Dateiformat für den Lebenslauf: Was ist das beste?

Wenn Sie sich beruflich neu orientieren, benötigen Sie neben dem Bewerbungsschreiben vor allem einen modernen Lebenslauf. Verschickt oder hochgeladen wird dieser heute online – per E-Mail oder im Internet-Formular. Doch welches Datei-Format ist für den Lebenslauf das beste? PDF, Word oder HTML? Eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen…

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Warum ist das richtige Dateiformat wichtig?

Stellen Sie sich vor, Sie haben Stunden in die perfekte Bewerbung, die optimale Gestaltung und überzeugenden Inhalt des tabellarischen Lebenslaufs investiert – doch der Empfänger kann die Datei nicht richtig öffnen: Die Formatierung verrutscht oder die Datei wird vom Bewerbungssystem nicht akzeptiert…

Ein unpassendes Dateiformat kann Ihre Bewerbungschancen schwächen oder die Bewerbungsunterlagen sogar disqualifizieren! Daher lohnt es sich, sich mit den jeweiligen Eigenschaften der Dateiformate auseinanderzusetzen – und das richtige für den Job zu wählen.

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Welche Dateiformate für den Lebenslauf?

Im Folgenden zeigen wir Ihnen die gängigsten Datei-Formate für den Lebenslauf und diskutieren die jeweiligen Vor- und Nachteile:

1. PDF (.pdf) – Der sichere Klassiker

Bewerbungsdokumente im PDF-Format sind heute Standard. Die meisten Bewerber verschicken eine PDF-Datei, in der alle Bewerbungsunterlagen in einem Dokument von maximal 10 Seiten zusammengefasst sind (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Anlagen). Das ist praktisch, da PDFs heute von nahezu jedem Personaler geöffnet werden können – hat aber auch Nachteile…

    Vorteile:

  • Formatierung
    Ein PDF sieht auf allen Geräten und Betriebssystemen identisch aus. Schriftarten, Bilder und Layout bleiben unveränderlich erhalten.
  • Professionalität
    Weil PDF-Dateien heute zum Standard bei der Bewerbung gehören, wirken sie hochwertig und seriös.
  • Kompatibilität
    Fast jedes Unternehmen und jeder Personalentscheider kann PDF-Dateien mit einem einfachen Klick öffnen.
  • Sicherheit
    PDF-Unterlagen können gegen eine Bearbeitung, einfache Text-Kopie oder Veränderungen geschützt werden.
  • Nachteile:

  • Bearbeitung
    Einmal als PDF gespeichert, sind spontane Änderungen am Lebenslauf oder Bewerbungsanschreiben ohne die Originaldatei praktisch nicht mehr möglich.
  • Dateigröße
    Besonders bei vielen Grafiken oder großen Bild-Dateien (z.B. Bewerbungsfoto) kann die PDF-Datei unnötig groß werden – sollte aber nie 5MB übersteigen!
  • ATS-Kompatibilität
    Manche ältere Bewerbermanagementsysteme (sog. ATS – Applicant Tracking System) haben Schwierigkeiten beim Auslesen von PDF-Dateien.

Wann ein PDF optimal ist: Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Ihre Bewerbung optisch perfekt beim Empfänger ankommt, insbesondere in kreativen Berufen oder hochrangigen Positionen, sollten Sie dieses Format wählen.

2. Word (.docx) – Flexibles Standardformat

Microsoft Word (Dateiendung: .doc, .docx) ist heute in den meisten Unternehmen ein gängiges Text-Format. Es ist der Standard-Dateityp in dem Lebensläufe heute zuhause erstellt werden oder in dem Sie zum Beispiel auch unsere 250 kostenlosen Bewerbungsvorlagen herunterladen können. Auch hierbei gilt: 98 Prozent der Personaler können ein Word-Dokument öffnen und lesen…

    Vorteile:

