Wunschdenken: Vorsicht bei zu viel Träumerei!

Wunschdenken kann beflügeln. Wir malen uns ein Ziel aus – und setzen alles daran, diesen Herzenswunsch zu erreichen. Es kann aber ebenso das Gegenteil bewirken: Weil das Ziel unrealistisch und unerreichbar ist – eben nur ein frommer Wunsch –, erreichen wir es nie. Die Folgen sind Frustration, Bitterkeit, Selbstzweifel… Wunschdenken und Irrglaube sind nahe Verwandte. Was sie von einer positiven Vorstellungskraft unterscheidet und wie Sie Ihren Zielen tatsächlich näher kommen…

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Definition: Was ist Wunschdenken? Einfach erklärt

Wunschdenken ist eine hoffnungsvolle Vorstellung von etwas, was in der Zukunft geschieht oder sich in einer bestimmten Weise verhält. Diese Annahme basiert allerdings weniger auf validen Fakten oder realen Gegebenheiten, sondern vielmehr auf einer Fiktion, Hoffnung oder Idealvorstellung. Dabei wird nicht selten die Realität ignoriert, umgedeutet oder verdreht.

Häufige Synonyme für Wunschdenken sind Wunschbild, Wunschtraum, Träumerei oder Illusion. Hinter dem Wunschdenken stecken in der Regel unerfüllte Wünsche, Ziele und Sehnsüchte. Zum Beispiel in der Liebe oder Beziehung in der Erwartung, der Partner würde sich so verhalten, wie wir das gerne hätten oder unsere Liebe würde erwidert werden. Ebenso im Job – bei der Hoffnung auf einen baldigen Aufstieg, eine Beförderung, mehr Gehalt oder schlicht: einen besseren Job.

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Wunschdenken Bedeutung in der Psychologie

Was das Wunschdenken so gefährlich macht, ist der dabei mögliche Realitätsverlust. Was als infantiler oder naiver Optimismus beginnt, wird immer mehr zu einem unwirklichen Weltbild oder Projektion, die sich bis zur Realitätsverdrängung auswachsen kann.

Wer Wunschdenken praktiziert, muss deswegen aber nicht generell naiv oder unreif sein. Vielmehr stecken dahinter starke, unterdrückte Sehnsüchte und eine ausgeprägte Fantasie, die aus einem frommen Wunsch ein unrealistisches Denken entstehen lässt.

Die Psychologie kennt starkes Wunschdenken bei Erwachsenen als Bestandteil von psychischen Erkrankungen. Das Dorsch Lexikon der Psychologie bezeichnet Wunschdenken als „illusionäres, magisches, autistisches Denken, vorherrschend erlebnisbestimmend und normal im Kindesalter wie auf den Ausgangsstufen der Kulturen, bei infantilen Erwachsenen, seelischen Störungen und Psychosen.
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Abgrenzung zu Vorstellungsvermögen

Nicht hinter jedem Wunschdenken stecken gleich psychische Erkrankungen. Manchmal flüchten sich Menschen in Tagträume oder allgemein angenehme Vorstellungen, weil die gegenwärtige Situation nicht angenehm ist. Die Aufmerksamkeit von dem, was sie gerade tun, schweift ab und sie geben sich den Vorstellungen hin, was sein könnte. Das passiert zum Beispiel, wenn wir überfordert sind. Ebenso bei Langeweile und Routineaufgaben.

Kritisch wird das Ganze, wenn wir nicht mehr zwischen Realität und Wunschdenken unterscheiden können. Wenn wir davon überzeugt sind, ein Sachverhalt müsste so sein – was er aber realistisch nicht ist.

Der große Unterschied zwischen Wunschdenken und Vorstellungsvermögen ist: Letzteres beschreibt die Fähigkeit, sich Dinge ausmalen zu können. Ähnlich wie beim Wunschdenken ist dafür Fantasie und Kreativität notwendig. Allerdings besitzen Menschen mit Vorstellungsvermögen den notwendigen Realitätssinn, um sich nicht einfach in irgendeine Idee zu verrennen.

