Buridans Esel: Wählen in Dreiecksbeziehungen
Kennen Sie Johannes Buridan oder auch Jean Buridan? Vielleicht haben Sie aber schon von dem Ausdruck Buridans Esel gehört: Demnach steht ein hungriger Esel genau zwischen zwei völlig gleichartigen und gleich weit entfernten Heuhaufen. Weil es bei derart gleichen Alternativen keinen vernünftigen Grund gibt, sich für einen der beiden Heuhaufen zu entscheiden, verhungert das blöde Vieh am Ende. So zumindest die Parabel. Sie lachen? Bitte nicht: Viele Menschen machen es genauso…

Ist die Geschichte wirklich von Johannes Buridan?
Auch wenn das Gleichnis Buridans Esel heißt, so wird heute von Kritikern bezweifelt, dass die Geschichte tatsächlich von Johannes Buridan stammt – schließlich würden schon Aristoteles und Dante ähnliche Dilemmata beschreiben.
Dennoch ist diese Ausgangslage dank ihm heute enorm populär in der Literatur: In Science-Fiction-Romanen wird dieses Motiv zum Beispiel gerne verwendet, um böse Roboter zu stoppen: Die Protagonisten zwingen diese dann zu einer Entscheidung zwischen zwei gleichen Alternativen, woraufhin die Rechnerei die tumben Maschinen völlig blockiert.
Buridans Esel: Keine Wahl ist auch eine
„So ein dummer Esel!“, spotten manche, wenn sie die Geschichte von Buridans Esel das erste Mal hören. Aber der Spott wird schnell bitter. Denn auch wir Menschen stecken regelmäßig vor solchen Entscheidungsblockaden wie paralysiert. Zum Beispiel in der Liebe und in typischen Dreiecksbeziehungen, in denen sich die umworbene Person partout nicht zwischen zwei potenziellen Verehrern entscheiden kann.
Aber auch bei zwei negativen Alternativen, wie zum Beispiel bei der sprichwörtlichen Wahl zwischen Pest oder Cholera.
Johannes Buridans formulierte seinerzeit die These, dass es sich hierbei um ein unlösbares Dilemma handele. Die Frage, ob sich der Mensch unter gleichen Umständen beliebig für oder gegen Gleichwertiges entscheiden könne, sei letztlich unbeantwortbar.
Darüber lässt sich auch heute noch trefflich philosophieren. Doch wird hierbei meist eine dritte Alternative übersehen: nicht zu wählen, weder A noch B. Oder eben nicht jetzt.
Entsprechend wäre in einer buridanschen Situation die erste Frage, ob man überhaupt wählen muss.
Verkäufer (Headhunter manchmal auch) nutzen typischerweise diese Illusion von nur zwei Alternativen: Wer jetzt nicht zulangt, riskiert (angeblich), eine großartige und einmalige Chance zu verpassen. Kann sein, muss aber nicht stimmen.
Womöglich ist das Angebot ja gar nicht so großartig oder viel schlechter als bei der Konkurrenz. Lassen Sie sich in solchen Fällen also auch nicht unbedingt durch die scheinbare Alternativlosigkeit einlullen.
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Jochen Mai ist Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel. Der Autor mehrerer Bücher doziert an der TH Köln und ist gefragter Keynote-Speaker, Coach und Berater.

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