Definition: Was ist ein Praktikumsbericht?
Ein Praktikumsbericht ist eine ausführliche, schriftliche Dokumentation dessen, was Sie im Praktikum erlebt, gelernt und daraus geschlossen haben. Er dient dazu, die erworbenen Fähigkeiten, Kenntnisse und Eindrücke während des Praktikums nachzuweisen, zu reflektieren und zu dokumentieren. Dabei ist das Schreiben aus der eigenen Ich-Perspektive ausdrücklich erwünscht.
Praktikumsberichte sind oft Teil des Leistungsnachweises in Schule (Schülerpraktikum), in der Ausbildung sowie im Studium (Praxissemester) und fördern das Verknüpfen von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung.
Der Bericht enthält üblicherweise folgende Elemente:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil (inkl. Beschreibung von Unternehmens & Tätigkeiten)
- Schlussteil (inkl. Reflexion & Fazit)
- Literaturverzeichnis
- Anhang mit ergänzenden Dokumenten
Häufig geben Dozenten und Ausbildungsleiter ein Handout heraus, das vorgibt, wie der Praktikumsbericht zu verfassen ist. An diese Vorgaben müssen Sie sich unbedingt halten!
Praktikumsbericht – Vorlage & Muster
Eine allgemeine Mustervorlage für einen Praktikumsbericht können Sie sich hier kostenlos als PDF bzw. Word-Datei herunterladen:
Wie schreibe ich einen Praktikumsbericht? – Anleitung
Als Schüler, Azubi oder Student müssen Sie häufig ein Praktikum machen und anschließend einen Praktikumsbericht schreiben. Dieser hat in der Regel eine Länge von 10-15 Seiten in denen Sie die wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Praktikum zusammenfassen.
Wir zeigen Ihnen in unserer einfachen Anleitung Schritt für Schritt wie Sie Ihren Praktikumsbericht aufbauen, gliedern und korrekt formatieren und ohne viel Aufwand eine gute Note für deinen Bericht erhalten.
Um den Praktikumsbericht zu schreiben, gehen Sie nach diesen fünf Schritten vor:
- Schritt 1: Aufbau & Gliederung
- Schritt 2: Deckblatt
- Schritt 3: Inhalt (Einleitung, Hauptteil & Fazit)
- Schritt 4: Literaturverzeichnis & Anhang
- Schritt 5: Überprüfen & Fertigstellen
Schritt 1: Aufbau & Gliederung
Beginnen Sie Ihren Bericht zunächst mit einer sinnvollen Gliederung. Der strukturierte Aufbau hilft Ihnen später beim Schreiben und ist eine wichtige Grundlage für den Praktikumsbericht. Üblicherweise folgt der Praktikumsbericht Aufbau diesem Muster:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Schluss & Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang & Abbildungsverzeichnis
- Selbstständigkeitserklärung
Achtung Fehlerquelle: Das Deckblatt und Inhaltsverzeichnis selbst werden im Inhalt nicht genannt! In das Inhaltsverzeichnis gehören wirklich nur die inhaltlichen Gliederungspunkte!
Inhaltsverzeichnis – Beispiel
Praktikumsbericht von Max Muster
Inhalt
1. Einleitung
1.1 Unternehmensporträt
1.2 Meine Wahl & Motivation
1.3 Meine Erwartungen
2. Hauptteil
2.1 Meine Aufgaben
2.2 Mein Arbeitsalltag
2.3 Tagesbericht, Wochenverlauf
3. Schluss
3.1 Zusammenfassung
3.2 Bewertung des Praktikums
3.2 Mein Fazit
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang
6. Selbstständigkeitserklärung
Chronologische oder thematische Gliederung?
Idealerweise nummerieren Sie die Kapitel hierarchisch (z.B. 1, 1.1, 1.2), das erleichtert spätere Verweise im Text. Auch sollten Sie schon im ersten Schritt entscheiden, ob Sie den Praktikumsbericht chronologisch (nach Tagen und Wochen) oder thematisch (nach Projekten und Themen) gliedern. Thematisch wirkt oft professioneller.
Literatur- und Abbildungsverzeichnis sowie Anhang sind erforderlich, um die Quellen, Bilder und andere Dokumente im Praktikumsbericht später korrekt zu zitieren. Die „Selbstständigkeitserklärung“ ist nicht immer erforderlich, viele Hochschulen verlangen aber eine Eigenständigkeitserklärung oder „eidesstattliche Erklärung“, um sicherzustellen, dass Sie den Bericht selber verfasst haben.
