Integrität: Definition, Beispiele und Bedeutung im Job

Integrität besitzt nicht nur eine hohe Bedeutung im Job. Auch in der Politik, Gesellschaft, Medizin oder IT ist davon oft die Rede. Manche sagen gar: Integer zu sein, ist ein Schlüssel zu persönlichem und beruflichem Erfolg. Doch was steckt hinter dieser Haltung und positiven Charaktereigenschaft? Was ist Integrität – einfach erklärt…

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Definition: Was bedeutet Integrität?

Integrität (englisch: integrity, adjektiv: integer) bedeutet, sich moralisch korrekt zu verhalten und den eigenen Werten treu zu bleiben – auch wenn es schwer fällt. Sie beschreibt einen Menschen, der charakterlich unbescholten und zu jeder Zeit aufrichtig ist. Ein integerer Mensch hat starke ethische Prinzipien und handelt auch danach: ehrlich, rechtschaffen, unbestechlich und zuverlässig.

Integrität ist die Wahl zwischen komfortabel oder korrekt.

Im Arbeitsleben gilt Integrität als unverzichtbar für die Zusammenarbeit – sowohl für Unternehmen wie für deren Mitarbeiter. Der Begriff „Integrität“ hat allerdings mehrere Bedeutungen:

  • Medizin
    Die Medizin kennt Integrität als Unversehrtheit des Körpers – auch im Sinne eines intakten Immunsystems.
  • Informatik
    In der Informatik bezeichnet Integrität die Vollständigkeit oder Fehlerfreiheit von Daten. Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sind wiederum die Grundwerte in der Informationssicherheit (siehe ISO 27001).
  • Politik
    In der Politik geht es meist um territoriale Integrität – gemeint ist damit die Unverletztlichkeit eines Staatsgebietes.

Integrität Synonyme

Häufige Synonyme für Integrität sind: Anständigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Korrektheit, Unbestechlichkeit, Vertrauenswürdigkeit oder Zuverlässigkeit

Das Gegenteil von Integrität ist Bestechlichkeit (Korruptheit), Unredlichkeit oder opportunes Verhalten.


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Persönliche Integrität (Beispiele)

Persönliche Integrität bedeutet, dass eine Person stets den eigenen Überzeugungen, Prinzipien und moralischen Werten treu bleibt. Das integere Verhalten ist also konsistent und für andere stimmig, weil es jederzeit diese Werte widerspiegelt.

Wem zum Beispiel Loyalität wichtig ist, der wird andere nicht hintergehen, betrügen oder belügen – im Beruf genauso wie im Privatleben gegenüber Freunden und dem Partner.

Wer wiederum für Toleranz einsteht, muss auch abweichende Meinungen oder Weltbilder zulassen und ist offen für fremde Sitten und Kulturen.

Was ist integres Verhalten?

Generell lässt sich die persönliche Integrität eines Menschen daran ablesen, dass das Verhalten und Handeln mit dem übereinstimmt, was die Person sagt. Durch diese Form der Integrität entstehen Vertrauen und hohe Glaubwürdigkeit.

Integres Verhalten wird nicht selten durch Vorbilder oder gesellschaftlich wie religiöse Normen oder Glaubenssätze geprägt. Entsprechend kann es erschüttert werden, wenn diese Leitfiguren – zum Beispiel in der Politik, Kirche oder Wirtschaft – sich plötzlich korrumpierbar oder sittenwidrig zeigen. Dann kann es enorm schwer werden, selbst integer zu bleiben.

Unethisches oder nicht integeres Verhalten lässt sich oft daran erkennen, dass Betroffene ihr unmoralisches Handeln hinterher mit fadenscheinigen Ausreden rechtfertigen. Typische Sätze sind zum Beispiel:

  • „Das machen doch alle so.“
  • „Das tut keinem weh.“
  • „Es merkt sowieso keiner.“
  • „Das war nur einmal!“
  • Es kommt nicht mehr vor.

Definition Integrität: Was heißt integer sein?

