Bioinformatiker: Gehalt, Jobs, Studium + Aufgaben

Bioinformatiker sind Mischwesen aus Biologen und Informatikern. Sie vereinen naturwissenschaftliches Fachwissen mit Coding-Skills. Bioinformatiker werten Daten aus und erstellen komplexe Computermodelle, arbeiten der Wissenschaft oder der Pharmaindustrie zu. Der Beruf erfordert Anlauf, ein Quereinstieg wie bei Softwareentwicklern ist kaum möglich…

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Gehalt: Was verdient man als Bioinformatiker?

Das Gehalt von Bioinformatikern hängt entscheidend davon ab, für welchen Arbeitgeber sie an welchem Standort und in welchem Aufgabenbereich tätig sind. Während die Pharma- und Chemieindustrie sowie die Medizintechnik vergleichsweise hohe Gehälter anbieten, ist die oft von kleinen Unternehmen geprägte Biotechnologie keine besonders zahlungskräftige Branche. Auch zahlen Arbeitgeber im Süden Deutschlands wesentlich höhere Gehälter als jene im Norden oder Osten.

Im öffentlichen Dienst finden sich Bioinformatiker mit einem Bachelor-Abschluss normalerweise in den Entgeltgruppen E 9 bis E 12 wieder, mit Master oder Promotion in den Entgeltgruppen E 13 bis E 15. Grundlage ist dabei — je nach Arbeitgeber – der Tarifvertrag TVöD Bund oder der Tarifvertrag TV-L für die Bundesländer. Letzterer kommt zum Beispiel bei einer Anstellung an einer Universität zum Tragen.

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Generell können die Gehälter für Bioinformatiker im öffentlichen Dienst – anders als in anderen Berufen – sehr wohl mit denen in der privaten Wirtschaft konkurrieren. Erst recht, wenn man nach der Promotion eine Professur und eine W-Besoldung erreicht hat. Dann sind sechsstellige Jahresgehälter drin.

Im Schnitt stehen für Bioinformatiker zwischen 4.900 und 5.400 Euro brutto im Monat zu Buche. Ihre Einstiegsgehälter beginnen bei 3.200 Euro bis 3.400 Euro. Mit einem Einkommen von mehr als 6.500 Euro brutto im Monat zählt man in dem Beruf zu den Topverdienern. Auch fünfstellige Monatsschecks sind – Berufserfahrung, Referenzen und der richtige Arbeitgeber vorausgesetzt – alles andere als unmöglich.

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Jobs für Bioinformatiker

Tätigkeitsfelder für Bioinformatiker eröffnen sich vor allem in der Forschung, an Hochschulen, Universitätskliniken oder Forschungseinrichtungen wie der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Forschungszentrum Jülich oder dem Forschungszentrum Borstel der Leibniz-Gemeinschaft. Im Prinzip überall dort, wo in den Bereichen Genomik, Proteomik, Systembiologie oder zu den Lebenswissenschaften insgesamt geforscht wird.

Stellen und Stellenangebote für Bioinformatiker gibt es darüber hinaus in Biotechnologie- und Pharmaunternehmen, in Krankenhäusern, privaten Forschungslabors, Regierungsbehörden, IT- und Datenanalyse-Unternehmen, Non-Profit-Organisationen oder Bildungseinrichtungen. Da der Job international ausgerichtet ist und viel auf Englisch kommuniziert wird, ist eine Karriere im Ausland denkbar.

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Ausbildung: Wie kann ich Bioinformatiker werden?

Der Weg in die Bioinformatik führt über ein Hochschulstudium. Entweder Sie starten direkt mit einem Bachelorstudium in Bioinformatik oder Angewandter Bioinformatik in die akademische Laufbahn oder Sie spezialisieren sich erst im Masterstudium auf diese Disziplin. In letzterem Fall ist ein Bachelorstudium in Biologie, Informatik oder Biotechnologie eine gute Basis. Das Bachelorstudium dauert in der Regel sechs Semester, das Masterstudium deren vier. Auch eine anschließende Promotion ist möglich – und zu empfehlen, wenn man in die Forschung möchte.

