Wie wird man Augenoptiker?
Augenoptiker werden kann man über eine duale Berufsausbildung im Handwerk. Die Lehre zieht sich über 3 Jahre. Sie findet in Blöcken statt – einmal im Ausbildungsbetrieb, oftmals in einem Optikergeschäft oder einer Augenarztpraxis, dann wieder in der Berufsschule.
Die Azubis lernen, wie sie Brillen anpassen und bearbeiten, Kunden beraten und was es bei Kontaktlinsen zu beachten gibt. Die Berufsschulen haben meist eigene Werkstätten, in denen die Azubis darin geschult werden, Brillengläser zu schleifen.
Ihre Ausbildung beenden sie mit einer sogenannten gestreckten Abschlussprüfung. Teil eins der Abschlussprüfung steht nach anderthalb Jahren auf dem Programm, Teil zwei am Ende der Lehrzeit.
Die Prüfung umfasst schriftliche und mündliche Fragen. Laut Zahlen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) haben von allen Prüflingen rund 81 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden. Rund zwei Drittel der Azubis waren weiblich.
Welche Voraussetzungen muss ich als Augenoptiker erfüllen?
Für einen Ausbildungsplatz bewerben kann sich grundsätzlich jeder. Chancen auf Zuschlag bestehen für Bewerber aller Bildungs-Backgrounds.
So verfügten von den Ausbildungsanfängern nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 31 Prozent über die Hochschulreife, 58 Prozent über einen mittleren Bildungsabschluss und zehn Prozent über einen Hauptschulabschluss (ein Prozent Sonstiges).
Darüber hinaus ist es wichtig, in der Bewerbung auf handwerkliches Geschick, eine sorgfältige Arbeitsweise und Kundenorientierung hinzuweisen.
Letzteres meint, dass man als Augenoptiker dazu bereit sein muss, Menschen umfassend zu beraten, auf ihre Wünsche einzugehen und Beschwerden ernst zu nehmen. Gute Schulnoten in Deutsch und naturwissenschaftlichen Fächern machen sich im Lebenslauf ebenfalls gut.
Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- …eine ruhige Hand und geschickte Finger haben.
- …gerne Kunden beraten.
- …eine geregelte 40-Stunden-Woche schätzen.
Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…
- …keinen Kundenkontakt mögen.
- …mit technischen Geräten nicht gut umgehen.
- …am Wochenende frei haben wollen.
Gehalt: Was verdienen Augenoptiker?
In der Ausbildung verdienen Augenoptikerinnen und Augenoptiker zwischen zirka 650 Euro und 1.100 Euro brutto im Monat. Das genaue Gehalt hängt vom Ausbildungsjahr und dem Bundesland ab, in dem der Ausbildungsbetrieb liegt.
Das verdienen Augenoptiker-Azubis in der Ausbildung
- 1. Ausbildungsjahr: 649 Euro bis 800 Euro brutto im Monat
- 2. Ausbildungsjahr: 766 Euro bis 950 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 876 Euro bis 1.100 Euro
Im Durchschnitt können ausgebildete Augenoptiker ein monatliches Gehalt von rund 2.600 Euro brutto erzielen. Zum Berufseinstieg nehmen sie meist zwischen 2.000 Euro und 2.400 Euro brutto monatlich mit nach Hause.
Nach einigen Jahren Berufserfahrung bewegt sich ihre Gehaltsspanne zwischen 2.400 Euro und 2.800 Euro. Wer mehr als 10 Jahre Berufserfahrung hat, kann bei der Gehaltsverhandlung mit Forderungen von mehr als 3.000 Euro brutto monatlich durchkommen.
Ein Monatsgehalt von mehr als 3.500 Euro brutto ist für angestellte Augenoptiker aber nur schwer erreichbar. Alles in allem ist das Gehalt von Augenoptikern durchschnittlich. Finanziell höher hinaus kann es für Augenoptikermeister gehen.