Schritt 2: Deckblatt erstellen
Das Deckblatt bildet die erste Seite des Praktikumsberichts und sollte unbedingt klar und formal korrekt gestaltet sein. Es enthält alle Angaben zu Ihrer Person, zur Schule oder Universität und zum Praktikum, also: Praktikumsbetrieb und Praktikumszeitraum.
Als Überschrift für das Praktikumsbericht Deckblatt eignet sich schlicht: „Praktikumsbericht“. Im Rahmen eines Pflichtpraktikums im Studium können Sie auch „Praktikumsbericht im Studiengang …“ schreiben.
Pflichtangaben auf dem Deckblatt sind:
- Titel, Überschrift
- Angaben zur Person (Name, Adresse, Klasse, Semester, Matrikelnummer)
- Angaben zum Praktikum (Firmenname, Adresse, Betreuer)
- Praktikumszeitraum (von – bis)
- Schule, Hochschule / Studiengang, Fachrichtung
- Abgabedatum
Weil das Praktikumsbericht Deckblatt ein eigenes Dokument ist, können Sie das fertige Deckblatt gleich als PDF speichern, damit Formatierung erhalten bleibt. Ein Beispiel für den Aufbau und Inhalt des Deckblatts finden Sie hier:
Schritt 3: Inhalt (Einleitung, Hauptteil & Fazit)
Das Grundgerüst für den Bericht steht! Nun geht es um den eigentlichen Praktikumsbericht Inhalt. Dieser macht gewöhnlich die meiste Arbeit und besteht aus drei Abschnitten: Einleitung, Hauptteil und Schluss inklusive Fazit…
1. Einleitung
In der Einleitung erklären Sie, warum Sie sich für diese Praktikumsstelle entschieden haben und nennen nochmal die wichtigsten Eckdaten zum Unternehmen, in dem Sie das Praktikum gemacht haben sowie Zeitraum und Fachbereich bzw. die Stationen, die Sie besucht haben.
Sie können in der Einleitung auch schon einen Ausblick auf das Praktikumsbericht Ende, also zum Beispiel kurz erwähnen, welche zentralen Tätigkeiten Sie übernommen und was Sie daraus gelernt haben.
Beispiel für eine Praktikumsbericht Einleitung:
- „Im Rahmen meines Studiums habe ich 4-wöchiges Praktikum bei [Unternehmen] absolviert, um meine Kenntnisse im Bereich [Thema] zu vertiefen. Zu meinen Aufgaben gehörte die Erstellung von …, wobei ich insbesondere für … verantwortlich war. Durch die praktischen Tätigkeiten konnte ich meine Fähigkeiten in [Kompetenz] deutlich ausbauen; eine Herausforderung stellte allerdings … dar.“
2. Hauptteil
Im Hauptteil gehen Sie ausführlicher auf den Betrieb und Ihre Tätigkeiten im Praktikum sowie den genauen Ablauf ein. Idealerweise beschreiben Sie dabei typische Arbeiten und den Arbeitsalltag in der Firma. Bauen Sie an dieser Stelle unbedingt noch ein paar Zahlen, Daten und Fakten ein, etwa zur Gründungsgeschichte, Struktur und Mitarbeiterzahl des Unternehmens.
Falls Sie vorher schon (z.B. für die Schule) Tagesberichte oder Wochenberichte schreiben mussten, helfen Ihnen diese nun, die wichtigsten Erkenntnisse und Erlebnisse nochmal auf den Punkt zu bringen. Es kann sein, dass Sie diese Einzelberichte später noch in den Anlagen zum Praktikumsbericht anfügen müssen.
Tipps zur Tätigkeitsbeschreibung & Projekten
- Beschreiben Sie konkrete Aufgaben: Aufgabe, Zeitraum, Ziel, Ihre Rolle.
- Strukturieren Sie die Beschreibung: Ausgangslage, Vorgehen, Ergebnis, Ihr Beitrag.
- Nutzen Sie Zahlen und Ergebnisse: 120 Kundenanfragen/Woche, Durchlaufzeit: minus 15%.
- Erwähnen Sie technische Tools & Methoden: MS-Office, HTML, SCRUM.
- Nennen Sie neu erlernte Fertigkeiten: Und wie Sie diese eingesetzt haben.
