Blackout Definition: Die Leere im Kopf
Ein Blackout ist eine plötzliche Blockade im Kopf und beschreibt das plötzliche sowie völlige Versagen der kognitiven Fähigkeiten. Sie wissen die Antwort oder den Inhalt eigentlich – doch in dem Moment bleibt das Gedächtnis völlig leer.
Blackouts sind keine Seltenheit. Fast jeder Mensch erlebt früher oder später einen geistigen Aussetzer oder eine akute Erinnerungslücke. Das ist kein Zeichen für beginnende Demenz oder falsches Lernen: Blackouts sind eine Reaktion des Körpers auf großen Leistungsdruck oder Stress in Prüfungssituationen.
Ursachen für einen Blackout
Ein Blackout entsteht nicht zufällig. Der temporäre „Filmriss“ hat verschiedene Ursachen. Die häufigsten Auslöser sind:
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Angst
Versagensangst, Prüfungsangst und Prüfungsstress sind zentrale Ursachen für Blackouts. Die Anspannung verhindert das klare Denken.
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Stress
Bei Druck schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol aus. Diese blockieren jedoch die Gedächtnisleistung und führen zu kurzzeitigen Aussetzern.
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Überforderung
Ist jemand mit einem Thema vollkommen überfordert und der Herausforderung nicht gewachsen, kann es ebenfalls zu Denkblockaden kommen.
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Perfektionismus
Perfektionismus führt zu unerfüllbaren Erwartungen und großem Druck. Dabei stehen sich Betroffene selbst im Weg.
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Überlastung
Bei genereller Überlastung (siehe: Mental Load) werden Informationen nicht gut verarbeitet und gespeichert. Das spätere Abrufen fällt umso schwerer.
Vor einem Blackout malen sich viele Betroffene überdies häufig Worst-Case-Szenarien aus: „Was passiert, wenn mir nichts mehr einfällt? Was soll ich tun, wenn ich die Antwort nicht weiß?“ Das Ergebnis ist eine Angstspirale, die schließlich in eine Schockstarre münden kann – und einem tatsächlichen Blackout.
Wann tritt ein Blackout auf?
Typische Situationen für einen Blackout sind:
- Prüfung (schriftlich oder mündlich)
- Vortrag und Reden
- Präsentation
- Vorstellungsgespräch
- Meeting
Einfach ausgedrückt: Zu einem Blackout kann es immer dann kommen, wenn es um etwas Wichtiges geht. Es sind Momente, in denen wir unbedingt überzeugen wollen – und genau das macht die Aussetzer dann auch so unangenehm…
Blackout überwinden: 10 Tipps gegen gefürchtete Aussetzer
Ein Blackout fühlt sich im ersten Moment schrecklich an. Sie merken die Leere im Kopf und wissen nicht, wie Sie diese überwinden sollen. Spielt das Gedächtnis kurzfristig nicht mehr mit, muss das aber nicht das Aus für eine Prüfung oder einen Vortrag sein.
Mit den richtigen Strategien und Tipps können Sie einen Blackout überwinden:
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Atmen Sie tief durch
Einfach, aber effektiv: Atmen Sie ein paar Mal tief ein und wieder aus. Sie senken in kurzer Zeit den Stresspegel und bringen Sauerstoff ins Gehirn. Beides hilft gegen den Blackout.
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Machen Sie einen gedanklichen Stopp
Kommen keine Gedanken mehr und Sie spüren die Angst aufsteigen, denken Sie ganz bewusst „Stopp!“ Diese Übung bringt eine kurze Auszeit und unterbricht die mentale Blockade. Der Stopp-Ruf wirkt wie ein Reset-Knopf für den Kopf.
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Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit
Verkrampfen Sie gedanklich, fokussieren Sie bitte nie auf den Blackout! Lenken Sie die Aufmerksamkeit stattdessen gezielt weg von sich selbst – hin zu Ihrer Umgebung: Sehen Sie z.B. aus dem Fenster oder zählen Sie die Bücher im Regel. Es hilft sogar, an einen „rosa Elefanten“ zu denken! Wichtig ist, dass Sie sich ablenken.
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Erinnern Sie sich an Positives
Können Sie das Wissen in einer Prüfung einfach nicht abrufen, gehen Sie einen Schritt zurück: Erinnern Sie sich daran, wie Sie den Stoff gelernt haben und wie gut Sie sich vorbereitet haben. Positive Gedanken verringern den Druck. Machen Sie sich bewusst, welche Herausforderungen Sie bereits gemeistert haben – das schaffen Sie bei dieser auch!
