Rebound-Jobs: Falscher Folgejob nach Kündigung

Jeder zweite Jobwechsel scheitert in den ersten 2 Jahren, wenn der Grund dafür eine Kündigung war. Schuld daran sind oft sogenannte Rebound-Jobs. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Liebe – auch dort gibt es den Rebound-Effekt nach einer Trennung…

Rebound Jobs Definition Bedeutung Ursachen Wie Vermeiden

Definition: Was sind Rebound-Jobs?

Rebound-Jobs sind Arbeitsverhältnisse und Folgejobs, die Arbeitnehmer häufig nach einer unfreiwilligen Kündigung eingehen. Sie dienen oft als Notlösung und werden hastig angenommen, um sich schnell wieder ein Einkommen zu sichern und den emotionalen Verlust des Arbeitsplatzes zu kompensieren.

Studien zeigen, dass solche Jobs nicht lange halten. Wurden Mitarbeiter zuvor entlassen, verlässt jeder Zweite (51 Prozent) bereits nach 2 Jahren wieder den Folgejob. Gehen die Betroffenen jedoch freiwillig, scheitern nur noch 22 Prozent im neuen Job.

Rebound Übersetzung

Der englische Begriff „Rebound“ bedeutet übersetzt so viel wie „Rückprall“ oder „zurückfedern“. Im Basketball ist damit das Abprallen des Balls nach einem missglückten Korbversuch gemeint. In der Medizin beschreibt der Rebound den Effekt, den das Absetzen eines Medikament zur Folge hat.

Anzeige

Was versteht man unter Rebound-Beziehungen?

Den Rebound-Effekt gibt es auch in der Liebe und Partnerschaft. Da kommt der Begriff sogar ursprünglich her. Als „Rebound Relationships“ bzw. Rebound-Beziehungen werden Partnerschaften bezeichnet, die direkt nach einer gescheiterten Beziehung entstehen.

Die Betroffenen versuchen, den Schmerz über die Trennung zu überwinden, indem Sie sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung stürzen – noch bevor die emotionalen Wunden der Trennung verheilt sind. Effekt: Auch diese Partnerschaften scheitern schon nach kurzer Zeit wieder.

Anzeige

Welche Faktoren führen zu Rebound-Jobs?

Die Gründe, warum Betroffene einen Rebound-Job annehmen, sind vielfältig. Zu den häufigsten Faktoren gehören:

  • Ängste

    Viele Menschen haben nach einer Entlassung negative Emotionen und Ängst. Viele erleben danach Selbstzweifel, Identitätsverlust und Zukunftsängste. Das verleitet Arbeitnehmer dann dazu, vorschnell einen neuen Job anzunehmen.

  • Sicherheitsbedürfnis

    Finanzielle Engpässe aufgrund hoher Fixkosten und der Wunsch, möglichst schnell wieder ein regelmäßiges Einkommen zu haben, können ebenfalls zu übereilten Jobentscheidungen führen.

  • Arbeitsmarktdynamik

    Der Fachkräftemangel in bestimmten Branchen und Berufen begünstigt ebenfalls, schnell „irgendeinen“ Job zu finden, was zu falschen Stellenbesetzungen auf beiden Seiten führt.

  • Reflexionsmangel

    Ohne ausreichende Zeit oder professionelle Unterstützung bei der Selbstreflexion und beruflichen Neuorientierung neigen viele Arbeitnehmer dazu, einen Job anzunehmen, der nicht perfekt zu ihren Fähigkeiten und Zielen passt.

Ein Übergangs- bzw. Rebound-Job kann kurzfristig helfen, emotionale oder finanzielle Notlagen zu überbrücken. Das Risiko ist aber groß, dass Betroffene dabei nur an den Symptomen arbeiten statt an einer nachhaltigen Lösung. Die negative Dynamik solcher Rebound-Jobs kann sogar den Lebenslauf beschädigen und damit weitere Bewerbungen erschweren.

