die verbleibende Zeit bis zur jeweiligen Prüfung.

Besonders wichtigen oder komplexen Themen sollten Sie entsprechend Aufmerksamkeit widmen: Planen Sie hierfür mehr Zeit ein als für solche, die Ihnen leicht fallen. Außerdem sollten Sie sich die schweren nicht bis zum Schluss aufsparen. Berücksichtigen Sie dabei sowohl Ihren persönlichen Biorhythmus als auch genügend Erholungsphasen, um wieder den Kopf frei zu bekommen.

2. Machen Sie Pausen

Als die Wissenschaftler Soren Ashley und Joel Pearson von der Universität von New South Wales in Sydney erfolgreiche Lernstrategien untersuchten, konnten sie nachweisen: Wer zu viel übt, macht (wie beim Gesetz des abnehmenden Ertrags) immer kleinere Lernfortschritte. Oder positiv formuliert: Der Lernerfolg stellt sich schneller ein, wenn man dazwischen Pausen macht. Am besten regelmäßig: Beim Lernen neuer Fähigkeiten entstehen im Gehirn neue Verbindungen, im Fachjargon werden diese auch neuronale Plastizität genannt.

Um sich Fertigkeiten langfristig anzueignen, müssen diese Veränderungen im Gehirn vertieft und gefestigt werden. Das gelingt nur durch den Transfer vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis – zum Beispiel durch regelmäßige, längere Pausen. Die Quintessenz: Wer versucht, sich einen komplexen Stoff in kurzer Zeit einzuverleiben, wird damit vielleicht die Prüfung gut bestehen, langfristig aber wenig behalten. Wollen Sie das Wissen auch danach noch behalten (und später abrufen können), sollten Sie auch während des Semesters lernen, immer wieder Pausen machen und den Stoff sacken lassen. Die Länge der Pause richtet sich nach der Lernzeit.

Lerntipps Pausen Programm

Die ideale Lernstrategie wäre demnach: Bücher intensiv lesen, lernen, zur Seite legen, Urlaub machen und dann kurz vor der Prüfung das Wissen noch einmal ins Kurzzeitgedächtnis trümmern.

3. Belohnen Sie sich

Zu Beginn der Lernphase ist mangelnde Motivation ein typisches Problem. Häufig sehen Schüler nur den großen Berg der zu bewältigenden Masse. Dazu gibt es einen simplen Trick: Teilen Sie den Lernstoff in verschiedene kleinere Teile und arbeiten Sie sich Schritt für Schritt vor. Jedes erreichte Etappenziel bringt Sie Ihrem großen Ziel näher. Daher sollten Sie sich nach jeder bewältigten Aufgabe eine kleine Belohnung gönnen.

Womit Sie sich belohnen, hängt davon ab, was Ihnen persönlich zusagt. Vielleicht gönnen Sie sich das neue Buch Ihres Lieblingsschriftstellers. Oder Sie gehen in der Mittagspause mit einem Freund nett essen. In jedem Fall steigert das die Vorfreude auf die nächste Belohnung und so fällt die anstehende Lerneinheit nicht mehr ganz so schwer.

4. Lernen Sie im Schlaf

Es stimmt: Wir lernen im Schlaf. Und wer gleich nach dem Büffeln zu Bett geht, behält mehr. Zu dieser Erkenntnis gelangte schon die renommierte Schlafforscherin Jessica Payne von der Universität von Notre Dame.

Eine andere Studie geht noch weiter: Wer studiert oder große Mengen lernt, sollte sich zwischen zwei Lerneinheiten kurze Nickerchen (sogenannte Powernaps) gönnen. Die französische Studie um Stephanie Mazza von der Universität von Lyon kommt zu dem Ergebnis, dass uns der regelmäßige Kurzschlaf dabei hilft, Informationen effektiver zu verarbeiten und zu erinnern – selbst sechs Monate nachdem wir etwas gelernt haben. Obendrein reduziere der Powernap zwischendurch die Wiederholungsschleifen – vulgo das „Pauken“ etwa von Vokabeln.

5. Nehmen Sie Wasser mit

Dehydrierung verschlechtert akademische Leistungen, so Forscher um Chris Pawson von der Universität von East London sowie Mark Gardner von der Universität von Westminster. Sie zeichneten die Leistungen von 447 Studenten in unterschiedlichen Prüfungen auf – allerdings in Abhängigkeit davon, ob diese Getränke mit in die Prüfungen nahmen oder nicht. Resultat: Zu den Prüfungen Wasser mitzunehmen, verbesserte die Klausurnoten deutlich. Achten Sie aber bitte auf den Wortlaut: Tatsächlich registrierten die Wissenschaftler lediglich die Prüfungsergebnisse und ob die Studierenden Wasser dabei hatten.

