Ausbildung Gehalt: Was sind gut bezahlte Berufe?

In der Ausbildung erhalten Azubis bereits ein festes Gehalt, das mit jedem Ausbildungsjahr steigt. Unsere Übersicht zeigt, was Auszubildende in Deutschland mindestens verdienen müssen und in welchen Berufen das Azubi-Gehalt besonders hoch ausfällt – mit Tipps zu weiteren Zuschüssen…

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Wie viel Gehalt bekommt man in der Ausbildung?

Das Gehalt, das man in der Ausbildung erhält, nennt sich Ausbildungsvergütung und ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Die Höhe hängt vom Ausbildungsjahr, der Branche, dem Betrieb und dem jeweiligen Tarifvertrag ab.

Das durchschnittliche Azubi-Gehalt in Deutschland liegt bei 1.067 Euro brutto im Monat über alle Ausbildungsjahre hinweg. Die Gehaltsspanne reicht von rund 825 Euro bis zu 1.250 Euro im Monat.

Besonders gut verdienen Auszubildende im öffentlichen Dienst, in der Industrie oder bei großen Unternehmen. Geringere Vergütungen gibt es im Handwerk oder kreativen Berufen wie Grafikdesign.

Was ist die gesetzliche Mindestvergütung?

In Deutschland gilt für die Ausbildung eine gesetzliche Mindestvergütung. Die Mindestausbildungsvergütung ist im § 17 Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt und wurde zuletzt im Januar 2025 angehoben. Sie beträgt für Auszubildende und eine duale Ausbildung mindestens 682 Euro im ersten Jahr. Die Ausbildungsvergütung steigt zudem mit dem Ausbildungsjahr (siehe Tabelle):

Ausbildungsjahr

Mindestlohn, Monat

1. Ausbildungsjahr 682 Euro brutto
2. Ausbildungsjahr 805 Euro brutto
3. Ausbildungsjahr 921 Euro brutto
4. Ausbildungsjahr 955 Euro brutto

Die genannten Beträge sind Mindestwerte, die jeder Azubi mindestens erhalten muss. Die Ausbildungsvergütung muss zudem jährlich ansteigen, ist aber in der Regel höher als diese Mindestwerte.

Was verdient ein Azubi netto?

Das Nettogehalt hängt vom Bruttogehalt, den Sozialabgaben sowie Steuern ab. Die meisten Auszubildenden bleiben mit ihrem Bruttogehalt unter dem Grundfreibetrag von 12.096 Euro im Jahr (Stand: 2025) und zahlen deshalb keine Lohnsteuer. Es werden aber Beiträge zur Sozialversicherung abgezogen!

Beispielrechnungen

Bei einer Ausbildungsvergütung von 1.000 Euro brutto pro Monat bleiben nach Abzug der Sozialabgaben rund 790 Euro netto übrig. Wer im ersten Ausbildungsjahr die gesetzliche Mindestvergütung von 682 Euro erhält, bekommt netto etwa 540–570 Euro ausgezahlt, abhängig von Steuerklasse und Bundesland.

Als Faustformel können Sie sich merken: Das Netto-Azubi-Gehalt liegt meist bei 75–80 Prozent des Bruttogehalts.

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Was sind die bestbezahlten Ausbildungsberufe 2026?

Falls Geld bei der Berufswahl eine Rolle spielt finden Sie hier eine Liste und Tabelle der bestbezahlten Ausbildungsberufe in Deutschland – jeweils mit dem typischen Einstiegsgehalt brutto pro Monat nach abgeschlossener Ausbildung:

Ausbildungsberuf

Einstiegsgehalt

Fluglotse/in 5.800 €
Investmentfondkaufmann/frau 4.500 €
Schiffsmechaniker/in 4.300 €
Biologielaborant/in 3.500 €
Medientechnologe/in 3.400 €
Werkstoffprüfer/in 3.250 €
Physiklaborant/in 3.200 €
Fluggerätemechaniker/in 3.100 €
Polizist/in (mittlerer Dienst) 3.050 €
Verwaltungsfachangestellte(r) 3.045 €
Kaufmann/frau für Versicherungen 3.010 €
Bankkaufmann/frau 2.975 €
Techn. Systemplaner/in 2.900 €
Fachinformatiker/in 2.850 €
Pflegefachkraft 2.850 €
Mechatroniker/in 2.790 €
Maurer/in 2.400 €
Elektriker/in 2.050 €

Hinweis: Die Werte sind Durchschnittsgehälter und können regional, nach Branche oder Unternehmen variieren. Besonders gute Gehälter gibt es in spezialisierten Berufen wie Fluglotse/Fluglotsin sowie in technischen Berufen, im Bankwesen und in der Verwaltung.

