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Fazit schreiben: 6 Schritte + 3 grundlegende Tipps für die Hausarbeit

Ob Sie Ihre Facharbeit, eine Hausarbeit oder sogar Ihre Bachelorarbeit schreiben – der Umfang mag variieren, aber Aufbau ist immer der gleiche: Einleitung, Hauptteil, Schluss. Ein Fazit schreiben Sie, um Ihre Eingangsfrage zu beantworten und die Entwicklung dorthin zu skizzieren. Letzteres ist das Signal, dass Sie den Löwenanteil Ihrer Arbeit hinter sich haben. Trotzdem wissen viele nicht, wie sie ein Fazit schreiben sollen. Wir erklären es Ihnen in sechs einfachen Schritten und geben Tipps dazu…



Fazit schreiben: 6 Schritte + 3 grundlegende Tipps für die Hausarbeit

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Definition: Was ist ein Fazit?

Das Fazit läutet das Ende Ihrer Arbeit ein. Synonyme für Fazit sind Ausblick, Ergebnisse, Perspektive oder Schlussteil. Die genaue Bezeichnung kann eine Frage des Fachbereichs sein. Etwas vornehmer klingt beispielsweise Resümee. Im Englischen wird Conclusion oder Summary statt Fazit verwendet. Die Synonyme für Fazit beleuchten nur einen Teilaspekt, denn das Fazit ist mehr als nur ein Ausblick und mehr als die Präsentation Ihrer Ergebnisse.

Wollen Sie ein gutes Fazit schreiben, dann liefern Sie eine Mischung aus alledem. Ein Fazit greift die Fragestellungen der Einleitung wieder auf, reißt kurz an, wie Sie (im Hauptteil) zu Ihrem Ergebnis kamen, um dann das Ergebnis zu nennen und es entsprechend einzuordnen. Sie verfassen mit einem Fazit eine bewertende Zusammenfassung Ihrer Hausarbeit.

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Welche Rolle spielt das Fazit?

Am Ende der Arbeit ist bei vielen die Luft raus – sie wollen nur noch schnell ihr Fazit schreiben und dann erstmal alle Gedanken an Lernen beiseite schieben. Dazu kommt, dass manche Schüler und Studenten dazu neigen, alles auf den letzten Drücker zu machen. Dementsprechend groß ist der Stress, wenn die Deadline näher rückt. Das Ergebnis ist dann ein eher lieblos heruntergeleiertes Fazit. Das sollten Sie jedoch vermeiden!

Sie fragen sich, wozu es gut sein soll, ein ordentliches Fazit zu schreiben? Das Phänomen nennt sich Primacy-Recency-Effekt. Kurz und knapp erklärt bedeutet das, dass der erste und der letzte Eindruck den stärksten Effekt auf jemanden haben. Mit anderen Worten: Ihre Einleitung und Ihr Schlussteil bleiben am ehesten in Erinnerung. Das liegt unter anderem daran, dass das Fazit im Idealfall prägnant die wichtigsten Ergebnisse liefert. Das Phänomen werden Sie auch von sich kennen: Sie lesen ein Buch und fiebern dem Ende entgegen. Ihre Bewertung des Buchs hängt entscheidend vom Ende ab.

Aufbau des Fazits

Mit dem Fazit unterstreichen Sie nicht nur Ihre Kompetenz als Autor, Sie beantworten wichtige Forschungsfragen und liefern so dem Leser einen Mehrwert. Bleibt das aufgrund mangelnder Sorgfalt Ihrerseits aus, fällt die Beurteilung der Arbeit insgesamt entsprechend aus. Deshalb sollten Sie sich beim Fazit schreiben genügend Zeit einräumen, um konzentriert und Schritt für Schritt die einzelnen Punkte dafür abzuarbeiten. Der Aufbau eines Fazits ist für Studienarbeiten immer derselbe:

  • Zusammenfassung der Ergebnisse
  • Interpretation der Ergebnisse
  • Einordnung in den Forschungskontext
  • Ausblick auf mögliche (weil verwandte) Forschungsfelder

Fazit Schreiben Anleitung Tipps Studium Hausarbeit

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Fazit schreiben: So geht’s

1. Nehmen Sie die Leserperspektive ein

Häufig baut eine Hausarbeit auf einem Referat auf. Sie sind absolut vertraut mit dem Thema und haben sich mit der Arbeit noch mal so richtig hineingekniet. Als jemand, der sich über einen längeren Zeitraum mit einem Thema beschäftigt, sind Sie jetzt der Experte für genau diesen Bereich. Sie haben mehrere Bücher und / oder Fachartikel dazu gelesen und ein Großteil der Kenntnisse ist in Fleisch und Blut übergegangen – gerade das macht es manchen so schwer, ein Fazit zu schreiben.

Sie haben Angst, sich nur zu wiederholen. Dabei sollten Sie sich Folgendes verdeutlichen: Ihr Leser hat vielleicht in der Vergangenheit mal mit dem Thema zu tun gehabt, wird aber kaum jetzt im Detail mit der Materie vertraut sein. Daher ist es wichtig, dass Sie auf die eingangs entwickelten Hypothesen zu sprechen kommen. Sie legen kurz dar, was Sie untersucht haben, um die Hypothesen beantworten zu können. Beim Fazit schreiben stellen Sie so unter Beweis, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können und Ihre Hausarbeit dem Leser einen wichtigen Mehrwert bietet.

