Englischkenntnisse: Wie wichtig in der Bewerbung?

Gute Englischkenntnisse werden heute in zahlreichen Stellenanzeigen und bei der Bewerbung vorausgesetzt. Schließlich wird die Arbeitswelt immer globaler und internationaler. In vielen Jobs gehören deshalb englische oder weitere Sprachkenntnisse unbedingt dazu. Aber wie werden die Englischkenntnisse im Lebenslauf richtig angegeben? Wir zeigen, wie Sie Ihr Sprachniveau perfekt beschreiben und die Englischkenntnisse verbessern können…

Englischkenntnisse Bedeutung Bewerbung Lebenslauf

Englischkenntnisse und Sprachniveaus richtig angeben

In vielen Jobangeboten und Stellenanzeigen finden sich heute Formulierungen, wie: „Gute bis sehr gute Kenntnisse in Deutsch und Englisch“ oder „Verhandlungssichere Englischkenntnisse werden vorausgesetzt“. Wann immer Sie solche Forderungen lesen, müssen Sie entsprechende Sprachkenntnisse im Lebenslauf bzw. in der Bewerbung erwähnen und nachweisen. Sie sind dann eine wichtige Voraussetzung für den Job.

Allerdings sollten Sie im Lebenslauf nicht nur angeben, welche Fremdsprachen Sie sprechen, sondern auch wie gut! Dabei werden fünf Sprachkenntnisse und -niveaus unterschieden:

Grundkenntnisse

Grundkenntnisse (oder Schulkenntnisse) bedeuten: Sie verfügen über einen Grundwortschatz, kennen die wichtigsten Grammatikregeln und können einer einfachen Konversation folgen oder im Urlaub nach dem Weg fragen. Dazu reicht meist schon ein einfacher Sprachkurs.

Gut (in Wort und Schrift)

Gute Englischkenntnisse (auch: konversationssicher) haben Sie, wenn Sie sich an einer Unterhaltung beteiligen und englische Texte verstehen, also beispielsweise eine Zeitung lesen können. Das Niveau bedeutet allerdings auch, dass Sie beim aktiven Schreiben noch deutliche Lücken haben.

Fließend

Fließende (auch: sehr gute) Englischkenntnisse bedeuten ein Sprachniveau, bei dem Sie weitgehend fehlerfrei sprechen, anspruchsvolle Texte verstehen und sich auch über komplexe Themen flüssig unterhalten können.

Verhandlungssicher

Das Niveau „verhandlungssicher“ entspricht beinahe dem Niveau eines Muttersprachlers. Sie sprechen überwiegend akzent- und fehlerfrei, verfügen über denselben Wortschatz wie ein Muttersprachler, beherrschen typische Redewendungen und können sich in kontroversen Gesprächen mühelos behaupten.

Muttersprache

Als „Muttersprachler“ wird nur bezeichnet, wer tatsächlich mit dieser Sprache aufgewachsen ist. Also zum Beispiel bilingual im Elternhaus gesprochen hat oder durch einen langen Auslandsaufenthalt im Kindesalter die Sprache früh erlernt hat.

Englischkenntnissen Bedeutung

Eine EF-Studie kam zu dem Ergebnis, dass sehr gute Englischkenntnisse zu einem höheren Gehalt führen. Deutschland landet diesbezüglich auf Platz 9 im internationalen Vergleich. Am besten Englisch sprechen die Niederländer (1), Dänen (2) und Schweden (3).


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Klassifizierung der Englischkenntnisse nach EU-Niveaus

Ihre Englischkenntnisse können Sie in der Bewerbung ebenso mithilfe des sogenannten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen angeben. Sinn dieser einheitlichen Klassifizierung ist, die Sprachkenntnisse europaweit vergleichbar zu machen.

Bewerben Sie sich im Ausland, sollten Sie sich stets am EU-Referenzrahmen orientieren. Gleiches gilt für eine Bewerbung bei einem internationalen Konzern. Bei Englischkenntnissen werden sechs Stufen unterschieden:

Kompetenzniveau A (Elementarer Sprachgebrauch)

A1

Diese Stufe entspricht Grundkenntnissen und kennzeichnet Anfänger, die sich ein bisschen verständigen können. Beispielsweise die Tageszeit nennen und sich vorstellen.

A2

Hierbei sind schon bessere Schulkenntnisse vorhanden. Der Sprecher kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen. Häufig gebrauchte Sätze und Begriffe werden verstanden.

Kompetenzniveau B (Selbständiger Sprachgebrauch)

B1

Auf B1-Niveau sind Sie bereits fortgeschritten und können sich zum Beispiel im Urlaub oder Restaurant verständigen. Auf der Arbeit gelingt das aber nur bei vertrauten und einfachen Themen.

