Vorteile: Darum müssen Sie akzeptieren lernen
Akzeptieren lernen bedeutet, einige feststehende Aspekte im Leben anzunehmen und sich damit abzufinden, dass diese eben so sind. Gleichzeitig heißt es sich einzugestehen, dass man nichts daran ändern kann. Das klingt selbstverständlich, ist es aber im Alltag nicht. Niemand möchte sich eingestehen, dass etwas außerhalb der eigenen Macht steht. Wir wollen alles selbst in der Hand haben, entscheiden und beeinflussen können. Tun wir aber nicht.
Frust und Ärger über Situationen, die nicht ändern können, ist alltäglich. Angefangen bei kleinen Dingen wie dem Stau auf der Autobahn bis zu den großen Ungerechtigkeiten des Lebens. Akzeptanz ist schwierig, aber enorm wichtig und bringt einige Vorteile:
- Sie werden zufriedener
Zu akzeptieren, was nicht geändert werden kann, macht glücklicher und zufriedener. Frust, Verzweiflung und Hilflosigkeit bleiben aus. Der Fokus liegt auf Dingen, die Sie wirklich selbst in der Hand haben. - Sie verschwenden keine Zeit und Energie
Ein Kampf gegen Windmühlen kostet Unmengen an Zeit und Energie. Pure Verschwendung, da Sie ohnehin nichts bewirken können. Wer akzeptiert, spart sich seine Kräfte. - Sie erreichen mehr
Die so gewonnenen Reserven können Sie in andere Projekte stecken, bei denen Sie etwas erreichen können. Hier haben Sie durch mehr Einsatz größeren Erfolg. - Sie entwickeln sich weiter
Äußere Umstände lassen sich nicht immer beeinflussen – der eigene Umgang damit sowie die persönliche Einstellung aber sehr wohl. Größere Akzeptanz regt eine individuelle Entwicklung an.
Warum fällt Akzeptanz so schwer?
Unabänderliches zu akzeptieren gleicht einem Kontrollverlust über das eigene Leben. Es ist das Eingeständnis, nicht selbst über alles bestimmen zu können, was die Akzeptanz erschwert. Sie müssen eigene Grenzen einsehen und damit im Reinen sein, dass Ihre Handlungsfreiheit begrenzt ist.
Zusätzlich haben viele das Gefühl, aufzugeben, wenn sie akzeptieren lernen. Sie empfinden es als persönliches Versagen, was zu großen Selbstzweifeln und sinkendem Selbstwertgefühl führt.
9 Dinge, die Sie akzeptieren müssen
Sie müssen akzeptieren lernen – fangen Sie am besten gleich damit an. Diese 9 Dinge müssen Sie akzeptieren, ohne etwas daran ändern zu können:
Tod
Der Tod wird von vielen lediglich ignoriert, nicht akzeptiert. Doch gehört er unweigerlich zum Leben dazu. Nicht nur der eigene Tod, sondern auch die begrenze Zeit von Familie und Freunden ist eine schwierige, aber wichtige Erkenntnis.
Krankheit
Ebenso müssen Sie Krankheiten akzeptieren lernen. Gerade im Alter häufen sich die körperlichen Beschwerden und können großen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Trotz moderner Medizin lässt sich nicht alles heilen, egal wie sehr Sie damit hadern und sich vollkommene Gesundheit wünschen.
Vergangenheit
Kurz gesagt: Was geschehen ist, ist geschehen. An der Vergangenheit können Sie nichts ändern, also müssen Sie diese akzeptieren.
Fehler
Sie können noch so gut planen, überlegen und organisieren, Fehler lassen sich nicht ausschließen. Übermäßiger Perfektionismus erschwert Akzeptanz, Fehler sind menschlich.
Individualität
Jeder Mensch ist anders, hat unterschiedliche Ansichten, Vorlieben, Interessen, Meinungen, Erwartungen und Ziele. Das mag Ihnen nicht immer gefallen, wenn diese von Ihren eigenen abweichen, akzeptieren müssen Sie es trotzdem.
Entscheidungen
Ihre eigenen Entscheidungen sind Ihre Sache – unzählige andere Entscheidungen müssen Sie aber einfach akzeptieren. Es hilft keine Diskussion und auch kein Betteln: Hat sich jemand festgelegt und entschieden, müssen Sie damit klar kommen – ob Ihnen die Wahl gefällt oder nicht.
Lügen
Selbst wenn Sie immer ehrlich sind, werden Sie dennoch mit Lügen konfrontiert. Menschen lügen, um zu manipulieren und sich einen Vorteil zu verschaffen – oder weil sie es selbst denken, es würde stimmen. Klar ist: Sie haben nicht nur mit der Wahrheit zu tun.
Ungerechtigkeit
Es ist leider so: Die Welt ist nicht fair. Den besten Menschen passieren manchmal die schlimmsten Dinge, Böses bleibt auf der anderen Seite unbestraft. In einzelnen Fällen können Sie sich für Gerechtigkeit einsetzen, auf die Gesamtheit gesehen müssen Sie Ungerechtigkeit akzeptieren lernen.
