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Bullet Journal: Ideen, kostenlose Vorlagen + Anleitung

Das Bullet Journal ist eine moderne Methode, sich besser zu organisieren, Ideen zu sammeln, Tage zu planen oder die eigenen Stimmungen zu tracken. Es vereint Planer, Notizbuch, Kalender, Organizer und Malbuch in einem persönlich gestalteten Journal. Der Trend des „Bullet Journaling“ stammt zwar aus den USA, findet aber auch in Deutschland zahlreiche Anhänger. Wir zeigen, wie Sie ein Bullet Journal selbermachen und im Alltag nutzen – inklusive Tipps, Ideen und kostenlose Vorlagen…



Bullet Journal: Ideen, kostenlose Vorlagen + Anleitung

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Was ist ein Bullet Journal?

Das Bullet Journal (kurz: Bujo, deutsch: Punkte-Tagebuch) ist ein leeres Notizbuch, Ringbuch oder eine Kladde, die durch selbst gestaltete Seiten als Kalender, Ideensammlung oder Skizzenheft für Gedanken und To-Do-Listen genutzt wird. Erfunden hat das Bujo der in New York lebende Designer Ryder Carroll.

Der Begriff „Bullet Journal“ leitet sich vom englischen Begriff „bullet point“ (auch „Bullets“) für „Gliederungspunkte“ ab. Das ist zugleich die Hauptfunktion des Bullet Journals: Terminen, Ideen, persönlichen Eindrücken und Zukunftsplänen eine Gliederung und mehr Übersicht zu geben.

Was macht man beim Journaling?

Kreative Notizbücher und Tagebücher sind keine neue Erfindung. Schon zahlreichen Denkern dienten sie als ständige Begleiter. Johann Wolfgang von Goethe zum Beispiel nahm auf seine Reisen nach Italien immer ein Notizbuch mit, um seine Eindrücke aufzuschreiben oder in Skizzen festzuhalten.

Regelmäßiges Journaling dient dazu, die Vergangenheit zu verstehen, die Gegenwart zu organisieren und die Zukunft zu planen. Das Bullet Journal hilft Ihnen, sich insgesamt besser zu strukturieren und persönliche Ziele oder Aufgaben besser zu verfolgen – beruflich wie privat.

Glossar: Wichtige Begriffe zum Bullet Journal

  • Bullet Journal: Terminplaner
  • Doodles: Kritzeleien, Skizzen
  • Challenges: persönliche Ziele
  • Daily Log: Tagesübersicht
  • Dotted: gepunktete Linien
  • Future Log: Jahresübersicht
  • Index: Inhaltsverzeichnis
  • Key: Legende für jedes Symbol
  • Migration: Zurücksetzung eines Eintrags
  • Monthly Log: Monatsübersicht
  • Rapid Logging: Schnellerfassung durch Symbole
  • Tracker: regelmäßige Fortschritte


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Bullet Journal Ideen: Gestaltung + Inhalt

Ein Bullet Journal setzt sich im Wesentlichen aus sechs Modulen zusammen. Sie geben dem Journal Struktur und den organisatorischen Rahmen. Hier ein paar Bullet Journal Ideen für den Aufbau:

1. Inhaltsverzeichnis

Idealerweise beginnen Sie Ihr Bullet Journal mit einem Inhaltsverzeichnis – „Index“ genannt. Dazu nutzen Sie die erste Doppelseite im Notizbuch oder in der Kladde. Tipp: Definieren Sie hier gleich die Marker-Farben und ihre Bedeutung. Zum Beispiel Rot für „Eilt“ oder „Wichtig“ sowie eine „Legende“ für Ihre persönlichen Symbole. Lassen Sie danach mindestens noch eine Doppelseite frei, falls Sie später weitere Inhalte ergänzen müssen.

Bullet Journal Legende Vorlage

2. Jahresübersicht (Future Log)

Auf die nächsten beiden Doppelseiten kommt eine Art Jahreskalender und Jahresübersicht. Teilen Sie dazu jede Seite mit dem Lineal in drei waagerechte Spalten (bzw. Zeilenblöcke) – also insgesamt sechs pro Doppelseite. Sie stehen für das erste Halbjahr beziehungsweise das zweite auf der nächsten Doppelseite. In die Monate tragen Sie nun die wichtigsten Termine des Jahres, Aufgaben oder langfristige Projekte ein. Beispiel:

Bullet Journal Future Log Idee Beispiel

3. Monatsübersicht (Monthly Log)

Nach demselben Prinzip gestalten Sie die nächsten zwölf Doppelseiten als Monatsübersicht. Auf der linken Seite entsteht der Monatskalender: links außen die 30 beziehungsweise 31 Tage untereinander, daneben die jeweiligen Wochentage. Zum Beispiel „1 M“ (für Montag, den 1. Januar). Auf der rechten Seite lassen Sie Platz für Notizen oder eine To-Do-Liste. Tragen Sie dort alle Aufgaben und Termine ein, die in diesem Monat anstehen. Sie werden – ganz im Sinne des Journal-Namens – mit Aufzählungszeichen oder dicken Punkten aufgelistet. Die Seitenzahlen notieren Sie anschließend im Index.

