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Anerkennung: Mehr als nur Lob

Jeder Mensch wünscht sich Anerkennung. Für das, was er auf der Arbeit leistet, für Entscheidungen, Erfolge, kleine Gesten oder große Taten. In der sozialen Interaktion ist Anerkennung eine wichtige Triebfeder. Sie motiviert und zeigt, dass wir etwas richtig und gut machen. Aber was, wenn die Bestätigung ausbleibt? Gerade im Job leiden Arbeitnehmer, wenn der Chef sie und ihre Leistungen nicht schätzt. Wir zeigen, wie wichtig Anerkennung ist und warum es mehr als nur Lob ist…



Anerkennung: Mehr als nur Lob

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Definition: Was bedeutet Anerkennung?

In unterschiedlichen Zusammenhängen kann der Begriff verschiedene Bedeutungen haben. So kann Anerkennung einen behördlichen Vorgang beschreiben, bei dem beispielsweise Papiere, Dokumente oder auch ausländische Abschlüsse von offizieller Seite bestätigt und damit für gültig und rechtmäßig erklärt werden.

Häufiger bedeutet Anerkennung jedoch Wertschätzung, Würdigung, Akzeptanz und auch Respekt. Sie ist tief verankert in der Philosophie und Psychologie. Auf Hegel basieren die Überlegungen des Philosophen Alexandre Kojève, der bereits erkannte, dass Anerkennung zur Bildung des Selbstbewusstseins wichtig sei.

Der Mensch sucht Anerkennung von außen, als Bestätigung für das eigene Handeln und Form der sozialen Zugehörigkeit. Gerade im Job ist es wichtig für Motivation und letztlich auch Loyalität zum Arbeitgeber.

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Anerkennung und Lob sind nicht dasselbe

Wir loben das kleine Kind, das erstmals von alleine stehen kann. Oder unseren Hund, wenn er das Stöckchen apportiert: „Das hast du aber fein gemacht!“ Und danach gehen wir wieder zur Tagesordnung über. Natürlich ist das Lob, das erwachsenen Arbeitnehmern gegenüber ausgesprochen wird, etwas anders formuliert. Aber im Kern bleibt es dennoch dabei: Eine Leistung wird einmal honoriert, kurz geprüft, für gut befunden und nicht viel weiter beachtet. Für jemanden, der viel Fleiß und Mühe in seine Arbeit gesteckt hat, ist das unter Umständen frustrierend.

Deshalb ist es falsch, Anerkennung und Lob gleichzusetzen. Trotzdem werden die Begriffe oft synonym verwendet. Zu Unrecht! Es gibt einen entscheidenden Unterschied:

  • Lob

    Lob ist eine Form spontaner Wertschätzung. Es muss möglichst konkret sein, damit es wirkt und der Gelobte weiß, warum er oder sie es erhält. Loben können der Chef ebenso wie die Kollegen oder Kunden. Vergleichbar ist diese Form der Wertschätzung mit einem gelegentlichen Schulterklopfen.

  • Anerkennung

    Anerkennung ist hingegen mehr Haltung als spontane Bekundung: Jemand erkennt die regelmäßige Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert und schätzt die Person dafür. Anerkennung muss nicht konkret sein, im Gegenteil: Sie beurteilt das Gesamtbild. Und sie muss sich auch nicht unbedingt verbal äußern, aber wenn sie es tut, dann meist durch ein qualifiziertes Feedback, ausführlicher als ein spontanes Schulterklopfen. Ansonsten spüren die meisten, ob sie anerkannt werden oder nicht – auch ohne Worte. Es zeigt sich schon im Umgang.

Regelmäßiges Lob im Job ist ein wichtiger Faktor, keine Frage. Aber damit Mitarbeiter dauerhaft motiviert bleiben, müssen sie die Anerkennung dahinter spüren.

