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Angeber: Psychologie, Ursachen & Tipps

Manche Menschen prahlen bei jeder Gelegenheit. Angeber können alles besser, haben immer die spannendere Geschichte und drängen sich mit ihren Leistungen überall in den Vordergrund. Die ständige Angeberei ist für das Umfeld nervig und macht unsympathisch, doch davon lässt sich ein echter Wichtigtuer nicht abschrecken. Er spielt sich weiter auf und prahlt, wo es nur geht. Aber warum werden manche zum Angeber? Wir erklären die Ursachen und zeigen typisches Verhalten für Prahler – und geben Tipps, wie Sie richtig darauf reagieren…



Angeber: Psychologie, Ursachen & Tipps

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Was ist ein Angeber?

Angeber sind Menschen, die ihre eigenen Leistungen, Fähigkeiten oder auch Erfahrungen bei jeder Gelegenheit und ungefragt präsentieren, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Sie spielen sich auf, streben nach Bewunderung und müssen andere stets übertreffen.

Besonders auffällig bei Angebern ist, dass die Worte viel größer sind als die tatsächlichen Leistungen. Die Prahlerei ist oft voller Übertreibung oder sogar eine glatte Lüge. Angeber brauchen die Beachtung und erzählen, was dafür nötig ist.

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Angeber Kreuzworträtsel

Für alle, die begeistert Kreuzworträtsel lösen: Der Begriff „Angeber“ wird dabei oft als Fragewort genutzt. Häufige Lösungen sind je nach Anzahl der Buchstaben Dandy, Blender, Protzer, Prahler, Wannabe, Maulheld, Wortheld, Grosshans, Grossmaul, Prahlhans, Rechthaber, Alleswisser oder Wichtigtuer. Weitere Synonyme sind Schaumschläger, Sprücheklopfer, Aufschneider, Möchtegern oder Hochstapler.

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Psychologie: Ursachen hinter der Angeberei

Das psychologische Phänomen des Angebens lässt sich auf eine einfache Formel reduzieren: Wer prahlt, hat es nötig. Gesucht wird die Anerkennung, die Bedeutung und der Status in der Gruppe. Angeberei ist zunächst nichts anderes als eine Form des Selbstmarketings. Betroffene wollen um jeden Preis auffallen und wahrgenommen werden.

Die Ursachen für das Verhalten liegen in der Persönlichkeit von Angebern:

❌ Angeber haben Minderwertigkeitsgefühle

Wer von (fremden) Menschen angeben muss, zeigt ein schwaches Selbstwertgefühl. Angeber wollen durch Bestätigung von außen das eigene Selbstbild aufpolieren. Weil Sie innerlich unsicher sind, provozieren Sie Applaus von anderen Menschen. Die eigenen Minderwertigkeitsgefühle sollen damit ausgeglichen werden.

❌ Angeber haben einen übersteigerten Geltungsdrang

Angeber haben einen (teilweise krankhaft) übersteigerten Geltungsdrang. Sie brauchen die Anerkennung, um sich gut zu fühlen. Nur durch die Aufmerksamkeit aus ihrem Umfeld fühlen sie sich bestätigt und beachtet. Es wird geprahlt, um nicht übersehen werden zu können. Wer immer besser, toller und spannender ist, will sich das Interesse aller anderen sichern.

❌ Angeber leiden unter einer Profilneurose

Oft steckt hinter der Angeberei eine veritable Profilneurose. Betroffene haben die zwanghafte Angst, nicht genug zu gelten und von anderen Menschen nicht genügend geschätzt zu werden. Sie müssen sich beweisen und profilieren, um die Angst der Bedeutungslosigkeit zu überwinden. Durch ihre Aussagen erhöhen sie sich selbst, um die Bedeutung vorzuspielen, die sie (der eigenen Einschätzung nach) verdienen.

Subtile Angeberei: Jammern als Eigenlob

Angeben ist in vielen Fällen sehr direkt. Es geht aber auch anders und nicht ganz so plump. Sätze wie „Bei den ganzen neuen Kunden komme ich mit der Bearbeitung kaum hinterher…“ oder „Seit dem Erfolg im letzten Projekt kommt mein Chef ständig mit neuen Aufgaben…“ sind weniger offenkundig, doch am Ende trotzdem Angeberei. Die eigentliche Botschaft: Schaut alle her, ich bin so erfolgreich und gut in dem, was ich tue! Es wird lediglich anders verpackt.

Subtile Angeber wollen damit den schlechten Ruf der Prahlerei umgehen. Allerdings geht das Vorhaben nach hinten los. Forscher der Harvard-Universität zeigten: Solch subtile Angeberei und vorgetäuschte Bescheidenheit wird von Mitmenschen schnell durchschaut. Durch die fehlende Authentizität bekommt genau diese Art von Prahlern die geringsten Sympathiewerte.


