Gehalt: Was verdiene ich als Physiotherapeut?
Das Gehalt von Physiotherapeuten hängt von Arbeitgeber und Standort ab. Öffentliche und kirchliche Einrichtungen zahlen nach Tarif und daher meist besser als private Praxen.
Laut Studien verdienen Physiotherapeuten mit 5 Jahren Berufserfahrung im Schnitt 2.870 Euro brutto monatlich, nach 10 Jahren sind es 3.010 Euro und nach 20 Jahren 3.160 Euro. Das Einstiegsgehalt liegt bei durchschnittlich 2.670 Euro.
Während der Ausbildung sieht es finanziell schlecht aus: In der schulischen Ausbildung ist keine Vergütung vorgesehen. Dafür kommen auf die Azubis Kosten für Schulgeld dazu. Immerhin: In 14 von 16 Bundesländern können Auszubildende Förderzuschüsse erhalten oder vom Schulgeld befreit werden.
Wer dagegen in einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes oder einem tariflich gebundenen Träger seine Ausbildung macht (z.B. Universitätskliniken, kommunale Krankenhäuser), bekommt im 1. Ausbildungsjahr rund 1.215 Euro brutto im Monat, im zweiten 1.275 Euro und im dritten 1.372 Euro.
Ausbildung: Wie kann ich Physiotherapeut werden?
Der Weg in den Beruf führt über eine Ausbildung. Alternativ ist es ein Studium möglich. Die Berufsbezeichnung „Physiotherapeut“ ist gesetzlich geschützt und an eine staatliche Erlaubnis gebunden. Nur staatlich geprüfte Physiotherapeuten dürfen den Beruf ausüben.
Wie läuft die Ausbildung zum Physiotherapeuten ab?
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten dauert 3 Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung in einer Berufsfachschule, die durch Praktika und Hospitationen im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen ergänzt wird. Berufsfachschulen für Physiotherapeuten gibt es in ganz Deutschland.
Der Lehrplan für Physiotherapeuten ist umfangreich. Die Azubis lernen unter anderem Massagetherapien, Krankengymnastik, Elektrotherapie und Erste Hilfe. Auch Themen wie Anatomie, Physiologie und Biomechanik stehen auf dem Stundenplan. Zum Abschluss der Ausbildung müssen die Auszubildenden eine Prüfung bestehen. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Hier stellen sie noch einmal unter Beweis, dass Sie in allen Bereichen ausgebildet wurden und das Wissen auch in der Praxis anwenden können.
Welche Voraussetzungen für eine Ausbildung gibt es?
In der Regel wird von Bewerbern ein mittlerer Bildungsabschluss erwartet. Alternativ eine abgeschlossene 10-jährige Schulbildung, die den Hauptschulabschluss erweitert oder ein Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens 2 Jahren.
Darüber hinaus müssen Sie einen Nachweis über ihre gesundheitliche Eignung, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie eine Bescheinigung über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs vorlegen. Bei der Bewerbung hilfreich sind zudem gute Schulnoten in Fächern wie Biologie, Sport und Deutsch.
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Kann ich Physiotherapie studieren?
Auch über ein Studium kann man in die Physiotherapie einsteigen. Der Bachelor dauert in der Regel 3-4 Jahre. Meist sind es staatliche und private Fachhochschulen, die entsprechende Studiengänge anbieten.
Beim Studium der Physiotherapie besteht der Stundenplan unter anderem aus den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, Physiotherapie, Neurologie, Bewegungslehre und Innere Medizin.
Wie gelingt der Berufseinstieg?
Bewerber sollten sich bewusst machen, dass in einer Rehabilitationsklinik andere Qualifikationen gefragt sind als in einer Wellness-Abteilung. Achten Sie darauf, welche Muss- und Kann-Qualifikationen sowie Eigenschaften in der Stellenanzeige genannt werden.
Im Fokus des Bewerbungsschreibens – egal, ob für einen Ausbildungsplatz oder eine spätere Anstellung – sollten Stärken stehen, die für Physiotherapeuten wichtig sind. Dazu zählen medizinisches Interesse, körperliche Gesundheit und Belastbarkeit, Organisationstalent, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Geschicklichkeit, Lernfähigkeit, Auffassungsgabe und ein sympathisches Auftreten.
Aufgaben: Was macht man als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut?