Sie prüften nicht, ob und wie viel Wasser die Studenten während der Klausur tranken. „Unsere Resultate legen den Schluss nahe, dass es schon ausreicht, Wasser zu den Tests mitzunehmen, um seine Noten zu verbessern“, sagt Studienleiter Chris Pawson. Allerdings – das muss man fairerweise sagen, handelt es sich hierbei um eine auffällige Korrelation, keine Kausalität. Als erwiesen aber gilt, dass Trinken hilft, Stress abzubauen und den Stoffwechsel anzuregen und damit die grauen Zellen geschmeidig zu halten.

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Kurzfristiges Lernen lohnt, hält aber nicht lange

Lohnt sich kurzfristiges Pauken für eine Klausur oder Prüfung? Die Psychologen Doug Rohrer und Harold Pashler sahen sich optimale Lernkurven an und stellten bei ihren Vergleichsstudien (PDF) Überraschendes fest. Sie ließen zwei Probandengruppen Vokabeln lernen.

  • Die erste Gruppe paukte den Stoff fünfmal – und erreichte damit ein ganz passables Ergebnis.
  • Die zweite Gruppe büffelte doppelt so hart, also zehnmal. Und tatsächlich: Mit diesem zusätzlichen Einsatz schafften sie dreimal so gute Prüfungsergebnisse.

Mehr zu lernen, führt also zu besseren Noten. Als die Forscher die beiden Gruppen nach einer Woche abfragten, lag die zweite Gruppe noch vorn. Aber: Dieser Vorteil hält nicht lange an. Nach einem erneuten Test drei Wochen später schnitten beide Gruppen in etwa gleich (schlecht) ab.

Ein klares Argument für das kurzfristige Lernen vor der Klausur oder Prüfung – auch Bulimielernen genannt. Wer versucht, Wissen zu verinnerlichen, um es bald in einem Test wieder abzurufen, kann sich den Aufwand des Permapaukens in der Regel sparen. Auf lange Sicht behält er deswegen nicht mehr.

Die Vergessenskurve: Nach einer Woche sind drei Viertel vergessen

Das Ganze hat auch etwas mit der sogenannten Ebbinghaus’schen Vergessenskurve zu tun. Der deutsche Psychologe Hermann Ebbinghaus fand bei seinen Selbstversuchen zum Lernen heraus:

  • 20 Minuten später hatte er frisch Gelerntes bereits zu 40 Prozent wieder verlernt.
  • Eine Stunde später sank die Halbwertzeit des Wissens gar auf 45 Prozent.
  • Einen Tag später erinnerte er allenfalls noch ein Drittel (34 Prozent).
  • Sechs Tage später ist das Erinnerungsvermögen auf läppische 23 Prozent geschrumpft – auf lange Sicht behalten wir gerade mal 15 Prozent des Erlernten. Schade eigentlich.
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Wie lässt sich das Vergessen stoppen?

Täglich wird unser Gehirn von einer Unmenge an Informationen geflutet. Würden wir versuchen uns sämtliche Informationen zu merken, würde unser Gehirn wie eine Sicherung durchbrennen. Vergessen ist für uns also zugleich überlebenswichtig und damit fester Bestandteil unseres Lebens und Lernens. Damit unsere Oberstube also nicht heißläuft, verarbeiten 100 Milliarden Nervenzellen jeden Sekundenbruchteil tausende von Impulsen und filtern neue Informationen:

Wichtiges wird dauerhaft abgespeichert und Unwichtiges gleich wieder verworfen. Wenn wir von Gedächtnis sprechen, meinen wir die Fähigkeit Informationen zu ordnen, abzuspeichern und wieder abzurufen. Es handelt sich dabei um ein komplexes Netzwerk verschiedener Bereiche unseres Gehirns. Wenn wir uns etwas merken, wird eine Verbindung zwischen verschiedenen Nerven hergestellt. Diese Verbindung ist entscheidend, damit wir etwas Neues lernen können.

Lernen vergrößert den Hippocampus

Die Hirnforscherin Eleanor Maguire vom University College in London untersuchte die Veränderungen im Gehirn von Londoner Taxifahrer-Bewerbern. Dazu muss man wissen, dass London eine der größten und wohl auch kompliziertesten Städte Europas ist. Wer hier Taxi fahren will, muss sich gut 25.000 Straßenverläufe einprägen. In ein paar Wochen ist das nicht getan. So mancher Anwärter büffelt vier Jahre dafür.

