Euphorie – einfach erklärt: Bedeutung und Beispiele

Jeder hat schon einmal diesen überschwänglichen Rauschzustand maximaler Glückseligkeit erlebt – pure Euphorie durchströmt den ganzen Körper. Wir wollen schreien vor Glück und die ganze Welt umarmen. Aber was bedeutet es, euphorisch zu sein, was löst den Zustand aus? Wir erklären mit Beispielen, was Euphorie ist und zeigen, welche Bedeutung das Gefühl in der Psychologie hat – mit Tipps, wie Sie euphorischer werden…

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Definition: Was ist Euphorie?

Euphorie ist ein vorübergehender Zustand intensiver Freude, Begeisterung, Wohlbefinden und überschwänglicher Hochstimmung. Es ist eine enorm positive und emotionale Gemütsstimmung voller Optimismus, Glück und Energie.

Euphorische Menschen sind wie in einem Rausch und können die eigene Sorglosigkeit, das Vergnügen und die gute Laune kaum kontrollieren. Sie sind in diesem Moment überglücklich, genießen stark gesteigerte Lebensfreude und kennen kaum Hemmungen. Einziger Wermutstropfen: Das euphorische Hochgefühl hält nicht lange an – kaum länger als ein Moment, also rund 90 Sekunden.

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Euphorie Synonyme und Gegenteil

Synonyme für Euphorie sind: Begeisterungstaumel, Berauschtheit, Entzücken, Ekstase, Freudentaumel, Gefühlsüberschwang, Glücksgefühl, Hochgefühl, Hochstimmung, Jubel, Rausch, Sinnestaumel.

Das Gegenteil von Euphorie ist Dysphorie: eine besonders gereizte, missmutige, teils ängstlich-bedrückte Stimmungslage, bei der Betroffene ihre schlechte Laune offensiv nach außen zeigen.

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Beispiele: Was kann Euphorie auslösen?

Echte Euphorie ist kein alltägliches Phänomen. Längst nicht jede positive Stimmung ist gleich eine euphorische Hochstimmung. Trotzdem gibt es viele Beispiele für Situationen, die Euphorie auslösen können:

  • Große Erfolge

    Je größer der Erfolg, desto euphorischer sind Sie. Typische Beispiele sind das Bestehen einer wichtigen Prüfung, der Abschluss von Ausbildung und Studium oder die Zusage zu Ihrem absoluten Traumjob. Besonders positive Erfahrungen versetzen in Hochstimmung.

  • Soziale Beziehungen

    Freundschaften und andere positive soziale Interaktionen können zu Euphorie führen. Dahinter steht der Wunsch nach Zugehörigkeit und Bestätigung durch Menschen, die Ihnen wichtig sind.

  • Starke Verliebtheit

    Verliebtheit und romantische Gefühle sorgen für Euphorie. Viele Menschen sind bei der ersten Begegnung mit einem Schwarm besonders euphorisch. Auch heimliche Liebe sorgt für intensive Freude, wenn der oder die Auserwählte Sie zum Beispiel anlächelt.

  • Gemeisterte Herausforderungen

    Bei gelösten Problemen und gemeisterten Herausforderungen fällt Ihnen eine Last von den Schultern – und die vorherige Anspannung weicht der Euphorie. Schwierige Situationen belasten die Psyche und die Erleichterung führt zu intensiven Glücksgefühlen.

  • Besondere Musik

    Musik wirkt direkt auf die menschlichen Emotionen. Besonders traurige Lieder machen traurig, andersherum sorgt die Lieblingsmusik auch für euphorische Gefühle. Dies gilt umso mehr, wenn Sie mit der Musik besonders positive Erinnerungen verbinden.

  • Extreme Erlebnisse

    Schüttet Ihr Körper bei extremen Erlebnissen Adrenalin aus, empfinden Sie Euphorie. Beispiele sind Bungee Jumping oder ein Fallschirmsprung. Für einige Zeit sind Sie in absoluter Ekstase und haben das Gefühl, in Ihrem Leben noch nie etwas Schöneres erlebt zu haben.

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Neurochemische Vorgänge sorgen für Euphorie

Im Körper sind neurochemische Prozesse für Euphorie verantwortlich. Durch die positiven Erlebnisse setzt der Körper Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin frei.

Diese versetzen uns in einen Rauschzustand, der alle Hemmungen senkt und kurzfristig kaum zu kontrollieren ist: Wir möchten schreien, springen, tanzen vor Freude und Glück.

Runner’s High: Euphorie beim Joggen

Jogger und Marathon-Läufer kennen ebenfalls den euphorischen Rausch, das sogenannte Runner’s High. Ausgelöst wird das „Läuferhoch“ aber nicht durch Glückshormone, sondern durch körpereigene Cannabinoide – körpereigene Drogen, die denen der Hanfpflanze ähnlich sind.

