Fachinformatiker: Aufgaben, Gehalt, Ausbildung + Bewerbung

Wer sich für Technik interessiert und gerne an PCs herum bastelt, der sollte über eine Karriere als Fachinformatiker oder Fachinformatikerin nachdenken. Menschen mit dieser Ausbildung werden in den nächsten Jahren keine Probleme haben, einen Job zu finden. Das bedeutet aber auch, dass die Ausbildungsplätze gefragt und schnell weg sind…

Beruf Fachinformatiker Steckbrief Ausbildung

Gehalt: Was verdient man als Fachinformatiker?

Wer eine Ausbildung zum Fachinformatiker macht, darf sich auf eine stattliche Ausbildungsvergütung freuen. Wie hoch sie genau ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Unternehmensgröße, Region oder Branche ab. In der Ausbildung verdienen Fachinformatiker im ersten Lehrjahr zwischen 800 Euro und zirka 1.200 Euro brutto monatlich, im zweiten Lehrjahr zwischen 850 Euro und rund 1.230 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 900 Euro bis zirka 1.330 Euro.

Fachinformatiker Ausbildungsgehalt

Das Einstiegsgehalt von Fachinformatikern liegt grob zwischen 2.500 Euro bis 3.200 Euro brutto im Monat. Mit wachsender Berufserfahrung steigt das Gehalt auf 3.200 Euro bis 4.500 Euro. Bei zirka 4.000 Euro brutto monatlich liegt auch das durchschnittliche Fachinformatiker-Gehalt. Mit viel Erfahrung, Know-how und in leitender Position sind auch Gehälter von 6.000 Euro brutto oder mehr drin. Noch etwas höher als in den anderen Fachrichtungen sind die Durchschnittsgehälter in der Fachrichtung Systemintegration.

Fachinformatiker Gehalt Einkommen

Wie viel verdienen Fachinformatiker Anwendungsentwicklung?

Etwa ein Viertel aller Fachinformatiker mit dieser Spezialisierung verdient laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit bis 3.500 Euro brutto im Monat. 50 Prozent verdienen zwischen 3.500 Euro und zirka 5.930 Euro, weitere 25 Prozent liegen darüber.

Am besten verdienen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in Hessen. Hier ist Frankfurt am Main mit 6.180 Euro Spitze. Deutlich geringer das Gehalt in West- und Ostdeutschland: In Nordrhein-Westfalen sind etwa 4.200 Euro monatlich drin – in Berlin mit gut 5.330 Euro immerhin 1.100 Euro mehr.

Wie viel verdienen Fachinformatiker Systemintegration?

Die Hälfte aller Fachinformatiker Systemintegration kommt im Median auf fast 4.750 Euro brutto im Monat. Ein Viertel verdient bis rund 3.720 Euro, das andere Viertel mehr als 6.300 Euro. Hessen und Berlin sind die Bundesländer mit den höchsten Gehältern. Ausreißer nach oben sind vor allem in Großstädten wie Frankfurt am Main (6.050 Euro), München (5.830 Euro) und Stuttgart (5.400 Euro) möglich.

Wie viel verdienen Fachinformatiker Daten- und Prozessanalyse?

Im Bereich Daten- und Prozessanalyse ist Berlin das Bundesland mit den höchsten Gehältern. Während deutschlandweit ein Viertel bis 3.485 Euro brutto im Monat verdient, liegt der Median bei rund 4.500 Euro. 25 Prozent aller Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse kommen auf 6.180 Euro und mehr. In Berlin sind demnach 6.100 Euro brutto im Monat realistisch, in Niedersachsen dagegen nur 4.320 Euro.

Wie viel verdienen Fachinformatiker Digitale Vernetzung?

Die Fachrichtung Digitale Vernetzung ist noch so neu und selten, dass die Arbeitsagentur noch keine detaillierten, deutschlandweiten Daten zur Verfügung stellen kann. Die Gehälter sind aber vergleichbar mit jenen in den anderen Fachrichtungen.

