Bedeutung: Was ist ein Casual Friday?
Der Casual Friday – in der deutschen Übersetzung etwa: lässiger oder zwangloser Freitag – stammt aus den USA, wo er bereits in den späten fünfziger Jahren üblich war. Er stammt aus eher konservativ geprägten Unternehmen, die Wert auf einen bestimmten Dresscode legten. Für deren Mitarbeiter war der Casual Friday somit eine Möglichkeit, freitags endlich mal bequeme Kleidung zu tragen.
Gedacht war dies als Mitarbeitermotivation und zur Erhöhung der Arbeitsmoral. Zudem fallen in einem weniger formellen Arbeitsumfeld Hierarchien nicht so stark ins Gewicht – das erleichtert wiederum die Kommunikation untereinander.
Das Praktische: So haben Mitarbeiter außerdem die Gelegenheit, ihre Kleidung vor dem Wochenende zur Reinigung wegzugeben, um montags wieder erneut frische Geschäftskleidung parat zu haben. Zusätzlich können sie so direkt nach Büroschluss in den Kurzurlaub fahren oder zur After-Work-Party gehen, ohne sich zuvor Zuhause wieder umziehen zu müssen.
Was versteht man unter Casual?
Der Begriff „Casual“ als Beschreibung für einen Kleidungsstil stammt aus dem Englischen. Die wörtliche Bedeutung ist „locker, leger, informell, lässig“. Die Vorgaben sind weniger strikt, erlauben aber dennoch ein schickes Erscheinungsbild. Der Begriff findet sich in zahlreichen Kleidungsstilen wieder. Gestaffelt nach zunehmend konservativen Dresscode sind das: Casual Wear, Smart Casual oder Business Casual (entspricht der klassischen „Geschäftskleidung“).
Eine Hybrid-Rolle nimmt der Casual Chic ein. Dieser Kleidungsstil zeichnet sich durch einen Mix aus zweierlei Modestilen aus. Einerseits Elemente aus dem Freizeitlook (Casual), andererseits ein besonders edles Kleidungssteil, wie es im gehobenen Business Outfit vorkommt. Aus dieser Kombination entsteht schließlich ein eher sportlicher Look.
Casual Friday Damen Outfit: Dos and Don’ts
Sicher, wer von Montag bis Donnerstag im Anzug oder Business-Kostüm erscheint, freut sich womöglich darüber, mal etwas weniger förmlich gekleidet erscheinen zu können. Andererseits gibt es immer auch Arbeitnehmer, die freitags öffentliche Termine wahrnehmen müssen. Dies sollten Sie bei der Wahl des richtigen Outfits unbedingt beachten. Casual Friday ist eben kein Freibrief für nachlässige Kleidung, denn eins ist der Freitag nach wie vor: ein regulärer Arbeitstag.
Andersherum: Ein knöchellanger Rock wäre ebenso unpassend. Als Frau sind Sie immer gut beraten, einen dunklen unifarbenen Rock und eine helle unifarbene oder dezent gemusterte Bluse zu tragen. Wer am Casual Friday den Blazer weglässt, kann stattdessen zur Feinstrickjacke greifen. Gleiches gilt für Trägerinnen von Hosenanzügen: In diesem Fall können Sie eine Stoffhose mit einer hellen unifarbenen oder dezent gemusterten Bluse kombinieren. Hier einige Kombinationsvorschläge für ein Casual Friday Outfit, das Frauen wählen können:
- Dunkler Rock (Saum endet in Kniehöhe), dazu helle unifarbene oder dezent gemusterte Bluse
- Dunkle Stoffhose, dazu helle unifarbene oder dezent gemusterte Bluse
- Dezent gemustertes oder unifarbenes Kleid (Saum endet in Kniehöhe)
- Feinstrickjacke oder Feinstrickpullover
- Hautfarbene Strümpfe oder Strumpfhose
- Geschlossene Schuhe mit leichtem Absatz (maximal sechs Zentimeter)
Soweit zum klassischen Casual Friday Outfit für Damen. Je nach Branche geht es weniger streng zu und der Casual Friday erlaubt in dem Unternehmen auch Jeanshosen. Dann gilt allerdings: Nur durchgefärbte, dunkle Jeanshosen. Die sollten ein gerades Bein (regular cut) haben – slim fit ist zu figurbetont und scheidet daher aus. Bei den Schuhen sind Ballerinas oder Loafer möglich, wenn Sie keine wichtigen Termine mit Kunden oder Vorgesetzten wahrnehmen müssen.
Was sollte man nicht im Büro anziehen?
