Test: Habe ich den richtigen Job?
Ein schlechter Tag, ein nerviger Kunde, Kritik vom Chef oder eine stressige Phase im Beruf sind anstrengend und frustrierend. Sie sind aber kein Grund für ernsthafte Zweifel am eigenen Job. Bei der Frage „Habe ich den richtigen Job?“ müssen Sie tiefer gehen und über wichtige Grundsätze nachdenken.
Beantworten Sie diese 10 Fragen ehrlich. Der Test zur Jobzufriedenheit kann Ihnen zeigen, ob Sie im richtigen Job beim richtigen Unternehmen sind:
1. Wollen Sie Ihren Job noch Jahrzehnte machen?
Den richtigen Job wollen Sie Ihr gesamtes Berufsleben lang ausüben. Das sind vielleicht noch 10, 20 oder auch 40 Jahre. Können Sie sich das vorstellen, freuen sich sogar auf den Weg sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten, die vor Ihnen liegen?
Oder bekommen Sie bei der Vorstellung schlechte Laune und denken schon jetzt: „Wie soll ich die Zeit nur durchstehen?“ Führen Sie sich das große Bild vor Augen, um zu verstehen, ob Sie langfristig den richtigen Job haben.
2. Sehen Sie den Sinn in Ihrer Tätigkeit?
Studien zur Zufriedenheit zeigen: Im richtigen Job sehen Sie einen Sinn in Ihrer Tätigkeit. Das steigert die Motivation enorm, sorgt für mehr Spaß und Erfolg. Ein Sinn hilft außerdem in schwierigen Phasen, um mit Stress umzugehen.
Dieser Sinn kann verschieden aussehen. Ihr Job kann einen sozialen Nutzen haben und Menschen helfen oder Sie leisten mit Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Was genau der Sinn ist, ist gar nicht so wichtig – entscheidend ist, dass Sie diesen erkennen und sich damit identifizieren.
3. Können und wollen Sie sich weiterentwickeln?
Karriere ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Dazu gehören immer wieder Entwicklungen und Veränderungen. Wollen Sie diese in Ihrem Job machen? Falls Sie sich Weiterbildungen, neue Aufgaben und mehr Verantwortung nicht vorstellen können, sind Sie möglicherweise in einem falschen Beruf.
Daran gekoppelt ist die Frage: Bietet Ihr Arbeitgeber Ihnen die Chance dazu? Längst nicht jedes Unternehmen fördert die eigenen Mitarbeiter, bietet Beförderungen und Aufstiegsmöglichkeiten. Auch das ist eine Möglichkeit: Sie sind im richtigen Job, aber beim falschen Arbeitgeber.
4. Erfüllt der Job alle Erwartungen?
Den absolut perfekten Job mag es kaum geben, der richtige Job sollte trotzdem alle wichtigen Erwartungen erfüllen. Das ist in erster Linie die Aufgabe, schließt aber viele individuelle Faktoren mit ein. Wünschen Sie sich flexible Arbeitszeit? Ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf (jetzt oder später) wichtig?
Machen Sie sich bewusst, was Sie in Ihrem Job brauchen und wollen – dann hinterfragen Sie kritisch, ob Ihre Position das bieten kann.
5. Ist Ihr Beruf Ihre Leidenschaft?
Der richtige Job sollte Ihrer Leidenschaft entsprechen. Er liegt in einem Bereich, für den Sie brennen und der Sie begeistert. Nur so lässt sich Motivation nach vielen Jahren erhalten.
Der Job sollte mehr sein als reiner Broterwerb. Sonst sitzen Sie nur Ihre Zeit ab und warten auf das Gehalt. Keine Spaß, kein Leistungswille, keine Liebe zum eigenen Beruf.
6. Bietet die Arbeit Ihnen die nötige Herausforderung?
Natürlich sollen Sie gut in Ihrem Job sein. Ständige Überforderung ist schädlich und ein klares Zeihen, dass der Job nicht zu Ihnen passt. Trotzdem sollte Ihre Arbeit Sie herausfordern. Ihr Job muss Sie vor Aufgaben stellen, die schwierig, aber machbar sind. Genau in diesem Bereich wachsen Sie über sich hinaus (siehe: Flow-Theorie)
Nur durch Herausforderung können Sie sich entwickeln. Beruflich wie privat. Fehlt jegliche Herausforderung, langweilen Sie sich nur noch, werden frustriert und verlieren den Ansporn.
7. Erzählen Sie Freunden und Familie gerne vom Job?
Wie reagieren Sie auf die Frage „Wie läuft es im Job?“ Beim richtigem Job wollen Sie Ihre Begeisterung teilen und möglichst viel berichten. Sie erzählen von spannenden Projekten, inspirierenden Menschen, Herausforderungen, Chancen und neuen Ideen. Beim falschen Job lautet die Antwort „Ganz ok, lass uns im Feierabend über was anderes reden…“
Sie können auch Freunde und Familie fragen. Denken Menschen, die Ihnen nahe stehen und die Sie gut kennen, dass Sie im richtigen Job sind? Eine solche Perspektive von außen kann den eigenen Blickwinkel ergänzen.
