Was sind Programmierkenntnisse?
Im engeren Sinne besitzt jemand Programmierkenntnisse, wenn er eigenständig Computerprogramme entwickeln kann. Dazu bedient er sich bestimmter Programmiersprachen wie zum Beispiel C, C++, C# oder Java und schreibt sogenannte Quellcodes (auch Quelltext genannt).
Synonym zu Programmierkenntnissen ist häufiger auch von IT-Kenntnissen die Rede. Das ist deutlich ungenauer, denn IT- oder Computer-Kenntnisse umfassen auch die reine Anwendung von Software – also Programmen, die erst von jemanden mit Programmierkenntnissen erstellt wurden.
Über einen Computer verfügen mehr als 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland. Mal eben ins Internet, etwas googlen, eine E-Mail schreiben oder eine Powerpoint-Präsentation erstellen – all das ist vielen Menschen selbstverständlich. Die dahinterstehende Technologie hingegen nicht.
Einstufung: Programmierkenntnisse einschätzen
Bei den Programmierkenntnissen gibt es ähnlich wie bei Sprachkenntnissen im Lebenslauf verschiedene Kompetenzniveaus. Für Unternehmen ist es wichtig, bei potenziellen Bewerbern die Programmierkenntnisse einschätzen zu können. Und auch Bewerber müssen sich im Vorfeld Gedanken dazu machen, wie sie sich am besten präsentieren.
Schulnoten haben sich zur Einstufung bewährt. Ein „sehr gut“ würde dem Kompetenzniveau eines Experten entsprechen, die Note „gut“ einem Fortgeschrittenen und mit „befriedigend“ lassen sich Grundkenntnisse beschreiben. Beispiele für die Einstufung (von „sehr gut“ nach „befriedigend“) könnten so aussehen:
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Exzellente Programmierkenntnisse
Mit Expertenstatus besitzen Sie nicht nur fundierte Kenntnisse, sondern wenden Ihr Wissen täglich an. Ihre Programme zeichnen sich durch entsprechende Komplexität aus, Sie wissen exakt, welche Funktionen sich wie auswirken. Coding, Debugging, Testing und Troubleshooting sind Standardvorgänge. Als Experte können Sie außerdem mühelos Kollegen mit geringeren Programmierkenntnissen anlernen.
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Fortgeschrittene Programmierkenntnisse
Sie verfügen über solide Programmierkenntnisse und wenden Sie häufig an, daher können Sie bereits komplexere Programme schreiben. Außerdem gehören bereits diverse Optimierungsschritte wie Debugging, Testing und Troubleshooting zu Ihrem Repertoire.
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Grundlegende Programmierkenntnisse
Sie besitzen Programmierkenntnisse auf Anfängerniveau. Ihr Wissen über Syntax und Befehle einer (oder mehrer) Programmiersprachen ermöglicht Ihnen, kleinere Programme zu entwickeln. Die erforderlichen Kenntnisse kommen gelegentlich zum Einsatz.
Programmierkenntnisse in der Bewerbung
Wenn eine Stellenanzeige vom Bewerber Programmierkenntnisse erfordert, sollten Sie entsprechend darauf eingehen. Wichtig ist hier die genaue Formulierung der Stellenanzeige: Die genannten Schlüsselwörter sind bewerbungsrelevant und sollten in Ihrer Bewerbung auftauchen.
Besonders wichtig ist das bei größeren Unternehmen, die oft mit sogenannten CV-Parsern arbeiten. Dahinter verbirgt sich Software, die Bewerbungen bereits auf Signalwörter untersucht und filtert. Wenn in der Stellenanzeige von IT-Skills oder Softwarekenntnissen die Rede ist, sollten Sie diese Wörter unbedingt aufgreifen und nicht einfach durch Programmierkenntnisse ersetzen.
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Programmierkenntnisse im Lebenslauf: Wie Programmiersprachen angeben?
Je nach Beruf und Stellenbeschreibung sollten Sie den Lebenslauf gestalten und entsprechend ausführlich Ihre Programmierkenntnisse angeben. Angenommen, es wird ein C/C# Software-Entwickler gesucht, der Software-Architekturen realisieren, Systemstörungen analysieren, klassifizieren und beheben soll: Dann müssen Sie Ihre Kenntnisse in den Programmiersprachen entsprechend prominent darstellen. Ihr Lebenslauf sollte die Programmierkenntnisse als eigenen Punkt aufweisen.
Steht hingegen in der Stellenanzeige etwa „Programmierkenntnisse wünschenswert“, so spielen sie für den Job eine eher untergeordnete Rolle. In diesem Fall können Sie sie zusammenfassen und mit allgemeinen IT-Kenntnissen präsentieren.
Formulierungsbeispiel: Programmierkenntnisse in R
Sie mögen Ihre Programmierkenntnisse vielleicht als „gut“ einschätzen, aber Bezeichnungen wie „sehr gut“ oder „fortgeschritten“ sind nicht direkt messbar. Um hier dem Arbeitgeber eine Vorstellung davon zu verschaffen, sind – wie oben ausgeführt – Angaben zur Dauer und Beispiele hilfreich. Denn besonders im IT-Bereich veralten Kenntnisse schnell. Wer nur vor Jahren und über einen kurzen Zeitraum seine Programmierkenntnisse angewandt hat, hat womöglich vieles bereits wieder vergessen.
