Werbung
Werbung

Teamzufriedenheit: Goldene Regeln für die Teamarbeit

Die Teamzufriedenheit ist für Unternehmen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Je eingespielter die Mitarbeiter sind, aber auch je zufriedener und überzeugter von ihrem Handeln, desto stärker ihr Einsatz. Wir gehen der Frage nach, welche Faktoren es für erfolgreiche Teamarbeit braucht und wie Unternehmen Teamzufriedenheit messen können…



Teamzufriedenheit: Goldene Regeln für die Teamarbeit

Anzeige

Definition: Was ist Teamzufriedenheit?

Teamzufriedenheit ist ein Teilaspekt von Arbeitszufriedenheit. In der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Betriebswirtschaftslehre versteht man darunter die emotionale Einstellung eines Teams zu seinem Arbeitsumfeld beziehungsweise Unternehmen. Die Organisationspsychologin Agnes Bruggemann spricht von einem Soll-Ist-Vergleich, wenn Mitarbeiter ihr tatsächliches Arbeitsumfeld innerlich mit dem abgleichen, was sie eigentlich erwarten.

Anzeige

Bedeutung von Teamzufriedenheit

Teamarbeit wird für Unternehmen immer wichtiger. Fokussierten sich Personaler früher vor allem auf die Mitarbeiterzufriedenheit einzelner Leistungsträger, besteht mittlerweile Konsens darüber, dass Teams wesentlich zur Leistung beitragen. Das gilt nicht nur fürs schnöde Abarbeiten von Routineaufgaben, sondern auch für die Entwicklung innovativer Ideen. Kein Wunder also, dass mit Teamzufriedenheit das Wohl und Wehe des Teams als Gesamtes in den Blick rückt. Zudem ist die Bedeutung von Teamzufriedenheit deutlich gewachsen. Ursächlich dafür sind Remote Work und Homeoffice.

Diese zwei Arbeitsformen sind nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie immer häufiger in Unternehmen anzutreffen. Das Arbeiten auf Distanz erschwert allerdings die Beobachtung. Und damit ist keineswegs Kontrollwahn gemeint. Aber zufällige Treffen in der Büroküche oder auf dem Weg zum Kopierer fallen weg. Und somit auch ein harmlos gefragtes „Wie geht es dir?“, das dennoch aufschlussreich sein kann.

Anzeige

Was fördert erfolgreiche Teamarbeit?

Erfolgreiche Teamarbeit ist von vielen Faktoren abhängig. Auf rein theoretischer und organisatorischer Ebene tragen folgende Faktoren dazu bei:

  • Arbeitsatmosphäre
    Schafft ein Unternehmen eine angenehme Arbeitsatmosphäre? Beispielsweise durch gelungene Mitarbeiterauswahl, flexible Arbeitszeiten und einen ergonomischen Arbeitsplatz, an dem der Mitarbeiter alles vorfindet, was er braucht?
  • Werte
    Eine glaubwürdige Unternehmenskultur spiegelt sich im Verhalten sämtlicher Mitarbeiter wider. Pünktlichkeit, das Einhalten von Deadlines sowie Vorbereitung anlässlich von Meetings sind Fragen eines respektvollen Miteinanders. Diese Verhalten lässt die Teamzufriedenheit wachsen.
  • Zielsetzung
    Dem Team sind Methoden und Maßnahmen zur Zielsetzung absolut klar. Wichtig für die Umsetzung der Ziele ist, dass sie nach der SMART-Methode formuliert sind, also: Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.
  • Verantwortungsgefühl
    Teamzufriedenheit zeigt sich in der Übernahme von Verantwortung der einzelnen Teammitglieder. Sie realisieren die an sie gestellten Anforderungen und kommen diesen nach. Das verstärkt gleichzeitig das Zusammengehörigkeitsgefühl.
  • Rollenverteilung
    Ist die Rollenverteilung klar, weil die Stelle auf die jeweilige Person und ihre Fähigkeiten zugeschnitten ist, trägt das ebenfalls zur Zufriedenheit bei.
  • Kommunikationsverhalten
    Transparentes Kommunikationsverhalten holt die Mitarbeiter dort ab, wo sie stehen. Idealerweise lassen sich so Missverständnisse direkt vermeiden, Unklarheiten werden geklärt.
  • Konfliktverhalten
    Kommt es dennoch im Team zu Konflikten, lösen die einzelnen Teammitglieder sie konstruktiv.
  • Diversität
    Diversität fördert gute Teamarbeit, da neue Denkansätze und unterschiedliche Erfahrungen der einzelnen Teammitglieder neue Ansätze ermöglichen.
  • Feedback
    Durch regelmäßiges Feedback lernen die Mitarbeiter, sich und ihre Arbeit besser einzuschätzen. Das hilft nicht nur bei der Fehlervermeidung, sondern auch bei zukünftigen Entwicklungsschritten.
  • Erfolge feiern
    Zeichen gelungener Teamarbeit ist, nicht nur auf ein Ziel hinzuarbeiten, sondern die Zielerreichung auch entsprechend zu würdigen. Die öffentliche Anerkennung fördert die Teamzufriedenheit.
Anzeige
Schon Karrierebibel Insider? Unser Gratis-Newsletter!
Kostenlose News, frische Impulse für den Job sowie exklusive Deals für Insider: Schon über 15.000 Abonennten! Gleich dazu gehören...

