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Überqualifiziert? So bekommen Sie den Job trotzdem

Überqualifiziert im Job? Das Problem könnte man noch lösen. Aber überqualifiziert sein bei der Bewerbung – das führt häufig zu einer Absage. Im Gegensatz zu Brüchen oder Lücken im Lebenslauf lassen sich zu hohe Kompetenz und Qualifikationen nicht mal eben ändern. Überqualifizierte Bewerber sind für viele Personaler verdächtig. Dahinter steckt eine negative Bedeutung und Unterstellung. Wie damit umgehen? Tipps, wie Sie – trotz Überqualifizierung – den Traumjob trotzdem bekommen können…



Überqualifiziert? So bekommen Sie den Job trotzdem

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Überqualifiziert Bedeutung: Was heißt das?

Es klingt wie ein Widerspruch in sich: Sie bekommen den Job nicht, weil Sie überqualifiziert sind? Deswegen eine Absage??? Das ist doch absurd! Unternehmen suchen angeblich die beste Besetzung für eine Stelle, bekommen sogar mehr, als sie verlangen und schlagen das Angebot deshalb aus? Warum ist es ein Handicap, wenn Ihre Fähigkeiten die Erwartungen und Ansprüche übertreffen?

Lassen Sie sich von dem Begriff „überqualifiziert“ nicht täuschen. Die Qualifikationen spielen dabei nur eine Nebenrolle. Überqualifiziert kann Vieles bedeuten. Oft ist es aber einfach nur ein Codewort oder Chiffre dafür, dass der Personaler eigentlich meint:

  • Sie sind zu teuer.
  • Sie könnten sich im neuen Job bald langweilen.
  • Sie haben deshalb Probleme, sich unterzuordnen.
  • Sie schüchtern damit Kollegen und Vorgesetzte ein.
  • Sie suchen womöglich nur einen Übergangsjob und kündigen bald wieder.

Was überqualifiziert bedeutet

Sicher: Das sind zunächst nur Vorurteile. Aber nicht ganz unberechtigte. Wann immer Sie den Begriff „überqualifiziert“ im Vorstellungsgespräch hören, sollten sofort die Alarmglocken klingeln. Ab jetzt müssen Sie aktiv gegen diese Vorurteile angehen, um den Traumjob doch noch zu bekommen.

Test: Sind Sie überqualifiziert?

Bevor wir weiter ins Detail gehen: Finden Sie heraus, ob Sie schon jetzt überqualifiziert sind. Vor allem für den aktuellen Job, den Sie (noch) machen. Der folgende Selbsttest ist denkbar einfach: Haken und klicken Sie gleich hier online im Browser an, welchen Aussagen Sie zustimmen. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit – es lohnt sich:

  • Mit meinen Aufgaben bin ich oft weit vor der Deadline fertig. Zum Ausgleich versuche ich die Kollegen zu unterstützen oder weitere Aufgaben zu übernehmen.
  • Stress im Job kenne ich eigentlich nicht. Ich verstehe auch nicht, warum manche Kollegen so lange für diese Aufgaben brauchen.
  • Ich ertappe mich manchmal dabei, wie ich am Handy private E-Mails lese, um die freie Zeit zu überbrücken.
  • Um nicht aufzufallen, tue ich manchmal nur beschäftigt.
  • Immer öfter erkenne ich keinen Sinn mehr in meiner Arbeit und frage mich, ob ich beruflich die richtige Entscheidung getroffen habe.
  • In meinem Umfeld kenne ich niemanden, den ich jetzt für seine Leistungen und Fähigkeiten groß bewundern würde.
  • Kollegen und Chef wenden sich gerne an mich, wenn sie eine Frage oder ein Problem haben, bei dem Sie selbst nicht weiterkommen.
  • Ich versuche immer wieder durch meine Ideen, Veränderungen anzuregen oder Abläufe zu verbessern. Ich stoße damit aber oft auf taube Ohren.
  • Schwierige und wichtige Aufgaben landen grundsätzlich bei mir. Die Kollegen und Vorgesetzten wissen, dass ich dafür eine Bank bin und das Projekt erfolgreich beende.
  • Es kommt in jüngster Zeit häufiger vor, dass ich mich auf der Arbeit langweile.
  • Aus der Langeweile im Job resultiert häufig Lustlosigkeit. Ich habe das Gefühl, deutlich unter meinen Möglichkeiten zu bleiben.
  • Ich fühle mich massiv unterfordert. Mir fehlen Projekte, an denen ich wachsen kann.

