Definition: Was ist Tapferkeit?
Tapferkeit (Englisch: bravery) ist die Fähigkeit, unerschrocken und mutig in schwierigen oder gefährlichen Situationen zu handeln und trotz Rückschlägen durchzuhalten.
Sie setzt Leidensbereitschaft voraus und ist mit der Überzeugung verbunden, für übergeordnete Werte zu kämpfen. Der Tapfere ist bereit, ohne Garantie für die eigene Unversehrtheit einen Konflikt durchzustehen oder einer Gefahr zu begegnen.
Beispiel: Zivilcourage
Ein Beispiel für Tapferkeit ist Zivilcourage. Das ist der Mut, sich für eine gute Sache einzusetzen und altruistisch zu handeln, statt nur zuzusehen.
Zivilcourage beinhaltet die Bereitschaft, die eigene Sicherheit und Bequemlichkeit zurückzustellen, um gegen eine Ungerechtigkeit vorzugehen. Der Erfolg zivilcouragierten Handelns ist aber unsicher und das Verhalten birgt Risiken.
Symbol und Synonym für Tapferkeit
Als Symbol werden häufig Schwerter, Schilde oder auch Orden verwendet – die bildlich für tapferes Verhalten bei Gefahr stehen. Auf Wappen wurde zudem lange eine Linde oder ein Lindenblatt als Symbol der Tapferkeit verwendet.
Synonym sind die Begriffe Standhaftigkeit, Courage, Heldenhaftigkeit, Furchtlosigkeit oder Unerschrockenheit.
Was ist der Unterschied zwischen Tapferkeit und Mut?
Mut und Tapferkeit sind ähnlich (und oft synonym verwendet), im Detail gibt es aber Unterschiede. Mutige Menschen gehen Risiken ein, springen über ihren Schatten und trauen sich mehr als andere. Wer tapfer ist, erträgt standhaft und mit Durchhaltevermögen schwierige Situationen. Es gehört Mut dazu, tapfer sein ist jedoch noch mehr.
Sind Tapferkeit und Resilienz identisch?
Resilienz ist die psychische Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke, um schwierige und frustrierende Situationen unbeschadet zu überstehen. Der Begriff wird teilweise als moderne Variante von tapferem Verhalten verwendet.
Tapferkeit beschreibt aber eher das aktive Moment der Bewältigung als das Aushalten und Überstehen von Belastungen.
Was hat Tapferkeit mit Scheitern zu tun?
Eine tapfere Einstellung akzeptiert das Scheitern als eine reale Möglichkeit, die zum Leben dazugehört. Entscheidungen werden in eine offene Zukunft getroffen. Dabei muss nüchtern einkalkuliert werden, dass ein Vorhaben scheitern kann.
Die Angst vor dem Scheitern führt zu Entscheidungsblockaden. Keine Entscheidung ist immer eine schlechte Entscheidung. Wenn Sie tapfer sind, vertrauen Sie sich selbst, einen Weg zu finden und damit zu leben, wenn etwas anders ausgeht als erhofft.
Innere und äußere Tapferkeit
Griechische Philosophen und christliche Theologen der Antike sahen in der Tugend eine zweifache Eigenschaft mit passiven und aktiven Elementen – sozusagen eine innere und äußere Tapferkeit.
1. Innere Tapferkeit
Die innere Tapferkeit bezieht sich auf die inneren „Feinde“ in uns, die wir selbst besiegen müssen. Gemeint sind damit unsere Sorgen, Furcht oder Angst. Diese Kräfte können lähmen und dazu führen, dass wir uns Herausforderungen erst gar nicht stellen. In diesem Sinne ist die passive Eigenschaft in erster Linie ein Sieg über uns selbst.
2. Äußere Tapferkeit
Äußere (aktive) Tapferkeit besteht in der Bewältigung von Schwierigkeiten des Lebens. Es sind Situationen, mit denen wir nicht gerechnet haben und denen wir uns überraschend stellen müssen. Das Leben besteht aus vielen unwägbaren Ereignissen: Aktive Tapferkeit ist die Fähigkeit, diese Herausforderungen anzunehmen und sie zu meistern: mit Mut, Durchhaltevermögen und Tatkraft.
Tipps für mehr Tapferkeit im Leben
Manche Menschen sind von Natur aus tapfer, andere müssen an der Eigenschaft arbeiten. Die gute Nachricht: Sie können einiges tun. Diese Tipps helfen Ihnen, um tapferer durchs Leben zu gehen:
-
Akute Ängste überwinden
Tapferkeit beginnt oft damit, sich Ängsten zu stellen und diese zu überwinden. Beginnen Sie in kleinen Schritten: Nehmen Sie Herausforderungen an, die Sie bisher gemieden haben und verlassen Sie die Komfortzone. Wer in kleinen Schritten regelmäßig mutig handelt, vergrößert seinen eigenen Freiheitsraum.
-
Mutige Entscheidungen treffen
Tapfere Menschen trauen sich, Dinge auszusprechen oder zu tun, die anderen Angst machen. Üben Sie, in Diskussionen offen Ihre Meinung zu äußern oder setzen Sie sich überzeugt für etwas ein, auch wenn es unpopulär ist. Gehen Sie ein Risiko ein, um persönliche Ziele zu erreichen.
-
Mehr Resilienz entwickeln
Stärken Sie Ihre Resilienz mit Meditation und Übungen zur Achtsamkeit, indem Sie Stressmanagement-Techniken erlernen und eine positive Denkweise entwickeln.
-
Neue Erfahrungen sammeln
Je mehr Sie erlebt haben, desto tapferer werden Sie. Probieren Sie neue Aktivitäten aus, gehen Sie auf Reisen oder nehmen Sie sich ein herausforderndes Projekt vor. Das stärkt Ihr Selbstbewusstsein und Sie trauen sich in jeder Situation mehr zu.
-
Mentale Stärke trainieren
Tapferkeit ist eine mentale Fähigkeit. Diese trainieren Sie durch Übungen zur Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung – und indem Sie sich Ziele setzen und diese konsequent verfolgen. Lernen Sie dabei aus Fehlern und scheuen Sie sich nicht vor ihnen.
Was andere dazu gelesen haben