Mit der Anmeldung zum Newsletter gibt es in den kommenden 4 Tagen täglich eine neue Folge unserer exklusiven Video-Serie zum Kennenlernen. Danach folgt unser regulärer Newsletter mit wertvollen Karrieretipps, Impulsen sowie exklusiven Deals und Rabatten. Die Einwilligung zum Empfang kann jederzeit widerrufen werden. Dazu gibt es am Ende jeder Mail einen Abmeldelink. Die Angabe des Vornamens ist freiwillig und dient zur Personalisierung. Die Anmeldedaten, deren Protokollierung, der Versand und eine Auswertung des Leseverhaltens werden über Klick-Tipp verarbeitet. Mehr Infos dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Modelle zur Mitarbeiterzufriedenheit

Es existieren verschiedene Modelle, welche die Mitarbeiterzufriedenheit und ihre einzelnen Aspekte zu definieren versuchen. Zu den bekanntesten Theorien zählen die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow und die Zwei-Faktoren-Theorie des amerikanischen Arbeitspsychologen Frederick Herzberg.

Mitarbeiter-Engagement

Die Theorie der Bedürfnispyramide besagt im Wesentlichen, dass jemand zufrieden ist, sobald die Bedürfnisse in einer Stufe befriedigt sind. Dann orientiert er sich zur nächsthöhere Stufe. Die Stufen bauen hierarchisch aufeinander auf und beginnen mit den Grundbedürfnissen (Essen, Schlafen, Sex…) bis hin zur Selbstverwirklichung. Bezogen auf die Teamarbeit und Teamzufriedenheit bedeutet das, dass das Engagement je nach Stufe eher gering beziehungsweise besonders hoch ausfällt:

Beduerfnis Pyramide Maslow Mitarbeiter Engagement Teamzufriedenheit

Zwei-Faktoren-Theorie

Herzbergs Theorie unterscheidet genauer zwischen den Einflussfaktoren:

  • Hygienefaktoren

    Diese umfassen Bereiche wie Arbeitsbedingungen, Mitarbeiterführung, personelle Beziehungen, Sicherheit, Unternehmenspolitik, Gehalt. Häufig betrachten Mitarbeiter diese Faktoren als selbstverständlich: Sie erhöhen nicht zwangsläufig die Zufriedenheit, tragen aber zur Unzufriedenheit bei, wenn sie nicht ausreichend vorhanden oder ungerecht verteilt sind. Große Gehaltsdifferenzen im Team oder Bevorzugung einzelner Mitarbeiter gefährden die Teamzufriedenheit.

  • Motivationsfaktoren

    Sie nennen sich auch Motivatoren oder Zufriedenheitsfaktoren. Solche Faktoren sind beispielsweise Anerkennung, Arbeitsaufgaben, Aufstiegsmöglichkeiten, Leistungserfolg, Selbstbestimmung und Verantwortungsübernahme. Bis zu einem gewissen Grad können mit diesen Zufriedenheitsfaktoren Defizite bei den Hygienefaktoren ausgleichen. Allerdings ist auch hier Gerechtigkeit ein wichtiger Aspekt: Bekommt ein Teammitglied grundsätzlich andere Rechte eingeräumt, steigt der Unmut.

Definition von Teamkultur

Jedes Team hat eine bestimmte Teamkultur, die sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert hat. Diese setzt sich aus dem Wissen, der Erfahrung, typischen Abläufen und Gewohnheiten sowie bestimmten Traditionen zusammen. All das nimmt Einfluss auf das Verhalten der Teammitglieder und umgekehrt. Damit ist auch klar, dass Teamkultur kein starres Konstrukt ist. Vielmehr können die Teammitglieder oder eine Führungskraft darauf einwirken.

