Häufige Dresscode-Fehler bei Männern und Frauen
„Kleider machen Leute.“ – Das gilt im Business und bei den Dresscodes erst recht! Kleidung ist Kommunikation: Sie zeigen damit Wertschätzung und Respekt gegenüber Anlass oder Arbeitgeber sowie Konformität – also Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
Zwar drückt Kleidung ebenfalls Individualität aus und ist durch das Persönlichkeitsrecht relativ frei wählbar. Im Job aber darf der Chef eine bestimmte Arbeitskleidung oder Uniform vorschreiben. Besser ist ist, Sie halten sich schon vorher an ein paar Regeln und zeigen so, dass Sie sich als Profi angemessen kleiden können…
Diese Dresscode-Fehler bitte vermeiden
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Nackte Haut
Egal, ob Mann oder Frau: Zu viel Haut sollten Sie im Job nicht zeigen. Bei Männern sind zum Beispiel kurze Hosen und Muscleshirts tabu. Frauen sollten weder Miniröcke noch Hotpants sowie freizügige Dekolletés oder transparente Tops tragen. Die Unterwäsche darf sich nie abzeichnen oder durchscheinen!
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Exotische Farben
Hawaiihemden, wildgemusterte Blusen und Hemden oder Comic-Prints sind immer ein Dresscode-Fehler – und viel zu aufdringlich fürs Büro. Auch sollten Sie niemals unterschiedliche Muster miteinander kombinieren. Also zum Beispiel einen Nadelstreifen-Anzug mit einem Karohemd. Maximal ein Muster ist erlaubt und das eher dezent.
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Falsche Kleidergröße
Davon abgesehen, dass das meist unbequem ist, sehen zu enge Outfits oder Oversized-Schlabberlook auch nicht mehr professionell aus. In manchen Fällen ist auch nicht die Größe, sondern der Schnitt das Problem. Generell gilt: Der Brustumfang sollte keine Knöpfe sprengen und „Maurerdekolletés“ will beim Bücken auch niemand sehen.
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Viele Accessoires
Weniger ist mehr. Das gilt erst recht für Accessoires. Als Faustregel können Sie sich merken: Mehr als drei sollten es nicht sein. Auch übergroße Uhren und Ohrringe, viel Strass und Glitzer können schnell billig wirken. Sparsamkeit gilt auch für Aftershave und Parfum: bitte nicht zu intensiv!
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Mode von vorgestern
Hinter dem Witz vom Konfirmationsanzug steckt eine traurige Wahrheit: Manche Menschen haben leider kein Gespür für Mode. Zwar muss niemand zum Fashion Victim mutieren. Aber halbwegs aktuell, gepflegt sowie flecken- und knitterfrei muss die Kleidung im Büro sein. Alles andere wäre wieder ein Dresscode-Fehler.
Typische Dresscode-Fehler von Berufsanfängern
Jedem können einmal Dresscode-Fehler unterlaufen. Bei Berufsanfängern passieren Sie vor allem im Vorstellungsgespräch: Sie sind zu salopp gekleidet oder ignorieren den üblichen Kleidungsstil der Kollegen. Oder aber sie tragen zu teure Designerkleidung nebst teuren Accessoires, was wiederum nicht mehr authentisch wirkt.
Falsche Bürokleidung – Herren
Je nachdem, welcher Dresscode gilt (Casual, Business Casual) können Herren unterschiedliche Dresscode-Fehler machen.
Häufig ist jedoch ein allzu lässiger Freizeitlook mit Jogginghose, Sweatshirt oder Hoodie im Büro tabu. Bei klassischer Berufskleidung werden von den Männer allerdings auch immer wieder typische Fehler gemacht. Diese sollten Sie vermeiden:
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Hemd
Mit einem einfarbigen Baumwoll-Hemd kann Mann nichts falsch machen. Der größte Fauxpas passiert allerdings bei den Ärmeln und Brusttasche: Letztere ist tabu, während unter einem Sakko nie ein Kurzarmhemd getragen wird!
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Krawatte
Die Krawatte ist vor allem ein modisches Accessoire. Die angesagten Styles und Farben wechseln von Jahr zu Jahr. Ewiges No-Go sind aber Motivkrawatten mit lustigen Comicbildern oder wilden Mustern. Die 80er Jahre lassen grüßen!
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Jeans
Jeans werden im Büro eher nicht getragen – und wenn dann bitte nur dunkle Farben wie Marineblau, Grau oder Schwarz. Ein generelles No-Go sind helle oder verwaschene Jeans im Used-Look mit Löchern oder Fransen!
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Socken
Die Grundregel lautet: Socken sollten stets ein paar Farbtöne dunkler als die Hose sein. Damit scheiden Tennissocken kategorisch aus. Auch gilt es im Business als unangemessen Stoppelbeine im Sitzen zu zeigen. Daher tragen Männer eher Kniestrümpfe statt Socken.
