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Schreibstil: 4 Thesen für bessere Texte

Ob Blogartikel, Pressemitteilung, Konzept oder einfach nur eine E-Mail – wer schreibt, möchte gelesen werden. Nur ist es nicht so einfach, andere Menschen dazu zu bringen, die eigenen Texte zu lesen. Sie befinden sich in Konkurrenz zu all jenen, die genau das gleiche Ziel verfolgen – und das werden in Zeiten von Content Marketing immer mehr. Inmitten von den Millionen von Wörtern, die täglich geschrieben, gebloggt, gemailt, gechattet oder gewittert werden, müssen Sie sich mit Ihren Texten und Schreibstil behaupten. Angesichts der schieren Zahl der Veröffentlichungen, ist es am wahrscheinlichsten, dass Sie nicht gelesen werden – oder was noch schlimmer ist, nicht bis zum Schluss. Wie entgehen Sie diesem Schicksal? Was bringt jemanden dazu, Ihren Text zu lesen? Hier die Antworten…



Schreibstil: 4 Thesen für bessere Texte

Die Kunst einen guten Text zu schreiben

In zahlreichen Berufen ist es eine gefragte Kompetenz, einen guten Text zu verfassen. Auch Blogger werden nur dann gerne rezipiert, wenn ihre Texte gut geschrieben sind. Die meisten Blogs sind Herzensangelegenheiten. Doch Experte auf einem bestimmten Themengebiet zu sein, reicht nicht aus, um Leser für sich und sein Interessengebiet zu begeistern. Lesenswerte Texte erfüllen zwei Kriterien:

  1. Der Inhalt ist interessant, originell oder neu – am besten alles zugleich. Thematisieren Sie Trends, neue Entwicklungen auf Ihrem Gebiet oder beleuchten Sie ein alt bekanntes Thema aus einer neuen Perspektive. Ihr Leser wünscht sich erstaunt und unterhalten zu werden. Bescheren Sie Ihm mit Ihrem Beitrag einen Aha-Effekt. Wie Sie mithilfe von Social Media Themen generieren, erfahren Sie hier.
  2. Die Form ist leicht verständlich, zielgruppenorientiert und strukturiert. Bei der Form kommt es darauf an, wie Sie das, was Sie wissen, an Ihren Leser kommunizieren. Ausdruck und Schreibstil spielen dabei eine große Rolle. Und genau hier liegt der Schlüssel für mehr Begeisterung. Ein gut geschriebener Text animiert Ihren Leser dazu, bis zum Schluss dabei zu bleiben.

In diesem Artikel wollen wir uns vor allem der Form widmen und uns genauer damit beschäftigen, was einen guten Text ausmacht.

Der ehemalige Leiter der philosophischen Fakultät der renommierten britischen Camebridge Univerität Peter Lipton, stellte vier Thesen über die Merkmale eines guten Textes auf:

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4 Thesen für bessere Texte

  1. Ein gelungener Text ist in eigenen Worten formuliert.

    Versuchen Sie sich nicht den Sprachstil von jemand anderem anzueignen. Schreiben Sie so, wie es für Sie natürlich ist und wie Sie sich auch normalerweise ausdrücken würden. Verstecken Sie sich nicht hinter Fachbegriffen und den Formulierungen anderer. Es gibt viele gute Autoren, Journalisten und Blogger. Lassen Sie sich von ihren Werken inspirieren, doch übernehmen Sie nicht deren Stil. Einen fremden Schreibstil können Sie auf Dauer nicht durchhalten. Das Ergebnis ist ein komischer Mischmasch aus dem Schreibstil einer anderen Person und ihrem eigenen. Das wird Ihren Lesern sofort auffallen und lässt den Text unbeholfen wirken. Imperfekte Authentizität kommt bei Lesern besser an.

  2. Ein guter Text nimmt die Perspektive des Lesers ein.

    Auf Ihrem Themengebiet sind Sie der Experte. Sie verbringen viel Zeit damit, sich in eine bestimmte Thematik reinzudenken und beschäftigen sich unter Umständen sogar täglich damit. Das macht Ihr Leser nicht. Dieser beschäftigt sich vielleicht zum ersten Mal mit dem Thema, über das Sie schreiben. Häufig hat er beim Lesen weder die Zeit noch die Muße, sich mit allen Zusammenhängen und Hintergründen rund um das Thema auseinanderzusetzen. In gewisser Weise erwartet der Leser von Ihnen, dass Sie Ihm die Arbeit abnehmen. Deswegen ist es entscheidend, wie Sie mit Ihrem Wissensvorsprung umgehen. Gestalten Sie den Einstieg ins Thema sprachlich so einfach wie möglich. Verzichten Sie zugunsten der Verständlichkeit auf Fachwörter oder komplexe Schachtelsätze. Benennen Sie nicht nur Argumente, sondern erklären Sie diese auch. Schreiben Sie Ihre Texte nicht vor Ihrem eigenen Wissenshintergrund, sondern dem Wissenshintergrund Ihres Lesers. Je mehr Sie sich in diesen reindenken, desto besser wird Ihnen das gelingen.