Beispiel für den Praktikumsbericht Hauptteil:
- „Während meines Praktikums im Bereich [Abteilung] konnte ich einen umfassenden Einblick in die täglichen Arbeitsabläufe gewinnen. Zu meinen Aufgaben gehörte vor allem die Unterstützung des Teams bei der Bearbeitung von Kundenanfragen und Erstellung von Angeboten. Dabei lernte ich den Umgang mit Office-Software kennen und konnte meine Kenntnisse im Bereich [Fachgebiet] vertiefen. Besonders interessant war die Mitarbeit am Projekt XY, weil ich hier eigenständig kleinere Arbeitsschritte übernehmen durfte. Durch die enge Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen konnte ich nicht nur meine fachlichen Fähigkeiten verbessern, sondern auch meine Team- und Kommunikationskompetenz stärken.“
3. Schlussteil & Fazit
Im Schlussteil fassen Sie die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse des Praktikums zusammen und ziehen ein abschließendes Fazit zum Verlauf und Erfolg, also ob Ihre Erwartungen erfüllt wurden. Auch diesen Abschnitt können Sie mit Zwischenüberschriften gliedern, um dem Fazit mehr Struktur zu geben.
Wichtige Leitfragen für die Zusammenfassung sind:
- Wie bewerte ich das Praktikum insgesamt?
- Welche Aufgaben haben mir besonders gefallen?
- Was fiel mir leicht, was schwer?
- Wie war der Alltag mit den Kollegen?
- Wie waren das Arbeitsklima und die Betreuung?
- Was habe ich Wichtiges gelernt?
- Wie kann ich das Gelernte zukünftig einsetzen?
- Wie bringt mich das Praktikum beruflich weiter?
- Wurden meine Erwartungen erfüllt?
Beispiel für das Praktikumsbericht Fazit:
- „Zusammenfassend hat mir das Praktikum sehr geholfen, einen realistischen Einblick in den Berufsalltag im Bereich [Beruf, Branche] zu gewinnen. Besonders wertvoll waren für mich, die praktische Erfahrungen in [Tätigkeit], wodurch ich viele neue Kenntnisse erwerben und meine Stärken in [z.B. Organisation, Kommunikation, Teamarbeit] weiterentwickeln konnte. Das Praktikum hat mir gezeigt, dass mir die Arbeit als [Beruf] viel Spaß macht und interessante Perspektiven bietet. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, später in diesem Berufsfeld zu arbeiten und mich in diese Richtung weiterzubilden.“
Schritt 4: Literaturverzeichnis & Anhang
In den meisten Fällen ergänzen Sie den Praktikumsbericht mit einem Literatur-, Abbildungs- und Quellenverzeichnis sowie einem Anhang. Dort hinein gehören folgende Dokumente und Nachweise:
- Nennung der Abbildungen mit Urheber
- Quellenangaben (Literatur, Internet) mit Autor, Titel, Fundstelle
- Tages- und Wochenberichte
- Arbeitsproben vom Praktikum (z.B. Textproben)
- Broschüren über Betrieb oder Institution
- Praktikumsbescheinigung
- Praktikumszeugnis
Beachten Sie aber bitte, dass Sie im Bericht keine internen oder vertraulichen Daten ohne Freigabe des Unternehmens veröffentlichen! Falls notwendig können Sie die Inhalte auch anonymisieren, besser ist jedoch, eine Genehmigung einzuholen.
Schritt 5: Überprüfen & Fertigstellen
In einem letzten Schritt sollten Sie nochmal prüfen, ob der Bericht keine Grammatik- oder Rechtschreibfehler enthält und die angehängten Verzeichnisse fehlerfrei und vollständig sind. Falsche oder fehlende Angaben können sich negativ auf die Note auswirken!
Checkliste (zum Abhaken)
- Deckblatt komplett & ordentlich formatiert
- Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen
- Unternehmensdaten geprüft (Präsens)
- Tätigkeiten konkret, mit Ergebnissen dokumentiert
- Reflexion und nachvollziehbares Fazit am Ende
- Literatur & Anhänge vollständig und referenziert
- Rechtschreibung und Formatierung final geprüft
- PDF gespeichert und Datei korrekt benannt
Falls erforderlich, fügen Sie dem Bericht ganz zum Schluss noch auf einer Extraseite eine eidesstattliche Erklärung bei, die Sie eigenhändig und mit aktuellem Datum unterschreiben. Wir empfehlen überdies, dass Sie den Praktikumsbericht immer nochmal von Freunden, Eltern, Mitschülern oder Kommilitonen Korrekturlesen lassen. Sicher ist sicher.