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Typisches Verhalten von Angebern

Angeber zeigen sich gerne in den Social Media, wo sie einem möglichst großen Publikum ihr tolles Leben zeigen. Leider gibt es diese Art von Menschen aber auch im Job. Solche Kollegen wollen einen Mangel an Substanz durch Vehemenz ausgleichen. Dabei gibt es einige typische Verhaltensweisen und Warnsignale, an denen Sie einen Wichtigtuer erkennen:

  • Kein Wir-Gefühl

    Angeber wollen das Rampenlicht auf keinen Fall teilen. Sie denken immer nur an sich und reden auch nur von eigenen Leistungen. Die Kollegen existieren für solch einen Einzelkämpfer eigentlich nicht. Lob und Anerkennung werden für sich alleine beansprucht – auch wenn es sich um einen Teamerfolg handelt.

  • Häufige Übertreibungen

    Mit dem Normalmaß lässt sich niemand beeindrucken. Wer angeben will, braucht dafür Superlative. Alles ist herausragend, am schnellsten und besten. Dauerhafte Übertreibungen sind ein klares Signal für einen Angeber. Nur so lässt sich die gesuchte Aufmerksamkeit auch wirklich garantieren.

  • Keine Fehler

    Schuld sind für Prahler immer die anderen. Sie übernehmen praktisch nie die Verantwortung – es sei denn, alles läuft rund und sie können die Lorbeeren ernten. Solche Kollegen können niemals einen Fehler zugeben oder auch nur akzeptieren, dass sie etwas falsch gemacht haben. Damit würden sie ihrem mühsam aufgebauten Image schaden.

  • Schnelle Schuldzuweisung

    Bei Fehlern von Kollegen sieht die Sache anders aus. Diese sind die perfekte Gelegenheit, sich selbst in Szene zu rücken und zu erhöhen. Wer andere an den Pranger stellt, erhebt sich zum Richter und lenkt zugleich von eigenen Defiziten ab. Angeber nutzen diese Gelegenheit gerne aus – auf Kosten von Teamgeist und Betriebsklima.

  • Ständige Kommentare

    Einfach nur zuhören und eine passive Rolle einnehmen? Für echte Angeber unmöglich! Sie wollen im Mittelpunkt stehen und dafür sorgen, dass alle Augen auf sie gerichtet sind. In Meetings werfen sie ständig Kommentare in den Raum, reißen das Gespräch an sich oder versuchen auf anderen Wegen, die Beachtung der Anwesenden zu bekommen. Es stört sie massiv, wenn andere im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

  • Keine Kritikfähigkeit

    Angeber reagieren auf Kritik allergisch. Selbst sachliche und konstruktive Kritik fassen sie sofort als persönlichen Angriff auf und es kommt zu Diskussionen oder Streit. Der einfache Grund: Kritik kratzt an der Fassade, die sie aufbauen wollen. Außerdem haben viele Wichtigtuer auch narzisstische Charakterzüge.

  • Großer Übermut

    Klares Warnsignal für einen Prahlhans:: die Chuck-Norris-Attitüde. Alles ist kinderleicht, nichts ist unmöglich und selbst die schwierigsten Projekte werden mit links erledigt – zumindest reden Angeber davon. Eine solche Selbstüberschätzung ist aber oft nur die Vorstufe zum Fall.

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Richtiger Umgang mit Angebern

Wenn Sie täglich mit einem Angeber zusammenarbeiten müssen, ist Frust nur eine Frage der Zeit. Der Umgang mit solchen Wichtigtuern ist anstrengend und kann jeden Arbeitstag zur Qual machen. Damit Sie in Zukunft besser mit Angebern umgehen können, helfen diese Tipps:

  • Konfrontieren

    Eine Option ist die direkte Konfrontation. Sprechen Sie den Angeber auf sein Verhalten an und bitten Sie um eine Änderung. Dies wirkt am besten, wenn Sie sich mit anderen Kollegen zusammentun. Erklären Sie, wie die Angeberei schadet und das gesamte Team stört.

  • Korrigieren

    Nehmen Sie dem Prahlhans die Luft aus der Pumpe und enttarnen Sie den Blender. Stellen Sie seine Übertreibungen richtig, zeigen Sie Lügen auf und machen Sie deutlich, dass Sie sich von der Angeberei nicht beeindrucken lassen.

  • Ignorieren

    Die oft beste Reaktion: Ignorieren Sie den Angeber völlig und zeigen Sie keinerlei Interesse. Damit nehmen Sie dem Vorhaben jeglichen Effekt – schließlich will der Prahler gerade die Aufmerksamkeit und Beachtung. Je weniger Sie reagieren, desto besser.


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[Bildnachweis: Nicoleta Ionescu by Shutterstock.com]

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