Linkedin Profil: Warum?
Hinter Linkedin steckt das aktuell größte Berufs- und Karrierenetzwerk. Derzeit hat die Seite rund 16 Millionen Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). Weltweit sind es mehr als 756 Millionen (Stand 2021). Wer sich dort registriert, kann Kontakte zu Kollegen oder Geschäftspartnern knüpfen oder aktivieren. Die Plattform eignet sich zum Online-Marketing ebenso wie zum Selbstmarketing, zum Publizieren und Recherchieren – und natürlich zur Jobsuche.
Die Nutzung des sozialen Netzwerks ist grundsätzlich kostenlos. Besondere (Such-)Funktionen benötigen allerdings einen kostenpflichtigen Premium-Account. Vor allem bei internationalen Geschäftskontakten hat Linkedin die Nase vorn. Das deutsche Pendant – Xing – ist zumindest aktuell noch für Recruiter interessant.
Linkedin Profil optimieren: 2 x 10 geniale Tipps
Voraussetzung für die Nutzung und deren Vorteile ist ein persönliches Linkedin Profil. Das ist in wenigen Minuten angelegt. Ein paar Klicks zum Anmelden und Registrieren – schon können Sie Ihre persönlichen Kontaktdaten, Profilbilder und den Lebenslauf per Formular hochladen.
Ein guter Anfang. Aber erst die halbe Miete. Um das Maximum beim Netzwerken herauszuholen, müssen Sie das perfekte Linkedin Profil optimieren und permanent pflegen. Die folgenden Profi-Tipps helfen dabei:
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Profilbild
Ein professionelles und ansprechendes Profilbild springt nicht nur als erstes ins Auge. Es prägt massiv den ersten Eindruck und Ihre Wirkung in dem sozialen Netzwerk. Nicht nur im eigenen Profil. Wann immer Sie einen Kommentar schreiben, wird dieses Bild links daneben angezeigt. Achten Sie darauf, dass Ihr Profilfoto in Sachen Farbgestaltung und Ausstrahlung zu Ihnen passt und seriös wirkt. Linkedin ist ein Business (!) Netzwerk.
Profi-Tipp: Weil das Profilbild immer links auf der Seite und vor Ihren Kommentaren steht, sollten Sie darauf nach rechts (in die Seite hinein) sehen. Das wirkt harmonischer. Der Blick nach links könnte distanziert und abweisend anmuten.
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Profil-Slogan
Ganz oben auf der Profilseite und direkt unter Ihrem Namensfeld steht der sogenannte Slogan. Er spielt bei Linkedin eine wichtige Rolle und wird praktisch immer gelesen. Der Profil-Slogan umfasst nicht mehr als 220 Zeichen und sollte Sie, Ihre Arbeit oder Interessen beschreiben. Idealerweise ist er einzigartig und enthält wichtige Keywords unter denen Sie gefunden werden wollen – zum Beispiel Jobtitel, Schlüsselqualifikationen, Alleinstellungsmerkmale.
Profi-Tipp: Kombinieren Sie 2-3 Keywords zu Ihrer Profession mit Ihrer Mission. Durchaus plakativ und polarisierend. Linkedin-Nutzer identifizieren sich mehr mit Zielen als mit Werbeversprechen. Also besser: „Meine Mission ist den CO2-Ausstoß zu reduzieren“ statt „Ich biete Elektroautos zu günstigen Preisen“.
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Kontaktinformationen
Wenn Sie Ihr Netzwerk aufbauen und Beziehungen pflegen wollen, sollte man Sie kontaktieren können – nicht nur auf Linkedin. Unter den Kontaktdaten können Sie Websites, Telefonnummern, eMail-Adresse, Twitter oder Instant Messenger (IM) wie Skype angeben. Je mehr, desto besser. Aber tragen Sie dort auch nur Kanäle ein, die Sie regelmäßig nutzen oder abrufen.
Profi-Tipp: Wen die zunehmenden, inhaltsleeren Kontaktanfragen nerven, geht bitte auf das Menü „Sie“ und wählt dort unter „Einstellungen & Datenschutz“ den linken Punkt „Sichtbarkeit“ und dort „Follower:innen“ aus. Dort setzen Sie den Schieberegler unter „Folgen als Primäraktion festlegen“ auf „Ja“. Ist diese Option aktiviert, können Mitglieder, die Ihr Profil besuchen, Ihnen zunächst nur folgen. Das dämmt die Werbemails ein.
