Unterforderung: Symptome im Job & Was tun?

Sie meistern jede Aufgabe und lösen spielend jedes Problem – Unterforderung wirkt nicht schlimm. Doch gerade motivierte, engagierte und qualifizierte Arbeitnehmer werden ohne Herausforderungen unglücklich. Wir zeigen die Symptome für Unterforderung im Job und geben Tipps, was Sie dagegen tun können…

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Definition: Was ist Unterforderung im Job?

Unterforderung im Job bedeutet, dass Sie Ihre Fähigkeiten, Qualifikationen, Ihr Wissen und Ihr Engagement nicht vollends nutzen und zeigen können. Sie könnten viel mehr leisten und erreichen, doch es fehlen die nötigen Aufgaben und Herausforderungen.

Stattdessen empfinden Sie regelmäßig Langeweile und haben alle ToDos weit vor der Deadline erledigt. Die freien Kapazitäten bleiben ungenutzt und es kommt zu Leerlauf.

2 Arten der Unterforderung im Job

Grundsätzlich werden im Job zwei Arten der Unterforderung unterschieden:

  1. Quantitative Unterforderung
    Sie haben nicht genügend Aufgaben und Arbeit.
  2. Qualitative Unterforderung
    Die vorhandenen Aufgaben sind (deutlich) unterhalb Ihrer Kompetenzen.

Unterforderung Synonym

Synonym zur Unterforderung wird von „Langeweile“ oder „fehlenden Herausforderungen“ gesprochen.

Das Gegenteil ist Überforderung, bei der Sie den Aufgaben und Problemen in Ihrem Job nicht gewachsen sind. Es fehlen Kompetenzen und Erfahrungen oder Sie können die geforderten Leistungen nicht schnell genug erbringen.

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Unterforderung im Job: Symptome erkennen

Unterforderung im Job wird häufig nicht oder erst spät erkannt. Sie sind aber auch nicht gleich unterfordert, wenn eine Aufgabe leicht fällt. Wo die Unterforderung beginnt, ist individuell. Auch steigende Berufserfahrung trägt dazu bei.

Ob Sie im Job unterfordert sind, zeigen die folgenden Symptome:

  • Sie langweilen sich regelmäßig über einen langen Zeitraum.
  • Sie haben das Gefühl, Ihre Aufgaben wären zu leicht für Ihre Fähigkeiten.
  • Sie lassen sich viel Zeit, um nicht zu früh fertig zu werden.
  • Sie müssen Zeit bis Feierabend totschlagen.
  • Sie können sich nicht mehr an die letzte berufliche Herausforderung erinnern.
  • Sie fragen bei Chef oder Kollegen, ob es noch was zu tun gibt.
  • Sie werden mit jedem Tag unglücklicher bei der Arbeit.
  • Sie wünschen sich, Ihr volles Potenzial nutzen zu können.
  • Sie ertappen sich bei Prokrastination, weil Sie es sich leisten können.
  • Sie entwickeln sich beruflich nicht weiter, obwohl Sie sehr gut sind.
  • Sie werden von Kollegen gefragt, wie Sie immer so früh fertig sind.

Treffen einzelne Symptome auf Sie zu, muss das nicht gleich eine ausgeprägte Unterforderung bedeuten. Entdecken Sie aber viele der genannten Anzeichen bei sich, sollten Sie diese ernst nehmen.

Kostenlose Checkliste: 20 Symptome für Unterforderung im Job (PDF)

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Ursachen: Warum sind Sie unterfordert?

Echte und anhaltende Unterforderung im Job entsteht nicht ohne Grund. Kurzfristige Phasen, in denen weniger zu tun ist, treten in jedem Beruf auf.

Sind Sie aber dauerhaft unterfordert, sollten Sie die Ursachen hinterfragen. Das sind die häufigsten Gründe für Unterforderung:

  • Falsche Aufgaben

    Sie müssen sich um Aufgaben kümmern, für die Sie völlig überqualifiziert sind oder der Chef verteilt die Aufgaben so, dass Sie für die Arbeitszeit zu wenig zu tun haben. Das kann beispielsweise passieren, wenn für ein Projekt mehr Arbeitskräfte eingeteilt sind, als eigentlich benötigt werden.

  • Keine Abwechslung

    Jeder Tag ist gefühlt identisch mit dem letzten. Sie haben eine feste Routine und erledigen die immer gleichen Aufgaben. Mittlerweile beherrschen Sie diese vollkommen auswendig und müssen sich kaum noch anstrengen oder konzentrieren. Durch den Mangel an Abwechslung sind Sie unterfordert.

