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Seiteneinstieg: Quereinstieg in den Lehrberuf

Ein Lehramtsstudium über mehrere Jahre, viele Module und Prüfungen und anschließend noch ein Referendariat. Wer in Deutschland Lehrer werden möchte, hat in der Regel einen längeren und nicht immer einfachen Weg vor sich. Schon in den letzten Jahren machten beispielsweise in Nordrhein-Westfalen bereits gut 10 Prozent der Lehrer einen Seiteneinstieg – Tendenz steigend. Rund jede zehnte Lehrkraft hat demnach nicht die klassische Variante der Ausbildung für den Beruf gewählt, sondern kommt zum Teil aus vollkommen anderen Bereichen. Erkennen Sie erst spät, dass Sie gerne als Lehrer arbeiten wollen, kann der Seiteneinstieg für Sie eine gute Möglichkeit sein. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und erklären, was genau sich hinter dem Seiteneinstieg ins Lehramt verbirgt, welche Ziele damit verfolgt werden und was Sie mitbringen müssen, um zum Seiteneinsteiger zu werden…



Seiteneinstieg: Quereinstieg in den Lehrberuf

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Was ist ein Seiteneinstieg in den Lehrerberuf?

Als Seiteneinstieg wird eine spezielle Form des Berufseinstiegs in den Lehrerberuf bezeichnet. Der große Unterschied besteht darin, dass Seiteneinsteiger weder das üblicherweise für die Ausübung des Jobs erforderliche Lehramtsstudium, noch das Staatsexamen oder den anschließenden Vorbereitungsdienst, das Referendariat, absolviert haben. Es fehlt die Ausbildung und Vorbereitung, die Lehrer klassischerweise erhalten, um Kindern und Heranwachsenden etwas beizubringen.

Je nach dem, welche Grundlage vor dem Seiteneinstieg vorhanden war, kann auf diesem Weg die volle Lehramtsbefähigung erworben werden – Seiteneinsteiger können somit in bestimmten Fällen sogar in den Beamtenstatus aufgenommen werden. Doch selbst wenn dies nicht immer möglich ist, besteht die Möglichkeit, in einer unbefristeten Anstellung als Lehrer zu arbeiten und dabei nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt zu werden.

Der Unterschied zwischen Quer- und Seiteneinstieg

In den meisten Branchen und Jobs ist die Bezeichnung des Quereinstiegs geläufig und vielen bekannt. Auch hier wird als Quereinsteiger jemand bezeichnet, der aus einem anderen Beruf kommt und auf eine neue Sparte umsattelt. Wer beispielsweise eine Ausbildung zum IT-Techniker gemacht hat und sich später dazu entscheidet, in einem anderen Beruf, etwa Designer, zu arbeiten, ist ein klassischer Quereinsteiger.

Manchmal werden beim Lehramt die beiden Begriffe des Quer- und Seiteneinstiegs synonym verwendet, allerdings kann eine Unterscheidung gemacht werden, die wir an dieser Stelle kurz erklären wollen.

So können als Quereinsteiger in den Lehrerberuf angehende Lehrkräfte bezeichnet werden, die kein Studium des Lehramts gemacht haben, aber aufgrund ihrer vorigen Ausbildung in den Vorbereitungsdienst (Referendariat) aufgenommen werden und diesen absolvieren.

Im Normalfall ist es jedoch sinnvoll, den Seiteneinstieg als Überbegriff zu verwenden, wenn es darum geht, einen anderen als den klassischen Weg in den Beruf des Lehrer zu bezeichnen.

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Welches Ziel verfolgt der Seiteneinstieg?

Wer als Lehrer arbeiten will, durchläuft nicht ohne Grund ein streng reguliertes System aus Studium, Prüfungen und Referendariat. Bildung ist ein wichtiges Gut der Gesellschaft und die Vermittlung von Wissen an kommende Generationen soll gesichert werden. Trotzdem ist der Seiteneinstieg für viele Schulen inzwischen ein wichtiger Faktor und in einigen Fällen sogar unbedingt notwendig.

Schuld daran ist vor allem der fortschreitende Lehrermangel, der Einschätzungen zufolge in den kommenden Jahren noch einmal deutlich zunehmen wird. Tausende von Stellen werden frei, weil ein Großteil der aktuellen Lehrer bereits auf das Renteneintrittsalter zusteuert. Positionen, die durch junge Lehrer neu besetzt werden müssen – im gleichen Zeitraum werden jedoch nicht genügend Lehramtsstudenten ihr Studium und Referendariat abschließen.

Da es keine Option ist, unzählige Stellen unbesetzt zu lassen und damit zu riskieren, dass zahlreiche Unterrichtsstunden ausfallen, können durch den Seiteneinstieg zusätzliche Lehrkräfte gewonnen werden. Ziel ist es also, die Unterrichtsversorgung langfristig sicherstellen zu können

Welcher Status steht am Ende des Seiteneinstiegs?

Mit einem erfolgreichen Seiteneinstieg können Sie als Lehrer tätig werden. Allerdings gibt es Unterschiede, wenn es um den Status geht, den Seiteneinsteiger erlangen. Der übliche Weg in den Schuldienst führt mit einem Studium über das zweite Staatsexamen. Dieses können auch Seiteneinsteiger durch eine entsprechende pädagogische Qualifizierung erlangen.

