Definition: Was ist eine Schreibblockade?
Eine Schreibblockade (auch: Schreibstau) ist ein psychisches Phänomen, beim dem Autoren vorübergehend oder dauerhaft nicht in der Lage sind, ihre Gedanken in Worte zu fassen und etwas Sinnvolles zu schreiben.
Schreibblockaden können jeden treffen, der einen Text erstellen will: Schriftsteller und Journalisten, Schüler und Studenten, Blogger und Copywriter. Betroffene starren dann auf ein leeres Blatt Papier oder einen leeren Bildschirm – und die richtigen Worte wollen einfach nicht kommen.
Symptome: Formen von Schreibblockaden
Weil jeder Autor, jede Autorin anders schreibt, kann sich die Schreibblockade unterschiedlich äußern: Einige kämpfen mit dem Einstieg, andere ringen mit jedem Wort. Und wieder andere bringen gerade keinen einzigen Satz zustande.
Auch körperliche Symptome können auftreten: innere Unruhe, Kopfschmerzen und sogar Übelkeit.
Die meisten Schreiber gehen dann dazu über, die Wohnung aufzuräumen, zu putzen, Wäsche zu waschen… Kurz: Sie lenken sich ab. Psychologen sprechen hierbei auch von einer „Vermeidungsstrategie“ oder „Übersprunghandlung“ – oder vom Prokrastinieren.
Ursachen: Warum bekomme ich eine Schreibblockade?
Eine Schreibblockade kommt meistens plötzlich und überraschend. Sie überfällt Autoren geradezu. Dafür gibt es in der Regel zwei Gründe:
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Psychologische Schreibblockade
Hinter dieser Schreibblockade steckt die Angst zu versagen. Betroffene stehen so sehr unter Druck, ein gutes Ergebnis abzuliefern, dass sie sich noch während des Schreibens zensieren: „Kann ich das so schreiben? Wird das meinen Lesern, meinem Chef oder Professor gefallen?“ Teils sind es auch negative Erfahrungen, die hemmen: Die letzten Texte wurden verrissen. Die Kritik sitzt so tief, dass sie sich nicht davon lösen.
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Inhaltliche Schreibblockade
Alle Informationen liegen vor, die Recherche ist abgeschlossen – man müsste die Geschichte nur noch aufschreiben. Doch der Berg an Informationen ist so groß, dass Betroffene nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Die Unfähigkeit, Zusammenhänge herzustellen und die Informationen zu ordnen, mündet in der Schreibblockade. Auch das Gegenteil – der Mangel an Informationen – kann hemmend wirken: Man weiß einfach nicht, was man schreiben soll.
Schreibblockade lösen: 12 effektive Tipps
Kennen Sie das Phänomen und Problem der Schreibblockade? Wir auch – auch eigener Erfahrung! Daher können wir Ihnen auch zahlreiche bewährte und praxiserprobte Tipps geben, mit denen Sie jede Schreibblockade überwinden und lösen – schnell, einfach und effektiv:
1. Text strukturieren
Die sogenannte Kolumbusmethode – einfach drauflos schreiben und sehen, was passiert – funktioniert bei den Allerwenigsten. Was Blockaden lösen kann, ist dagegen, den Text erst einmal zu strukturieren: Überschrift, Kapitel, Zwischenüberschriften, mögliche Einschübe oder Kästen. Die Gliederung sortiert die Gedanken und überwindet das leere Blatt Papier.
2. Ort wechseln
Klingt albern, funktioniert aber: Schreibblockaden sind oft Kreativitätsblockaden. Wenn einem am Schreibtisch die Worte nicht einfallen wollen, wechseln Sie den Ort! Packen Sie den Laptop ein und setzen Sie sich auf den Balkon, in einen Park oder ins Café. Kreative Orte können enorm inspirierend sein – mobiles Arbeiten genauso.
