Arbeitsatmosphäre verbessern: Vorteile & Maßnahmen

Die Arbeitsatmosphäre zählt zu den wichtigsten Faktoren im Job. Umfragen bestätigen: Die Stimmung im Team und die Arbeitsumgebung stehen auf der Prioritätenliste noch vor dem Gehalt. Leider sind ein gutes Betriebsklima und ein freundlicher Umgang mit den Kollegen keine Selbstverständlichkeit. Eine schlechte Arbeitsatmosphäre führt zu Unzufriedenheit, Frust, Demotivation und irgendwann zum Jobwechsel. Wir zeigen, wie Arbeitgeber und auch Mitarbeiter die Atmosphäre im Job verbessern können…

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Was macht eine gute Arbeitsatmosphäre aus?

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die gemeinsam zu einer guten Stimmung im Team, einer freundlichen und professionellen Kommunikation und vor allem zu einem gegenseitigen Umgang voller Wertschätzung und Respekt führen. In einer positiven Arbeitsatmosphäre fühlen sich die Mitarbeiter wohl und können im Team – zusammen mit Führungskräften – gut arbeiten und Ziele verfolgen.

Doch die Atmosphäre im Job wird nicht nur durch Höflichkeit und gute Stimmung geprägt. Wichtige Aspekte sind:

  • Kommunikation
    Offene und wertschätzende Kommunikation ist die Basis für eine funktionierende Arbeitsatmosphäre. Im Team muss regelmäßig kommuniziert werden – über aktuelle Projekte, die Aufgabenverteilung, aber auch Konflikte.
  • Vertrauen
    Eine gute Arbeitsatmosphäre braucht gegenseitiges Vertrauen. Führungskräfte müssen dem Team vertrauen, um Verantwortung abzugeben, Eigeninitiative zu fördern und Entscheidungen zu überlassen. Auch Kollegen untereinander müssen sich darauf verlassen können, dass mit- und nicht gegeneinander gearbeitet wird.
  • Arbeitsbedingungen
    Zur Atmosphäre im Job zählen auch die passenden Arbeitsbedingungen. Gut eingerichtete Arbeitsplätze, ein schöner und moderner Arbeitsplatz, Essen und Getränke für die Mitarbeiter, wenig Ablenkungen oder Lärm. Die Arbeitsbedingungen sollten zu den jeweiligen Aufgaben passen.
  • Aufgaben
    Spannende, herausfordernde und abwechslungsreiche Aufgaben sind ein wichtiger Faktor, um sich im Job wohlzufühlen. Routinen gehören zwar dazu, wenn die Aufgaben aber immer vollkommen gleich sind oder keinerlei Herausforderung bieten, drohen Langeweile und Frust statt positiver Atmosphäre.
  • Fairness
    Kaum etwas ruiniert die Arbeitsatmosphäre schneller als mangelnde Fairness. Werden einzelne Mitarbeiter bevorzugt behandelt – oder schlechter gestellt – leidet die gesamte Stimmung im Team.
  • Authentizität
    Viele Vorgesetzte reden über eine gute Arbeitsatmosphäre, lassen den Worten aber keine Taten folgen. Es müssen die Werte und Erwartungen vorgelebt und unterstützt werden, um Authentizität zu erzeugen.
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Vorteile: Darum braucht es eine gute Arbeitsatmosphäre

Es wird oft über die Arbeitsatmosphäre geredet, doch wenig dafür getan. Ein Fehler, gerade für Arbeitgeber. Ein gutes Betriebsklima ist ein Erfolgsfaktor und hat für Mitarbeiter sowie Unternehmen zahlreiche Vorteile. Die wichtigsten Pluspunkte: Arbeitnehmer sind zufriedener und motivierter. Wer sich im Job und innerhalb des Teams wohl fühlt, hat mehr Spaß an der Arbeit und bringt letztlich auch bessere Leistungen.

Zusätzlich steigt die Loyalität zum Arbeitgeber. Mitarbeiter identifizieren sich stärker mit den Unternehmenszielen, die Fluktuationsrate ist geringer und damit auch die Kosten für Personalgewinnung.

Unternehmen verbessern zudem das Employer Branding. Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren will, sammelt viele Punkte, wenn glaubhaft eine gute Arbeitsatmosphäre kommuniziert wird.

Gute Atmosphäre = schlechte Leistung?

Dirk Lindebaum von der Universität in Liverpool stimmt nicht allen Vorteilen einer guten Arbeitsatmosphäre bedingungslos zu. Seine Erkenntnis: Reibungen produzieren unter den richtigen Umständen bessere Resultate. Sind immer alle einer Meinung und stimmen nur zu, kann sich auch nichts zum Besseren verändern. Das Prinzip: Ungerechtigkeit führt zu Ärger – und der führt zu Verbesserungen.


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Arbeitsatmosphäre verbessern: Diese Maßnahmen helfen

Eine gute Arbeitsatmosphäre entsteht nicht einfach auf magische Weise. Sie muss geschaffen und kontinuierlich verbessert werden. Unternehmen und Mitarbeiter sollten nicht einfach nur darauf hoffen, dass die Stimmung im Team gut ist und dass die Arbeitsbedingungen passen. Beide Seiten müssen aktiv daran arbeiten. Wir zeigen Maßnahmen und Tipps, mit denen Sie die Arbeitsatmosphäre verbessern können:

Maßnahmen für Arbeitgeber

Der Arbeitgeber und konkret das Verhalten der Führungskräfte beeinflusst maßgeblich die Arbeitsatmosphäre. Unternehmen und Vorgesetzte schaffen die Rahmenbedingungen, tragen die Verantwortung und treffen letztlich die Entscheidungen, die eine gute oder eben schlechte Arbeitsatmosphäre erzeugen. Die meisten Chefs sind sich dieser Rolle bewusst, nutzen das Potenzial aber nicht aus. Es reicht nicht, wenn Führungskräfte nur bei Streit oder Diskussionen eingreifen. Für eine gute Arbeitsatmosphäre müssen Arbeitgeber mehr tun:

  1. Wertschätzung zeigen

    Wertschätzung und Respekt sind grundlegende Bedürfnisse aller Mitarbeiter. Dazu gehören nicht nur Lob bei guten Leistungen, sondern ebenso konstruktive Kritik – vor allem aber ein insgesamt respektvoller Umgang. Zu oft werden Mitarbeiter und deren Leistungen als selbstverständlich erachtet. Durch den richtigen Umgang merkt jeder einzelne, dass er geschätzt wird.