  • Mangelnder Aufstieg

    Sie sammeln Berufserfahrung, erweitern Ihre Kompetenzen, werden immer besser – doch treten beruflich auf der Stelle. Keine größere Verantwortung, keine Beförderung. Wenn Sie sich weiterentwickeln, Ihr Job aber nicht, kommt es zu Unterforderung.

Auch geringe Wertschätzung und fehlende Anerkennung fördern die Unterforderung. Vom Chef gibt es nahezu kein Feedback und er scheint auch kein Interesse zu haben. Sie werden weder gefördert noch gefordert.

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Unterforderung: Folgen der Unterbeschäftigung

Keine Aufgaben, keine Probleme, kein Stress – das mag nach einem tollen Job klingen. Negative Konsequenzen sehen die meisten nur bei Überforderung und dem verbundenen Dauerstress. Doch auch Unterforderung hat gefährliche und ernstzunehmende Folgen. Die erste Konsequenz ist typischerweise Unzufriedenheit.

Betroffene wollen und können mehr, werden aber ausgebremst und bleiben unter den eigenen Möglichkeiten. Weitere Folgen der Unterforderung:

Aus anfänglichem Tatendrang entstehen Frustration und Demotivation. Wenn Sie unterfordert sind, werden Sie unglücklich und lassen sich hängen. Experten sprechen in diesem Fall von einem Boreout – analog zum Burnout bei Überforderung.

In besonders schlimmen Fällen kann es zu psychischen Problemen bis hin zu einer Depression führen.

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Unterforderung am Arbeitsplatz: Was tun?

Nehmen Sie Unterforderung im Job ernst und hoffen Sie nicht nur darauf, dass die Situation besser wird. Was es jetzt braucht, ist Eigeninitiative, um etwas zu verändern. Leider machen viele Betroffene das genaue Gegenteil, fallen in ein Loch und leiden zunehmend unter der Unterforderung am Arbeitsplatz.

Durch Untätigkeit erreichen Sie aber gar nichts. Geduld bringt Sie in diesem Fall nicht weiter. Wollen Sie die Unterforderung beenden, müssen Sie handeln. Wir empfehlen diese Tipps:

  • Analysieren Sie die Ursachen

    Erkennen und verstehen Sie die konkreten Ursachen für Ihre individuelle Unterforderung. Nur so packen Sie das Problem an der Wurzel und verbessern etwas. Fragen Sie sich ganz gezielt: Warum bin ich unterfordert und was führt zu diesem Zustand? Beachten Sie dabei die zwei Arten der Unterforderung.

  • Ändern Sie Ihre Haltung

    Eine hohe Arbeitsmoral und übersteigertes Leistungsdenken stärken das Gefühl der Unterforderung. Sie machen keine Pausen und können ruhige Phasen kaum akzeptieren. Passen Sie Ihre Einstellung an.

  • Suchen Sie das offene Gespräch

    Vertuschen Sie die Unterforderung nicht. Ratsam ist das genaue Gegenteil: Suchen Sie das offene Gespräch und klären Sie gemeinsam mit dem Chef, was die beste Lösung ist. Nur wenn Führungskräfte wissen, dass Sie sich unterfordert fühlen, mehr Verantwortung und größere Herausforderungen wollen, können sie darauf reagieren.

  • Schaffen Sie sich Erfolgserlebnisse

    Bei Unterforderung fehlt das Gefühl, wirklich etwas zu erreichen und beizutragen. Die eigenen Leistungen scheinen nicht zu zählen, weil sie ohne große Anstrengung erfolgen. Hilfreich sind spürbare Erfolgserlebnisse. Machen Sie sich bewusst, dass Sie ein wichtiger Teil des Teams und maßgeblich am gemeinsamen Erfolg beteiligt sind. Setzen Sie sich Ziele, die Sie erreichen und feiern können.

  • Wechseln Sie den Arbeitgeber

    In letzter Konsequenz bleibt ein Jobwechsel, um aus der Unterforderung zu entkommen. Bietet der aktuelle Arbeitgeber keine Möglichkeiten und Chancen auf Besserung, schöpfen Sie Ihr Potenzial an einem anderen Arbeitsplatz aus. Achten Sie schon bei der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch darauf, wo genau Ihre Aufgaben liegen und welche Herausforderungen der Job bietet.

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