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Namenstitel: Was bedeutet Prof. Dr. Dr. Prof. h.c. mult.?

Auf einen Doktor- oder sogar Professorentitel darf der Träger zurecht stolz sein. Damit ist eine Menge Arbeit, großes Wissen und Leistungen auf dem jeweiligen Gebiet verbunden. Um dies zu verdeutlichen, wird der entsprechende Namenstitel – Dr. oder Prof. – in der Anrede meist mitverwendet. Wer sich mit den akademischen Graden nicht auskennt, versteht aber oft nicht, welche Bedeutung hinter den Abkürzungen der Namenstitel steht. Beim Hausarzt Dr. Müller ist noch klar, dass es sich um einen Doktor der Medizin handelt, doch wie ist es bei den akademischen Titeln? Welche Bedeutung hinter den Namenstiteln steckt…



Namenstitel: Was bedeutet Prof. Dr. Dr. Prof. h.c. mult.?

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Namenstitel-Knigge: Die richtige Anrede finden

Wenn Sie zum Arzt gehen, sprechen Sie diesen mit Doktor an. Wie sieht es aber aus, wenn Sie im Berufsleben oder privat mit jemandem kommunizieren, der einen Namenstitel trägt? Wird dieser immer verwendet? Und wie wird diese in die Anrede genutzt?

Grundsätzlich gilt: Die meisten Namenstitel sind kein Bestandteil des Namens. Somit gibt es auch kein Anrecht darauf, dass dieser beispielsweise in der E-Mail-Anrede verwendet wird. Die große Ausnahme ist der Doktortitel. Er wird Bestandteil des Namens – und Arbeitnehmer können zum Beispiel verlangen, dass Ihr Arbeitgeber den Namenstitel im Geschäftsverkehr verwendet. Auf der Visitenkarte, in der Signatur oder auf dem Zwischen- und Arbeitszeugnis.

Muss ich Titel in der Anrede nutzen?

Auch ohne Pflicht oder rechtlichen Anspruch, ist es jedoch höflich, den Titel in der persönlichen Anrede zu verwenden: Stellt sich Ihnen jemand als „Dr. Schmitz“ vor, sollten Sie darauf eingehen und Ihrerseits den Namenstitel nutzen.

Im Gespräch wird dabei aber nur der höchste Titel genutzt. Einen „Prof. Dr. Dr. Meier“ würden Sie nur als „Prof. Meier“ ansprechen – obwohl Professor streng genommen kein akademischer Grad, sondern eine Amtsbezeichnung ist. Im Schriftverkehr kann das anders sein. Hier empfiehlt sich, darauf zu achten, wie Ihr Gegenüber auftritt und beispielsweise seine eigenen Nachrichten unterzeichnet.

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Liste und Erklärung verschiedener Namenstitel

Angenommen, auf einem Kongress wird der Redner als „Prof. Dr. Dr. Prof. h.c. mult.“ angekündigt… Klingt beeindruckend und schlau. Doch wissen Sie, was genau ein solcher Namenstitel bedeutet? Falls nicht, sind Sie damit nicht allein…

In der folgenden Liste haben wir die häufigsten Namenstitel und deren Erklärungen zusammengefasst, damit Sie wissen, welche Bedeutungen sich dahinter verbergen. Spoiler: Was beeindruckend klingt, ist es nicht immer!

Die häufigsten Namenstitel

  • Dr. med.
    Steht für doctor medicinae, also einen Doktor der Medizin.
  • Dr. med. dent.
    Der doctor medicinae dentariae ist der Titel für einen Doktor der Zahnmedizin.
  • Dr. med. vet.
    Abgegrenzt von den Humanmedizinern wird der doctor medicinae veterinariae, also ein Doktor der Tiermedizin.
  • Dr. phil.
    Hinter dem doctor philosophiae, dem Doktor der Philosophie, können verschiedene Bereiche stehen, zum Beispiel Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft oder auch Kulturwissenschaft.
  • Dr. rer. nat.
    Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff für einen Doktor der Naturwissenschaften. Der doctor rerum naturalium beinhaltet die Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, aber auch Geographie.
  • Dr. iur.
    Den Namenstitel doctor iuris tragen Doktoren der Rechtswissenschaft.
  • Dr. oec.
    Doktoren der Wirtschaftswissenschaften erhalten einen doctor oeconomiae.
  • Dr. oec. publ.
    Der doctor oeconomiea publicae steht für einen Doktor der Volkswirtschaftslehre.

Weitere Namenstitel

  • Dr. h.c.
    Ein doctor honoris causa, auch Ehrendoktor genannt, wird von Hochschulen für besondere Leistungen verliehen, ohne dass eine Dissertation erforderlich ist.
  • Dr. e.h.
    In seltenen Fällen wird der Ehrendoktor auch als Dr. e.h. abgekürzt.
  • Dr. mult.
    Der doctor multiplex wird bei mindestens drei gleichen Doktorengraden verwendet.
  • Dr. des.
    Je nach Promotionsordnung kann der Doktortitel erst geführt werden, nachdem die Dissertation veröffentlicht wurde. Für den Zwischenraum kann der doctor designatus geführt werden.
  • Dr. habil.
    Mit einem doctor habilitatus haben Sie eine Lehrberechtigung, können also beispielsweise an Universitäten lehren.
  • Dres.
    Die Abkürzung für den Plural doctores, wird verwendet, um mehrere Doktoren gleichzeitig zu nennen, beispielsweise „Wir freuen uns, Dres. Schmidt und Meier begrüßen zu dürfen.“

Mit diesem Wissen im Hinterkopf wissen Sie nun auch, wofür ein „Prof. Dr. Dr. Prof. h.c. mult.“ steht: für einen Professorentitel, zwei Doktortitel sowie mindestens drei weitere Professorentitel ehrenhalber.

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Wie erhält man einen Namenstitel?

Namenstitel sind – wie der Doktor oder Professor – akademische Grade oder Amtsbezeichnungen. Im Sprachgebrauch werden die Begriffe allerdings synonym verwendet. Durch den erfolgreichen Abschluss einer Dissertation (Doktorarbeit) beziehungsweise Habilitation können Sie einen Doktoren- oder Professorentitel für Ihren Fachbereich erlangen.

Wer auch ohne Mühe einen Namenstitel haben möchte, sucht teils einen weniger seriösen Weg: So versuchen manche, die Dissertation von einem Ghostwriter schreiben zu lassen – oder kaufen sich einen Titel. Im Internet gibt es diverse Angebote dafür. Meist von Universitäten, die gar nicht existieren. Der Kauf eines solchen Namenstitels ist kein Problem. Wer ihn allerdings trägt, kann sich strafbar machen.

Was ist mit dem Ehrendoktor?

Im Ausland gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Namenstitel zu erwerben. In den USA verleihen zum Beispiel einige Kirchen offizielle Titel als Ehrendoktor – in absurden Gebieten. So können Sie sich den Titel des „Doctor of Immortality“ oder den „Doctor of Angels Therapy“ kaufen. Das mag witzig sein, es ist aber nicht erlaubt, einen solchen Namenstitel offiziell zu verwenden und sich fortan als „Dr. h.c. Max Muster“ vorzustellen. Legal ist der Ehrendoktor nur, wenn ihn offizielle Universitäten vergeben – meist für herausragende akademische oder wissenschaftliche Leistungen.


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