Werte im Team: Beispiele

In jedem Unternehmen gibt es eine natürliche Fluktuation – Mitarbeiter kündigen, ziehen weg oder gehen in Rente. Kommen neue Teammitglieder hinzu, kann sich die Teamkultur ebenso verändern wie ein neuer Chef sich auf die Unternehmenskultur auswirken kann. Beispiele für Werte im Team sind Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt, Toleranz, Höflichkeit oder Wertschätzung. In anderen Konstellationen kann der Schwerpunkt ebenso gut auf Loyalität, Leistungsbereitschaft oder Agilität liegen.

Wie lässt sich Teamzufriedenheit messen?

Um sich ein Bild machen zu können, sollten Unternehmen die Teamzufriedenheit messen. Das geht mithilfe verschiedenster Tools. Folgende Instrumente können zum Einsatz kommen:

Feedbackgespräch zur Zusammenarbeit

Der Klassiker sind Mitarbeitergespräche, in denen Vorgesetzte und Mitarbeiter Themen des Arbeitsalltags erörtern. Diese finden in regelmäßigen Abständen statt und haben die Arbeit und Leistung zum Thema. Außerdem werden weitere Ziele gesetzt und zukünftige Entwicklungen thematisiert. Idealerweise erörtern beide Seiten Probleme in konstruktiver, ehrlicher Form.

Apps zur Messung

Tools wie Teampact liefern eine umfassende Erklärung dafür, was gute Teamzusammenarbeit ausmacht. Sie messen Teamzufriedenheit anhand zentraler Aspekte der Teamwork wie Zufriedenheit und Engagement. Dabei fragt sie wichtige Faktoren wie Ziele, Rollenklarheit und Vertrauen ab. Anhand zuvor ermittelter Durchschnittswerte lassen sich Abweichungen erkennen. Diese geben wiederum Aufschluss über das Maß an Teamzufriedenheit.

Fragebogen für Teamanalyse

Ergänzend (und aufschlussreich in Sachen Teamzufriedenheit) können Fragebögen zum Einsatz kommen. Der große Vorteil: Im direkten Gespräch fällt es dem einen oder anderen vielleicht schwer, kritische Anmerkungen unterzubringen. Ein Fragebogen ermöglicht eine anonyme und differenzierte Bewertung. So kann der Mitarbeiter beispielsweise mithilfe einer Skala verschiedene Abstufungen seiner Aussage vornehmen. Auch stellt ein standardisierter Fragebogen eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Aussagen her.

Beobachtung des Mitarbeiterverhaltens

Statt direkt die Teamzufriedenheit anhand von Aussagen zu messen, ist eine indirekte Messung durch Beobachtung möglich. Aufschluss geben hier das Verhalten der Mitarbeiter, etwa die Arbeitsweise (Dienst nach Vorschrift oder große Sorgfalt?), Fehlzeiten oder Kündigungen.

Teamzufriedenheit steigern: Goldene Regeln für gute Teamarbeit

Die genannten Modelle zur Arbeitszufriedenheit zeigen bereits, welche Faktoren sich auf die Zufriedenheit auswirken. Speziell auf Teams bezogen können wir folgende Tipps daraus ableiten, wie sich die Teamzufriedenheit steigern lässt:

  1. Vorbild
    Wasser predigen, aber Wein trinken hinterlässt ein merkwürdiges Gefühl: Vorgesetzte haben Vorbildcharakter. In dem Moment, wo sie etwas einfordern, aber abweichend handeln, entsteht ein Glaubwürdigkeitsproblem. Zweifel sind allerdings keine gute Grundlage für Loyalität und dauerhafte Zusammenarbeit.
  2. Gerechtigkeit
    Ungleichbehandlung stört das Wir-Gefühl. Stattdessen fördert es Neid oder sogar Ausgrenzung. Zwar sollte es einen Teamleiter geben, aber der muss nicht in Zement gemeißelt sein. Stattdessen kann der Team Lead rotieren. Das lenkt die Aufmerksamkeit weg von Hierarchie hin zur eigentlichen Arbeit.
  3. Kommunikation
    Regelmäßige Kommunikation sorgt nicht nur für Transparenz (Woran arbeitet das Team derzeit?). Sie hilft auch dabei, Probleme und Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
  4. Anerkennung
    Um das Team als Gesamtes wahrzunehmen, ist Anerkennung der Teamleistung von Bedeutung. Nicht einzelne Überflieger haben das Projekt zum Erfolg geführt, sondern das Team.

Was andere Leser dazu gelesen haben

[Bildnachweis: tynyuk by Shutterstock.com]