  3. Gute Texte sind strukturierte Texte.

    Ein Text ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Sätzen. Er braucht eine Struktur, den sogenannten roten Faden. Überlegen Sie sich, bevor Sie beginnen, worüber Sie in Ihrem Text schreiben wollen. Unterteilen Sie Ihren Text in Absätze. Das erhöht die Leserfreundlichkeit – wie in diesem Artikel. Jedem Gedanken sollte ein Abschnitt gewidmet sein. Arbeiten Sie mit Stichpunkten und Aufzählungen. Heben Sie wichtige Aussagen optisch hervor. Auch Zwischenüberschriften verleihen Ihrem Text zusätzlich Struktur. Stellen Sie sich vor, dass Sie den Leser an die Hand nehmen und durch den Text führen.

  4. Die eigenen Ideen machen den Unterschied.

    Entscheidend ist, was Sie denken. Den Leser interessiert, was Sie als Autor und auch als Experte zu einem bestimmten Thema zu sagen haben. Führen Sie in Ihrem Text Argumente für Ihre Meinung an. Gehen Sie auf die Meinungen anderer ein und diskutieren Sie diese. Lassen Sie den Leser an Ihren Gedankengängen teilhaben. Ein Text ist viel interessanter, wenn Sie etwas nicht als gegeben ansehen, sondern hinterfragen und einer Problematik auf den Grund gehen. Auf diese Reise nehmen Sie den Leser mit.

Rhetorische Stilmittel

Mit diesen sprachlichen Tricks verleihen Sie Ihren Texten die nötige Würze:

  • Anapher

    Sie wiederholen ein Wort oder eine Wortgruppe, um die Bedeutung Ihrer Sätze zusätzlich zu unterstreichen. Beispiel: Sie verließ überstürzt das Haus, ohne Mantel, ohne Tasche, ohne Schlüssel.

  • Alliteration

    Es handelt sich dabei, um eine Wortfolge, bei der alle Wörter mit dem gleichen Anlaut beginnen. Diese Wortfolgen sind sehr einprägsam. Beispiel: Boris Bum-Bum Becker. Bei Zeitungen wird dieses Stilmittel gerne in Überschriften verwendet.

  • Methapher

    Es handelt sich dabei, um eine Art des Vergleichs. Das Beschriebene wird mit etwas Bekanntem verglichen, um eine Eigenschaft bildlich darzustellen. Beispiel: Er kämpfte wie ein Löwe.

  • Oxymoron

    Mit diesem Mittel bringen Sie zwei Gegensätze zusammen. Beispiel: vielsagende Stille.

Gute Text zu schreiben, kann man üben. Je mehr Sie schreiben, desto besser werden Sie. Mit der Zeit entwickeln Sie Ihren eigenen Schreibstil und ein eigenes Sprachgefühl.

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Tipps für einen guten Schreibstil

Ein paar Tipps und Tricks, wie Sie lebendige und abwechslungsreiche Texte schreiben können, haben wir auch noch:

  • Benutzen Sie eine bildreiche Sprache.

    Lesen ist wie Fernsehen im Kopf. Regen Sie mit Ihren Worten und Sätzen die Phantasie des Lesers an.

  • Formulieren Sie konkret.

    Vermeiden Sie Sammelbegriffe. Diese verhindern, dass ein konkretes Bild im Kopf entsteht. Achten sie auch bei der Wahl der Verben darauf, die Handlung so konkret wie möglich zu beschreiben. Es ist anstrengend nach dem richtigen Wort zu suchen, doch es lohnt sich. Bei Ihnen entsteht ein ganz anderes Bild im Kopf, wenn Sie lesen: „Er geht“ oder „Er rennt“.

  • Schreiben Sie im Aktiv.

    Sätze im Aktiv sind dynamischer und verständlicher, Sätze im Passiv sind häufig umständlich formuliert. Statt zu schreiben „Er wird in Spanisch unterrichtet“, schreiben Sie lieber „Er lernt Spanisch“.

  • Verwenden Sie Adjektive sparsam.

    Viele Blogartikel strotzen nur so vor wertenden Adjektiven. Sie verleihen einem Artikel Emotion und sprechen unsere Sinne an. Ihr Gehirn verknüpft diese sofort mit Ihren Erfahrungen und es entsteht automatisch ein Bild. Adjektive schwächen Sätze aber auch. Verben verleihen einem Satz wesentlich mehr Kraft – so wie diesem, der auch (unnötigerweise) mit „Starke Verben…“ hätte beginnen können. Gebrauchen Sie Adjektive also nur sparsam, damit der Text nicht überladen wird.

  • Vermeiden Sie Füllwörter.

    Streichen Sie Wörter, die überflüssig sind und Ihren Sätzen keine zusätzliche Bedeutung verleihen, beispielsweise „sehr“, „irgendwie“ oder „gewissermaßen“. Denken Sie an das Bonmot: Jedes gestrichene Wort ist für den Leser eine Erleichterung.

[Bildnachweis: GaudiLab by Shutterstock.com]

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