Neustart im Leben: Veränderung zum Besseren
Meist geht dem Neustart (englisch: restart oder fresh start) eine Krise voraus. Eine schwierige Phase, die aber praktisch und nützlich ist: Betroffene erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist und geändert werden muss. Meist werden solche Krisen im Leben durch körperliche oder psychische Symptome begleitet. Sie sind unglücklich, haben Schlafprobleme, werden zunehmend antriebslos oder spüren andere Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Dann heißt es innehalten und überlegen: Was könnte der Auslöser sein?
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Partnerschaft
Manchmal ist es die berühmt-berüchtigte Midlife-Crisis, die Schwierigkeiten in der Partnerschaft offenlegt. Die Kinder sind aus dem Haus, man hat sich auseinander gelebt. Das Leben scheint wie vorgezeichnet, keinerlei Überraschungen mehr, nur noch Monotonie.
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Gesundheit
Genauso gut kann eine allgemeine Sinnkrise jemanden ereilen. Eine Krankheit schränkt plötzlich die Lebensqualität ein. Wenn beispielsweise ein Aktivsportler massiv zurückstellen muss, weil der Körper nicht mehr die gleiche Leistung erbringen kann wie früher. Doch auch andere gesundheitliche Probleme können zeigen, dass Sie einen Neustart brauchen.
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Gesellschaft
Ebenso kann ein Neustart eine Chance für jemanden mit krimineller Vergangenheit sein: Jemand ist zu der Erkenntnis gelangt, dass das kriminelle Leben keinerlei Zukunft bietet. Dieses Mal gelingt die Integration in die Gesellschaft. Oder die Drogensucht wird bekämpft: Dieses Mal schafft jemand den Entzug, von dort aus wird das Leben umgekrempelt.
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Job
Besonders häufiger Grund für den geplanten Neustart ist eine Jobkrise. Dabei hängen auch mehrere Lebensbereiche miteinander zusammen: Wer unzufrieden im Berufsleben ist, ist auch privat nie ganz zufrieden – oft lassen Betroffene den eigenen Frust auch an anderen aus. So kann der falsche Job sich negativ auf die Beziehung auswirken. Umgekehrt hat eine instabile Beziehung eventuell Konsequenzen für den Job.
Wer an diesem Punkt in seinem Leben angelangt ist, will etwas ändern. Mit dem Neustart – synonym auch Neubeginn oder Neuanfang – ist eine reizvolle Vorstellung verbunden: Alles, was derzeit im Job oder Leben Probleme bereitet, wischen wir mit einer Handbewegung beiseite und schon läuft alles wie am Schnürchen.
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Angst vor einem Neustart
Wahr ist aber auch: Je älter wir werden, umso zögerlicher sind viele, wenn es um einen Neustart geht. Denn mit einem radikalen Neustart gehen nicht nur ersehnte Veränderungen, sondern auch viele Unwägbarkeiten einher. Begleitet werden diese von Ängsten:
- Wird es tatsächlich besser oder tauscht man ein Übel gegen ein neues aus?
- Ist man diesen Veränderungen geistig und seelisch gewachsen?
- Wie geht es weiter, wenn der Neustart nicht funktioniert?
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Neustart im Job: Raus aus der Misere
Umfragen des Gallup-Index belegen immer wieder: Millionen Arbeitnehmer sind unzufrieden in ihrem Job. Sie schleppen sich nur noch zur Arbeit, machen Dienst nach Vorschrift und freuen sich am Montag bereits auf das Wochenende.
Klar ist: Das kann kein Leben sein. Schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Zeit auf der Arbeit. Für das Wohlbefinden ist es notwendig, dass der Job Spaß macht und gerne ausgeübt wird – oder zumindest keine tägliche Qual ist. Nicht jeder Job ist der große Traumjob, doch sollten die positiven Aspekte überwiegen: Ob nette Kollegen, spannende Aufgaben, große Flexibilität und Work-Life-Balance oder auch das überdurchschnittliche Gehalt. Ist die Arbeit hingegen nur noch Belastung, ist ein Neustart sinnvoll.
Neustart: Keine voreiligen Entscheidungen
Damit dieser gelingt, ist es wichtig, die Ursachen der eigenen Unzufriedenheit zu ergründen. Liegen die klar im beruflichen Bereich, sollten Sie Kurzschlussreaktion verhindern: Eine sofortige Kündigung ist nur dann angezeigt, wenn ernsthafte Konsequenzen drohen (etwa gesundheitlich) oder wenn Sie bereits einen neuen Job in der Tasche haben.
Für den Neustart sollten Sie zuerst überlegen: Wohin soll die Reise gehen? Solange das nicht klar ist, sollten Sie Ihre finanzielle Absicherung nicht riskieren. Zumal es einen besseren Eindruck macht, wenn Sie sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis bewerben, denn Sie vermeiden so Lücken im Lebenslauf.
Neustart vorbereiten: So schaffen Sie den Reset im Leben
Es heißt Neustart und nicht Kaltstart – also ist es wichtig, dass Sie planvoll vorgehen. Das bedeutet nicht, dass Sie zwangsläufig alle Zeit der Welt investieren. Manche Leute nehmen beispielsweise für eine berufliche Neuorientierung eine Auszeit und glauben sich die Antworten auf ihre Fragen auf dem Jakobsweg erwandern zu können.
Das kann funktionieren – aber nur, wenn Sie sich zeitgleich mit unbequemen Wahrheiten konfrontieren und in einem Denkprozess die Fragen eruieren, die für einen Neustart wichtig sind. Ein Tapetenwechsel allein generiert keine Antworten. Erst die Auseinandersetzung mit zentralen Aspekten Ihrer Probleme liefert notwendige Erkenntnisse.