Bullet Journal Idee Monthly Log Beispiel

4. Tagesübersicht (Daily Log)

Nun wird es ausführlich: Die kommenden Doppelseiten sind den Tagesübersichten vorbehalten. Also einem richtigen Kalender. Je nachdem, wie viele Seiten Ihr Notizbuch hat, müssen Sie dies kompakter gestalten und mehrere Tage auf eine Seite nehmen. Oben links beginnen Sie immer mit der Nennung des Wochentags und Datums. Dann kommen die jeweiligen Einträge dazu. Zum Beispiel aufgeteilt in diese Kategorien und mit diesem Schema:

  • Aufgaben (erhalten einen Aufzählungspunkt)
  • Ereignisse (erhalten einen kleinen Kreis)
  • Notizen (erhalten einen Spiegelstrich)

Gewichtungen kennzeichnen Sie wiederum mit sogenannten „Signifikanten“:

  • Sternchen (wichtige Aufgaben)
  • Ausrufezeichen (Ideen, Anmerkungen)
  • Auge (Beachtenswertes)

Am Ende jedes Monats sollten Sie überprüfen, was liegengeblieben ist und in die Monatsübersicht des Folgemonats eintragen. Solche „verschobenen“ Aufgaben werden mit einem Pfeil nach rechts gekennzeichnet. War die Aufgabe unwichtig, streichen Sie diese durch.

Ryder Carroll bezeichnet diesen Aufgabenübertrag auch als „Migration“. Er hilft Zeitfresser zu identifizieren und insgesamt effizienter zu arbeiten.

5. Mood Tracking – Habit Tracking

Im Bullet Journal lassen sich zudem diverse Fortschritte messen und festhalten – sogenannte Tracker. Diese können Sie in die Tages- und Wochenübersicht integrieren oder als einzelne Seiten anlegen und zum Beispiel über einen ganz Monat oder Jahr verfolgen.

Besonders beliebt sind dabei Mood und Habit Tracker: Im ersten Fall halten Sie optisch Ihre jeweiligen Stimmungen fest im zweiten kontrollieren Sie, ob Sie (neue) Gewohnheiten ändern und etablieren konnten (siehe Vorlagen unten). Für das Fortschritt Tracking eignen sich ebenfalls:

  • Food-Tracker
  • Schlaf-Tracker
  • Sport-Tracker
  • Ausgaben-Tracker
  • Sparpläne
  • Leselisten
  • Monatsziele

6. Sammlungen

Die restlichen Seiten im Bullet Journal bleiben für Gedankensammlungen und Notizen frei. Bei Bedarf benennen Sie dazu eigene Kategorien, schreiben deren Namen oben links auf eine Doppelseite und vergeben Seitenzahlen am Seitenende. Diese tragen Sie dann wieder vorne im Inhaltsverzeichnis ein. Sammlungen bieten sich vor allem für Projekte, Ideen oder Erinnerungen an.

Bullet Journal Inspiration Ideen Sammlung Beispiel

TIPP: Wer anfangs noch unsicher ist, kann die Einträge im Bullet Journal auch zunächst mit Bleistift vorzeichnen. So sind bei der Struktur später noch Korrekturen möglich. Hauptsache, Sie halten es einfach, übersichtlich und klar.

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Kostenlose Bullet Journal Vorlagen

Lassen Sie sich von den folgenden Ideen und Vorlagen inspirieren! Alle Bullet Journal Vorlagen für Wochenpläne, Mood Tracker oder Habit Tracker können Sie bequem mit den Pfeilen durchklicken und kostenlos herunterladen:

Bullet Journal Vorlage Ideen 01

Bullet Journal Vorlage Ideen 02

Bullet Journal Vorlage Habit Tracker 1

Bullet Journal Vorlage Mood Tracker 1

Bullet Journal Vorlage Ideen 03

Bullet Journal Vorlage Mood Tracker 2

Bullet Journal Vorlage Ideen 04



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Zubehör: Was brauche ich für den Anfang?