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Gürtel
Viele wissen es nicht: Nach den klassischen Stilregeln ist der Gürtel farblich immer auf die Schuhe abgestimmt. Also: Braune Lederschuhe = brauner Ledergürtel; weiße Sneaker = heller Sportgürtel.
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Schuhe
Der feinste Anzug und Zwirn wird entwertet durch abgelatschte, ausgeblichene Schuhe. Wer Stil beweisen will, sollte diese genauso pflegen wie Anzug oder Hemd. Bedeutet: Die Schuhe sind sauber, poliert und die Absätze nicht abgestoßen.
Falsche Bürokleidung – Damen
Frauen haben bei der Damenbekleidung im Job deutlich mehr Auswahl und können allein schon zwischen Kostüm, Hosenanzug, Kleid, Röcken, Hosen und unterschiedlichen Blusen, Tops und Pullovern wählen.
Hier lauern jedoch Dressode-Fehler im Detail. Wie oben erwähnt, ist zu viel nackte Haut im Büro nicht angebracht. Alles, was zu viel Sexappeal ausstrahlt, ist ein No-Go. Also tiefe Ausschnitte, transparente Shirts oder Kleidung, bei der sich die Unterwäsche abzeichnet. Weitere Sünden-Beispiele:
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Strümpfe
Dass sich Laufmaschen nicht gut im Outfit machen, ist klar. Leider gilt aber auch im Hochsommer in vielen Branchen und Berufen: kein nacktes Bein. Frauen sollten daher stets (dünne) hautfarbene Strumpfhosen oder Strümpfe tragen.
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Röcke
Bei dem Design gibt es weniger Probleme als bei der Länge. Die Faustregel fürs Büro: Nie kürzer als maximal eine Handbreit über dem Knie! Das gilt auch für seitliche Schlitze im Kleid.
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Farben
Tragen Sie im Job eher dezente Farben. Natürlich darf es im Frühjahr oder Sommer bunter und luftiger werden. Neonfarben oder kräftiges Rot (oft zu erotisch) sind aber so starke Signalfarben, dass sie oft als aufdringlich und schrill und weniger seriös wahrgenommen werden.
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Make-up
Weniger ist mehr – das gilt insbesondere beim Make-up. Auch hierbei empfehlen sich dezente (Erd-)Töne. Und bitte nicht zu dick auftragen – im Wortsinn.
Warum sollte ich Dresscode-Fehler vermeiden?
Natürlich kann man sagen: „Was soll die strenge Auslegung? Ich ziehe an, worin ich mich wohlfühle!“ Stimmt, dürfen Sie. Getreu nach Paul Watzlawick kann man aber nicht nicht kommunizieren. Je mehr Sie von der Norm abweichen oder aus welchen Gründen auch immer Modesünden begehen, desto stärken werden andere Ihre Kompetenz in Zweifel ziehen.
Im Geschäftsleben gilt die Regel: „dress for success“ – ziehe dich an für den Job, den du willst! Passende, modische und dynamische Kleidung unterstreicht Ihre Professionalität und kann Sie sogar aufwerten. Und Sie wollen doch bestimmt, dass Sie, Ihr Können und Ihre Ergebnisse mehr Aufmerksamkeit bekommen als das Outfit?!
Kleiderordnungen im Arbeitsrecht
Für das Arbeitsrecht ist von Bedeutung, welche Art von Kleidung getragen wird. Man unterscheidet dabei folgende Kleidung:
Arbeitskleidung wird von Handwerkern, Richtern, Ärzten oder Krankenschwestern getragen. Sie hat sich bei der Arbeit als praktisch erwiesen und wird vom Arbeitgeber beschafft. Anderenfalls können Arbeitnehmer Arbeitskleidung als Werbungskosten absetzen.
Unter Dienstkleidung fallen Kleidungsstücke, die nach Anweisung des Arbeitgebers von den Mitarbeitern während der Arbeitszeit zu tragen sind – zum Beispiel Uniformen bei der Polizei oder in Restaurants. In diesen Fällen wiegt das Direktionsrecht des Arbeitgeber schwerer als das Persönlichkeitsrecht der freien Kleiderwahl.
Schutzkleidung ist aus Gründen des Arbeitsschutzes während der Arbeitszeit vorgeschrieben. Sie schützt stärker als normale vor gefährlichen Einflüssen wie Hitze, Wasser, Kälte, Radioaktivität oder Chemikalien. Dresscode-Fehler sind hierbei unmöglich. Der schlimmste Fehler wäre, die Anweisungen zu ignorieren und dadurch sein Leben zu gefährden.
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