B2

Mit B2-Niveau können Sprecher bereits die Inhalte komplexer Texte und Themen verstehen. Sie sind in der Lage, sich spontan und fließend zu verständigen. Auch Fachdiskussionen sind möglich.

Kompetenzniveau C (Kompetenter Sprachgebrauch)

C1

Mit C1 besitzen Sie fachkundige Englischkenntnisse und ein umfangreiches Textverständnis, mit dem Sie auch subtile Andeutungen verstehen können. Sie können sich spontan und fließend auf Englisch verständigen sowie eine komplexere Präsentation halten.

C2

Wer einen Sprachtest mit C2 abschließt, besitzt annähernd muttersprachliche Kenntnisse. Bedeutet: Sie können Texten oder Unterhaltungen mühelos folgen und verstehen alles. Die eigene Ausdrucksweise ist spontan, nuanciert und flüssig.

Englischkenntis-Stufen im Überblick

A1 erste Kenntnisse A2 vertiefte Grundkenntnisse
B1 gute Sprachkenntnisse B2 fließendes Sprachlevel
C1 verhandlungssicher sprechen C2 Niveau auf Muttersprache

Zur Orientierung: Mit 7 Jahren Schulenglisch im Gymnasium kommen die meisten auf ein B1 bis B2 Level; wer Filme im englischen Originalton versteht, liegt auf Stufe B2. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt schaffen es die meisten auf C1.


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Wie Englischkenntnisse nachweisen?

Professionell werden Englischkenntnisse über anerkannte Sprachzertifikate nachgewiesen. Dazu zählen der TOEFL-Test, der DELF-Test oder GMAT-Test. Entsprechende Sprachkurse und Sprachprüfungen können Sie an Volkshochschulen, Universitäten und privaten Sprachinstituten absolvieren und sich die entsprechende Sprachstufe beglaubigen lassen.

Grundsätzlich aber gilt: Bleiben Sie bei den Englischkenntnissen stets selbstbewusst, aber bei der Wahrheit. Flunkereien fliegen entweder im Vorstellungsgespräch auf oder später im Job. Damit verspielen Sie nicht nur Glaubwürdigkeit: Waren die Englischkenntnisse ein wichtiges Einstellungskriterium, liefern Sie mit dem Betrug einen sicheren Kündigungsgrund – sogar fristlos und auch noch nach der Probezeit!!

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Wo Englischkenntnisse im Lebenslauf angeben?

Fremdsprachenkenntnisse werden im tabellarischen Lebenslauf in einer eigenen Kategorie angegeben. Je nach Umfang des Lebenslaufs gehören diese in die „Besonderen Kenntnisse“ oder in einen Extra-Abschnitt „Sprachkenntnisse“.

Wichtig ist dann, dass Sie sich beim Sprachniveau für eine Form entscheiden und diese beibehalten: Entweder Grundkenntnisse bis verhandlungssicher – oder A1 bis C2 Niveau. Weil die Übergänge bei den Stufen fließend sind, dürfen Sie sich im Zweifelsfall um eine Stufe aufwerten. Maximal!

Das Ergebnis sieht dann zum Beispiel so aus:

Sprachkenntnisse

🇩🇪 Deutsch: Muttersprache
🇬🇧 Englisch: verhandlungssicher (Schüleraustausch, 1 Jahr)
🇪🇸 Spanisch: Grundkenntnisse (4 Jahre Gymnasium)


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Englischkenntnisse aus der Sicht der Personaler

Gute Englischkenntnisse zu besitzen, ist immer von Vorteil – im Beruf wie privat. Personalern signalisieren Sprachkenntnisse allerdings noch weitere positive Fähigkeiten: Dahinter stecken meist weltoffene, tolerante Bewerber mit interkultureller Kompetenz.

Unser Tipp: Verfügen Sie über sehr gute Englischkenntnisse, sprechen Sie das subtil im Bewerbungsgespräch an. Zum Beispiel indem Sie danach fragen, wie international das Team oder die Kunden sind. Bei Grundkenntnissen wiederum können Sie sich erkundigen, ob Sie im Betrieb Ihre Englischkenntnisse verbessern können.

Wie kann ich meine Englischkenntnisse verbessern?

Der einfachste Weg seine Englischkenntnisse zu verbessern, ist die Sprache per Sprachkurs zu lernen. Hierfür gibt es zahlreiche Anbieter. Die Alternative sind Sprachreisen oder Sprachferien – nach England, Australien oder in die USA. Oder Sie gewöhnen sich an, Kinofilme oder Serien grundsätzlich auf Englisch anzusehen. Und nicht zuletzt können Sie versuchen, in Ihrer Freizeit mit Freunden, Bekannten und Kollegen öfter Englisch zu sprechen. Bei nichts können wir besser eine Sprache lernen als beim Sprechen…


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