3. Mittendrin beginnen
Wer mit einem Einleitungssatz kämpft, sollte sich nicht damit quälen, sondern mitten im Text anfangen – zum Beispiel beim zweiten oder dritten Absatz. Unser Gehirn arbeitet nicht linear. Starten Sie einfach mit dem, was Ihnen auf Anhieb einfällt und leichter fällt. Aus den vielen Einzelteilen ergibt sich dann oft eine gute Idee für die Einleitung und den ersten Satz.
4. Nicht redigieren
Trennen Sie das Schreiben vom Redigieren! Bedeutet: Konzentrieren Sie sich auf das Aufschreiben. Viele Schreibende machen den Fehler, im Text zurückzuspringen und das Geschriebene zu überarbeiten. Damit stören sie ihren Schreibfluss. Versuchen Sie die Zensur im Kopf auszublenden. Das Geschriebene auf Sinnhaftigkeit und Richtigkeit zu prüfen, ist der zweite Schritt!
5. Störfaktoren ausschalten
Konzentrieren, wenn ständig das Telefon oder eingehende E-Mails klingeln? Schwierig. Schaffen Sie sich für das Schreiben einen ungestörten Raum. Auch das Internet kann mit seinen Ablenkungen blockieren. Also auch Smartphone und WLAN ausschalten!
6. Pause machen
Wenn Ihnen nichts einfällt, ist der Kopf vielleicht ausgelaugt. Das Gehirn kann nur 90 Minuten am Stück effektiv arbeiten. Danach braucht es eine Pause. Die Schreibblockade kann also ein Signal sein, um aufzustehen und frische Luft zu schnappen. Auch Bewegung kann die Schreibblockade lösen.
7. Assoziationen finden
Wie bekommt man einen guten Einfall? Helfen Sie Ihrem Gedächtnis mit Brainstorming oder einem Perspektivwechsel auf die Sprünge! Immer dann, wenn uns die Worte auf der Zunge liegen, aber nicht heraus wollen, bieten sich solche Methoden an, um Blockaden zu überwinden.
8. Texte lesen
Wie schreibe ich das bloß? Häufig suchen Betroffene einer Schreibblockade nach „der“ Formulierung – und kommen deshalb nicht weiter. In solchen Fällen hilft es, Texte von anderen zu lesen: im Internet, Büchern oder Zeitschriften. Das inspiriert und wir lernen, wie andere Texte aufbauen, strukturieren, formulieren. Je nach Textart oder Schreibstil sollten Sie Vorbilder suchen, die Ihrem Stil ähneln.
9. Einfach warmschreiben
Schreiben ist wie Musik machen: Viele müssen sich erst einmal eingrooven, jammen, warmwerden. Bevor Sie den eigentlichen Text schreiben, kann es helfen, einen Spontantext zu formulieren. So überwinden Sie ganz einfach nebenbei die Angst vor der leeren Seite, beginnen zu tippen und finden Ihren Schreibrhythmus. Wenn Sie dann zu Ihrem eigentlichen Text übergehen, fließen die Worte leichter.
10. Fehler zulassen
Nullfehlertoleranz können sich allenfalls Götter leisten. Wer auf Anhieb den perfekten Text schreiben will, verzettelt sich meist in Details. Effekt: Der Artikel wird nie fertig. Detailliebe führt zum Tunnelblick. Schreiben Sie deshalb lieber erstmal auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Umformulieren, korrigieren und an den Worten feilen können Sie immer noch.
11. Deadline setzen
Muss ein Text fertig werden, löst sich manche Schreibblockade von selbst. Deadlines sind Ihr Freund (siehe: Parkinsonsches Gesetz). Nutzen Sie diesen psychologischen Trick, indem Sie sich ein Limit setzen und ganz auf den Text fokussieren.
