Definition: Was bedeutet soziales Engagement?
Als soziales Engagement wird der freiwillige und meist unentgeltliche Einsatz für andere Menschen oder für das Gemeinwohl bezeichnet. Wer sich im Ehrenamt sozial engagiert, stellt seine Zeit, Fähigkeiten oder andere Ressourcen für einen guten Zweck zur Verfügung, ohne dabei einen direkten materiellen Vorteil zu suchen.
Typische Bereiche des sozialen Engagements sind:
- Freiwilligendienste
- Mitarbeit in der Telefonseelsorge
- Hilfe in karitativen Organisationen
- Jugend- oder Altenarbeit
- Seniorenhilfe & Hospiz Dienst
- Freiwillige Hilfe im Tierheim
- Flüchtlingshilfe, Obdachlosenhilfe
- Nachbarschaftshilfe
- Unterstützung der Tafeln
- Kostenlose Nachhilfe oder Tutorium
- Mitarbeit in der Suchtberatung
- Freiwillige Feuerwehr
- Alltagshilfe (Botengänge, Einkäufe)
- Mitarbeit in Vereinen
Nicht dazu gehören reine Geldspenden, weil hierbei der persönliche Einsatz fehlt. Anders als politisches oder wirtschaftliches Engagement zielt soziales Engagement primär darauf, soziale oder gesellschaftliche Lebensbedingungen zu verbessern.
Auf Unternehmensebene spricht man übrigens von „Corporate Social Responsibility“ (CSR), wenn sich Unternehmen sozial oder ökologisch nachhaltig engagieren. Bei solchen Arbeitgebern können Bewerber besonders gut mit sozialem Engagement punkten!
Warum lohnt sich soziales Engagement?
Die Frage ist latent widersinnig, weil soziales Engagement ja gerade durch Selbstlosigkeit geprägt ist, ohne den Hintergedanken, davon zu profitieren. Trotz der Uneigennützigkeit hat es aber zahlreiche Vorteile, nicht nur in Bewerbung und Lebenslauf.
Wer sich sozial engagiert, erweitert seinen (geistigen) Horizont, zeigt Interesse für die Gemeinschaft, trainiert wichtige Soft Skills wie Empathie oder Organisationstalent und knüpft meist wertvolle Kontakte. Überdies kann der selbstlose Akt dem eigenen Leben einen tieferen Sinn geben. Und all das wertet zugleich den Lebenslauf auf.
Wo wird soziales Engagement im Lebenslauf erwähnt?
Der Lebenslauf-Aufbau ist in Deutschland weitgehend standardisiert und folgt einer typischen Reihenfolge nach diesem Muster:
- Titel und Überschrift (z.B. „Lebenslauf“)
- Persönliche Daten
- Kurzprofil (optional)
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg
- Besondere Kenntnisse
- Interessen und Hobbys
- Ort, Datum und Unterschrift
Erwähnt und angeben wird soziales Engagement meist im letzten Abschnitt des Lebenslaufs – also im Abschnitt „Interessen & Hobbys“. Dieser Teil ist zwar freiwillig und keine Pflicht. Unterschätzen sollten Bewerber ihn dennoch nicht: Die Angaben dort werden von Personalern besonders aufmerksam gelesen, weil sie Einblicke in die Persönlichkeit von Kandidaten verraten und den Werdegang abrunden.
Soziales Engagement werten die meisten Personaler hierbei besonders positiv: Es gilt als Indiz für einen Charakter mit hohen moralischen Werten, ausgeprägter Integrität, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft.
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Wie kann ich soziales Engagement im Lebenslauf angeben?
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, ein bestimmtes Ehrenamt oder Ihren sozialen Einsatz im Lebenslauf zu nennen, sollten Sie nicht nur Stichpunkte (z.B. „Ehrenamtliche Tätigkeit“) dazu verfassen, sondern immer auch ein paar Details nennen. Dazu zählen:
- Art der Tätigkeit (z.B. Ehrenamt)
- Dauer des Engagement (seit wann?)
