Physiotherapeut werden: Gehalt, Ausbildung, Berufsbild

Sie interessieren sich für den Beruf als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut? Dann erwartet Sie ein vielseitiger und gefragter Gesundheitsberuf mit direktem Patientenkontakt. Ob in der Reha, im Sport oder in der Prävention – die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert, doch die Ausbildung hat es in sich…

Physiotherapeutin Werden Beruf Steckbrief Profil Physiotherapeut

Physiotherapeutin / Physiotherapeut werden: Steckbrief

Das Wichtigste zum Berufsbild Physiotherapeut (m/w/d) auf einen Blick:

Jobprofil

Infos

Zugang Ausbildung, Studium
Dauer 3 Jahre (mit Vorerfahrung Verkürzung um bis zu 1,5 Jahren möglich)
Ø Gehalt 2.892 Euro
Jobs Rehakliniken, Krankenhäuser, Physiopraxen, Sportvereine, Pflegeeinrichtungen, Wellnesszentren
Anforderungen Empathie, Körpergefühl, medizinisches Verständnis, Geduld, Kommunikationsfähigkeit
Ähnliche Berufe Ergotherapeut/in, Sport- und Gymnastiklehrer/in, Masseur/in, Pflegefachkraft

Warum sollte ich Physiotherapeut /-in werden?

Der Beruf als Physiotherapeut/in ist ideal für alle, die gerne mit Menschen arbeiten und Interesse an Medizin, Bewegung und Gesundheit haben. Sie helfen Patientinnen und Patienten, ihre Mobilität zurückzugewinnen, lindern Schmerzen und steigern die Lebensqualität. Besonders erfüllend: Die Fortschritte der Patienten sind oft unmittelbar sichtbar – ein motivierender Alltag mit Sinn und Perspektive.

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Physiotherapeutin / Physiotherapeut Jobs

Hauptaufgaben eines Physiotherapeuten bzw. einer Physiotherapeutin sind die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung oder Verbesserung der Beweglichkeit. Oft haben sie es mit Patienten zu tun, die einen Unfall, eine Krankheit oder eine Operation hinter sich haben, unter körperlichen Einschränkungen leiden und nun ihre körperliche Fitness wiederherstellen müssen.

Zunächst analysieren Physiotherapeuten die Probleme ihrer Patienten, wählen gemeinsam mit ihnen die richtige Behandlung aus, behandeln und begleiten sie durch ihre Reha. Bestandteil der Behandlung können beispielsweise Bewegungs- und Atemübungen, Massagen, Kälte-, Wärme-, Hydro- oder Elektrotherapien sein.

Der Arbeitsalltag spielt sich größtenteils in den Behandlungsräumen ab, wo man als Physiotherapeut seine Patienten anleitet und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme greift. Daneben zählen auch administrative Aufgaben – zum Beispiel die Abrechnung mit den Krankenkassen – zum Aufgabenportfolio.

Die 5 wichtigsten Aufgaben als Physiotherapeut

  1. Untersuchung und Beurteilung der körperlichen Beschwerden
  2. Erstellung individueller Behandlungs- und Trainingspläne
  3. Durchführung physiotherapeutischer Maßnahmen
  4. Anleitung zu Übungen für zu Hause und Beratung zur Gesundheitsförderung
  5. Dokumentation des Therapieverlaufs und Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflegepersonal

Arbeitszeiten als Physiotherapeut /-in

Die Arbeitszeiten von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten hängen vom jeweiligen Einsatzbereich ab. In Kliniken, Reha-Zentren oder Pflegeeinrichtungen ist Schichtdienst möglich – auch an Wochenenden. In Physiopraxen arbeiten sie meist zu regulären Öffnungszeiten, oft auch am frühen Abend, um Berufstätige zu behandeln. Freiberufler und mobile Therapeuten können sich ihre Zeiten flexibler einteilen, müssen aber auch mit Hausbesuchen außerhalb klassischer Bürozeiten rechnen.

