Wann ist Weihnachten? – Die meisten werden auf die Frage wohl sagen: „Am 24. Dezember!“ Ja und Nein… Das eigentliche Weihnachtsfest liegt im Christentum auf dem 25. Dezember. Es startet aber schon am Abend des 24. Dezember, weil Jesus in der „Heiligen“ Nacht in einer Krippe eines Stalls in Bethlehem geboren wurde. In der griechisch-orthodoxen Kirche wird die Geburt Jesu Christi allerdings erst am 6. Januar gefeiert, bei den Armeniern sogar erst am 18. und 19. Januar.
Der Begriff „Weihnachten“ selbst geht auf die Bedeutung heiliger und geweihter Nächte zurück. Im Mittelhochdeutschen gibt es die Redewendung „Ze den wihen nahten“ (zu den geweihten Nächten), woraus sich später „Weihnachten“ entwickelte.
Warum feiern wir Weihnachten am 24. Dezember?
Auch wenn der 25. Dezember der eigentliche Weihnachtsfeiertag ist, beginnt das Fest in vielen Ländern schon am Vorabend – dem „Heiligabend“ (oder „Heiligen Abend“). Das liegt mitunter auch daran, dass in antiken Kalendern der Tag mit dem Sonnenuntergang endete. Der Abend des 24. Dezember gehörte deshalb seinerzeit schon zum ersten Weihnachtstag.
Ob Jesus Christus wirklich am 24. oder 25. Dezember geboren wurde, ist bis heute nicht wirklich belegt. Die Bibel nennt kein genaues Datum. Es gibt lediglich ein paar Anhaltspunkte, die dafür sprechen, dass Jesus tatsächlich um den 25. Dezember herum geboren sein könnte. Der 26. Dezember wiederum ist ein gesetzlicher Feiertag. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird allerdings nicht mehr die Geburt Jesu gefeiert, sondern die Menschwerdung Gottes.
Weihnachten Geschichte
Der 25. Dezember hatte in vielen antiken Kulturen eine hohe Bedeutung – vor allem als Tag der Sonnenwende. Bei den Germanen, Balten und Skandinaviern feierte man in dieser Zeit das Julfest. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde am 25. Dezember die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Die Ägypter wiederum feierten im Rahmen des Isiskults die Geburt des Horus. Und auch die alten Römer zelebrierten an diesem Tag ihren Sonnengott.
Beliebte Bräuche und Traditionen an Weihnachten
- Adventskalender
Der Adventskalender stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde von Christen für Christen erfunden: Er sollte die 4-wöchige Vorbereitungszeit beziehungsweise Vorweihnachtszeit bis zum Heiligen Abend verkürzen und zugleich Kindern das Zählen und Rechnen spielerisch beibringen.
- Adventskranz
Der Adventskranz wird – klassisch – aus Tannenzweigen geflochten und mit Kerzen geschmückt, die nacheinander an jedem Adventssonntag angezündet werden. Jeden Sonntag eine mehr, bis alle vier an Weihnachten brennen. Es gibt ihn als Tischkranz oder Türkranz zum Aufhängen. Der Brauch geht auf den protestantischen Theologen Johann Hinrich Wichern und das Jahr 1840 zurück: Ursprünglich wollte er mit 24 Kerzen („Wichernkranz“) den Kindern die Wartezeit verkürzen. Doch das war zu teuer, sodass nur die vier Hauptkerzen blieben.
- Bescherung
Weihnachten ist heute untrennbar mit dem Schenken und Beschenktwerden verbunden. Die Zeremonie der soganannten „Bescherung“ richtet sich aber vor allem an Kinder am Weihnachtsabend. Für sie ist es der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. In Deutschland ist die Bescherung traditionell am 24. Dezember, in England oder den USA passiert dies erst am 25. Dezember.
- Christkind
Das Christkind ist das Pendant zum Heiligen Nikolaus und dem eher kommerziellen Weihnachtsmann. Das Christkind als Gabenbringer geht auf Martin Luther, die Reformation und die Abkehr von den Heiligen zurück. Luthers Vorschlag war allerdings ursprünglich ein mädchenhafter Engel mit goldenen Locken. Auch diese Symbolgestalt findet sich heute auf zahlreichen Weihnachtsmärkten.
- Glühwein
Das Glühweintrinken ist ebenfalls ein beliebter Brauch in der Vorweihnachtszeit. Das feucht fröhliche Weihnachten feiern hat mit der Weihnachtsgeschichte aber nichts zu tun. Trotzdem nett: Ursprünglich handelte es sich dabei um einen eingekochten Würzwein – den „Conditum Paradoxum“. Das älteste deutsche Glühweinrezept stammt indes aus Sachsen und dem Jahr 1843.