8. Stimmt die Arbeitsatmosphäre?
Arbeitsatmosphäre sowie das Verhalten zwischen den Kollegen und zum Chef wird regelmäßig als wichtigster Faktor für die Jobzufriedenheit genannt. Denken Sie daran: Sie verbringen acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche für viele Jahre in dieser Umgebung. Sie verbringen am Arbeitsplatz genauso viel Zeit wie mit Ihrer Familie.
Sie müssen nicht mit jedem befreundet sein. Ein berufliches Umfeld, in dem es nur um harte Konkurrenz, Mobbing und fiese Gerüchte geht, gehört aber definitiv nicht zum richtigen Job.
9. Denken Sie ernsthaft über andere Berufe nach?
Auch andere Berufe können spannend und interessant sein. Am Ende sollten Sie aber immer froh über den eigenen Job sein. Sind Sie regelmäßig neidisch und blicken voller Sehnsucht auf die Arbeit, die Freunde oder Bekannte haben? Das spricht dafür, dass Sie mit Ihrem eigenen Job unzufrieden sind.
Reflektieren Sie Ihre Haltung zum eigenen und zu anderen Berufen. Beurteilen Sie ganz ehrlich: Wenn Sie die freie Wahl zwischen Ihrem jetzigen Job und einer anderen Tätigkeit hätten – wofür würden Sie sich entscheiden?
10. Würden Sie nach einem Lottogewinn weiterarbeiten?
Zugegeben eine schwierige, aber gerade deshalb so aussagekräftige Frage: Würden Sie in Ihrem Job weiterarbeiten, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Ein Millionengewinn verändert alles. Im richtigen Job ist Ihre erste Reaktion nach der Freude jedoch nicht, dem Chef die Kündigung auf den Tisch zu knallen und zu rufen „Endlich hab ich das hier nicht mehr nötig!“
Anders ausgedrückt: Den richtigen Job machen Sie nicht nur wegen der Bezahlung. Sie gehen jeden Tag zur Arbeit, weil es Ihnen Spaß macht, Sie die Aufgaben mögen und die spannende Tätigkeit Sie fordert. Wer einzig und allein das Geld sieht, ist im falschen Job.
Nicht den richtigen Job: Was tun?
Nach gründlicher und ehrlicher Analyse durch die Fragen lautet Ihre Antwort auf die Frage: Habe ich den richtigen Job? – „Ja“? Dann herzlichen Glückwunsch, Sie sind genau in dem Beruf, den Sie lieben und machen sollten. So geht es aber nicht jedem. Rund zwei Drittel der Arbeitnehmer geben in Umfragen immer wieder an, unzufrieden mit dem eigenen Job zu sein.
Was dann? Abhängig von Ihrer Situation haben Sie gleich mehrere Optionen:
Wägen Sie die Faktoren gegeneinander ab
Selbst ein Traumjob erfüllt nicht 100 Prozent aller Vorstellungen. Bevor Sie handeln, sollten Sie sich fragen: Wie wichtig sind die Dinge, die im Job nicht passen? Sind es nur Kleinigkeiten, können Sie sich damit abfinden, wenn der Rest stimmt. Bei grundlegenden Problemen besteht Handlungsbedarf.
Regen Sie Veränderungen an
Schon ein Gespräch mit dem Chef kann helfen, wenn Arbeitsgestaltung oder Arbeitsumfeld zur Unzufriedenheit beitragen. Suchen Sie gemeinsam mit dem Vorgesetzten nach möglichen Lösungen. Wünschen Sie sich flexiblere Arbeitszeit? Erwarten Sie Unterstützung bei Fortbildungen und bessere Aufstiegsmöglichkeiten? Im offenen Dialog können Sie herausfinden, welche Veränderungen möglich sind, um Ihren Job zum absolut richtigen Job zu machen.
Wechseln Sie den Arbeitgeber
Oftmals ist das Problem nicht der Beruf, sondern das Unternehmen. Es sind die Rahmenbedingungen beim Arbeitgeber, die Sie unzufrieden machen – und der Chef hat kein Interesse, etwas daran zu ändern. Hier hilft ein Jobwechsel. Schauen Sie nach Stellenanzeigen und schreiben Sie Bewerbungen. Achten Sie bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber auf die Punkte, die Sie jetzt stören.
Ich will einen Job, der zu mir passt!
Unglücklich im Job und ohne klares Ziel? Dann nutzen Sie unser 100fach bewährtes Coaching zum erfolgreichen Jobwechsel: Wir begleiten Sie auf dem einfachen Weg zum Wunschjob, der perfekt zu Ihnen passt:
Machen Sie eine Umschulung
Auch das kommt vor: Sie haben einen Beruf gewählt und stellen fest: Das ist nicht der berufliche Weg, den ich verfolgen möchte. Statt jahrelang unglücklich zu sein, kann eine Umschulung die Lösung bringen. Überlegen Sie sich, welchen Job Sie stattdessen haben möchten und klären Sie die Schritte, die bis zum beruflichen Neuanfang notwendig sind.
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