Ungewissheit
Niemand weiß, wie genau die Zukunft aussehen wird. Diese Ungewissheit kann zu Sorgen und Ängsten führen, doch können Sie daran ohnehin nichts ändern. Lernen Sie, das Ungewisse zu akzeptieren, auf sich zukommen zu lassen und dann darauf zu reagieren.
Akzeptieren lernen: 11 Tipps
Sie wollen Akzeptieren lernen, haben aber Schwierigkeiten, Dinge hinzunehmen? Dann haben wir 11 Tipps zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können:
1. Identifizieren Sie, was Sie akzeptieren wollen
Erster Schritt zu mehr Akzeptanz: Finden Sie heraus, was Sie bisher nicht akzeptieren können. Die obigen Themen sind bereits eine erste Orientierung. Durch Selbstreflexion können Sie weitere persönliche Bereiche ausmachen. Fragen Sie sich: Was kann ich nicht oder nur schwer hinnehmen? So identifizieren Sie Bereiche, an denen Sie arbeiten müssen.
2. Praktizieren Sie Gelassenheit
Bleiben Sie gelassen, wenn Sie etwas ohnehin nicht ändern können. Aufregung, Ärger und Anstrengungen sind vergebens und bringen nicht weiter. Üben Sie in alltäglichen Situationen, um auch bei großen Dingen entspannt zu bleiben. Mehr Gelassenheit hilft Ihnen das Akzeptieren zu lernen.
3. Hinterfragen Sie Ihre Anstrengungen
Sie investieren viel Zeit und Mühe, doch es ändert sich einfach nichts? Vielleicht können Sie es gar nicht beeinflussen. Reflektieren und analysieren Sie Ihre Bemühen. Lohnen diese sich überhaupt und bringen etwas? Wenn Sie erkennen, dass Sie gegen Windmühlen kämpfen, fällt es leichter, damit aufzuhören.
4. Sprechen Sie Dinge laut aus
Es mag Ihnen komisch vorkommen, doch sollten Sie etwas laut aussprechen, um es besser akzeptieren zu können. „Ich kann nicht ändern, dass es passiert ist. Aber ich kann damit umgehen und akzeptieren, dass es so ist.“ So zwingen Sie sich zu einer realistischen und ehrlichen Auseinandersetzung und können sich leichter mit etwas abfinden.
5. Erlauben Sie sich Kontrollverlust
Viele Menschen leiden unter regelrechtem Kontrollwahn – gerade auch im Job (siehe Grafik). Akzeptanz wird dann nahezu unmöglich. Ändern Sie Ihre Einstellung: Sie müssen verstehen, dass Sie nicht alles beeinflussen können – und sich selbst erlauben, Dinge aus der Hand zu geben.
6. Entwickeln Sie Dankbarkeit
Natürlich ist es schwierig, das Schlechte im Leben zu akzeptieren. Leichter wird es mit der nötigen Dankbarkeit. Führen Sie sich alles Gute vor Augen, erinnern Sie sich regelmäßig an das, worüber Sie sich freuen. Wer dankbar ist, kann auch schlechte Seiten des Lebens akzeptieren.
7. Ändern Sie Ihre Denkweise
Liegt etwas außerhalb unserer Macht, fühlt es sich wie eigenes Versagen und Scheitern an. Genau das ist es aber nicht! Mit dieser Denkweise fällt Akzeptanz ungemein schwer. Ändern Sie Ihre Ansicht und sehen Sie diese Dinge als Fakten im Leben, die Sie schlicht nicht beeinflussen können – ohne dass es Ihre Schuld ist.
8. Leben Sie im Hier und Jetzt
Die Vergangenheit können Sie nicht mehr ändern und Sorgen um die Zukunft bringen nicht weiter. Konzentrieren Sie sich deshalb auf das Hier und Jetzt.
9. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein
Aus einem großen Selbstbewusstsein entsteht das Wissen: Selbst, wenn ich es nicht ändern kann, werde ich damit klar kommen und das Beste daraus machen. Sie können das Gefühl der Hilflosigkeit überwinden und fühlen sich den Umständen nicht einfach ausgesetzt. Sie müssen es zwar hinnehmen, kontrollieren aber, wie Sie damit umgehen.
10. Fokussieren Sie auf das, was Sie beeinflussen können
Grübeln Sie nicht rund um die Uhr, warum manches so ist, wie es ist. Statt endlos darüber nachzudenken, fokussieren Sie sich lieber auf die vielen Bereiche, in denen Sie tatsächlich etwas bewegen können.
11. Fühlen Sie die innere Befreiung
Es ist ein nahezu erlösendes Gefühl, Unveränderbares zu akzeptieren. Dieses positive Loslassen und Befreien von Ballast erleichtert die Akzeptanz.
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