Ist es Zeit für einen Neustart?

Sind Sie aktuell unglücklich im Job, aber noch ohne klares Ziel? Dann nutzen Sie unser bewährtes Online-Coaching (4 Stunden + Begleitbuch) zum erfolgreichen Jobwechsel: Wir begleiten Sie auf dem systematischen Weg zum Wunschjob, der perfekt zu Ihnen passt:

Mehr darüber erfahren

Anzeige

Welche Strategien helfen, Rebound-Jobs zu vermeiden?

Um das Risiko eines typischen Rebound-Jobs zu vermeiden, können folgende Strategien hilfreich sein:

    1. Zeit zur Reflexion nehmen

  • Verarbeiten Sie erst einmal die Kündigung, bevor Sie sich in die neue Jobsuche stürzen. Emotionale Stabilität und Klarheit über Ihre beruflichen Ziele sind entscheidend, um unüberlegte Entscheidungen zu vermeiden.
  • Geben Sie sich mindestens 4 Wochen Zeit, um die Trennung emotional zu bewältigen und Ihre Stärken sowie beruflichen Wünsche zu analysieren.
  • 2. Berufliche Ziele definieren

  • Definieren und priorisieren Sie Ihre Karriereziele und überlegen Sie sich genau, wie Ihr Traumjob aussehen soll, der optimal zu Ihren Fähigkeiten und langfristigen Zielen passt (siehe: Orientierungsfragen).

    Jobwechsel Fragen Jobswitch Berufliche Neuorientierung
  • Stellen Sie sicher, dass die nächste Position mit Ihren Werten und Interessen übereinstimmt, um erneute Unzufriedenheit zu vermeiden. Nutzen Sie dazu gerne unsere kostenlose Arbeitgeber-Checkliste (PDF).
  • 3. Professionelle Unterstützung nutzen

  • Falls Sie alleine nicht weiterkommen, holen Sie sich einen professionellen Karrierecoach oder -berater dazu.
  • Der unverstellte Blick durch einen Profi von außen hilft, klare Perspektiven zu entwickeln und passende Jobs zu identifizieren.
  • 4. Netzwerk aktivieren

  • Sprechen Sie offen mit Ihrem beruflichen und privaten Netzwerk über Ihre Situation. Viele Stellen werden über persönliche Kontakte vermittelt (siehe: verdeckter Stellenmarkt).
  • Identifizieren Sie interessante Branchen und Berufsprofile, die zu Ihnen passen. Was man nicht kennt oder benennen kann, kann man nicht suchen und finden!
  • 5. Bewerbungsstrategie optimieren

  • Aktualisieren Sie Ihren tabellarischen Lebenslauf und passen Sie diesen – ebenso das Bewerbungsschreiben – gezielt und jedes Mal individuell an die Anforderungen der angestrebten Positionen an.
  • Bewerben Sie sich nicht wahllos auf jede Stelle, sondern fokussieren Sie sich allein auf qualitativ passende Angebote. Weniger ist mehr, wenn Sie Rebound-Jobs vermeiden wollen!
  • 6. Emotionale Unterstützung suchen

  • Umgeben Sie sich mit positiven Menschen, die Sie ermutigen und mental unterstützen. Diese helfen zum Beispiel dabei, negative Gefühl oder Zweifel zu bewältigen und eine optimistische Haltung im Neuorientierungsprozess zu bewahren.

Um nicht in typischen Rebound-Jobs zu landen, ist es wichtig, die eigene Identität oder den Selbstwert vom bisherigen Job zu trennen sowie sich vom sozialen Druck durch sein Umfeld (Familie, Freunde, Ex-Kollegen) zu emanzipieren.

Widerstehen Sie dem kurzfristigen Bedürfnis, schnell wieder einen Job zu haben und nutzen Sie die Krise lieber als Chance und Wendepunkt im Leben, endlich die Stelle zu finden und zu bekommen, die perfekt zu Ihnen passt.


Was andere dazu gelesen haben