Sie haben vor allem schmerzhemmende Wirkung: Kommt der Körper an seine Belastungsgrenze, gibt uns das Runner’s High einen neuen Kick: Die Schmerzen in den Muskeln sind weg, wir werden euphorisch und wir glauben, noch bis ans Ende der Welt laufen zu können.

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Psychologie: Ist Euphorie eine Krankheit?

Auch wenn sich Euphorie wie ein Rauschzustand anfühlt, ist die Hochstimmung keine Krankheit. Sie kann allerdings auf eine Krankheit hindeuten: Bei manischen Erkrankungen, Hirntumoren oder seniler Demenz kann es zu euphorischen Emotionsausbrüchen kommen. Menschen mit bipolarer Störung erleben ebenfalls einen häufigen Wechsel zwischen Euphorie und Depression.

In der Psychologie beschreibt Euphorie auch die plötzliche Hochstimmung, die der Missbrauch von verschiedenen Drogen (Kokain, Amphetamine, etc.) auslösen kann. Hier geht es nicht um natürlich empfundenes Glück. Die gefährlichen Substanzen aktivieren Dopamin und das Belohnungssystem – und machen hochgradig abhängig und sind Gift für den Körper.

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Euphorie: Vor- und Nachteile

Unabhängig davon, wie sich der Glückstaumel zeigt oder dass wir uns einfach nur gut fühlen und vor Freude platzen könnten, hat Euphorie sowohl Vor- wie Nachteile:

Vorteile

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Euphorie sich selbst verstärken kann. Stellen sich nach einem Erfolg euphorische Gefühle ein, wirkt das positiv auf unsere Motivation weiterzumachen.

Nachteile

  • Spontaner Übermut
  • Gesteigerte Risikobereitschaft
  • Keine Bodenhaftung
  • Geringe Hemmungen
  • Unkontrolliertes Verhalten
  • Unrealistische Ziele
  • Arrogantes Auftreten gegenüber anderen

Erfolg und Euphorie machen besoffen (siehe: Ikarus-Effekt). Bedeutet: Lässt der Rauschzustand nach, fallen manche in ein Loch oder versuchen die Ekstase erneut zu erzwingen – was oft nicht gut endet.

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Tipps: Wie kann ich euphorischer werden?

Euphorie lässt sich nicht erzwingen – aber fördern. Der erste Schritt ist dabei immer, an der inneren Einstellung zu arbeiten und generell positiver zu denken. Die nächsten Schritte sind:

  • Reflektieren Sie Ihr Verhalten

    Hinterfragen Sie Ihre Gewohnheiten und das scheinbar alltägliche Verhalten. Finden Sie heraus, was Ihnen langfristig zu mehr Glück und Wohlbefinden verhilft.

  • Haben Sie Spaß

    Machen Sie sich eine Bucket-Liste mit Dingen, die Sie gerne machen: Aktivitäten, die das Leben schön machen und die Lebensqualität steigern. Zum Beispiel Treffen mit Freunden oder Arbeit im Garten.

  • Zelebrieren Sie Erfolge

    Wenn Sie etwas erreichen, sollten den Erfolg feiern. Gönnen Sie sich etwas Schönes dafür und seien Sie stolz auf Ihre Leistung. Die Anerkennung eigener Fähigkeiten und Erfolge kann Euphorie auslösen.

  • Lächeln Sie bewusst

    Aus der Psychologie wissen wir: Lächeln hebt die Laune – egal, ob es echt oder künstlich ist. Lachen Sie sich daher schon morgens im Spiegel eine Minute lang an – und Sie starten gleich positiver in den Tag.

  • Bleiben Sie neugierig

    Hören Sie nie auf, zu lernen! Bilden Sie sich fort, erwerben Sie stetig neues Know-how. Auch in der Freizeit. Neue Erkenntnisse machen glücklich, weil sie uns das Gefühl von Durchblick und Kontrolle geben.

  • Seien Sie dankbar

    Führen Sie ein Erfolgstagebuch und notieren Sie darin, wofür die Sie dankbar sind – zum Beispiel für Familie, Ihren Partner, Freunde, Gesundheit, Talente oder bisherige Erfolge. Wann immer Sie einen Motivationskick brauchen, lesen Sie im Tagebuch…

  • Lassen Sie Emotionen zu

    Haben Sie keine Angst, starke Emotionen zu empfinden und diese auch zu zeigen. Sie müssen Ihre Gefühle nicht verstärken. Je mehr Sie Ihre Gefühlslagen akzeptieren und zulassen, desto stärker empfinden Sie Euphorie.

Wichtig ist: Vermeiden Sie negative Einflüsse wie chronischen Stress oder Schlafmangel. Diese hemmen und reduzieren die Ausschüttung der notwendigen Botenstoffe im Körper.


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