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Beginnen Sie mit Schlüsselbegriffen
Fällt Ihnen das große Ganze nicht ein, beginnen Sie im Kleinen: Konzentrieren Sie sich auf einzelne Schlüsselbegriffe oder zentrale Aspekte. Leiten Sie von diesen zu den anderen Inhalten über. Erinnern Sie sich an die Kernelemente, schalten Sie meist das andere Wissen wieder frei.
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Entspannen Sie Ihre Muskeln
Progressive Muskelentspannung ist eine bewährte Methode gegen Blackouts: Spannen Sie einzelne Muskeln der Reihe nach erst an und lassen Sie dann wieder locker – Zehen, Waden, Oberschenkel, Hände, Arme, Schulter… Das wirkt gleich doppelt: Sie sind abgelenkt. Gleichzeitig fährt der Wechsel von An- und Entspannung die Produktion der Stresshormone herunter.
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Überbrücken Sie mit einfachen Aussagen
Geraten Sie ins Stocken, nutzen Sie einfache Überleitungen oder sprachliche Ablenkungen: „Lassen Sie uns zuerst einen anderen Punkt betrachten…“ Das gibt Ihnen Zeit, gedanklich wieder in die Spur zu finden.
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Fassen Sie das Gesagte zusammen
Zusammenfassungen oder Wiederholungen sind bei einem Blackout eine gute Überbrückung. Es entsteht keine unangenehme Pause. Gleichzeitig finden Sie den roten Faden wieder und können genau da weitermachen.
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Sprechen Sie langsam
Schnelles und hektisches Sprechen kann die Blockade noch verstärken: Sie verhaspeln sich, geraten ins Stottern und Stocken. Passen Sie dagegen Ihr Sprechtempo an und machen Sie rhetorische Pausen, das senkt das Blackout-Risiko unmittelbar!
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Geben Sie den Blackout zu
Auch diese Lösung ist völlig in Ordnung: Stehen Sie in der Prüfung dazu, dass Sie gerade einen Blackout haben und bitten Sie um einen kurzen Moment Bedenkzeit! Prüfer wie Personaler im Bewerbungsgespräch haben für die Aufregung praktisch immer Verständnis. Nutzen Sie die Auszeit, um sich zu sammeln und weiterzumachen.
Tipps gegen Blackouts in mündlichen Prüfungen
Bei einem Vortrag oder einer mündlichen Prüfung haben Sie weniger Zeit, um den Blackout zu überwinden. Dafür gibt es auch hier Wege gegen den Aussetzer:
11. Tipp gegen Blackout: Wackeln mit den Zehen!
All die kognitiven Tipps und Tricks gegen Blackout funktionieren, haben aber einen Nachteil: Streikt bei einem Blackout das Gehirn, fallen Ihnen die Tricks vielleicht erst wieder ein, wenn es zu spät ist. Deshalb gibt es einen weiteren ultimativen Tipp gegen Blackouts, den Sie nie vergessen können:
Wackeln Sie mit den Zehen! Klingt wie ein Scherz, funktioniert aber wirklich: Ihr Gehirn muss beim Zehenwackeln etwas von der geblockten Energie abzweigen und der Körper die bewährten Stressmuster verlassen. Die Bewegung löst zudem die stressbedingte Starre in den Muskeln. Wackeln Sie ganz bewusst mit den großen Zehen, kehrt sofort Ruhe in der Oberstube ein – und Sie können mit klareren Gedanken weitermachen.
Wie kann ich einen Blackout vermeiden?
Ein Blackout kann jeden treffen und einen vollkommenen Schutz gibt es nicht. Sie können aber Einiges tun, um die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout zu reduzieren:
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Gute Vorbereitung
Je sicherer und besser vorbereitet Sie sind, desto seltener kommt es zu Denkblockaden.
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Selbstbewusstsein stärken
Glauben Sie daran, dass Sie es schaffen! Gesundes Selbstbewusstsein gibt mentale Stärke.
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Gesundheit pflegen
Gute Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung verbessern die Konzentration und das Erinnerungsvermögen.
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Prüfungssituationen üben
Üben und simulieren Sie eine Prüfung – mitsamt Zeitdruck. Dadurch sind Sie im Ernstfall entspannter und haben weniger Angst.
Erinnern Sie sich auch daran: Ein Blackout ist völlig menschlich. Niemand verurteilt Sie dafür! Schon diese Erkenntnis nimmt eine Menge Druck aus der Situation.
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