Bewerbung nach Burnout: Wie erklärt man das?

Die erste Bewerbung nach einem Burnout oder krankheitsbedingten Auszeit fällt vielen schwer. Ja, Sie wollen wieder voll durchstarten. Gleichzeitig gibt es eine erklärungsbedürftige Lücke im Lebenslauf. Was tun? Wir zeigen, welche Optionen Bewerber bei der Jobsuche nach einem Burnout haben und wie Sie mit der gesundheitlichen Pause und Rückkehr in der Bewerbung erfolgreich umgehen…

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Bewerbung nach Burnout: Muss ich das angeben?

Ein Burnout ist eine psychische Erkrankung – und damit Privatsache! Genau wie eine Depression geht das den künftigen Arbeitgeber nichts an und muss in der Bewerbung auch nicht erwähnt oder genannt werden.

Falls die Auszeit jedoch länger als 2 Monate dauerte, entsteht im Lebenslauf eine sogenannte erklärungsbedürftige Lücke. Hierbei haken Personaler gerne nach. Phasen von 5-6 Monaten ohne Job können Sie teils noch als „berufliche Neuorientierung“ deklarieren. Darüber hinaus aber benötigen Sie eine glaubhafte Erklärung.

Berufliche Auszeit aus privaten Gründen? Bloß nicht!

Einige Ratgeber im Internet empfehlen die Formulierung „Berufliche Auszeit aus privaten Gründen“. Lassen Sie das bitte! Erstens, weil es schon überall empfohlen wird und Personaler längst wissen, dass damit ein Burnout kaschiert werden soll. Zweitens, weil Sie damit nur das Kopfkino aktivieren: Je weniger nachvollziehbar die Begründung, desto mehr Zweifel provozieren Sie.

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Zentral für die Bewerbung: Ist der Burnout überwunden?

Burnout? Da schrillen bei vielen Personalverantwortlichen die Alarmglocken. Dahinter stecken schließlich professionelle Gründe: Betroffene waren im Job womöglich überfordert, sind nicht belastbar oder haben eine mangelhafte Selbstführung oder -organisation.

Hinzu kommt: Die Diagnose „Burnout“ kann eine positive Umschreibung für eine Depression sein. Also fragen sich Personaler unweigerlich, ob der oder die Bewerberin schon wieder voll einsatzfähig und belastbar ist. Für Ihre Bewerbung bedeutet das: Haben Sie den Burnout vollständig auskuriert bzw. überwunden?

Anforderungen der Stelle unbedingt beachten

Solange Sie durch den Burnout (oder einen Burn-on) noch auf der Arbeit beeinträchtigt werden oder eingeschränkt sind, hat das Verschweigen wenig Sinn. Das kommt spätestens in der Probezeit heraus oder schlimmer: Es führt zu neuem Stress und einem Rückfall.

Wird in der Stellenanzeige zum Beispiel eine „hohe Belastbarkeit“ erwähnt, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie sich auf einen solchen Job bewerben – und ob es so sinnvoll ist, den Burnout zu verschweigen.

Anders sieht die Sache aus, wenn Sie vollständig genesen und einsatzbereit sind. Sie kennen jetzt Ihre Grenzen und wissen, worauf Sie im neuen Job achten müssen oder in welche Muster Sie keinesfalls zurück wollen.

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Bewerbung nach Burnout: Zurück in den Job!

Egal, ob Bewerbungsunterlagen oder Fragen Vorstellungsgespräch: Eine längere berufliche Pause müssen Sie erklären, aber ohne Rechtfertigungen. Personaler interessiert der Leidensweg nicht, und er geht sie auch nichts an.

Entscheidend ist der Blick nach vorn: Eine überzeugende Begründung, warum Sie jetzt wieder voll durchstarten wollen, reicht völlig. Hierbei haben Sie bei der Bewerbung nach einem Burnout drei Optionen:

1. Offener Umgang mit dem Burnout

Das ist die mutigste Variante. Der konstruktive Umgang mit einer persönlichen Krise zeigt, dass Sie die Erkrankung ebenso mental überwunden haben. Kein Grund, sich dafür zu schämen oder das zu verschweigen! Hierbei schreiben Sie dazu im Lebenslauf z.B. kurz:

MM/JJJJ – MM/JJJJ
Berufliche Auszeit wegen Burnout, inzwischen vollständig genesen und wieder voll motiviert und einsatzbereit

Im Bewerbungsgespräch können Sie – auf Nachfrage – dann erklären, welche positiven Veränderungen Sie inzwischen in Ihrem Leben umgesetzt haben. Es kann gut sein, dass Sie manchem Personaler damit imponieren und er oder sie erst recht neugierig auf Sie und Ihre Geschichte wird. Eben, weil Sie zeigen, dass daraus gestärkt hervorgegangen sind.

Es gibt aber leider auch Personalverantwortliche, die das negativ bewerten. Den Klinikaufenthalt mit anschließender Rehabilitation sollten Sie daher auf keinen Fall nennen. Das weckt nur schlafende Hunde.

2. Genesung nach Krankheit betonen

Die zweite Variante ist der ersten ähnlich – nur dass Sie dabei den Burnout nicht angeben. Ja, Sie waren längere Zeit krank und konnten deswegen nicht arbeiten. Was es aber genau war, darf und muss den Arbeitgeber nicht interessieren, denn: Sie sind inzwischen vollständig genesen. Das Wort „Genesung“ spielt hierbei die entscheidende Rolle. Was war, wirkt sich nicht auf Ihre zukünftige Arbeit aus und muss deshalb auch nicht erwähnt (oder verschwiegen) werden. Beispiel:

MM/JJJJ – MM/JJJJ
Berufliche Auszeit wegen Krankheit, inzwischen vollständig genesen und wieder voll einsatzbereit

Sollten Personaler immer noch Zweifel haben, verweisen Sie selbstbewusst auf die Probezeit. Dafür ist sie schließlich da.

3. Glaubwürdige private Gründe nennen

Wie erwähnt, ist eine Erkrankung immer Privatsache. Fragen danach sind im Vorstellungsgespräch sogar unzulässig und dürfen mit einer Lüge beantwortet werden. Zum Beispiel, dass Sie sich in der Zeit um einen Angehörige gekümmert haben… Das erklärt eine Lücke im Lebenslauf ebenso.

Diese Taktik empfehlen wir jedoch nicht. Wirken Sie oder Ihre Begründung nicht überzeugend (z.B. weil Sie keine Details nennen können), sinken die Jobchancen rapide. Wovon wir sogar ausdrücklich abraten, sind Verschleierungstaktiken bei denen Sie den Burnout als Sabbatical tarnen. Solche Lügen lassen sich durch Nachfragen zu Details und Motiven leicht entlarven.

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Nach Burnout bewerben: Konstruktiv, ohne Details

Welche und wie viele Details Sie Personalern bei der Bewerbung im Bewerbungsschreiben oder Lebenslauf offenbaren oder welche Prioritäten Sie künftig anders setzen – das bleibt Ihre Entscheidung.

Je konstruktiver Sie mit einem Burnout umgehen, desto größer sind aber meist Ihre Bewerbungschancen – und die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere (Kollegen) von Ihren Erfahrungen profitieren.

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