- Name der Hilfsorganisation und Ort
- Aufgaben in Stichworten
Beispiel für soziales Engagement im Lebenslauf
seit MM/JJJJ
– Leitung der Jugendgruppe
– Organisation von Jugendfreizeiten
– Streitschlichtung und Hilfe im Schulalltag
Immer mit Rückfragen dazu rechnen
Wenn Sie solche Angaben im Lebenslauf machen, sollten Sie jedoch stets mit Rückfragen im Vorstellungsgespräch dazu rechnen und diese vorbereiten. Personaler fragen schon mal:
- „Warum haben Sie sich dort sozial engagiert?“
- „Welche Bedeutung hat die Aufgabe für Sie persönlich?“
- „Was konnten Sie aus dieser Zeit mitnehmen?“
Zum einen prüfen Personalverantwortliche so, wie ernst es Ihnen damit ist oder ob der Eintrag nur dazu diente, den Lebenslauf aufzuwerten. Gleichzeitig interessiert Sie der Mensch hinter dem potenziell zukünftigen Mitarbeiter. Überlegen Sie sich deshalb im Vorfeld passende Antworten und stellen Sie zwischen Ihrem sozialen Engagement idealerweise einen Bezug zur angestrebten Stelle her – zum Beispiel, warum die dabei gewonnenen Skills und Erfahrungen ebenso Vorteile für den Job haben.
Unbedingt ehrlich bleiben!
Grundsätzlich gilt für alle Angaben und Qualifikationen im Lebenslauf, dass diese immer wahr sein müssen. Erfinden Sie kein Ehrenamt, das Sie nicht ausüben! Falsche Angaben im Lebenslauf werden immer zum Bumerang und untergraben Ihre Glaubwürdigkeit. Im schlimmsten Fall sind Sie damit sofort wieder raus.
Sollte ich jedes soziale Engagement im Lebenslauf nennen?
Nicht jedes ehrenamtliche Engagement ist sinnvoll im Lebenslauf. Bei der Bewerbung müssen Sie jedes Mal individuell auswählen, welche Erfahrungen und sozialen Kompetenzen für die angestrebte Position wirklich relevant und aussagekräftig sind.
Wer zum Beispiel mehrere Ehrenämter ausübt, könnte damit indirekt sagen, dass ihm die Freiwilligenarbeit wichtiger ist als der Job. Gleichzeitig müssen die sozialen Ämter authentisch bleiben und zum Gesamteindruck der Bewerbungsunterlagen und zu Ihren öffentlichen Profilen in Social Media passen, sonst sieht es nur nach Lebenslauf-Kosmetik aus.
Wer sich etwa im Lebenslauf angeblich für den Umweltschutz stark macht und auf Instagram regelmäßig mit PS-starken SUVs oder vielen Weltreisen im Flieger protzt, macht sich unglaubwürdig.
Wann sollte ich mit der Nennung meines Engagements vorsichtig sein?
Überdies gibt es Fälle, in denen Sie besser auf die Nennung Ihres Ehrenamt oder sozialen Engagements im Lebenslauf verzichten sollten. Dazu gehören:
- Engagement in politischen Parteien
- Engagement in einer Gewerkschaft
- Einfache Vereinsmitgliedschaft (kein Ehrenamt!)
- Vergangene Ehrenämter (nicht aktuell)
Politische Überzeugungen sind generell Privatsache und können polarisieren. Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft wird wiederum nicht von allen Arbeitgebern gerne gesehen und könnte auf potenzielle Konflikte hinweisen. Und wenn Sie sich ohnehin nicht oder nicht mehr regelmäßig engagieren, hat es auch keinerlei Relevanz für die Bewerbung und sieht erst recht wie Lebenslauf-Schminke aus. All diese Angaben sollten Sie daher besser weglassen.
Wann ist soziales Engagement im Lebenslauf sinnvoll?
Soziales Engagement im Lebenslauf ist immer dann sinnvoll, wenn es zur Stelle, dem Beruf und Unternehmen passt und dem Arbeitgeber einen erkennbaren Mehrwert bietet. Bei Berufseinsteigern mit noch wenig Berufserfahrung oder Bewerbern mit Lücken im Lebenslauf können relevante Ehrenämter auch ein ausgleichendes Plus sein.
Besonders sinnvoll ist soziales Engagement bei…
- einer Bewerbung in sozialen Berufen
- einer Bewerbung um ein Stipendium
- einer Bewerbung für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
- einer Bewerbung im öffentlichen Dienst (z.B. Polizei)
- einer Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit
- einer Bewerbung nach Elternzeit
- einer Bewerbung um eine Trainee-Stelle
Oder ganz generell, wenn Sie sich für einen Job bewerben, in dem Teamarbeit, Verantwortung, Organisation, Führung oder Kommunikationsstärke eine wichtiger Rolle spielen. In all den genannten Fällen können Sie sich damit positiv von Ihren Mitbewerbern abheben und zeigen, dass Sie selbst in beruflichen Auszeiten aktiv geblieben sind.
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