2. Abstrahieren Sie Ihre Arbeit

Im Hauptteil sind Sie mitten im Geschehen – ganz gleich, ob Sie ein Gedicht analysieren oder ein Experiment erklären: Sie bewegen sich auf inhaltlicher Ebene. Wenn Sie die Einleitung und das Fazit schreiben, nehmen Sie eine distanzierte Betrachtungsweise ein. Das fängt bereits damit an, dass Sie Ihre Arbeit in einem wissenschaftlichen Stil verfassen und nach Möglichkeit Sätze mit „ich“ oder „man“ vermeiden.

Je nach Studiengang (meist eher geisteswissenschaftliche Fächer) kann eine persönliche Meinung im Fazit erwünscht sein. Dies ist aber zuvor mit dem Lehrer oder Dozenten zu klären. Behelfsweise können Sie dann von sich in der dritten Person sprechen, also: „Der Verfasser/die Verfasserin ist der Ansicht, dass in diesem Bereich dringender Forschungsbedarf besteht.“ Im Folgenden werden Sie dem Leser darlegen, welche Entscheidungen Sie getroffen haben und warum.

Beispielsweise: „Wie gezeigt werden konnte, ist der Begriff XY historisch vorbelastet. In der modernen Forschung findet er keine Verwendung mehr. Daher wurde auf eine erneute Nennung verzichtet und stattdessen mit YZ gearbeitet.“ Listen Sie, bevor Sie Ihr Fazit schreiben, die Belege für Ihre Ergebnisse in der richtigen Reihenfolge stichpunktartig auf, so vergessen Sie keinen wichtigen Punkt.

3. Fassen Sie Ihre Ergebnisse zusammen

Hiermit beginnt das eigentliche Fazit schreiben: Sie kommen auf Ihre in der Einleitung formulierte Forschungsfrage zurück und referieren kurz Ihre Kerngedanken aus dem Hauptteil. Ziel ist es, dem Leser das Thema und die Problemstellung verständlich zu machen, ohne dass er die vollständige Hausarbeit lesen müsste. Sie präsentieren nun Ihre Ergebnisse und beantworten somit die Forschungsfrage.

4. Ordnen Sie Ihre Ergebnisse in den Forschungskontext ein

An diesem Punkt in ihrem Fazit reflektieren Sie Ihre eigene Arbeit kritisch und ordnen Sie in den Forschungskontext ein. Inwieweit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu dem Thema? Kommen Sie zu denselben Ergebnissen wie andere Wissenschaftler? Gelangen Sie zu völlig anderen Ergebnissen?

Hierzu muss gesagt werden, dass Arbeiten in naturwissenschaftlichen und technischen Fächer einen eher praktischen Nutzen bieten, während geisteswissenschaftliche Fächer eher zur wissenschaftlichen Theorie beitragen. Dankbar sind für diesen Teil des Fazits wissenschaftliche Kontroversen, zu denen Sie mithilfe Ihrer Arbeit Position beziehen können, etwa: „In der Debatte zwischen Meier und Müller um XY findet dieser wichtige Punkt keine Beachtung…“

5. Ziehen Sie Rückschlüsse aus den Ergebnissen

Was lässt sich aus den Ergebnissen ableiten? Was nicht? An dieser Stelle werden offene Fragen oder Probleme geschildert, etwa eine dünne Literaturlage oder gescheiterte Versuche. Wichtig: Kein Ergebnis ist auch ein Ergebnis! Es geht bei der Hausarbeit (und schon gar nicht beim Fazit schreiben) darum, dass alles glatt geht. Gut wird Ihre Arbeit, wenn Sie sich an den Vorgaben orientieren.

6. Geben Sie einen Ausblick

Je nach Fach oder Studiengang kann es erwünscht sein, dass Sie einen Ausblick geben. Das heißt, Sie formulieren, welche Aspekte außerdem in dieser Arbeit berücksichtigt werden könnten. Üblicherweise handelt es sich eher um Nebenaspekte – am Ende Ihrer Arbeit mit der drängendsten Frage zu kommen, würde eher auf einen falschen Schwerpunkt schließen lassen.

Dennoch ist klar, dass Sie nicht sämtliche Teilaspekte in Ihrer Arbeit aufgreifen könne, egal, wie viel Zeit Sie noch bis zum Abgabetermin haben. Sich zu beschränken, ist ebenfalls eine Kunst. Eine Hausarbeit mit einer Seitenvorgabe von 10 bis 15 Seiten sollte nicht plötzlich 30 Seiten lang werden und eine Bachelorarbeit nicht den Umfang einer Doktorarbeit haben. Machen Sie jedoch nicht den Fehler, plötzlich neue Gedanken zu formulieren, die im Hauptteil nicht wenigstens kurz Erwähnung gefunden haben.

3 allgemeine Tipps zum Verfassen

  • Ihre Arbeit verfassen Sie im Präsens. Lediglich der Teil der Arbeit, in dem Sie auf zuvor von Ihnen dargelegte Aspekte referieren, wird im Präteritum abgefasst. Beispiel: „Das Ranking der Firma XY aus dem Jahre 2008 weist einen enormen Sprung nach vorne auf…“/ „Wie oben bereits dargelegt wurde, weist das Ranking der Firma XY aus dem Jahre 2008…“
  • Erst wenn der Rest der Arbeit steht, sollten Sie das Fazit schreiben. Anderenfalls kann es passieren, dass Sie beispielsweise wichtige Ergebnisse nicht aufführen, die im Hauptteil noch fehlen.
  • Formulieren Sie im Fazit keine neuen Beispiele, um Ihre Aussagen zu belegen, ebenso wenig Zitate anderer Autoren.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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