5 Tipps für den Neustart
Besonders wichtig: Sie müssen erkennen, dass Sie die Veränderungen selbst in der Hand haben. Einige Menschen neigen zur Opferrolle: Jammern jeden Tag, schieben es auf die Umstände und Sachzwänge. Die Frage ist, ob ein beruflicher Neustart es nicht wert wäre, einige Einschränkungen in Kauf zu nehmen? Denn geschenkt bekommen Sie den Neustart nicht.
Aber wie genau klappt der Neustart? Diese 5 Tipps helfen Ihnen:
Selbstreflexion
Die Selbstreflexion ist der zentrale Ausgangspunkt eines jeglichen Neustarts – ganz gleich, ob Sie im privaten oder im beruflichen Leben etwas ändern möchten. Um die Antworten darauf zu finden, wie es weitergeht, sind eine Reihe von Fragen zentral:
- Wer bin ich?
- Wohin will ich?
- Was ist mir wichtig?
- Welches Arbeitsumfeld benötigen Sie?
- Welche Werte vertrete ich?
- Wofür stehe ich?
- Worauf kann ich verzichten?
- Worauf will ich nicht verzichten?
- Wie wichtig ist mir finanzielle Sicherheit?
- Woran habe ich Freude?
- Was fällt mir leicht?
- Was fällt mir eher schwer?
- Worin finde ich Entspannung?
- Wofür loben mich andere?
- Worum beneiden mich andere?
- Welche Kenntnisse habe ich?
- Welche Kenntnisse brauche ich?
Es geht letztlich um eine erweiterte Potenzialanalyse. Sie haben sich mit Ihren Stärken und Schwächen auseinandergesetzt und können von dort aus aufbauen.
Konsequenzen
Vielleicht mussten Sie erkennen, dass Sie zwar ein starkes Interesse in einem bestimmten Bereich haben, Ihnen für einen Jobwechsel jedoch noch bestimmte Fachkenntnisse fehlen. Auf solche Erkenntnisse lässt sich aufbauen, denn sie geben den nächsten Schritt – in diesem Fall zum Beispiel ein Praktikum oder eine Weiterbildung – vor. Gleichzeitig ist dieser Teil der Vorbereitung eine Art Kassensturz: Was habe ich an Qualifikationen, Rücklagen, Interessen – welche brauche ich? Je genauer Sie an dieser Stelle planen und auch überflüssigen Ballast abwerfen, desto größer die Erfolgsaussichten.
Wichtig ist, dass Sie sich über die Konsequenzen im Klaren sind: Denn der Reflexionsprozess ist gerade am Anfang noch offen. Es kann genauso gut möglich sein, dass Sie zu dem Ergebnis kommen, dass die persönlichen Nachteile eines Neustarts für Sie überwiegen und Sie deshalb Abstand vom ursprünglichen Vorhaben nehmen.
Unterstützung
Haben Sie sich für einen Neustart entschieden, holen Sie sich jegliche Unterstützung, die Sie kriegen können. Seien Sie trotzdem wählerisch: Gut gemeint ist noch längst nicht gut gemacht. Sie werden auf Menschen treffen – Kollegen, Freunde, Verwandte – die Ihnen unbedingt ihre Sicht der Dinge schildern wollen. Darunter leider zahlreiche Bedenkenträger. Wenn Sie für sich einen Neustart beschlossen haben, sollten Sie sich allerdings von solchen Leuten fernhalten. Toxische Menschen lösen Unsicherheit aus, schüren Zweifel und bremsen Sie im schlimmsten Fall komplett aus.
Was Sie brauchen, sind positive Menschen, die Ihnen zeigen, wie ein Neustart gelingen kann. Das können Menschen aus den genannten Personenkreisen sein. Das kann ebenso gut ein Coach oder eine Person aus dem Netzwerk sein, die für Sie Vorbild ist.
Flexibilität
Gemeint ist vor allem geistige Flexibilität. Denn mit einem Neustart lassen Sie sich auf Neues ein – eine neue Tätigkeit, ein neues Umfeld, neue Menschen und vielleicht auch eine neue Art des Arbeitens: Wer bisher immer direkt vor Ort im Unternehmen gearbeitet hat, macht sich nun vielleicht selbstständig oder arbeitet im Homeoffice. Solche Veränderungen brauchen die Bereitschaft, sich neuen Umständen anzupassen. Das fällt vielen schwer.
Der Neustart macht Angst, weil sie aus ihrem vielleicht verhassten, aber dennoch gewohnten Arbeitsumfeld gerissen werden. Sie arrangieren sich mit den Gegebenheiten und trösten sich, dass es woanders sicherlich genauso läuft.
Mut
Sie brauchen Mut für einen Neustart. Ohne fangen Sie gar nicht erst an oder geben sofort auf. Mut brauchen Sie nicht nur, um das Ganze durchzuziehen, sondern in Situationen, in denen Sie erstmals auf die Probe gestellt werden – beispielsweise beim Vorstellungsgespräch. Hier werden Sie dem Personaler plausibel erklären müssen, was diesen Neustart bewirkt hat.
Die Frage: Wie sehr stehen Sie hinter dieser beruflichen Veränderung?. Kein Arbeitgeber möchte einen Mitarbeiter, der nur aus einer Laune heraus unstet andauernd den Job wechselt. Sofern Sie sich jedoch im Vorfeld exakt mit Ihren Bedürfnissen, Werten und Fähigkeiten auseinandergesetzt haben, sollte es kein Problem mehr sein, den beruflichen Neustart selbstbewusst begründen zu können.
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