Zeitdruck löst Schreibblockaden
Als der Psychologe Robert Boice von der Universität von New York in Albany Schreibblockade untersuchte, fand er heraus: Wer einfach drauflos und spontan schreiben durfte, hatte häufiger Schreibhemmungen. Moderater Zeitdruck aber half, die Schreibblockade zu lösen. Psychologisch hat das viel mit Edwards Gesetz und dem Goal-Gradient-Effekt zu tun:
12. Freewriting nutzen
Eine bewährte Übung gegen Schreibblockaden ist das sogenannte Freewriting: Dazu legen Sie eine Uhr auf den Tisch und schreiben 5 Minuten lang ohne Pause auf, was Ihnen durch den Kopf geht. Egal was! Hauptsache, Sie schreiben und die Worte finden den Weg aus dem Kopf. Nicht wenige entdecken in dem Schreibvomitorium hinterher einen brauchbaren ersten Satz. Hier der Selbstversuch:
Das hier ist erst der zweite Satz. Der erste will mir nicht einfallen. Ich leide an einer Schreibblockade. Die kommt zwar nicht oft vor, aber wenn es passiert, verursacht das große körperliche Schmerzen. Ähnlich wie die Business-Weisheiten von Dieter Bohlen.
Obwohl dummes Zeug angeblich gegen Schreibhemmungen hilft! Viele große Schriftsteller haben Whisky gesoffen, wenn sie schreiben wollten. Ernest Hemingway zum Beispiel. Oder Jack London. Dostojewski aber nicht, der trank lieber Wodka. J.R.R. Tolkien, Rimbaud, Douglas Adams – alles Schreibblockierte! Für Stephen King war der Horror der Schreibsperre derart groß, dass er sie in mehrere Romane verwandelte.
Ich habe einen Traum. Im Traum bekomme ich eine Schreibhemmung und verfasse daraufhin einen großen Roman, einen Bestseller. Plötzlich bin ich reich und berühmt und bekomme meine eigene TV-Sendung für Business-Weisheiten. Oder eine Castingshow: „Deutschland sucht den Superblockierten“. Ich verkaufe jetzt nur noch leere Seiten. Mein zweiter Roman – er heißt „Schreibblock“ – wird zum weltweit meistgekauften Buch aller Zeiten. Die Kritiker sind begeistert. Als ich das Dossier über mich in der ZEIT lese, renne ich vor lauter Glück auf die Straße. Da erschlägt mich Marcel Reich-Ranicki mit einer Blechtrommel. Dann wache ich auf…
Lesen Sie dazu: Die Bücher der Karrierebibel
Bonus: Tipps für einen guten Schreibstil
Gute Texte schreiben, lässt sich lernen! Je mehr Sie schreiben, desto besser werden Sie. Mit der Zeit entwickeln Sie Ihren eigenen Stil, mehr Sprachgefühl und vielleicht ein eigenes eBook. Zum Abschluss daher noch ein paar Tipps für bessere Texte:
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Bilder nutzen
Lesen ist wie Fernsehen im Kopf. Regen Sie mit Ihren Worten und Sätzen die Fantasie Ihrer Leser an. Siehe: Rhetorische Mittel.
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Konkret formulieren
Vermeiden Sie Sammelbegriffe. Diese verhindern, dass ein konkretes Bild im Kopf entsteht. Achten sie bei der Wahl der Verben darauf, die Handlung so konkret wie möglich zu beschreiben. Ja, es ist anstrengend nach dem richtigen Wort zu suchen, doch es lohnt sich! Bei Lesern entsteht ein ganz anderes Bild im Kopf, wenn Sie lesen: „Sie geht“ oder „Sie schlendert“.
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Aktiv schreiben
Aktive Sätze sind dynamischer und verständlicher. Sätze im Passiv sind häufig umständlich. Statt zu schreiben: „Er wird in Spanisch unterrichtet“ schreiben Sie lieber: „Er lernt Spanisch“.
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Adjektive sparen
Viele Artikel strotzen vor Adjektiven. Sie verleihen dem Text zwar Emotionen und sprechen Sinne an. Adjektive schwächen Sätze aber zugleich und sollten in Texten nur die Würze sein – nutzen Sie lieber bessere Verben.
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Füllwörter vermeiden
Streichen Sie Wörter, die überflüssig sind und Sätzen keine zusätzliche Bedeutung geben, beispielsweise „sehr“, „irgendwie“ oder „gewissermaßen“. Denken Sie an das Zitat: „Jedes gestrichene Wort ist für den Leser eine Erleichterung!“
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