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Ausbildung: Wie wird man Fachinformatiker?

Den Beruf des Fachinformatikers erlernen Sie in einer dualen Ausbildung. Die Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb statt, den theoretischen Teil lernen Sie in der Berufsschule. Insgesamt dauert die Ausbildung 3 Jahre. Sie ist in den vier Fachrichtungen Anwendungsentwicklung, Daten- und Prozessanalyse, Digitale Vernetzung sowie Systemintegration möglich. Als Ausbildungsbetriebe kommen IT-Unternehmen infrage oder generell Firmen, die über eine IT-Abteilung verfügen.

Voraussetzungen für eine Ausbildung als Fachinformatiker

Rechtlich betrachtet müssen Bewerber keine bestimmten Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Die meisten Betriebe bevorzugen allerdings Azubis mit Hochschulreife (Abitur oder Fachabitur). Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hat mehr als die Hälfte der Azubis das Abitur, ungefähr ein Drittel die mittlere Reife. Mit einem Hauptschulabschluss wiederum ist es schwer, einen Ausbildungsplatz zu ergattern, aber nicht unmöglich. Für Berufserfahrene ist auch eine Umschulung zum Fachinformatiker denkbar.

Gute Schulnoten in Mathematik, Englisch, Technik und natürlich Informatik werten eine Bewerbung auf. Wer private IT-Projekte und Programmiererfahrung nachweisen kann, erhöht seine Bewerbungschancen enorm — guter Schulabschluss hin oder her. Neben Interesse an Computern, Technik und Informatik benötigen Sie für den Beruf Eigenschaften wie logisches, analytisches Denken und Problemlösungskompetenz.

Abschlussprüfung Fachinformatiker

Die Abschlussprüfung gliedert sich in einen schriftlichen und einen praktischen Teil, in dem man die gelernten Fertigkeiten unter Beweis stellt. Den Zahlen zufolge ist die Fachrichtung Systemintegration am anspruchsvollsten. Nach IHK-Angaben bestehen rund 83 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung, in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung knapp 85 Prozent.

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Was macht man als Fachinformatiker?

Fachinformatiker planen, entwickeln, warten und betreuen IT-Systeme. Je nach Fachrichtung programmieren sie Softwareanwendungen oder passen bestehende Programme an die Bedürfnisse ihres Arbeitgebers an. Oder sie richten Netzwerke und IT-Infrastrukturen ein und beheben technische Störungen. Kurz: Fachinformatiker gewährleisten einen reibungslosen IT-Betrieb.

Im besten Fall verfügen Fachinformatiker nicht nur über das nötige technische Know-how, sondern auch über handwerkliches Geschick. Dies nützt ihnen etwa, wenn sie einzelne Hardwarekomponenten und Bauteile selbst im Rechner verbauen. Da die Anweisungen für Hard- und Software zumeist auf englisch gehalten sind, ist es außerdem unerlässlich, die englische Sprache zu beherrschen.

Was machen Fachinformatiker für Systemintegration?

Fachinformatiker Systemintegration stellen sicher, dass es im Unternehmen keine Probleme mit der IT-Infrastruktur gibt. Eine sorgfältige Planung, Konfiguration und Wartung der gesamten IT liegt in ihrer Verantwortung. Darunter fallen auch Administration von Netzwerken sowie Instandhaltung und Reparatur.

Was machen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Fachinformatiker Anwendungsentwicklung stehen in engem Kontakt mit den Kunden oder den Endverbrauchern. Der Kern ihrer täglichen Arbeit besteht darin, die Wünsche und Vorgaben der Verbraucher bestmöglich umzusetzen. Auch stehen sie Kollegen und Kunden bei Fragen und Problemen zur Seite. Häufig arbeiten Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im Kundensupport großer Dienstleistungsunternehmen.

Was machen Fachinformatiker für Digitale Vernetzung?