In jedem Fall ein Fauxpas sind nackte Haut und zu kurze Röcke beziehungsweise Kleider. Weitere No-Gos:
- T-Shirt
- Trägertop
- Durchsichtige Bluse
- Tiefer Ausschnitt
- Blauer Jeansrock
- Minirock
- Trägerkleidchen
- Zerrissene Jeanshose
- Shorts
- Söckchen
- Kniestrümpfe
- Offene Sandalen
- Peeptoes
- Schuhe mit zu hohem Absatz (zehn Zentimeter)
- Overknees Stiefel
Casual Friday Herren Outfit: Dos and Don’ts
Der Casual Friday bei Herren bedeutet vor allem eine Erleichterung im Halsbereich: Die Krawatte darf wegbleiben. Auch hier gilt natürlich: Sie sollten zur Not immer eine Krawatte dabei beziehungsweise im Büroschrank haben, falls doch ein unerwarteter Termin auf Sie zukommt.
Ansonsten können Sie statt des dunklen Anzugs auf eine dunkle Chino zurückgreifen. Dazu passend wählen Sie ein weißes oder pastellfarbenes Hemd, wahlweise auch einen Rollkragenpullover. Das Sakko kann durch einen Feinstrickpullover ersetzt werden, den Sie locker über die Schulter hängen. Socken und Kniestrümpfen sollten dunkel sein und zur Hose passen, als Fußbekleidung kommen dunkle Lederschuhe infrage. Hier einige Kombinationsvorschläge für ein Casual Friday Outfit, das Herren wählen können:
- Dunkle Chino, dazu helles unifarbenes Hemd (langärmelig)
- Dunkle Chino, dazu helles dezent gemustertes Hemd (langärmelig)
- Dunkle Chino, dazu heller unifarbener Rollkragenpullover
- Dunkles Sakko oder Feinstrickpullover
- Dunkle Socken
- Dunkle Kniestrümpfe
- Dunkle Lederschnürschuhe
Soweit zum klassischen Casual Friday Outfit für Herren. Lässt Ihre Branche mehr Spielraum zu, können Sie auch legere Anzüge aus Leinen oder aus Cord (im Retrostil) zum Button-Down-Hemd wählen. Ebenfalls sind im Sommer Polohemden zur Chino möglich.
Was sollte man nicht im Büro anziehen?
Worauf Männer unbedingt verzichten sollten, sind Outdoorkleidung, wild gemusterte Oberteile, „lustige“ Comickrawatten oder Comicsocken. Weitere No-Gos:
- T-Shirt
- Muscleshirt
- Sweatshirt
- Fleecejacke
- Hawaiihemd
- Lederhose
- Blue Jeans
- Shorts
- Tennissocken
- Sneakers
- Stiefel
- Flip Flops
- Herrensandalen
- Zerschlissene Turnschuhe
Casual Friday: Jeans, Sakko, Jogginghose?
Hierzulande hat es etwa fünfzehn Jahre gedauert, bis der Casual Friday in die Büros Einzug hielt. Im Zuge des Internet-Börsenbooms breitete er sich weiterhin aus, allerdings gibt es mittlerweile wieder rückläufige Tendenzen. Zum einen haben Regeln des Business-Knigge wieder einen höheren Stellenwert. Zum anderen haben manche Angestellten es eklatant übertrieben und den Casual Friday allzu salopp interpretiert:
Löchrige Jeans, Jogginghose und Flip-Flops sind bei aller Lockerheit nach wie vor im Büro nicht erwünscht. Manche Unternehmen wie beispielsweise solche aus der Kreativbranche haben sowieso nie besonders formelle Kleidung getragen. Dort gibt es als Gegenpart zum Casual Friday einen Formal Friday: An dem verzichten die Mitarbeiter bewusst auf legere Kleidung und tragen stattdessen seriöse Bürokleidung.
Casual Friday: Allgemeine Tipps
Sich in seiner Haut wohlzufühlen, steckt zwar hinter dem Style. Für die richtige Balance gilt aber: Lieber zu förmlich als zu salopp. Daher hier ein paar allgemeine Tipps im Hinblick auf den Casual Friday:
- Es gibt keinen Anspruch auf einen Casual Friday
Das Unternehmen gibt die Kleiderordnung vor, wenn Sie eine neue Stelle antreten, bringen sie zuvor den dort üblichen Dresscode in Erfahrung. - Gibt es einen Casual Friday, halten Sie formelle Kleidung parat
Ein Ersatzhemd oder ein zweiter Schlips, für Frauen eine Ersatzbluse oder flachere Schuhe sind sowieso immer vorteilhaft, falls Sie sich beim Mittagessen bekleckern oder bei großer Hitze das Oberteil wechseln wollen. Zusätzlich sind Sie vorbereitet, wenn Sie außerplanmäßig Kunden gegenüber treten müssen. - Es gibt keinen Zwang zum Casual Friday
Sie sind an formelle Kleidung gewohnt und fühlen sich darin wohl? Umso besser. Bleiben Sie bei Ihrem Business-Outfit, sie ersparen sich schnelle Kleiderwechsel, falls Sie unerwarteten Geschäftskunden gegenüber treten müssen.
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