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Physiotherapeutin / Physiotherapeut Ausbildung

Der Weg in den Beruf führt über eine Ausbildung. Alternativ ist es ein Studium möglich. Die Berufsbezeichnung „Physiotherapeut“ ist gesetzlich geschützt und an eine staatliche Erlaubnis gebunden. Nur staatlich geprüfte Physiotherapeuten dürfen den Beruf ausüben.

Wie läuft die Ausbildung zum Physiotherapeuten ab?

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten dauert 3 Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung in einer Berufsfachschule, die durch Praktika und Hospitationen im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen ergänzt wird. Berufsfachschulen für Physiotherapeuten gibt es in ganz Deutschland.

Der Lehrplan für Physiotherapeuten ist umfangreich. Die Azubis lernen unter anderem Massagetherapien, Krankengymnastik, Elektrotherapie und Erste Hilfe. Auch Themen wie Anatomie, Physiologie und Biomechanik stehen auf dem Stundenplan. Zum Abschluss der Ausbildung müssen die Auszubildenden eine Prüfung bestehen. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Hier stellen sie noch einmal unter Beweis, dass Sie in allen Bereichen ausgebildet wurden und das Wissen auch in der Praxis anwenden können.

Kann ich Physiotherapie studieren?

Auch über ein Studium kann man in die Physiotherapie einsteigen. Der Bachelor dauert in der Regel 3-4 Jahre. Meist sind es staatliche und private Fachhochschulen, die entsprechende Studiengänge anbieten.

Beim Studium der Physiotherapie besteht der Stundenplan unter anderem aus den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, Physiotherapie, Neurologie, Bewegungslehre und Innere Medizin.

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Physiotherapeut: Anforderungen + Voraussetzungen

Wer Physiotherapeut oder Physiotherapeutin werden möchte, sollte körperlich belastbar sein und gerne mit Menschen arbeiten. Auch Einfühlungsvermögen, Geduld und eine präzise Arbeitsweise sind im Praxisalltag unverzichtbar. Weitere Voraussetzungen im Überblick:

Anforderungen

Details

Schulabschluss i.d.R. mittlere Reife oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung
Soft Skills Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Geduld, Verantwortungsbewusstsein, körperliche Fitness
Pluspunkte Praktikum in einer Reha-Einrichtung oder Physiopraxis
Quereinstieg? Über eine Umschulung oder verkürzte Ausbildung möglich

Darüber hinaus müssen Sie einen Nachweis über ihre gesundheitliche Eignung, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie eine Bescheinigung über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs vorlegen. Bei der Bewerbung hilfreich sind zudem gute Schulnoten in Fächern wie Biologie, Sport und Deutsch.

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Physiotherapeut Gehalt

Das Einkommen von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten kann je nach Region, Berufserfahrung, Arbeitgeber und Branche stark variieren. In öffentlichen Einrichtungen gelten häufig Tarifverträge, während private Praxen eigene Gehaltsstrukturen haben. Hier ein Überblick:

Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?

Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:

Perspektiven Gehalt
Einstiegsgehalt 2.517 Euro
Durchschnittsgehalt 2.892 Euro
Spitzengehalt 3.350 Euro

Während der Ausbildung sieht es finanziell schlecht aus: In der schulischen Ausbildung ist keine Vergütung vorgesehen. Dafür kommen auf die Azubis Kosten für Schulgeld dazu. Immerhin: In 14 von 16 Bundesländern können Auszubildende Förderzuschüsse erhalten oder vom Schulgeld befreit werden.

Wer dagegen in einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes oder einem tariflich gebundenen Träger seine Ausbildung macht (z.B. Universitätskliniken, kommunale Krankenhäuser), bekommt im 1. Ausbildungsjahr rund 1.215 Euro brutto im Monat, im zweiten 1.275 Euro und im dritten 1.372 Euro.