Das Adjektiv „integer“ beschreibt einen Menschen, der ebenso unbestechlich wie unbescholten – also stets „moralisch sauber“ handelt und in Übereinstimmung mit seinen Idealen oder Leitsätzen lebt. Ein solches Verhalten gilt als Tugend in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und wird meist auch erwartet.


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Bedeutung von Integrität im Job

Gerade im Berufsleben ist die Bedeutung von Integrität besonders hoch. Unternehmen erwarten sie von ihren Mitarbeitern – und umgekehrt: Arbeitnehmer von Arbeitgebern. Egal, ob Führungskraft oder Angesteller – vorhandene Integrität lässt sich oft an folgenden Indizien erkennen:

  1. Konsistenz

    Eine integere Person tut, was sie sagt, und bleibt sich auch in schwierigen Situationen treu. Bedeutet: Es gibt keine Ausnahmen. Wer von anderen Ehrlichkeit und Korrektheit erwartet, aber bei sich auch mal Fünfe gerade sein lässt, verhält sich nicht integer.

  2. Pflichtbewusstsein

    Wer integer ist, steht zu seinem Wort und erfüllt gewissenhaft seine Aufgaben und Pflichten. Pflichtbewusstsein zeigt sich zum Beispiel auch darin, nicht einfach krankzufeiern, wenn man keine Lust hat.

  3. Unbestechlichkeit

    Integere Menschen lassen sich nicht bestechen. Nicht mit Geld oder Vorteilen. Ehrenhaft und seriös bleibt ebenso, wer auf eine Karriere verzichtet, wenn der Weg dorthin moralisch verwerflich ist oder den Bruch mit ihren Prinzipien bedeutet.

  4. Gerechtigkeit

    Fairness ist ein wichtiger Bestandteil der Integrität. Ein integrer Chef wird von seinen Mitarbeitern nicht fordern, was er nicht auch von sich selbst verlangt. Ebenso übernehmen integre Menschen Verantwortung und delegieren keine Schuld.

  5. Courage

    Auch wenn es persönliche Nachteile bringt: Wer integer ist, wird Kollegialität und Zivilcourage zeigen – zum Beispiel wenn andere gedemütigt oder Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz werden – auch wenn das negative Konsequenzen hat, etwa für die eigene Laufbahn.

Keine Frage: Das sind hohe Anforderungen und nicht immer leicht umzusetzen. Anderen beizustehen und gegen Ungerechtigkeit oder Korruption in der Firma vorzugehen (siehe: Whistleblower), kann den eigenen Job kosten. Manchmal sogar die Existenz.

Wie kann ich selbst Integrität leben?

Integrität im Arbeitsleben ist eine grundsätzliche Haltung – nichts, was man bei Bedarf wieder ablegt, wie einen abgetragenen Pullover. Wer sich integer verhalten will, sollte folgende Attitüden pflegen:

  • Werte definieren
    Machen Sie sich zuerst klar, was Ihre unumstößlichen Leitlinien sind und nach welchen ethischen Grundsätzen Sie leben wollen.
  • Verhalten reflektieren
    Beobachten Sie sich ehrlich und selbstkritisch, ob Sie Ihren moralischen Werten treu sind. Falls nicht: Prüfen Sie, was Sie letztlich korrumpiert hat und was Sie dagegen tun können.
  • Größe zeigen
    Wahre Größe und Integrität zeigt sich daran, wie Sie Menschen behandeln – auch jene, von denen Sie nicht profitieren. Behandeln Sie alle Menschen gleich freundlich und mit Respekt?
  • Empathie beweisen
    Ehrlichkeit bedeutet nicht, dass Sie jeden Kollegen frei Schnauze kritisieren oder Ihre Meinung sagen. Das kann enorm verletzen. Eine integre Haltung zeigt sich ebenso in sozialer Kompetenz und Gespür für Stil.
  • Vorbild bleiben
    Wer für Integrität stehen will und diese von anderen fordert, sollte selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Bedeutet auch, dass Sie als Führungskraft nicht jene Kollegen fördern, die Ihre (Firmen-)Werte mit Füßen treten – auch wenn sie dadurch viel Umsatz bringen.