Gut zu wissen: Bioinformatik ist ein interdisziplinäres Feld, das Wissen aus ganz unterschiedlichen Fachgebieten zusammenbringt. Ohne Studium und Fachkenntnisse wird der Berufseinstieg nicht möglich sein. Es ist ein Beruf, in dem es auf sog. Hard Skills ankommt, weniger auf weiche Faktoren. Ein Quereinstieg ist nahezu ausgeschlossen.

Was lernt man in Bioinformatik?

Während des Studiums lernen Bioinformatiker, Software zu programmieren und Datenbanken zu verwalten. Sie befassen sich mit Algorithmen und Datenstrukturen, technischer und theoretischer Informatik sowie algorithmischer Bioinformatik. Inhaltlich spielen auch Mathematik, Chemie, Zell- und Mikrobiologie, Genetik und die Neurobiologie eine Rolle.

Es ist ein Querschnittsfach, das als anspruchsvoll gilt. Vorkenntnisse im Programmieren (z.B. in Python, R, Perl, Java und SQL) oder in Biologie sind zwar keine Voraussetzung, aber definitiv hilfreich. Im Masterstudium kann man sich auf einzelne Bereiche spezialisieren.

Wo kann ich Bioinformatik studieren?

Das Fach Bioinformatik bieten die Freie Universität Berlin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ludwig-Maximilians-Universität München, TU München, die Universität des Saarlandes sowie die Eberhard Karls Universität Tübingen sowohl als Bachelor- wie auch als Masterstudiengang an.

Einen Bachelorstudiengang in Bioinformatik haben die TH Deggendorf und die TH Mittelhessen im Programm, einen Masterstudiengang die Universität Hamburg und die Universität Leipzig. Außerdem gibt es die Fächer Angewandte Bioinformatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der TH Bingen, „Bioinformatik und Genomforschung“ an der Universität Bielefeld, „Bioinformatik und Systembiologie“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie „Biosystemtechnik / Bioinformatik“ an der TH Wildau in Brandenburg.

Welche Fähigkeiten benötige ich?

Ein ausgeprägtes Interesse an Naturwissenschaften und Informatik stellt ein solides Fundament dar. Gute Schulnoten in Biologie, Informatik, Mathematik und Englisch können dies unterstreichen. Die Lingua Franca der Informatiker ist Englisch, ohne Englischkenntnisse ist der Job daher kaum zu bewältigen. Und auch eine Mathematik-Allergie dürfen Bioinformatiker nicht haben. Programmierkenntnisse sind wichtig – und für einen Masterplatz manchmal sogar obligatorisch.

Darüber hinaus sind Kompetenzen wie analytisches Denkvermögen, technisches Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und eine selbstständige Arbeitsweise wünschenswert. Gute Präsentations-Skills runden das Anforderungsprofil ab.

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Aufgaben: Was macht ein Bioinformatiker?

Daten und Computer spielen in Medizin und Forschung eine immer wichtige Rolle. Bioinformatiker übernehmen hier eine Funktion, die Datenfülle und Möglichkeiten der Digitalisierung nutzbar zu machen. Sie werten Daten aus, bereiten sie auf und präsentieren sie, erstellen Statistiken und ziehen die richtigen Schlüsse daraus.

Oft müssen Bioinformatiker komplexe Computermodelle von biologischen oder biochemischen Strukturen anfertigen oder biologische Vorgänge am Rechner simulieren. Auch die DNA-Analyse, bei der viele Daten anfallen und verarbeitet werden müssen, fällt in das Aufgabengebiet von Bioinformatikern. Die Arbeit am Rechner macht einen Großteil der Arbeit aus.

Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…

  • programmieren und mit Daten umgehen können.
  • einen gut bezahlten IT-Job wollen.
  • sich für die Naturwissenschaften begeistern.

Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn…

  • Sie auf Mathematik allergisch reagieren.
  • Sie viel Bewegung und persönlichen Kontakt brauchen.
  • ein IT-Job für Sie kein Thema ist.


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