  • Verbreitung
    Nahezu jedes Unternehmen arbeitet mit Microsoft und Word oder kompatiblen Programmen. Selbst Apple-Rechner können Word-Dateien öffnen.
  • Bearbeitung
    In einem DOC oder DOCX sind Änderungen jederzeit und schnell möglich.
  • ATS-Freundlichkeit
    Word-Dateien werden von praktisch allen Bewerbermanagementsystemen problemlos erkannt und gelesen. Selbst KI kann Ihnen heute eine Word-Datei erstellen.
  • Nachteile:

  • Formatierungsprobleme
    Je nachdem welche Software-Version der Empfänger verwendet, kann es Unterschiede im Layout geben. Hat der Personaler nicht dieselbe Schriftart wird Sie von Word ausgetauscht und das Design kann sich verschieben.
  • Makro-Virenrisiko
    In seltenen Fällen können Word-Dateien Schadsoftware enthalten – sogenannte Makro-Viren. Deshalb könnte der Lebenslauf an der Firewall des Zielunternehmens scheitern.
  • Eindruck
    Word-Dateien wirken weniger abgeschlossen als PDFs. Das kann schon mal einen unfertigen und weniger sorgfältigen Eindruck bei Personalern machen.

Wann Word optimal ist: Wenn das Unternehmen explizit eine Bewerbung in Word oder bearbeitbares Format wünscht oder wenn Sie sich bei Organisationen mit komplexen Bewerbungsportalen bewerben, ist Word eine gute Wahl.

3. Textdatei (.txt) – Die minimalistische Alternative

Die abgespeckteste Form einer Bewerbung ist die reine Textdatei (Endung: .txt). Sie wird nur äußerst selten genutzt, weil in Textdateien alle Formatierungselemente oder Texteffekte wie Fettschrift, Einzüge oder Zeilenabstände verloren gehen. Ein unstrukturierter Lebenslauf ist jedoch nur schwer lesbar. Dennoch hat das Datei-Format ein paar Vorteile…

    Vorteile:

  • Kompatibilität
    TXT-Dateien lassen sich auf allen Systemen öffnen, sogar auf alten Computern. Das macht sie maximal kompatibel.
  • ATS-Freundlichkeit
    Sämtliche ATS und CV-Parsing-Systeme lesen reine Textdateien problemlos.
  • Dateigröße
    Fallen sämtliche Formatierungen, Bilder oder Layout-Schnickschnack weg, wird die Datei sehr klein. Das ist ideal für Bewerbungsportale mit strikten Upload-Grenzen.
  • Nachteile:

  • Layout
    Wie schon angesprochen gibt es bei einer txt-Datei keine Formatierungen, Schriftarten oder Grafiken. Der Lebenslauf verliert an Struktur und Übersichtlichkeit. Ohne optische Gliederung wird das Lesen schwer.
  • Erscheinungsbild
    Ein txt-Lebenslauf ist schlicht, allerdings auch wenig ansprechend und weicht vom tabellarischen Standard erheblich ab.

Wann TXT optimal ist: Verlangt ein Unternehmen ausdrücklich Textdateien zur Bewerbung – z.B. für internationale IT-Jobs oder bestimmte staatliche Stellen – kann das Datei-Format sinnvoll sein. Oder wenn Sie durch Nonkonformität auffallen wollen.

4. HTML (.html) – Modern, aber speziell

Eine moderne Variante ist der Lebenslauf im HTML-Format. HTML-Dateien werden in jüngster Zeit häufiger in der Bewerbung genutzt und sind ein noch kaum bekannter Bewerbungstrend. Das HTML-Format lässt sich ebenfalls im Anhang einer E-Mail-Bewerbung verschicken. Beim Anklicken öffnet sich direkt der Internet-Browser des Empfängers – das ermöglicht einige Spezial-Effekte.