Letztlich wird ein integrer Mensch immer auf sein Gewissen hören und danach handeln, was sich richtig und gut anfühlt.

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Integrität von Unternehmen

Zwar ist Integrität in erster Linie eine persönliche Charakterstärke und Haltung. Nicht wenige Unternehmen schreiben sich diese aber ebenso auf die Fahnen oder machen sie zum Teil ihrer Firmenphilosophie. Das bedeutet dann, dass von Führungskräften wie von Mitarbeitern jederzeit eine persönliche Integrität erwartet und nach innen wie außen gelebt wird.

Für die Unternehmen selbst hat das nicht nur eine hohe Bedeutung, sondern auch zahlreiche Vorteile:

  • Image
    Verhalten sich alle Mitarbeiter loyal und integer, bauen Sie Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern auf. Die hohe Verlässlichkeit verbessert das Image der Firma und führt indirekt zu wachsenden Umsätzen.
  • Employer Branding
    Arbeitgeber, die gegenüber ihren Mitarbeitern fair, treu und integer bleiben, locken mehr Talente an, die sich mit dem Unternehmen umso besser identifizieren können, motivierter und seltener krank sind.
  • Qualität
    In einer Unternehmenskultur, die durch Integrität und Verlässlichkeit geprägt ist, steigt nicht nur die Qualität der Arbeit, sondern auch die der Produkte, weil mit Fehlern offener umgegangen wird.

Integrität zahlt sich aus. Sie hat aber auch einen Preis und muss immer wieder geschützt werden – zum Beispiel durch eine Corporate Compliance Abteilung. Fair Trade, Kulanz, soziale Verantwortung oder Nachhaltigkeit dürfen nicht nur Etiketten bleiben. Wer hierbei täuscht oder vertuscht, verspielt seine Glaubwürdigkeit und gerät schnell in den Ruf, ein „Skandalkonzern“ zu sein.

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Checkliste: Ist mein Arbeitgeber integer?

Auch wenn es kurzfristig mehr Gewinn erzeugt: Ein integres Unternehmen wird dem langfristigen Erfolg und höheren Gewinnen in der Zukunft immer den Vorrang geben, weil Integrität der größere Erfolgsfaktor ist.

Aber woran lässt sich erkennen, ob Integrität für einen Arbeitgeber von Bedeutung ist? Auch hier gibt es ein paar Indizien:

  • Zusagen werden eingehalten
    Das gilt für alle Formen von Versprechen – gegenüber Kunden und beim Produkt ebenso wie gegenüber Mitarbeitern, etwa beim Gehalt oder der persönlichen Entwicklung.
  • Es wird offen kommuniziert
    Bedeutet zum Beispiel: Arbeitnehmer erhalten regelmäßig ehrliches Feedback; Kunden wiederum erhalten Antwort auf Fragen; Probleme und Mängel werden transparent aufgeklärt.
  • Fehler werden nicht vertuscht
    Beispiel: Mitarbeiter werden dazu ermutigt, offen mit Fehlern umzugehen, auch Führungskräfte geben diese zu und gehen konstruktiv mit Kritik um.

Integrität vs. Korruption

Ein Gegenteil von Integrität ist Korruption. In dem Fall verraten Mitarbeiter, Politiker oder Organisationen ihre Werte für Geld. Nicht selten steckt Gier dahinter, manchmal auch Angst vor Nachteilen. In Unternehmen oder Gesellschaft kann Integrität nur bestehen, wenn Korruption konsequent verfolgt und bestraft wird.


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Fazit: Warum ist Integrität erstrebenswert?

Ob persönliche Integrität oder die von Unternehmen und Organisationen: Die Eigenschaft bildet eine wesentliche Grundlage für Vertrauen und stabile Beziehungen. Sie trägt nicht nur dazu bei, (moralisch) richtige Entscheidungen zu treffen, sondern sorgt auch für langfristigen Erfolg – ebenfalls persönlich wie unternehmerisch.


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