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Anerkennung: Psychologie hält sie für unentbehrlich

Um die Anerkennung durch andere zu gewinnen, sind die Menschen zu den absonderlichsten Dingen fähig. Ein eher klassisches Beispiel: Wenn Menschen es durch harte Arbeit zu Reichtum schaffen, obwohl sie widrigste Bedingungen hatten. Sportler holen das letzte Bisschen aus sich heraus und übertreffen alle Erwartungen. Siegeswille aber auch der Wunsch nach Anerkennung treibt sie unaufhörlich an – allen Schmerzen und Anstrengungen zum Trotz. Andere optimieren ihr Äußeres, um einem Schönheitsideal zu entsprechen.

Bleibt die Frage: Warum ist das so? Psychologen antworten: weil Anerkennung ein Grundbedürfnis ist. In der Maslowschen Bedürfnispyramide rangiert sie zwar recht weit oben, aber andere Psychologen schätzen Anerkennung so wichtig wie Essen und Trinken ein.

Jeder Arbeitnehmer wünscht sich, dass seine Stärken im Vordergrund stehen und nicht seine Schwächen. Ob jung oder alt, Chef oder Trainee – allen ist es wichtig, dass ihre Leistungen honoriert werden. Man fühlt sich als wertvolles Mitglied des Teams. Das steigert das eigene Selbstbewusstsein, steigert das Wir-Gefühl und sorgt für mehr Spaß an der Arbeit.

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Was Anerkennung und der Mangel daran bewirken

Bei allen Vorteilen und der psychologischen Bedeutung: Oft mangelt es gerade im Berufsleben an der nötigen Anerkennung. Arbeitgeber und Chefs gehen damit leider oftmals geizig um – zumindest aus Sicht der Mitarbeiter. Dabei sollte es genau andersherum sein. Schon aus menschlichen Gründen: Wer keine Anerkennung bekommt, fühlt sich nicht wahrgenommen. Er fühlt sich und seine Leistung nicht wertgeschätzt. Kein wichtiger Mitarbeiter, sondern ein unbedeutendes Teil im Getriebe.

Doch auch aus unternehmerischer Sicht ist eine Unternehmenskultur der Anerkennung ratsam. Die so gewonnene Motivation verbessert die Ergebnisse, macht Mitarbeiter leistungsfähiger und zufriedener. Dahinter steckten Glückshormone, die bei anerkennenden Blicken und wertschätzenden Worten ausgeschüttet werden.

Die Folgen fehlender Anerkennung

Bei so einem Cocktail an positiven Erlebnissen ist es kein Wunder, dass manche geradezu süchtig danach werden. Im Arbeitskontext klappt das leider nicht immer. Umfragen zeigen, dass viele Mitarbeiter mangelnde Anerkennung beklagen. Mit Folgen für beide Seiten:

Das kann nach Meinung von Medizinsoziologen wie Johannes Siegrist sogar bis zum Burnout führen. Es ist längst nicht nur die viele Arbeit, die womöglich eine Überforderung bewirkt. Es ist vielmehr die wahrgenommene Diskrepanz zwischen Aufwand und Outcome.

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Sucht nach Anerkennung und Lob

So verständlich der Wunsch nach Anerkennung auch ist: Man sollte niemals süchtig danach sein oder sich davon abhängig machen. Der eine oder andere mag sein Licht wirklich unter den Scheffel stellen und erhält aufgrund seiner Bescheidenheit vielleicht nicht die Anerkennung, die er verdient. Doch ist es falsch, sich immer nach der Anerkennung anderer zu richten.

Es gibt Phasen und Situationen im Leben, in denen wir uns davon frei machen müssen. Denn erstens können wir nie jedem gefallen. Zweitens würden Sie Ihre Unabhängigkeit einbüßen, wenn Sie ausschließlich nach dem gehen, was andere denken oder gutheißen.

Das andere Extrem sind Menschen, die im hohen Maße unter Aufmerksamkeitssucht leiden. Ihr Wunsch nach Anerkennung hat bereits Ausmaße angenommen, die sich in psychischen Persönlichkeitsstörungen widerspiegeln, etwa bei Narzissten.