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Karriere als Physiotherapeut / Physiotherapeutin

Die Berufsaussichten für Physiotherapeuten sind bestens. Der Beruf ist nach der Definition der Bundesagentur für Arbeit ein „Engpassberuf“, die Arbeitslosenquote liegt bei 1,4 Prozent. Aufgrund der demographischen Alterung ist davon auszugehen, dass der Bedarf hoch bleibt. Dies gilt auch andere Berufe im Sozial- und Gesundheitsbereich wie Altenpfleger, Ergotherapeut oder Logopäde.

Wo gibt es Jobs für Physiotherapeuten?

Physiotherapeut/innen arbeiten in vielen Bereichen des Gesundheitswesens, u.a. in:

  • Physiotherapie- und Reha-Praxen
  • Krankenhäusern und Fachkliniken
  • Alten- und Pflegeheimen
  • Fitness- und Gesundheitszentren
  • Sportvereinen und Leistungszentren
  • Wellness- und Kurhotels
  • Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Selbstständigkeit als Physiotherapeut/in

Viele Physiotherapeut/innen entscheiden sich im Laufe ihrer Karriere für den Weg in die Selbständigkeit – etwa mit einer eigenen Praxis oder als mobile/r Therapeut/in. Dafür ist eine Zulassung zur Abrechnung mit den Krankenkassen erforderlich. Auch Spezialisierungen (z. B. in Sportphysiotherapie oder Manueller Therapie) machen den Einstieg in die Selbstständigkeit attraktiver.

Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie …

  • Interesse an medizinischen Berufen haben.
  • eine Affinität für Sport und Fitness besitzen.
  • einen abwechslungsreichen Beruf suchen.

Der Beruf eignet sich NICHT, wenn Sie…

  • permanenten Körperkontakt nicht mögen.
  • körperlich wenig belastbar sind.
  • zwei linke Hände haben.
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Weiterbildungen für Physiotherapeuten

Nach der Ausbildung stehen Physiotherapeut/innen viele Weiterbildungswege offen – sowohl zur Spezialisierung als auch für den beruflichen Aufstieg. Wer sein Wissen vertieft, kann sich neue Tätigkeitsfelder erschließen und das Gehalt deutlich steigern.

Fachliche Spezialisierungen (Auswahl):

  • Sportphysiotherapie
  • Geriatrische Physiotherapie
  • Rekonvaleszenten-Physiotherapie
  • Postoperative Physiotherapie
  • Vorbeugende Physiotherapie

Aufstiegsweiterbildungen:

  • Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen:Diese Weiterbildung qualifiziert Sie für leitende Aufgaben in Gesundheitseinrichtungen. Sie übernehmen Organisation, Personalplanung oder betriebswirtschaftliche Aufgaben im Praxis- oder Klinikbetrieb.
  • Physiotherapie-Studium (B.A./B.Sc.):Mit einem akademischen Abschluss vertiefen Sie Ihr Fachwissen und schaffen die Grundlage für Tätigkeiten in Forschung, Lehre oder leitenden Positionen.
  • Praxismanagement & Unternehmensführung (bei Selbstständigkeit):Diese Weiterbildung richtet sich an alle, die eine eigene Praxis führen oder gründen möchten. Inhalte sind z. B. Abrechnung, Mitarbeiterführung und Marketing.
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Bewerbung als Physiotherapeut/in

Sie möchten Physiotherapeut oder Physiotherapeutin werden? Dann finden Sie auf Karrierebibel zahlreiche Bewerbungstipps und kostenlose Vorlagen zur Bewerbung – für Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen.

3 Tipps für die Bewerbung

  1. Erfahrung: Erwähnen Sie Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten oder absolvierte Kurse, die Ihre Eignung unterstreichen. Das zeigt Engagement und Eigeninitiative.
  2. Fertigkeiten: Ob manuelle Therapie, Lymphdrainage oder Rückenschule – heben Sie relevante Zusatzqualifikationen hervor. Auch Einfühlungsvermögen, Geduld und Belastbarkeit sind für diesen Beruf unerlässlich.
  3. Antrieb: Beschreiben Sie in Ihrem Anschreiben, warum Sie sich für den Gesundheitsbereich entschieden haben und was Sie an der Arbeit mit Menschen begeistert.

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