Wer ein Bullet Journal erstellen möchte, braucht ein paar Utensilien und Zubehör, um daraus einen typischen Tagesplan, Jahresplan oder eine Ideensammlung zu basteln. Folgendes sollten Sie für ein Bullet Journal zur Hand haben:

  • Kladde
    Zunächst benötigen Sie ein leeres Notizbuch oder eine leere Kladde. Welche Größe, ob liniert, kariert oder blank bleibt Ihnen überlassen. Die Erfahrung zeigt: DIN A5 und DIN A6 sind gute Formate für ein Bullet Journal. Sie passen in die meisten Taschen und nicht zu groß oder zu klein, sodass sich die Seiten bequem gestalten lassen.
  • Stifte
    Bullet Journals leben von ihrer individuellen Gestaltung. Dazu benötigen Sie viele unterschiedliche Stifte: Buntstifte, Filzstifte, Bleistifte oder Marker. Damit werden später Prioritäten markiert, wichtige Termine oder Verabredungen hervorgehoben oder Deadlines eingetragen. Auch Ideen lassen sich farblich abheben.
  • Lineal
    Klingt nicht so kreativ, ist aber unerlässlich. Gerade für die Gestaltung des Inhaltsverzeichnisses („Index“) bietet sich ein Lineal an. Ebenso für Kalender oder Terminübersichten. Neben diesem Werkzeug können Sie noch weitere Schablonen nutzen.
  • Accessoires
    Aufkleber, Post-Its oder Mini-Kalenderstempel, Skizzen: Ihrer Fantasie sind beim Bullet Journaling keine Grenzen gesetzt. Alles darf hinein. Schließlich soll der persönliche Kalender und Tagebuch-Ersatz auch Spaß machen.

Was ist der Sinn des Bullet Journal?

Das Bullet Journal ist mehr ein System oder eine Methode, Gedanken und Ideen sowie Termine und Aufgaben zu notieren und zu organisieren. In Stichpunkten, mit Spiegelstrichen, Kreisen und anderen Symbolen. Je nach persönlicher Vorliebe. Damit ist es verwandt mit Mindmaps.

Richtig eingesetzt verbessern diese Produktivität und Kreativität.

Vorteile

  • Individuell
    Jedes Bullet Journal trägt Ihre persönliche Handschrift – durch Gestaltung, Farben, Materialien und Kritzeleien. Nicht zu vergessen der Inhalt.
  • Flexibel
    Das Layout im Bullet Journal können Sie jederzeit Ihren Bedürfnissen anpassen: mal mehr als Kalender nutzen, dann wieder mehr, um persönliche Urlaubserinnerungen oder Eindrücke zu speichern.
  • Messbar
    Persönliche Erfolge oder Projekt-Fortschritte werden im Bulletjournal sofort sichtbar und können über Jahre und mehere Journale nachverfolgt werden. Ähnlich wie bei einem Erfolgstagebuch oder Erfolgsjournal.
  • Übersichtlich
    Dank des „Rapid Logging“, also der Kategorisierung mittels Icons, Symbolen und unterschiedlichen Bulletoints wird das Bullet Journal enorm übersichtlich, bekommt Klarheit, Struktur und spart Zeit bei der Erfassung von Aufgaben.
  • Analog
    Für viele stellt Journaling auf dem Papier eine Art Digital Detox dar, bei dem sie entspannen und Abstand vom Handy oder Internet gewinnen.
  • Kreativ
    Skizzen, Sticker, Aufkleber, Mandalas oder eigene Icons für Abschnitte und Rubriken: Im Bullet Journal können Sie sich kreativ austoben und erproben. Auch wer nicht zeichnen kann, hat dank vieler Vorlagen jede Menge Gestaltungsspielräume.

Nachteile

  • Chaos
    Der größte Vorteil ist gleichzeitig sein Nachteil: Kein Bullet Journal gleicht einem anderen. Entsprechend müssen viele erst einmal ein eigenes System entwickeln und herausfinden, was passt. Kaufen Sie daher am besten gleich 2-3 Kladden. Die erste dient oft nur zum Testen.
  • Aufwand
    Wer Spaß an Sketchnotes, am Haptischen sowie an Grafiken und Design hat, wird Bullet Journals lieben. Für den Rest bedeutet es zunächst viel Aufwand. Anfangs. Meist kommt der Spaß mit dem Fortschritt.

Bullet Journal selbermachen: Tipps, Vorlagen und Bücher

Im Internet und auf Amazon finden Sie inzwischen zahlreiche Bücher mit Anleitungen, Tipps sowie Vorlagen und Inspirationen für Bullet Journals. Besonders schöne empfehlen wir Ihnen in der folgenden Liste.

Disclaimer: Wenn Sie darüber etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Auf die redaktionelle Auswahl hatte dies aber keinen Einfluss.

Unsere Empfehlungen fürs Bullet Journaling:

Der Kern aber ist immer gleich: Jedes Bullet Diary gestalten Sie von Anfang bis Ende individuell. Ein Bullet Journal ist ein persönliches Unikat, mit dem Sie Ihr Leben, die Lebensziele und Pläne optisch festhalten und Fortschritte tracken – ganz unabhängig von Templates und Tools.

Die Techniken dazu sind schnell erlernt und lassen sich auch gemeinsam mit anderen Bujo-Fans perfektionieren. Probieren Sie es aus – und schreiben Sie noch heute Ihre ersten, „lebendigen“ Journal-Seiten… Der Aufwand lohnt sich!


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