So hatte Eleanor Maguire die Chance, über einen längeren Zeitraum die Gehirne ihrer 79 Probanden (und 31 Kontrollpersonen) per Hirnscan zu durchleuchten. Und siehe da: Wer die Taxifahrer-Prüfung am Ende bestand, hatte einen deutlich vergrößerten Hippocampus – bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe sowie den Gescheiterten war das Volumen hingegen gleich geblieben. Daraus lässt sich laut der Hirnforscherin folgern:

  • Lernen ist auch im hohen Alter noch möglich. Und wer lernt – insbesondere schwierige Dinge -, verbessert seine Fähigkeit auch künftig Neues zu lernen.
  • Allerdings gelingt das nicht jedem (wie die Gescheiterten zeigen). Eine Garantie, lebenslang zu lernen, gibt es nicht.


Wie funktioniert das Lernen?

Wenn wir eine abgespeicherte Information abrufen, wird diese als Reiz von einem Nervenende zum anderen übertragen. Für den Lernprozess und das Gedächtnistraining ist es dann entscheidend, wie gut die Reizübertragung funktioniert:

  • Starker Reiz animiert
    Bei einem starken Reiz wird dieser nicht nur weitergegeben, sondern der empfangende Nerv reagiert bei nächsten Mal auch stärker auf einen schwächeren Reiz. Die Kommunikation beider Nerven verläuft schneller, und wir können uns leichter an diese Information erinnern.
  • Schwacher Reiz scheitert
    Ist der Reiz allerdings von vornherein zu schwach, reagiert der empfangende Nerv beim nächsten Mal gar nicht mehr. Diese Verbindung ist hauchdünn, und wir haben Probleme, die betreffende Information wieder aufzurufen.

Damit das Lernen gut funktioniert und wir uns an Gelerntes schnell erinnern können, brauchen wir also gut funktionierende Nervenverbindungen. Mit jeder neu eintreffenden Information werden die Verbindungen zwischen unseren Nerven neu kombiniert. Informationen aus alten Verbindungen sind dann nicht mehr verfügbar, sie werden praktisch überschrieben. Sie können sich diesen Prozess wie Straßenarbeiten vorstellen: Dabei wird eine kaputte und wenig befahrene Straße durch eine neue ersetzt. Nur führt die neue Straße an einen ganz anderen Ort.

Süße Ablenkung: Wozu soll ich das lernen?

Unlust und Prokrastination betrifft nicht nur Schüler oder Studenten. Auch Erwachsene sind häufig im Job unmotiviert und lustlos, jede Ablenkung ist willkommen. Drei Hauptursachen stehen dem Lernen in der Regel im Weg:

  • Unsichtbare Ziele

    Sie sehen nicht, was die Anstrengung eigentlich bringt – viele Schüler denken: Warum soll ich Geometrie lernen? Das brauche ich später nie wieder! Wer erkennt, dass sich hinter Flächen und Winkeln allerlei nützliche Alltagsregeln verbergen, lernt viel bereitwilliger.

  • Fehlende Selbstdisziplin

    Macht etwas wenig Spaß, helfen nur Biss (Fachjargon: Volition) und gutes Zeitmanagement. Ganz ohne Plan und Selbstdisziplin aber schafft kaum einer sein Lernpensum.

  • Fehlende Selbstmotivation

    Sich nach einem harten Tag noch hinzusetzen und zu lernen, ist anstrengend. Meist überwiegt das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung, das Lernen wird auf den nächsten Tag verschoben. Nur sieht es da kaum besser aus.

Ist Willenskraft nur Einstellungssache?

In der Forschung gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ob unsere Willenskraft von Natur aus begrenzt ist oder trainiert werden kann. Vor rund zehn Jahren stellte Roy Baumeister in seinem Buch Willpower: Rediscovering the Greatest Human Strength die These auf, dass jeder Mensch nur eine begrenzte Menge an Willenskraft besitzt – ist sie erschöpft, fällt die Arbeitsleistung stark ab.

Diese These widerlegten im selben Jahr Greg Walton und Carol Dweck, die anhand Ihrer Beobachtungen (PDF) von Studenten zeigen konnten, dass die Leistung eines Menschen von seiner Einstellung abhängt: Denkt er, dass seine Willenskraft irgendwann endet, gibt er auch schneller auf. Glaubt er aber an sein Leistungsvermögen und überwindet einen Tiefpunkt, bringt er nicht nur bessere Leistung – auch die Ausdauer steigt mit der Zeit.