Die Fachrichtung Digitale Vernetzung gibt es erst seit 2020. Der Ausbildungsberuf wurde neu eingeführt, um der Digitalisierung und Industrie 4.0 stärker Rechnung zu tragen. Aufgabe von Fachinformatikern für Digitale Vernetzung ist es, physische und virtuelle Objekte mithilfe von Informations- und Kommunikationstechniken miteinander zu vernetzen. So sind Maschinen, Produkte, Anlagen, Logistik und Personen miteinander auf IT-Ebene verbunden. Wichtig für den reibungslosen Ablauf ist hier vor allem die Sicherung gegen Cyber-Angriffe.

Was machen Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse?

Die Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse gibt es ebenfalls erst seit 2020. Wer als Fachinformatiker in der Daten- und Prozessanalyse arbeitet, analysiert und optimiert Geschäfts- und IT-Prozesse. Indem Sie Automatisierungsprozesse in Gang setzen, tragen Sie zur effizienteren Gestaltung der Abläufe Ihres Arbeitgebers bei.

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Fachinformatiker Jobs

Im digitalen Zeitalter kommt kaum ein Unternehmen ohne Computer beziehungsweise Informationstechnologie aus. Daher zählen Fachinformatiker zu gefragten Experten am Arbeitsmarkt, die nahezu überall unterkommen: Einerseits in der IT-Branche selbst, andererseits benötigen die EDV-Abteilungen großer Unternehmen die Fachkräfte.

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Wie sind die Aussichten für Fachinformatiker?

Der Bedarf an Fachkräften, die über technisches Verständnis verfügen, wird in den nächsten Jahren im Zuge der Digitalisierung deutlich steigen. Entscheidend für Ihre Karriere ist, dass Sie sich kontinuierlich weiterentwickeln. Der technische Fortschritt ist rasant, daher sind Weiterbildungen in diesem Sektor ein Muss.

Weiterbildung

Qualifizierungen sind einerseits über innerbetriebliche Angebote möglich. Andererseits gibt es Anbieter wie Industrie- und Handelskammern, die im Umfang verschiedene Kurse anbieten. Möglich sind Aufstiegsfortbildungen beispielsweise zum IT-Berater, IT-Projektentwickler oder IT-Fachwirt.

Studium

Kandidaten mit der Hochschulreife steht auch das Studium offen. Hier bietet sich ein Abschluss als Wirtschaftsinformatiker oder Wirtschaftsingenieur an. Ein studierter Informatiker qualifiziert sich nicht nur für Führungsaufgaben, sondern verdient auch meist deutlich mehr.

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Bewerbung als Fachinformatiker

Die E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung ist heute Standard. Achten Sie darauf, Ihre Dateianhänge vernünftig zu benennen, beispielsweise: „Bewerbung-Mia-Musterfrau.pdf“. Eine Gesamtgröße von 5 MB sollten Sie möglichst nicht überschreiten, sonst landen Ihre Unterlagen unter Umständen im Spam-Ordner.

Aufbau der Bewerbungsunterlagen

Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse (Schulzeugnisse nur bei Auszubildenden!) zählen zu den wichtigsten Unterlagen. Das Deckblatt kann hilfreich bei Berufserfahrenen sein, um Detailkenntnisse hervorzuheben und den Lebenslauf zu verschlanken. Auch können Sie hier ODER im Lebenslauf das Bewerbungsfoto einfügen. Der tabellarische Lebenslauf sollte nicht länger als drei DIN A4 Seiten sein. Die Bewerbung besteht somit aus folgenden Unterlagen:

Tipps zum Anschreiben

Lesen Sie sich die Stellenausschreibung genau durch und markieren Sie sich die wichtigsten Punkte. Erfüllen Sie die Voraussetzungen, dann sollten Sie es belegen. Zum Beispiel welche Programmiersprachen Sie beherrschen oder falls Sie bereits eine Webseite programmiert haben. Sie können dann die URL zur Seite nennen. Dann kann sich der Personalverantwortliche ein Bild Ihrer Fähigkeiten machen.