Selbstständigkeitserklärung – Muster
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich den vorliegenden Praktikumsbericht selbstständig und ohne unzulässige Hilfe angefertigt habe. Alle verwendeten Quellen, Zitate, Abbildungen und Hilfsmittel sind im Literaturverzeichnis bzw. Anhang vollständig angegeben und ordnungsgemäß gekennzeichnet.
Mir ist bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben kann und der Bericht in diesem Fall als „nicht bestanden“ gewertet wird.
Ort, Datum:
Unterschrift:
Praktikumsbericht Formatierung – formale Vorgaben
Achten Sie im Praktikumsbericht auf eine korrekte Formatierung und offizielle Vorgaben, wie es sie zum Beispiel auch bei der Bewerbung gibt. Solche formalen Richtlinien orientieren sich meist an der DIN 5008 und können zum Beispiel enthalten:
- Schriftart: einheitlich, z.B. Arial, Times New Roman, Georgia
- Zeilenabstand: max. 1,5fach
- Textausrichtung: Linksbündig oder Blocksatz
- Schriftgröße: 11-12 Punkt
- Seitenränder: Links 2,5cm, ansonsten 2cm
Unsere Praktikumsbericht Vorlage ist nach diesem Muster aufgebaut und bereits richtig formatiert. Wenn Sie den Text darin überschreiben, machen Sie nichts falsch.
Praktikumsbericht Sprachstil & Zeitformen
Den Praktikumsbericht schreiben Sie immer in Ich-Form und möglichst im aktiven Stil, also: „Ich habe … gemacht.“ – nicht: „Es wurde … durchgeführt.“ Versuchen Sie zudem so prägnant und präzise wie möglich zu schreiben: kurze Absätze (3–6 Sätze) oder große Ausschmückungen und Adjektive. Zwischenüberschriften und Aufzählungen (Listen) können helfen, den Bericht noch übersichtlicher zu machen.
Die Unternehmensdaten werden indes immer im Präsens (Gegenwartsform) formuliert, die Beschreibung Ihrer Tätigkeiten wird dagegen im Präteritum (wenn abgeschlossen) oder Perfekt verfasst. Die Selbstreflexion und das Fazit am Ende stehen wieder im Präsens.
Häufige Fragen zum Praktikumsbericht
Warum überhaupt einen Praktikumsbericht schreiben?
Der Praktikumsbericht ist häufig Teil der Prüfungsleistung: Ohne Bericht, keine Anerkennung des Praktikums und das Modul bleibt unvollständig. Überdies hilft der Bericht bei der Reflexion: Sie ordnen darin Erfahrungen ein, erkennen Lernfortschritte und können so besser einschätzen, ob die Berufswahl zu Ihnen passt. Nicht zuletzt trainiert der Bericht wissenschaftliches Arbeiten und bereitet auf Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten vor.
Wann sollte ich mit dem Bericht anfangen?
Beginnen Sie schon während des Praktikums damit, sich täglich Notizen zu machen. Dadurch vergessen Sie keine wichtigen Details und sparen später wertvolle Zeit beim Schreiben des Praktikumsbericht. Idealerweise beginnen Sie in der letzten Woche des Praktikums damit, schon einmal eine Gliederung zu erstellen und das erste Gerüst für den Bericht zu formulieren.
Was ist ein Tagesbericht im Praktikum?
Ein Tagesbericht im Praktikum ist eine abgespeckte Form des Praktikumsberichts, bei der Sie Ihre Tätigkeiten und Erfahrungen taggenau dokumentieren. Er dient dazu, den Verlauf des Praktikums möglichst genau festzuhalten und zeigt, womit Sie sich am jeweiligen Tag beschäftigt haben. Typische Inhalte eines Tagesberichts sind:
- Datum und Dauer des Arbeitstags
- Aufgaben und Tätigkeiten, die Sie erledigt haben
- Erläuterungen, wie Sie diese Aufgaben umgesetzt haben
- Lernfortschritte oder Erkenntnisse
Der Tagesbericht ist insgesamt detaillierter und protokollartiger als der klassische Praktikumsbericht, der dagegen das gesamte Praktikum reflektiert. Der „Wochenbericht“ fasst wiederum die Aufgaben einer Woche zusammen.
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