Hauptaufgaben eines Physiotherapeuten bzw. einer Physiotherapeutin sind die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung oder Verbesserung der Beweglichkeit. Oft haben sie es mit Patienten zu tun, die einen Unfall, eine Krankheit oder eine Operation hinter sich haben, unter körperlichen Einschränkungen leiden und nun ihre körperliche Fitness wiederherstellen müssen.
Zunächst analysieren Physiotherapeuten die Probleme ihrer Patienten, wählen gemeinsam mit ihnen die richtige Behandlung aus, behandeln und begleiten sie durch ihre Reha. Bestandteil der Behandlung können beispielsweise Bewegungs- und Atemübungen, Massagen, Kälte-, Wärme-, Hydro- oder Elektrotherapien sein.
Der Arbeitsalltag spielt sich größtenteils in den Behandlungsräumen ab, wo man als Physiotherapeut seine Patienten anleitet und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme greift. Daneben zählen auch administrative Aufgaben – zum Beispiel die Abrechnung mit den Krankenkassen – zum Aufgabenportfolio.
Die wichtigsten Aufgaben von Physiotherapeuten
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Anamnese und Untersuchung
Wenn Sie einen neuen Patienten treffen, führen Sie ein erstes Gespräch und auch erste Untersuchungen durch. Sie verschaffen sich ein Bild von der aktuellen Situation, vorhandenen Problemen und Erkrankungen. Dabei untersuchen Sie beispielsweise die Beweglichkeit verschiedener Gelenke.
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Information und Beratung
Als Physiotherapeut stehen Sie in ständiger Kommunikation mit Patienten. Sie informieren über die Ergebnisse Ihrer Untersuchung, klären über Möglichkeiten auf und beraten über das weitere Vorgehen.
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Befund und Behandlungsplan
Steht der Befund, der meist in Zusammenarbeit mehrerer behandelnder Ärzte erstellt wird, beginnen Sie damit, einen Behandlungsplan aufzustellen. Sie legen fest, welche Übungen durchgeführt werden und welcher Zeitraum benötigt wird. Auch Ziele für die Behandlung werden definiert.
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Behandlung und Therapie
Durch Auswahl und Anwendung geeigneter Methoden der Physiotherapie behandeln Sie den Patienten. Je nach Schwere der Erkrankung und möglicher Verbesserung kann dies über Wochen und Monate gehen.
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Dokumentation und Kontrolle
Um den Verlauf und das Ergebnis der Physiotherapie im Blick zu behalten, sind Dokumentation und Kontrolle wichtige Faktoren. Sie halten regelmäßig fest, welche Fortschritte gemacht werden.
Jobs für Physiotherapeuten und freie Stellen
Auf dem Arbeitsmarkt haben Physiotherapeuten eine große Auswahl – sowohl an Arbeitgebern als auch an Beschäftigungsmodellen. Viele entscheiden sich für die Selbstständigkeit, auch eine Anstellung in Teilzeit ist populär.
Rund die Hälfte der Physiotherapeuten arbeitet laut Statistischem Bundesamt in Teilzeit. Stellen für Physiotherapeuten gibt es beispielsweise hier:
- Krankenhäuser
- Physiotherapie-Praxen
- Sportvereine
- Reha-Einrichtungen
- Behinderteneinrichtungen
- Altenheime
- Fitness-Center
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Wie sind die Berufsaussichten für Physiotherapeuten?
Die Berufsaussichten für Physiotherapeuten sind bestens. Der Beruf ist nach der Definition der Bundesagentur für Arbeit ein „Engpassberuf“, die Arbeitslosenquote liegt bei 1,4 Prozent. Aufgrund der demographischen Alterung ist davon auszugehen, dass der Bedarf hoch bleibt. Dies gilt auch andere Berufe im Sozial- und Gesundheitsbereich wie Altenpfleger, Ergotherapeut oder Logopäde.
Darüber hinaus haben Physiotherapeuten die Möglichkeit, sich auf Therapieformen wie Osteopathie, Manualtherapie, Lymphtherapie oder Bobath zu spezialisieren. Wer hier erfolgreich ist, kann sich einen Namen für bestimmte Therapie- und Behandlungsformen machen.
Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- Interesse an medizinischen Berufen haben.
- eine Affinität für Sport und Fitness besitzen.
- einen abwechslungsreichen Beruf suchen.
Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…
- permanenten Körperkontakt nicht mögen.
- körperlich wenig belastbar sind.
- zwei linke Hände haben.