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Vanity-URL
Linkedin erlaubt Ihnen, die eigene Profil-URL anzupassen und so lesbarer und leichter merkbar zu gestalten. Nutzen Sie unbedingt die Option der sogenannten Vanity-URL! Achten Sie darauf, eine URL für Ihr Profil zu wählen, die Ihren Namen hat oder einen erkennbaren Bezug zu Ihrer primären Webseite (oder Marke) hat. Sie erhöhen dadurch nicht nur die Chance, besser gefunden zu werden. Die Links sehen auch gleich professioneller aus.
Profi-Tipp: Die Kurz-URL hilft zudem im Google-Ranking weiter oben angezeigt zu werden. Je kürzer der Link ist, desto besser. Sie kann zwischen 3 und 100 Buchstaben oder Zahlen umfassen und darf innerhalb von 180 Tagen bis zu 5 Mal geändert werden. Beste URL testen!
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Medien / Videos
Fügen Sie Ihrem Profil in der Profil-Zusammenfassung und innerhalb der Berufs-Etappen weitere Medien hinzu: Videos, Bilder, Links. Weisen Sie zum Beispiel auf Publikationen (Bücher, Zeitungsartikel, Gastbeiträge) hin oder zeigen Sie aussagekräftige Inhalte (Video-Clips, Grafiken) die Ihre Kompetenzen oder Arbeitsweise zeigen. All das wertet Ihr Profil auf und macht Sie für persönliche Kontakte interessanter.
Profi-Tipp: Weil ein Bewegtbild mehr sagt als 10.000 Worte, sollten Bewerber auf Jobsuche hier unbedingt ein Bewerbungsvideo hochladen. Das zeigt viel mehr Facetten Ihrer Persönlichkeit und Leidenschaft ein ein ausführlicher Werdegang.
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Profilbeschreibung / Info
Deutlich mehr Platz zur Selbstbeschreibung als im Slogan haben Sie in der Zusammenfassung namens „Info“. Hier sollten Sie sich und Ihre Kompetenzen ausführlicher beschreiben. Was zeichnet Sie aus? In welchen Bereichen sind Sie aktiv? Was bieten Sie an? Verwenden Sie hierbei möglichst viele Keywords und Suchbegriffe. Das erhöht die Chance deutlich, von Recruitern, potenziellen Kunden oder Kooperationspartnern gefunden zu werden.
Profi-Tipp: Wer selbstständig oder auf der Suche nach einem neuen Job ist, sollte die Info mit einem „Call to Action“ (CTA) beenden. Der fordert Besucher aktiv dazu auf, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Ein guter CTA sollte nicht länger als 60 Zeichen sein. Beispiel: „Bringen Sie Ihr Team voran – jetzt kontaktieren!“ -
Kenntnisse
Neben dem Bereich „Berufserfahrung“ und „Ausbildung“, die stark einem tabellarischen Lebenslauf ähneln, sollten Sie Ihr Augenmerk auf die Sektion „Kenntnisse“ richten. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, Keywords im Profil unterzubringen. Mehr noch: Sie können sich diese Qualifikationen von anderen Linkedin-Mitgliedern bestätigen lassen. Das wirkt viel glaubwürdiger als Eigenlob.
Profi-Tipp: Seien Sie originell und nutzen Sie beim Linkedin-Profil-optimieren AUCH Begriffe, die nicht alle nutzen. Abgegriffen und am meisten genannt werden dort nach einer Linkedin-Studie: „Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Führungskompetenz, Projektmanagement.“
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Posts
Auf Linkedin können Sie bloggen. Wer dort relevante Nachrichten, Grafiken, Umfragen oder Interviews postet, taucht umso häufiger im Feed seiner Follower auf – und steigert Sichtbarkeit und Reichweite. Wichtig ist dabei, dass Sie für Ihre Gefolgschaft echten Mehrwert bieten. Wem es schwer fällt, täglich eigene interessante Inhalte zu publizieren, kann diese auch kuratieren und teilen. Auch das beweist Expertise: Sie sind offenbar in der Branche gut vernetzt, haben alle News auf dem Radar und wissen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Klasse!
Profi-Tipp: Linkedin mag keine externen Links in den internen Beiträgen. Wer zu einer Webseite im Internet weiterleitet, wird vom Algorithmus diskriminiert. Profis setzen den Link zu Ihrer Website deshalb gleich darunter – in den ersten Kommentar zum Artikel. Das funktioniert.