Wichtig: Das Anschreiben sollte Ihre Motivation widerspiegeln: Warum möchten Sie genau diese und keine andere Ausbildung machen? Welche besonderen Eigenschaften haben Sie (sind Sie vielleicht besonders analytisch begabt?) und wo liegen Ihre Stärken? Solche Fragen werden Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Vorstellungsgespräch begegnen.

Tipps für die Bewerbung

  • Informationen auswählen

    Vermeiden Sie Floskeln im Anschreiben. Kommen Sie direkt zur Sache – auf maximal einer DIN A4 Seite.

  • Motivation schildern

    Fokussieren Sie auf Ihre Motivation für Job und Unternehmen und stellen Sie einen Bezug zwischen dem Werdegang und Ihren Beweggründen her.

  • Sätze kürzen

    Kurze Sätze sind leichter zu verstehen und lassen sich besser lesen. Nutzen Sie gerne auch kurze Listen mit Ihren Stärken. Das ist übersichtlich und sieht strukturiert aus.

  • Unterschrift beachten

    Vergessen Sie nicht die eigenhändige Unterschrift am Ende. Sie macht das Anschreiben persönliche und sagt, dass alle Angaben wahr und richtig sind.

Anschreiben-Editor: Bewerbung gleich online schreiben

Unsere Bewerbungsmuster und Vorlagen sind als Inspirationsquelle gedacht. Schreiben Sie diese bitte immer nochmal individuell um. Den Text für eine Bewerbung als Fachinformatiker können Sie direkt online editieren: Dazu einfach auf den Kasten klicken…

Martin Muster
Fantasiestraße 1
12345 Beispielstadt
Fon: 0123 4567890
Mail: m.muster@mail.de
Web: musterblog.de

Zielunternehmen GmbH
Abteilung IT & Technik
Petra Personalerin
Vorlageweg 90a
12345 Musterstadt

TT.MM.JJJJ

Bewerbung als Fachinformatiker

Sehr geehrte Frau Personalerin,

seit einigen Jahren beschäftige ich mit den neuen Medien, blogge und habe auch meine Website (WordPress) selbst programmiert. Ich weiß natürlich, dass das noch ausbaufähig ist und ich noch viel lernen kann – und will. Daher ist es mein größter Wunsch, eine Ausbildung zum Fachinformatiker zu machen.

Was mich dafür besonders qualifiziert:

  • Ich bin kreativ.
  • Für Probleme finde ich innovative Lösungen.
  • Ich bin durchsetzungsstark und bleibe dran, bis ich ein Problem gelöst habe.
  • Auf andere Menschen kann ich gut zugehen.
  • Probleme und Wünsche Dritter verstehe ich und kann meist Lösungen anbieten.
  • Ich interessiere mich grundsätzlich für Neuerungen.
  • Mich zeichnet eine eigenständige Arbeitsweise aus.
  • Ich beherrsche PHP und JavaScript.

Mit unterschiedlicher Hard- und Software habe ich mich bereits auseinandergesetzt und bin überzeugt davon, dass ich neue Komponenten ohne Probleme schnell verstehen kann. Gerade meine Kenntnisse in JavaScript konnte ich bereits häufiger einsetzen. So habe ich ebenso für Bekannte eine eigene Webseite (bekannteseite.de) erstellt, über die sie nun ihre Band vermarkten können.

Von der Ausbildung zum Fachinformatiker erhoffe ich mir, dass ich meine Programmierkenntnisse weiter vertiefen kann und gleichzeitig noch mehr Kontakt zu Menschen bekomme, denen ich bei IT-Problemen helfen kann.

Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlernen und über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Mit freundlichen Grüßen
UNTERSCHRIFT

Anlagen
– Lebenslauf
– Zeugnisse


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