  2. Kommunikation fördern

    Die Kommunikation im Job ist häufig nur eine Einbahnstraße. Vorgesetzte teilen Informationen, präsentieren neue Ideen und verkünden Entscheidungen. Für eine bessere Arbeitsatmosphäre sollten Chefs einen Dialog fördern. Mitarbeiter sollten eigene Vorschläge machen und Probleme offen ansprechen können. Das benötigt Vertrauen und den richtigen Umgang mit dem Input.

  3. Erwartungen umsetzen

    Mitarbeitern zuhören ist wichtig, noch wichtiger ist es, das Gehörte auch umzusetzen. Werden Erwartungen oder Wünsche geäußert, sollten diese ernst genommen und (falls möglich) realisiert werden. So nehmen Sie die Meinung des Teams ernst und zeigen, dass Sie die Atmosphäre positiv gestalten wollen.

  4. Flexibilität ermöglichen

    Je starrer und festgefahrener die Vorgaben und Strukturen sind, desto eher leidet die Arbeitsatmosphäre darunter. Flexibilität steigert die Zufriedenheit und verbessert die Arbeitsatmosphäre. Das gilt zum einen bei der Erledigung der Aufgaben, wo Mitarbeiter mehr Freiheiten und Entscheidungsbefugnisse brauchen, aber auch durch flexible Arbeitszeitmodelle, der Möglichkeit zum Homeoffice oder mobilen Arbeiten.

  5. Schuldzuweisungen vermeiden

    Fehler und Rückschläge passieren in jedem Team, unterschiedlich ist lediglich der Umgang damit. Geht es nur darum, einen Schuldigen zu finden und ihn zu bestrafen, kann keine gute Arbeitsatmosphäre entstehen. Vielmehr herrscht ein Klima der Angst. Besser ist ein konstruktiver Umgang, der sich auf die Problemlösung konzentriert, die Ursachen für den Fehler analysiert und für die Zukunft hilft, ähnliche Szenarien zu vermeiden.

  6. Vorbild sein

    Die besten Vorgaben bringen nichts, wenn Arbeitgeber und Vorgesetzte diese nicht selbst vorleben. Führungskräfte sind immer auch Vorbilder und müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Mitarbeiter merken schnell, ob nur große Reden geschwungen werden, oder ob tatsächlich etwas für die Arbeitsatmosphäre unternommen wird. Redet ein Chef nur über das tolle Betriebsklima, ist aber selbst Hauptgrund für miese Stimmung im Team, bringen alle anderen Maßnahmen nichts.

Maßnahmen für Mitarbeiter

Als Mitarbeiter sollten Sie sich nicht einzig und allein darauf verlassen, dass Ihr Chef für eine positive Arbeitsatmosphäre sorgt. Dafür sind Sie auch selbst verantwortlich – auch wenn Sie manches nur indirekt beeinflussen und Veränderungen anregen können. Das können Arbeitnehmer für eine bessere Arbeitsatmosphäre tun:

  1. Kontakte verstärken

    Je besser das Team untereinander klarkommt, desto angenehmer die Atmosphäre im Job. Sie müssen nicht gleich mit jedem Kollegen befreundet sein, doch ein engerer, höflicher Kontakt lohnt sich. Betreiben Sie Smalltalk mit den Büronachbarn, lernen Sie die anderen etwas kennen oder gehen Sie nach Feierabend gemeinsam zum Abendessen. Es ist angenehmer und entspannter, wenn Sie mit Menschen arbeiten, mit denen Sie sich gut verstehen.

  2. Professionell bleiben

    Arbeit und Privatleben gehören nicht zusammen, beeinflussen sich aber gegenseitig stark. Wer Stress im Job hat, nimmt diesen oft mit nach Hause – aber das funktioniert auch umgekehrt. Viele Streitigkeiten im Job entstehen, weil man genervt zur Arbeit kommt und private Probleme an den Kollegen auslässt. Ärger und Stress sind verständlich, doch im Job müssen Sie professionell bleiben.

  3. Konflikte klären

    Kommt es doch einmal zu Konflikten im Job – was kaum vermeidbar ist – sollten diese möglichst schnell geklärt werden. Schwelende Konflikte und angestauter Ärger belasten die Arbeitsatmosphäre enorm. Ein offenes Gespräch in ruhiger Umgebung ist meist die beste Lösung und schafft kleinere Auseinandersetzungen aus der Welt.

  4. Vergleiche vermeiden

    Auch wenn es vielen schwerfällt: Versuchen Sie nicht ständig in Vergleichen zu denken. Der eine Kollege verdient mehr, der andere kann etwas besser, dafür brillieren Sie in einem anderen Thema. Eine solche Mentalität macht die Teamarbeit schwerer und stört die Arbeitsatmosphäre. Geht es immer nur um die Konkurrenz, kann kein Wir-Gefühl entstehen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf gemeinsame Leistungen und Erfolge.


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