Ebenfalls wichtig sind genaue Angaben zur Programmiersprache. Je nach Stelle und Branche sind unterschiedliche Programmiersprachen gefragt. Dem sollten Sie in Ihren Formulierungen Rechnung tragen:
- „Ich besitze fundierte Programmierkenntnisse in R und SQL. In meiner jetzigen Stelle arbeite ich zudem seit sechs Monaten mit Python.“
- „Außerdem habe ich Grundkenntnisse in einigen Programmiersprachen.“
Die gefragtesten Programmiersprachen
Wer überlegt, seine Programmierkenntnisse auszubauen oder grundsätzlich welche zu erwerben, sollte den PYPL-Index („PopularitY of Programming Language Index“) beachten. Seit Jahren verzeichnet der PYPL-Index die Nachfrage unter Programmiersprachen. Die Top Ten der aktuell beliebtesten Programmiersprachen:
- Python
- Java
- JavaScript
- C / C++
- C#
- PHP
- R
- Objective-C
- Swift
- TypeScript
Python liegt mit einem Anteil von 28,74 Prozent klar vor Java (18,01 Prozent) und ist in den vergangenen fünf Jahren um 13,4 Prozent gewachsen.
So können Unternehmen Programmierkenntnisse testen
Softwareentwickler und Programmierer sind gefragt, entsprechend hoch die Gehälter. Gleichzeitig kosten Fehlbesetzungen ein Unternehmen viel Geld. Als Bewerber müssen Sie sich also darauf einstellen, dass der potenzielle Arbeitgeber Ihre Programmierkenntnisse testen will. Einen ersten Überblick Ihres Könnens kann er sich anhand Ihres Portfolios verschaffen. Daneben gibt es folgende Wege, die Programmierkenntnisse zu testen:
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GitHub
Üblicherweise hinterlassen Programmierer Spuren im Internet. So beispielsweise bei dem netzbasiertem Dienst „GitHub“. Hierbei handelt es sich um eine kollaborative Versionsverwaltung, bei der Entwickler gemeinsam mit anderen an Open-Source-Projekten mitarbeiten können. Dem Profil des Entwicklers lässt sich dort beispielsweise die Anzahl der Repositories entnehmen. Die gibt Aufschluss darüber, bei wie vielen Projekten der Entwickler mitgewirkt hat. Ebenfalls lässt die Anzahl der Beiträge erahnen, wie aktiv und vor allem kompetent der potenzielle Kandidat ist. Eine hohe Followerzahl spricht für einen guten Rang innerhalb der Programmierergemeinschaft. Zusätzlich lässt sich das Beitrittsdatum mit Angaben im Lebenslauf vergleichen.
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StackOverflow
Eine weitere Quelle zur Überprüfung ist die Seite StackOverflow. Dabei handelt es sich um eine Internetplattform, auf der Entwickler Fragen und Antworten rund um das Thema Programmierung posten können. Das Besondere: Auch ohne vorherige Anmeldung sind die Fragen und Antworten für jeden offen ersichtlich. Auch hier lässt sich anhand der Beiträge die Aktivität und das Wissen eines Kandidaten beurteilen. Stellt jemand sein Wissen regelmäßig bei Problemen anderer Entwickler hilfreich zur Verfügung, spricht das für hohe Qualität. Auch hier können sich Entwickler einen guten Ruf erarbeiten.
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Programmiertests
Die Geister scheiden sich bei Programmiertests als Möglichkeit, die Programmierkenntnisse – beispielsweise online – zu testen. Auf der einen Seite helfen standardisierte Tests mit realen Problemstellungen dabei, Kandidaten miteinander zu vergleichen. Programmiert werden solche Tests von Tech-Recruitern, die jeweiligen Leistungskennzahlen erhalten die Personaler nach Beendigung des Tests. Kritiker bemängeln, dass solche Tests ähnlich aussagekräftig seien wie wenn bei einem Content-Schreiber die Grammatik- und Sprachkenntnisse geprüft würden: Darüber, ob er einen guten Artikel schreiben kann, sagt das Ergebnis nichts aus.
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Arbeitsprobe
Eine Alternative stellt die Live-Kodierung dar. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsprobe, die der Kandidat in Echtzeit abliefern muss, innerhalb des Vorstellungsgesprächs. Diese setzt den Bewerber für gewöhnlich unter Stress. Gleichzeitig hilft es dem Unternehmen zu verstehen, wie der Entwickler bei einer bestimmten Problemstellung vorgeht, wie sie auch im realen Arbeitsalltag vorkommen könnte.
Wo lassen sich notwendige Kenntnisse erwerben?
Wer ein eigenes Blog betreibt, kommt um Programmierkenntnisse kaum herum. Aber auch im Arbeitsleben sind sie immer gefragter. Um sich erfolgreich zu positionieren, kann es wichtig sein, notwendige Kenntnisse aufzufrischen oder gar zu erwerben. War Fachliteratur früher eher rar gesät, gibt es heute zahlreiche Mittel und Wege, sich Programmierkenntnisse anzueignen. Abhängig ist das unter anderem vom Lerntyp und dem angestrebten Ziel:
Wer sich einfach nur auf dem Laufenden halten möchte, kann im Selbststudium Tutorials auf Youtube anschauen oder sich zu speziellen Projekten auf einschlägigen Seiten wie GitHub und StackOverflow informieren. Wollen Sie hingegen Zertifikate erwerben, um notwendige Kenntnisse nachzuweisen, sind VHS-Kurse oder ein Fernstudium sinnvoll. Wer tiefer in die Materie dringen will, kommt um eine Kombination aus beidem nicht herum. Echte Cracks tüfteln unentwegt und tauschen sich vor allem im Netz zu Problemen aus.
Vor allem Frauen sind in der IT-Branche oft noch unterrepräsentiert. Dabei suchen Unternehmen seit Jahren händeringend Nachwuchs. Wer sich traut, kann hier schnell erfolgreich werden. Über den Nutzen spezieller Tech-Events und der Zukunftsperspektiven lesen Sie mehr in unserem Interview mit Jutta Frieden.
Was bringen Programmierkenntnisse (PDF)
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