Etablierung einer Anerkennungskultur

Gerade in Zeiten flacher werdender Hierarchien ist es wichtig, dass die Anerkennung guter Leistungen nicht alleine am Chef hängenbleibt. Auch Kollegen können sich untereinander gegenseitige Wertschätzung zeigen. Das stärkt sogar den Zusammenhalt im Team und verbessert das Betriebsklima.

Den ersten Schritt sollte trotzdem der Vorgesetzte tun. Schon als Vorbild, um andere zu animieren, es ihm gleichzutun. Denn wer selbst Anerkennung erfährt, gibt diese auch häufiger weiter. Wessen Leistung hingegen selten anerkannt wird, dem fällt es schwer, diese anderen gegenüber zu zeigen.

Wie äußert sich Anerkennung?

Anerkennung ist ein Geschenk, das Sie dem anderen machen. Im Grunde geht es darum, einem anderen Menschen zu zeigen, was und wie viel er Ihnen bedeutet. Dabei gibt es verschiedene wichtige Punkte, mit denen Sie Ihre Anerkennung zum Ausdruck bringen können:

  • Seien Sie ehrlich

    Anerkennung muss vor allem ehrlich sein, Ihre Körpersprache wird Sie verraten, wenn Sie es nicht sind. Ihre Mimik und Gestik zeigt Ihrem Gegenüber, was Sie wirklich denken. Nur wenn Sie echte Wertschätzung empfinden, werden Sie diese auch glaubhaft ausdrücken können.

  • Werden Sie konkret

    Auch wenn es das bei Anerkennung nicht zwingend braucht – es hilft: Sagen Sie explizit, warum und wofür Sie den Kollegen oder auch einen Freund schätzen. Verzichten Sie auf ein allgemeines „gut gemacht“, sondern heben sie die gelungen Aspekte einer Aufgabe hervor.

  • Honorieren Sie besondere Anstrengung

    Erkennen Sie die Leistung des anderen an. Musste derjenige vielleicht Überstunden machen? Hat er sich in ein komplexes Konzept eingearbeitet, ohne besondere Vorkenntnisse? Ihr Gegenüber wird es gerne hören, dass Ihnen bewusst ist, mit welcher Anstrengung die erbrachte Leistung verbunden ist. Teil der Anerkennung kann dann eine Belohnung sein – wobei es nicht immer um Geld geht. Selbst eine Tasse Kaffee nach einem anstrengenden Tag kann ein Zeichen der Wertschätzung sein.

  • Lassen Sie den anderen seinen Stellenwert spüren

    Jeder Mensch möchte einzigartig sein. Gehen Sie auf dieses Bedürfnis ein und zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass er ein wertvoller und vor allem unverzichtbarer Teil des Teams ist, nicht nur ein Rad im Getriebe.

  • Drücken Sie Dankbarkeit aus

    Fragen Sie sich: Wofür bin ich dankbar? Hat Ihnen der Kollege beispielsweise eine Aufgabe abgenommen, für die Sie keine Zeit hatten? Hat er Ihnen einen entscheidenden Hinweis gegeben, der Ihnen die Arbeit erleichtert hat? Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass es nicht selbstverständlich ist, was er geleistet hat.

  • Nehmen Sie sich selbst zurück

    Die Wertschätzung für eine andere Person bedroht gleichzeitig das eigene Ego. Sie fragen sich vielleicht: Ist der andere besser als ich? Wer sein eigenes Ego nicht ab und zu zurücknehmen kann, wird auch keine echte Anerkennung zeigen können. Überlassen Sie daher die Leitung eines Projekts auch mal dem Kollegen. Damit zeigen Sie diesem, dass Sie ihm zutrauen, wichtige Aufgaben zu übernehmen.

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[Bildnachweis: Irina Strelnikova by Shutterstock.com]

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