Probleme Sorgen Realitaet Vorstellung Illusion

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Wünsche trüben Urteilsvermögen

Auch wenn unsere Intuition ein guter Kompass ist und uns frühzeitig vor Gefahren warnt: Viele unerfüllte Wünsche können unser Urteilsvermögen enorm trüben – und damit auch unser Bauchgefühl. Wir neigen dann zu Selbstbetrug und reden uns eine Wahrheit ein, die keine ist.

Seien wir ehrlich: Die meisten Menschen denken ohnehin, sie träfen mehrheitlich rationale Entscheidungen. Das Gegenteil ist richtig: Unser Urteil ist in höchstem Maß anfällig für Illusionen und Manipulationen – auch jene durch uns selbst. So etwa beispielsweise wenn wir uns einen Fehlkauf hinterher schönreden.

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Realitätssinn nicht aus den Augen verlieren

Wunschdenken kann zuweilen hilfreich und nützlich sein. Dann etwa, wenn es darum geht, sich über die eigenen Wünsche und Ziele klar zu werden. Sich die Zukunft vorzustellen, zu „visualisieren“ und so den nötigen Motivationskick zu erhalten, um diese auch zu erreichen.

Wunschdenken ist dann eine Form der Autosuggestion – nicht selten verbunden mit positiven Affirmationen. Allerdings sollten dabei Vernunft und Verstand nie ganz aussetzen. Dazu gehören sowohl Selbstdisziplin als auch eine gesunde Portion realistischer Optimismus.

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4 Tipps für realistische und erreichbare Wünsche

  • Reflektieren

    Prüfen Sie selbstkritisch, welche Träume und Wünsche in der nächsten Zeit wirklich umsetzbar sind. Versuchen Sie die Voraussetzungen zu analysieren und dafür feste Termine oder Zeiträume zu definieren. Zum Beispiel: „In zwei Jahren möchte ich meinen Abschluss in ABC gemacht haben.“ Hierbei hilft oft die sogenannte SMART-Methode.

  • Konkretisieren

    Notieren Sie möglichst präzise, wie Ihre Ziele aussehen und was Sie dafür tun müssen (oder noch brauchen). Falls das unklar ist, recherchieren Sie mehr dazu, befragen Sie Freunde oder Experten nach deren Einschätzung. Von unschätzbarer Bedeutung sind hierbei Menschen, die Ihnen wohlgesinnt UND ehrlich sind.

  • Korrigieren

    Das Lustprinzip versucht, alles Unangenehme zu vermeiden. Auch die unschöne Realität. Auch wenn es oft heißt: „Aufgeben ist keine Option“ – manchmal ist es genau das. Und wir müssen einsehen, dass wir mit unseren Bemühungen gescheitert oder einem unerreichbarem Wunschdenken aufgesessen sind. Das ist aber kein Weltuntergang – im Gegenteil: Selbsterkenntnis kann der Beginn für einen besseren Neuanfang sein. In jeder Krise steckt schließlich auch eine Chance.

  • Umsetzen

    Die Umsetzung von Zielen erfordert Planung, Disziplin und Ausdauer. Ein erster Schritt besteht darin, das große Ziel in viele kleinere Teilziele zu zerlegen. So werden die Etappen einfacher. Danach müssen Sie sich an die Arbeit machen und Ihren Plan in die Tat umsetzen – Schritt für Schritt. Nur so kommen Sie Ihrem Wunsch näher. Und so wird aus Wunschdenken schließlich Wunschgestaltung.

Der Wille, etwas verändern zu wollen sowie die Selbstmotivation, Dinge wirklich anzupacken, sind Teil des Wunschdenkens. Letzteres darf aber das Machen und Umsetzen nicht ersetzen oder verhindern. Sonst wäre das nicht viel mehr als eine Vermeidungsstrategie und Sie bleiben in Ihren Wünschen stecken.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]