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Engagement
Wie bei bei allen sozialen Medien ist auch bei Linkedin erwünscht, dass Sie sich in Gruppen oder Diskussionen beteiligen. Zum Optimieren des Linkedin Profils gehört, nicht nur eigene Inhalte hochzuladen, sondern mit dem Netzwerk zu kommunizieren, zu kommentieren und zu liken. Auch das steigert Ihre Sichtbarkeit und Online Reputation.
Profi-Tipp: Erinnern Sie sich noch an die Kenntnisse, die andere Nutzer bei Ihnen bestätigen? Machen Sie das umgekehrt genauso und sprechen Sie Empfehlungen bei Ihren Kontakten aus. Die machen Sie dauerhaft in den Profilen anderer sichtbar. Und gute Empfehlungen machen neugierig auf den Autor oder die Autorin!
Der letzte Tipp ist eigentlich selbstverständlich. Trotzdem ignorieren ihn so viele: Pflegen und aktualisieren Sie Ihr Profil regelmäßig. Einmal im Monat (besser einmal pro Woche) sollte drin sein. Erst recht, wenn Sie darüber Ihr Business betreiben oder einen Job suchen.
Grundregel: Netzwerke baut und pflegt man, wenn man sie nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht.
Linkedin Profil optimieren lassen
Die Pflege des Linkedin-Profils kann aufwendig sein. Wer Zeit und Aufwand sparen will, kann sich sein Linkedin Profil optimieren lassen. Den Service bieten inzwischen einige Bewerbungsberater, Bewerbungsschreiber und Spezialisten für Personal Branding an. Die kosten und Preise variieren mit dem Service-Umfang. Rechnen sollten Sie allerdings mit 100 bis 300 Euro.
Wenn Sie sich das Linkedin Profil optimieren lassen, sind folgende Services sinnvoll:
- Analyse des vorhandenen Profils (Vollständigkeit, Aktualität, Qualität)
- Linkedin-Profil bearbeiten (Profilfoto, Info, Berufserfahrung, Kenntnisse)
- Linkedin-Profil optimieren (Vanity URL, Kontakte, Empfehlungen, etc.)
Jobsuche mit Linkedin: Personaler überzeugen
Als berufliches Netzwerk bietet Linkedin viele Möglichkeiten, einen neuen Job an Land zu ziehen. Am besten gelingt die Jobsuche über Linkedin, wenn Sie Personaler auf sich aufmerksam machen (siehe: Passive Jobsuche). Damit das funktioniert, haben wir zum Schluss noch zwei Extra-Tipps:
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Präsentieren Sie Erfolge und Projekte
Bloß keine Bescheidenheit! Präsentieren Sie auf Linkedin relevante Erfolge und gemeisterte Projekte. Wählen Sie aber aus: Klasse, nicht Masse überzeugen! Überlegen Sie daher vorab, welche Erfahrungen und Fertigkeiten für Zielbranche und Wunschunternehmen wichtig sein könnten. Je spezieller und gefragter die Kenntnisse, desto besser – und höher die Wahrscheinlichkeit für ein Match.
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Beteiligen Sie sich in Gruppen und Diskussionen
Hier ist die Chance am größten, dass Personaler über Ihr Profil stolpern und auf Sie neugierig werden. Suchen Sie gezielt nach Gruppen und Experten für Ihr Spezialgebiet. Werden Sie dort Mitglied und vernetzen Sie sich. Anschließend glänzen Sie durch ebenso sachlich-kompetente wie wertschätzende oder inspirierende Beiträge. Das fällt irgendwann auf – und hebt sich von dem Geschwätz manch anderer (Motto: „Ist zwar schon alles gesagt, nur nicht von mir!“) wohltuend ab.
Heimlich bewerben: Datenschutz auf Linkedin
Peinlich, wenn Kollegen oder gar der Chef auf Linkedin über Ihre Ambitionen und Wechselmotivation stolpern. Um eine diskrete Bewerbung auf Linkedin sicherzustellen, sollten Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen optimieren.
Das gilt besonders für das Aktivitätenprotokoll. Sobald Sie Ihren Status oder ein Foto ändern, erfährt Ihr Netzwerk normalerweise automatisch davon. Während Sie sich nach einer neuen Stelle umsehen, sollten Sie die Funktion deaktivieren. Neue, schicke Profilbilder und Verbesserungen am Lebenslauf sind ein veritables Indiz für einen geplanten Jobwechsel.
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