Warum lassen sich Schüler beim Lernen ablenken?

Will sich die Konzentration partout nicht einstellen, obwohl Sie angefangen haben, zu lesen und zu lernen, hat das womöglich noch einen anderen Grund: Es liegt am Stoff und den Lernmaterialien selbst – entweder sind diese zu leicht oder zu schwer. So eine Studie von Judy Xu und Janet Metcalfe.

Laut den Untersuchungen erreicht man die optimale Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit nur, wenn auch der Lernstoff Ihrem Sweet Spot entspricht. Heißt: Ihren individuellen und optimalen Schwierigkeitsgrad hat. Es ist also nicht immer die mangelnde Motivation oder die geringe Intelligenz, an denen der Lernerfolg scheitert, sondern die unpassende Balance des Lernstoffs mit Blick auf die Komplexität und das Know-how des Lernenden.

5 Tipps gegen Ablenkungen

Fünf knackige Lerntipps für bessere Konzentration haben wir hier in diesem kostenlosen Download als PDF für Sie zusammengestellt.


4 Fehler beim Lernen und wie Sie diese vermeiden

  1. Der Google-Effekt

    Wir merken uns bestimmte Informationen schlechter, wenn wir wissen, dass diese online verfügbar und für uns jederzeit nachschlagbar sind.

    So vermeiden Sie diesen Fehler: Versuchen Sie sich die Information selbst zu merken und nicht nur den Ort, an dem Sie zu finden ist. Beispielsweise wird es Ihnen in einer Statistikklausur wenig helfen, zu wissen, dass die Formel, die Sie brauchen, auf Seite 94 unten links steht, wenn Sie die Formel selbst nicht kennen.

  2. Der Zeigarnik-Effekt

    Wir vergessen etwas schneller, wenn es sich dabei um abgeschlossene Prozesse handelt. Dies fiel der russischen Psychologin Bluma Zeigarnik auf, als sie in einem Restaurant saß und den Kellnern dabei zusah, wie diese Bestellungen aufnahmen. Sie fand heraus, dass die Kellner sich jene Bestellungen, die noch offen waren, besser merken konnten.

    So vermeiden Sie diesen Fehler: Die meisten Studenten lernen nur auf den Klausurtermin hin. Nach der Klausur ist die Veranstaltung für sie abgeschlossen und das Wissen nicht mehr wichtig. Das führt dazu, dass das bereits erlernte Wissen vergessen wird. Versuchen Sie sich klar zu machen, dass Sie dieses Wissen auch weiterhin brauchen werden und nutzen wollen.

  3. Widerspruchsfreiheit

    Es fällt uns schwer, Dinge, die nicht in unser Weltbild passen, einzuordnen und zu behalten. Wir wünschen uns eine möglichst widerspruchsfreie Sicht der Welt. Aus diesem Grund tendiert unser Gehirn dazu, Widersprüche auszuräumen. Dies fand der britische Psychologe Frederic Bartlett heraus, als er britischen Versuchsteilnehmern eine Geschichte über Indianer vorlas. Alle Hinweise auf Geister und übernatürliche Phänomene verschwanden aus den Nacherzählungen der Probanden.

    So vermeiden Sie diesen Fehler: Hier reicht es bereits, sich dieser Tatsache bewusst zu sein. Gehen Sie selbstkritisch mit den Interpretationen und der Wiedergabe von Informationen um. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Ihre Sichtweise durch Ihren Kulturkreis beeinflusst wird.

  4. Negative Emotionen

    Es gilt heute als wissenschaftlich bewiesen, dass negative Erinnerungen schneller verblassen als positive. Psychologen gehen davon aus, dass dies geschieht, um sich selbst zu schützen.

    So vermeiden Sie diesen Fehler: Wenn Sie für eine wichtige Klausur lernen, gehen Sie mit einer positiven Grundhaltung ans Werk. Es ist beispielsweise deutlich schwieriger, komplexe Formeln auswendig zu lernen, wenn wir uns einreden, dass Wirtschaftsmathematik das schlimmste Fach an der Uni ist und die Klausur eh schief gehen wird.

Diese Fehler zu vermeiden, ist zwar noch keine Garantie dafür, der nächste Gedächtnisweltmeister zu werden. Aber Sie helfen mindestens bei der Vorbereitung auf die nächste Klausur.

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[Bildnachweis: Dooder by Shutterstock.com]

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