Viele Augenoptikermeister sind selbstständig und führen ein eigenes Ladengeschäft, andere arbeiten als Angestellte, zum Beispiel bei einer großen Optikerkette wie Fielmann oder Apollo. Summa summarum verdienen sie zirka 3.500 Euro brutto im Schnitt.
Das Einkommen kann aber auch geringer ausfallen – wenn etwa der eigene Optikerladen Flaute hat – oder auch höher, wenn es brummt. In den großen Optikerketten sind für Optiker mit Meisterbrief Monatsgehälter von um die 4.000 Euro brutto absolut realistisch.
Jobs für Augenoptiker
Augenoptiker finden offene Stellen in Optikergeschäften, im Online-Handel, in Augenarztpraxen, Augenkliniken und in Betrieben der optischen Industrie. Zu den größten Augenoptiker-Ketten in Deutschland zählen Apollo Optik, Fielmann, Pro Optik, Eyes and more und Mister Spex.
Der Augenoptiker zählt zu den zulassungspflichtigen Gewerken im Handwerk. Wer sich selbstständig machen und einen eigenen Optikerladen eröffnen möchte, benötigt daher in der Regel einen Meisterbrief.
Für Augenoptiker-Meister gibt es zudem vielfältige Möglichkeiten zur Spezialisierung. Manche vermarkten sich als Sportoptiker, die Sportbrillen und andere sportliche Sehhilfen an Skifahrer, Tennisspieler oder Basketballer verkaufen.
Andere Augenoptiker fokussieren sich auf Sehhilfen für Menschen mit Nachtblindheit, Makuladegeneration oder Grauem Star.
Augenoptiker Jobs
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Was macht man alles als Augenoptiker?
Augenoptiker sind Berater, Techniker und Trendsetter in einem. Der Beruf umspannt grundverschiedene Tätigkeiten. Das macht ihn so spannend. Das sind die wichtigsten Aufgaben von Augenoptikern:
- Kunden zu Sehhilfen beraten und sie über über technologische, medizinische und modische Trends informieren
- Sehtests durchführen
- Brillen und Kontaktlinsen anpassen
- Brillen reparieren und warten
- Brillengläser schleifen und fixieren
Was kann ich als Augenoptiker noch machen?
Mit einer Fortbildung zum staatlichen geprüften Augenoptiker geraten Jobs in der Industrie in Sichtweite. Die Fortbildung dauert zwei Jahre, hiernach können die Sehspezialisten an der industriellen Entwicklung von Brillen oder Kontaktlinsen mitwirken.
Abitur oder ausreichend Berufserfahrung berechtigen Augenoptiker zu einem Studium der Augenoptik bzw. Optometrie, welches ebenfalls den Weg in die Industrie oder Forschung ebnet.
Den Studiengang bieten in Deutschland aktuell die Hochschule Aalen, die Berliner Hochschule für Technik, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena, die Hochschule für angewandte Wissenschaften München und die Fachhochschule Aachen an.
Hat der Beruf Augenoptiker Zukunft?
Kurzsichtigkeit ist ein Volksleiden, Weitsichtigkeit eine Alterserscheinung. Mehr als 41 Millionen Erwachsene in Deutschland tragen – wenigstens ab und zu – eine Brille. Schon heute werden hierzulande Jahr für Jahr rund zwölf Millionen Brillen verkauft.
Angesichts der Alterung der Gesellschaft und der immer weiter zunehmenden Bildschirmarbeit wird es auch in Zukunft genügend Menschen geben, die auf Sehhilfen angewiesen sind – selbst wenn der Trend zur Augenlaser-OP ebenfalls fortbesteht.
Die Zahl der freien Stellen für Augenoptiker steigt seit Jahren, die der arbeitslosen Augenoptiker sinkt. Bei der letzten Online-Umfrage des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) sagten 71 Prozent der befragten Betriebe, dass sie freie Stellen nicht wie gewünscht besetzen konnten; 68 Prozent konnten sie gar nicht besetzen. Alles in allem sind die Perspektiven für Augenoptiker exzellent.
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