    Vorteile:

  • Links
    Beim HTML-Lebenslauf können Sie alles einbauen, was online möglich ist: Klickbare Links zu Ihren Social-Media-Profilen oder zu einem Bewerbungsvideo, zu Referenzen oder Arbeitsproben. Das ist ideal für Online-Jobs.
  • Gestaltung
    In einem HTML-Dokument können überdies interaktive Elemente wie animierte Grafiken oder GIFs sowie Medien integrieren. Ein klickbarer Button mit dem man Ihnen direkt eine Mail mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch schicken kann, ist ebenfalls ein smarter Effekt.
  • Responsives Design
    Ein Lebenslauf im HTML-Formal passt sich auf verschiedenen Endgeräten (Computer, Laptop, Tablet, Smartphone) öffnen und passt sich den jeweiligen Bildschirmgrößen an. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass er in jedem Format gut aussieht.
  • Nachteile:

  • Know-how
    Für eine HTML-Datei benötigen Sie entsprechende Kenntnisse und sollten wissen, welche Befehle Sie zur Erstellung und Gestaltung nutzen können.
  • Besonderheit
    Viele Unternehmen erwarten heute noch klassische Dateiformate wie PDF oder Word. Eine HTML-Datei ist schon ziemlich ungewöhnlich und könnte auf Personaler wie SPAM oder SCAM wirken.
  • ATS-Probleme
    Die heute verbreiteten Bewerbermanagementsysteme erkennen HTML-Dateien nicht immer korrekt. Blöd, wenn dann relevante Inhalte im Lebenslauf unter den Tisch fallen!

Wann HTML optimal ist: Wenn Sie sich in kreativen oder technischen Berufen (z.B. als Webdesigner, Softwareentwickler) bewerben oder Ihren Lebenslauf im Web teilen möchten, ist das HTML-Format heute eine noch ungewöhnliche, aber effektvolle Alternative.

Zusätzliche Bewerbungstipps

  • Dateinamen

    Wählen Sie einen aussagekräftigen Dateinamen – z.B. „Lebenslauf-Max-Muster.pdf“.

  • DIN 5008

    Halten Sie sich bei der Gestaltung an die Norm DIN 5008 für Bewerbungsunterlagen.

  • Bewerbungsfoto

    Das Bewerbungsfoto ist heute freiwillig – wir empfehlen es aber, weil es Personaler gerne sehen. Das Foto sollte im Hochformat und in der richtigen Größe (4-5 cm breit, 5-7 cm hoch) digital eingefügt sein.

  • Layout

    Achten Sie darauf, dass der Lebenslauf übersichtlich und tabellarisch strukturiert ist. Insgesamt sollte er nicht länger als 3 DIN A4 Seiten sein.

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Unsere Empfehlungen für das richtige Datei-Format

Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung sind auch im Bewerbungsprozess immer mehr Datei-Formate möglich und erlaubt. Diese haben jedoch unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Dennoch empfehlen wir für die meisten Bewerbungen das PDF-Format. Es bleibt noch immer die beste Wahl und kombiniert Professionalität mit technischer Sicherheit.

Gleichzeitig lohnt es sich, stets die Anforderungen der Stellenanzeige genau zu lesen. Manche Unternehmen haben spezifische Wünsche hinsichtlich des Formats – diese müssen Sie unbedingt erfüllen!

Was ist die beste Strategie?

Unsere Empfehlung lautet, für jeden Lebenslauf zunächst eine Word-Datei zu erstellen und dazu zum Beispiel unsere kostenlosen Bewerbungsmuster und Bewerbungsdesigns zu nutzen. Diesen Master-Lebenslauf können Sie später immer wieder bearbeiten, anpassen und als PDF oder in andere Formate exportieren. So verbinden Sie Flexibilität mit Professionalität.

Grundsätzlich aber gilt: Was das Zielunternehmen wünscht, sollten Sie genau so einreichen und auch den Bewerbungsweg (Papier, E-Mail, Online-Bewerbung) stets einhalten. Die Unterlagen müssen vor allem inhaltlich und auch technisch überzeugen.

Wir wünschen: Viel Erfolg bei Ihrer nächsten Bewerbung!


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