Mit dem Seiteneinstieg kann auch eine Anerkennung zur Lehrbefähigung erworben werden. Ein Unterschied, der nicht nur nebensächlich ist – selbst wenn beide Formen es ermöglichen, als Lehrer im Schuldienst zu arbeiten.

Die Chancen und Möglichkeiten mit dem zweiten Staatsexamen sind in mehrerer Hinsicht besser. Zum einen winkt ein besseres Gehalt. Darüberhinaus kann eine Anerkennung zur Lehramtsbefähigung den Seiteneinsteiger an ein Bundesland binden. Wollen sich Seiteneinsteiger in einem anderen Bundesland oder gar im Ausland auf eine Stelle im Schuldienst bewerben, können einige Schwierigkeiten entstehen.

Für einen Wechsel kann eine weitere Anerkennung durch das jeweilige Bundesland benötigt werden.

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Welche Voraussetzungen gibt es für den Seiteneinstieg?

Bildung ist in Deutschland weiterhin Ländersache. Heißt: In jedem Bundesland gibt es eigene Regelungen, Vorgaben und Gesetze, die den Seiteneinstieg in den Lehrerberuf regeln. Sie sollten sich deshalb unbedingt in dem Bundesland, in dem Sie den Seiteneinstieg zum Lehrer machen wollen, ausführlich informieren, um zu erfahren, ob Sie dort überhaupt eine Chance haben, für eine Lehrtätigkeit zugelassen zu werden.

Grundsätzlich gilt jedoch, dass Sie die besten Chancen auf einen Seiteneinstieg haben, wenn Sie ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule absolviert haben. Wer also einen akademischen Abschluss in Mathematik vorweisen kann, erhöht seine Chancen, als Seiteneinsteiger zum Mathelehrer werden zu können. Theoretisch kann es aber auch möglich sein, ohne Studium als Seiteneinsteiger zu arbeiten – die Wahrscheinlichkeit ist dabei jedoch deutlich geringer.

Wie genau der Seiteneinstieg ablaufen kann und welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, zeigen wir am Beispiel des Schulministeriums im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen:

  • Seiteneinstieg mit Vorbereitungsdienst

    Sie haben ein Universitätsstudium mit einer Regelstudienzeit von acht Semestern geschafft, verfügen darüberhinaus über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Anschluss an Ihr Studium (oder eine zweijährige Betreuung eines minderjährigen Kindes) und Ihre deutschen Sprachkenntnisse sind für eine Lehrtätigkeit gut genug?

    Dann bringen Sie die besten Voraussetzungen für einen Seiteneinstieg mit. Werden Sie darüberhinaus in einem Auswahlverfahren mit einer positiven Prognose über den Ausbildungserfolg in den Schuldienst eingestellt, absolvieren Sie einen zweijährigen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst. Sie starten somit als Seiteneinsteiger in das Referendariat. Anschließend steht eine Staatsprüfung an.

    Meistern Sie diese, erhalten Sie die volle Lehramtsbefähigung und erreichen damit den gleichen Stand wie andere Lehrer auch. So steht Ihnen auch die Möglichkeit einer Verbeamtung zu.

  • Seiteneinstieg mit pädagogischer Einführung

    Wenn Sie die oben genannten Voraussetzungen für den Vorbereitungsdienst nicht erfüllen oder Ihr Studium nicht an einer Universität, sondern einer Fachhochschule absolviert haben, steht Ihnen eine andere Möglichkeit des Seiteneinstiegs zur Verfügung. Dabei durchlaufen Sie kein Referendariat, sondern erhalten eine einjährige pädagogische Einführung.

    Für die Arbeit an einer Grundschule ist typischerweise nur diese Art des Seiteneinstiegs möglich. Nach der pädagogischen Einführung erhalten Sie für das Fach, in dem diese absolviert wurde, eine Unterrichtserlaubnis. Diese ist von der Lehramtsbefähigung zu unterscheiden, erlaubt es Ihnen aber dennoch, im Lehrerberuf tätig zu werden.

    Haben Sie die Schulung erfolgreich abgeschlossen, können Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten und an einer Schule lehren.

    Die einjährige pädagogische Einführung können auch Seiteneinsteiger bekommen, die über kein Hochschulstudium verfügen, sondern eine fachspezifische Ausbildung gemacht haben. Dabei handelt es sich jedoch um die seltenste Form des Seiteneinstiegs.

  • Seiteneinstieg an einem Berufskolleg

    Einen besonderen Fall stellen Seiteneinsteiger mit Fachhochschulabschluss dar, die in technischen Fachrichtungen an einem Berufskolleg beschäftigt werden. Dazu zählen beispielsweise Elektro- oder auch Maschinenbautechnik. Das Land Nordrhein Westfalen sieht vor, dass diese durch ein duales Studium den Master of Education erwerben.

    Ist dieser geschafft, geht es in einen anderthalbjährigen Vorbereitungsdienst mit abschließender Lehramtsprüfung. Kein leichter Weg, der aber mit der Lehramtsbefähigung und damit auch der Chance auf eine Verbeamtung belohnt wird.

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[Bildnachweis: baranq by Shutterstock.com]

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