Auflösung zum Test

Zählen Sie zusammen, wie oft Sie oben einen Haken gesetzt haben. Hier finden Sie die Auflösung:

0 bis 4 Mal zugestimmt?

Sie sind (noch) nicht überqualifiziert. Der aktuelle Job kann Sie immer noch vor genug neue Herausforderungen stellen, die zugleich noch Ihren Fähigkeiten entsprechen. Sollten Sie dennoch unzufrieden sein, können Sie versuchen durch Fort- und Weiterbildungen Ihren Marktwert zu verbessern oder sich neue Arbeitsfelder zu erschließen.

5 bis 8 Mal zugestimmt?

Sie befinden sich im Mittelfeld. Es gibt noch Aufgaben, die Sie herausfordern – und zunehmend mehr Routinen. Letztere sind ein Warnzeichen, das Sie spüren. Warten Sie an dieser Stelle bitte nicht ab, bis die Langeweile im Job überwiegt, sondern entwickeln Sie sich gezielt weiter. Suchen Sie das Gespräch mit dem Chef oder der Personalabteilung, wie eine interne Entwicklung angestoßen und gefördert werden kann.

9 bis 12 Mal zugestimmt?

Sie sind eindeutig überqualifiziert für Ihren aktuellen Job. Überlegen Sie sich möglichst schnell, was Sie dagegen tun können, bevor der Frust Ihren Spielraum einengt. Was reizt Sie? Wohin wollen Sie sich beruflich entwickeln? Was wären die nächsten, notwendigen Entwicklungsschritte: mehr Verantwortung? Andere Aufgaben? Neue Projekte? Stellen Sie Ihr Licht AUF den Scheffel und bieten Sie Ihre Qualifikationen bestmöglich an. Das kann intern beim aktuellen Arbeitgeber sein – oder extern.


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Zu gut für den Job? Entkräften Sie die Bedenken!

Warnsignale zu ignorieren oder auszuschweigen, verbessert Ihre Bewerbungschancen sicher nicht. Die Aussage, Sie seien überqualifiziert, ist ja nur die subtile Ankündigung einer möglichen Absage. Entschieden ist noch nichts. Tatsächlich signalisiert die Bekundung des Personalers generelle Verhandlungsbereitschaft. Er baut damit lediglich ein Bedrohungsszenario auf. Würde der Personaler wirklich absagen wollen, könnte er das Gespräch sofort beenden. Macht er aber nicht. Warum?

Er will Sie immer noch gerne einstellen – ist sich aber unsicher (siehe Code oben). Und die Konditionen stimmen ebenfalls noch nicht. Ihr Ziel muss es deshalb sein (falls Sie den Job noch wollen), herauszufinden, welche Zugeständnisse Ihr Gegenüber erwartet.

Erinnern Sie sich noch an die schwer-romantische Hollywood-Schnulze „Ein unmoralisches Angebot“ mit Robert Redford, Demi Moore und Woody Harrelson? Der Streifen bekam damals die Goldene Himbeere in gleich drei Kategorien. Darin gibt es eine ähnliche Szene, in der sich Woody Harrelson als erfolgloser Architekt bei einem Ingenieurbüro bewirbt und ihn der Personaler mit der Phrase „Sie sind überqualifiziert“ abbürstet. Harrelsons Reaktion darauf war durchaus schlagfertig: „Fein, dann beuten Sie mich aus!“ Was im Hollywood-Blockbuster funktioniert, sollten Sie sich bei der Bewerbung besser verkneifen. Nicht, weil das arbeitsrechtlich bedenklich wäre, sondern verhandlungstechnisch ungeschickt ist. Konzentrieren Sie sich besser auf folgende Themenfelder:

Gehalt

Überqualifiziert kann bedeuten, Sie sind zu teuer. Fragen Sie also nach, ob die Bedenken des Personalers an Ihren Gehaltsvorstellungen liegen. In den meisten Fällen können Sie hier etwas Entgegenkommen zeigen, wenn Sie den Job wirklich wollen. Etwa so: „Ich habe lange Zeit viel Geld verdient. Inzwischen ist mir ein Job, der mich weiterbringt und begeistert wichtiger. Deshalb kann ich Ihnen anbieten…“ Mehr als 5 Prozent sollten Sie aber nicht runtergehen – und den Kompromiss zugleich an Bedingungen knüpfen. Zum Beispiel eine Gehaltserhöhung nach Ende der Probezeit, wenn Sie bewiesen haben, dass Sie das Geld wert sind.

Loyalität

Machen Sie deutlich, dass es sich bei dieser Stelle um Ihren absoluten Traumjob und Wunscharbeitgeber handelt und eben nicht um eine Verlegenheitslösung. Bei überqualifizierten Bewerben sehen viele Personaler das Risiko, dass diese sich nach kurzer Zeit wieder auf die Suche nach einem besseren Jobangebot machen. Mitarbeiter werden aber langfristig gesucht. Wenn Sie glaubhaft machen, dass Sie loyal sein werden, steigen Ihre Chancen sofort wieder.

Downshifting

Sie könnten auch so argumentieren: „Ich suche aktuell nach einer Position mit weniger Verantwortung, weil ich mich in den nächsten Jahren mehr um meine Familie kümmern möchte.“ Oder: „Bei der Arbeit in einer Führungsposition habe ich festgestellt, dass mir die Aufgabenbereiche und der direkte Kundenkontakt viel eher zusagen, weshalb ich mich für diesen Schritt entscheide.“ Weitere Tipps und Formulierungen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Downshifting.

Lernwilligkeit

Manchen Personalern fällt es schwer zu glauben, dass Sie als Ex-Senior-Manager sich für eine einfache Managementposition begeistern. Erst recht, wenn Sie eine Ich-habs-voll-drauf-Attitüde an den Tag legen. Zeigen Sie also, dass das Gegenteil stimmt: Sie suchen eine neue Herausforderung, ja. Sie wollen aber auch noch Neues lernen. Mag sein, dass der Job ein paar Schulterklappen weniger bietet – aber hey, dafür ist die Aufgabe dreimal herausfordernder! Eine andere mögliche Begründung: „Ich möchte meiner Laufbahn eine neue Entwicklung geben. Ich weiß, dass ich dazu nicht gleich an der Spitze einsteigen kann. Ich bin sicher hierbei spannende Herausforderungen zu entdecken…“

Die genannten Tipps sind vor allem Anregungen. Sie sollten diese bitte auf keinen Fall schablonenartig auswendiglernen und im Vorstellungsgespräch herunterbeten. Das überzeugt keinen. Ihre ganz persönlichen Argumente müssen Sie selbst finden und formulieren. Entscheidend ist, dass Sie diese rechtzeitig und im Vorfeld bedenken. Und falls selbst diese Medizin versagt: Manchmal versuchen Unternehmen die Arbeitsmarktsituation nur auszunutzen, um Sie schamlos runterzuhandeln und auszubeuten. Dann liegt es ganz alleine bei Ihnen, ob Sie das Spiel mitspielen oder nicht.

Überqualifiziert im Job: Wie kommt es dazu?

Trotz langwieriger Bewerbungs- und Auswahlverfahren gibt es zahlreiche Arbeitnehmer, die in Jobs landen, für die sie überqualifiziert sind. