Trittbrettfahrer: Erkennen und richtig reagieren

Trittbrettfahrer im Job wollen vom Team profitieren, ohne selbst einen nennenswerten Beitrag zu leisten. Echtes Teamwork kennen sie nicht. Einige von ihnen haben ihre Kunst dabei fast perfektioniert. Sie mogeln sich durch jede Gruppenaufgabe, leisten nichts und bleiben unentdeckt. Wir erklären, warum diese Kollegen zu einem Problem werden, wie Sie Trittbrettfahrer entlarven und mit ihnen umgehen…

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Definition: Was ist ein Trittbrettfahrer?

Ein Trittbrettfahrer erbringt keine oder nur minimale eigene Leistung und ruht sich auf den Ergebnissen anderer im Team aus. Der eigene körperliche oder geistige Beitrag liegt nahe am Nullpunkt. Ein solcher Kollege verlässt sich auf die Arbeit anderer. Trittbrettfahrer lassen sich von anderen mitziehen und wollen auch noch Anerkennung für die Leistung der Kollegen bekommen.

Der Begriff bezeichnete ursprünglich Schwarzfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln. Früher stellten sich Menschen auf die kleinen äußeren Trittbretter, um kostenlos mitfahren zu können.

Synonyme für Trittbrettfahrer

Synonym zum Begriff Trittbrettfahrer sind: Parasit, Schmarotzer, Nutznießer, Profiteur, Blender, auf jemandes Kosten leben, sich von jemandem aushalten lassen oder auf der Welle mitreiten.


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Trittbrettfahrer Problem: Ausnutzen statt Leisten

Kollegen im Team, die bei gemeinsamen Projekten höchstens die kleinste oder unwichtigste Aufgabe übernehmen, mogeln sich durch. Sie wirken beschäftigt und engagiert, haben aber keine echte Arbeitsmoral. Manchen gelingt das lange unbemerkt und man müsste sie fast dafür bewundern. Aber das große Problem bei Trittbrettfahrern: Sie ruhen sich auf Kosten anderer aus.

Während die Kollegen schuften, werden soziale Faulenzer unsichtbar. Der fehlende Beitrag zur Gesamtleistung muss von anderen übernommen werden. Aufgaben werden nicht weniger oder fallen weg, sie bleiben nur an den Kollegen hängen. Der Stress steigt und Deadlines sind schwieriger einzuhalten. Die Anerkennung des Teams nach einem gelungenen Projekt heimsen Trittbrettfahrer aber selbstverständlich ein.

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Was begünstigt Trittbrettfahrer?

Das Trittbrettfahrer Problem kann in jedem Unternehmen und in jedem Team auftreten. Einige Mitarbeiter leisten deutlich weniger als andere, ohne dabei negativ aufzufallen. Bei der Zusammenstellung von Teams wird meist auf Kompetenzen und Teamfähigkeit geachtet.

Jedoch kann niemand vorab wissen, wie sich ein Kollege wirklich ins Team einfügt oder sich engagiert. Einige Faktoren machen es Trittbrettfahrern besonders leicht:

  • Großes Team

    In einem großen Team haben es Trittbrettfahrer leicht, den Kopf einzuziehen und sich in der Masse zu verstecken. Dahinter steckt das sogenannte Social Loafing oder der Ringelmann-Effekt: Je größer ein Team, desto geringer die Bedeutung der Leistung des Einzelnen. Trittbrettfahrer tauchen hinter der Gruppenleistung ab.

  • Leistungsstarke Kollegen

    Der Trittbrettfahrer-Effekt funktioniert nur, wenn starke Kollege die fehlenden Leistungen ausgleichen. Ein hoch motiviertes und qualifiziertes Team ist deshalb eine gute Umgebung für Trittbrettfahrer. Die anderen arbeiten so hart, produktiv und motiviert, dass sie nicht merken, wenn einer fast gar nichts tut.

  • Unaufmerksamer Chef

    Nutzt ein Kollege das restliche Team aus und leistet keinen Beitrag, sollte dies dem Chef auffallen. Die Praxis zeigt, dass genau das häufig nicht passiert: Vorgesetzte geben dem Team ein Projekt und kontrollieren am Ende das Ergebnis. Wie es zustande gekommen ist und welchen Anteil Einzelne daran hatten, steht nicht im Fokus. Unaufmerksame oder desinteressierte Chefs machen es dem Trittbrettfahrer leicht.

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Trittbrettfahrer erkennen: Typische Verhaltensweisen

Trittbrettfahrer wenden verschiedene Strategien an, um das Team auszunutzen. Sie täuschen Beschäftigung und Arbeitseifer vor, schmücken sich mit fremden Federn und fliegen unterhalb des Radars. Erst wenn Kollegen oder der Chef erkennen, dass ein Mitarbeiter gar nichts leistet, landet dieser auf der Abschussliste.

Damit Sie einen solchen Kollegen frühzeitig erkennen, haben wir typische Merkmale und Verhaltensweisen von Trittbrettfahrern zusammengestellt:

  • Ablenkungen

    Trittbrettfahrer fliegen auf, sobald jemand genauer hinschaut. Um das zu verhindern, nutzen sie Ablenkungen. Es werden zum Beispiel künstlich Probleme erschaffen, um von der eigenen Arbeit abzulenken. Auch können sie andere Aspekte in den Vordergrund schieben, um die Aufmerksamkeit der Kollegen zu lenken.

  • Delegieren

    Wer selbst nichts machen will, weiß alles zu delegieren. Ein Kollege, der ständig Aufgaben abgibt oder sich bei der Verteilung von Zuständigkeiten nur die Rosinen herauspicken will, ist vermutlich ein Trittbrettfahrer.

  • Zusammenarbeit

    Trittbrettfahrer propagieren „Teamwork„, denn die macht es ihnen leicht, die Kollegen auszunutzen und nur das Allernötigste zu leisten. Bei individuellen Leistungen, muss selbst der größte Trittbrettfahrer eigenständig arbeiten. Achten Sie auf Mitarbeiter, die ständig im Team und eng zusammenarbeiten wollen. Das kann echte Teamfähigkeit sein – oder ein Vorwand, selbst nichts machen zu müssen.

  • Wiederholungen

    Im Meeting werden die neusten Ideen, Vorschläge und Veränderungen besprochen. Trittbrettfahrer aber sind Ideenschmarotzer. Sie beschränken sich darauf, zu wiederholen, was andere bereits eingebracht haben. Bringt ein Kollege nie eigene Ideen mit, spricht dies für einen Trittbrettfahrer.

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Tipps für den Umgang mit Trittbrettfahrern

Sind Sie einem Trittbrettfahrer im Job auf die Schliche gekommen, müssen Sie darauf reagieren. Sonst werden Sie ausgenutzt und erlauben dem Kollegen, ohne Leistungen als engagierter und guter Mitarbeiter wahrgenommen zu werden. Die folgenden Tipps helfen:

Suchen Sie das Gespräch

Auch wenn Sie frustriert und genervt vom Verhalten des Kollegen sind, sollten Sie zunächst ein ruhiges Gespräch unter vier Augen suchen. Erklären Sie sachlich Ihre Beobachtungen und nennen Sie konkrete Beispiele. Machen Sie keine Vorwürfe: Das drängt in die Verteidigung und lässt Dialoge eskalieren. Erklären Sie die Situation aus Ihrer Perspektive und zeigen Sie, welche Mehrbelastung das für Sie selbst und das Team bedeutet.

Rücken Sie den Kollegen in den Mittelpunkt

Leider zeigt sich längst nicht jeder Trittbrettfahrer im Gespräch einsichtig und gelobt Besserung. Viele weisen die Anschuldigungen weit von sich – und machen dann weiter wie bisher. Um die betroffene Person im Team zu entlarven, können Sie den Trittbrettfahrer in den Mittelpunkt rücken. Da solche Ausnutzer das Rampenlicht aus guten Gründen scheuen, bringen Sie ihn damit in eine schwierige Situation.

Leiten Sie eine knifflige Aufgabe direkt an den Trittbrettfahrer weiter. Sollte es sich anbieten, könnten Sie bei der Verteilung von Aufgaben sagen: „In diesem Bereich kennt sich Herr Müller am besten aus. Seine Expertise sollten wir bei der Aufgabe nutzen.“

Hinterfragen Sie seine Leistungen

Eine weitere Möglichkeit bietet sich in Besprechungen: Verzichten Sie auf einen dramatischen Auftritt in großer Runde, bei dem Sie den Trittbrettfahrer an den Pranger stellen. Gehen Sie subtiler vor: Hinterfragen Sie konkret die Arbeit und Zwischenergebnisse. Das ist ganz normal, um Fortschritte zu klären und bringt jeden Trittbrettfahrer aus seinem Versteck.

Werden die Fortschritte präsentiert, können Sie nachhaken: „Woran arbeiten Sie gerade und wie weit sind Sie mit der Aufgabe schon gekommen?“ Sind erst einmal alle Augen und Ohren auf den Kollegen gerichtet, kann er sich nur noch schwer rausreden.

Kontaktieren Sie den Chef

Wenn Betriebsklima, Ergebnisse und nicht zuletzt Sie selbst unter der Leistungsschwäche leiden, können Sie sich an Ihren Vorgesetzten wenden. Bitten Sie diesen um ein diskretes Gespräch, um sich Hilfe zu suchen. Bereiten Sie das Gespräch durch gute Dokumentation vor.

Nennen Sie Beispiele und Aufgaben, die die geringe Leistung des Kollegen belegen, während alle anderen im Team hart schuften. Das erregt die Aufmerksamkeit des Chefs. Ist er kompetent, wird er dem Trittbrettfahrer bei weiteren Aufgaben genau auf die Finger schauen – und damit das Nichtstun unmöglich machen.


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