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Was sind besonders gut bezahlte Ausbildungsberufe?

Wer gleich mit Beginn der Ausbildung ein hohes Gehalt verdienen will, sollte sich folgende Berufe anschauen.

Die rechte Spalte zeigt das durchschnittliche Monatsgehalt im letzten Ausbildungsjahr:

Beruf

Ausbildung Gehalt

Fluglotse/in 5.000 €
Schiffsmechaniker/in 2.000 €
Polizist/in 1.560 €
Bankkaufmann/-frau 1.450 €
Bürokaufmann/-frau 1.440€
Verwaltungsfachangestellte(r) 1.380 €
Versicherungskaufmann/-frau 1.370 €
Binnenschiffer/in 1.350 €
Industriekaufmann/-frau 1.330 €
Mechatroniker/in 1.320 €

Bitte beachten Sie, dass es sich auch hierbei um Durchschnittsgehälter handelt. Diese können von Bundesland zu Bundesland variieren.

Gleich hier weiterlesen: Die bestbezahlten Berufe in Deutschland

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Was kann ich tun, wenn das Ausbildungsgehalt nicht reicht?

Azubis, die mit dem Ausbildungsgehalt nicht über die Runden kommen, können die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Diese Beihilfe wird für anerkannte Lehrberufe gezahlt, wenn Lehrlinge von ihrem Ausbildung Gehalt die Kosten für Lebensunterhalt, Fahrtkosten oder Nahrungsmittel nicht bezahlen können.

Die BAB ist vergleichbar mit Bafög. Ob die Berufsausbildungsbeihilfe bewilligt wird, hängt aber von folgenden Faktoren ab:

  • Gehalt in der Ausbildung
  • Verdienst der Eltern
  • Einkommen des Lebenspartners (sofern verheiratet)

Für einen entsprechenden Antrag benötigen Sie zusätzlich:

  • Vorlage eines gültigen Ausbildungsvertrags
  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Es muss sich um die erste Ausbildung handeln
  • Sie müssen in einer eigenen Wohnung (nicht bei den Eltern) wohnen

Der Antrag muss anschließend bei der Bundesagentur für Arbeit bzw. dem zuständigen Jobcenter gestellt werden. Ob Sie dazu berechtigt sind, können Sie überdies mit dem BAB-Rechner online testen.

Weitere Zuschüsse zum Ausbildungsgehalt

Wenn Sie kein BAB bekommen, könnte Ihnen Wohngeld zustehen. Diese beiden staatlichen Leistungen können aber nicht gemeinsam bezogen werden. Wenn Ihr BAB-Antrag abgelehnt wurde, sollten Sie es nochmal mit Wohngeld versuchen. Darüber hinaus gibt es zum Azubi-Gehalt noch folgende Förderungen:

  • Fahrtkostenerstattung

    Häufig schlagen die Fahrtkosten von der Wohnung zum Ausbildungsbetrieb kräftig zu Buche. Unternehmen sind dazu zwar nicht verpflichtet: Fragen Sie trotzdem nach einem Fahrtkostenzuschuss oder Jobticket. Wenn Sie zu Schulungen oder anderen Einsätzen außerhalb des Ausbildungsbetriebs sollen, muss der Betrieb ohnehin die Fahrtkosten übernehmen.

  • Unterhaltspflicht

    Wenn Sie kein BAB bekommen, weil das Einkommen der Eltern zu hoch ist, müssen diese Sie bis zum 25. Lebensjahr unterstützen. Solange Sie sich in einer Ausbildung befinden, steht Ihnen außerdem das Kindergeld zu.

  • Bildungskredit

    Eine weitere Alternative kann ein Bildungskredit sein. Den können Sie beispielsweise bei der staatlichen KfW-Bank beantragen zu meist günstigen Konditionen. Jedoch müssen Sie dazu Sicherheiten oder eine Bürgschaft vorweisen.


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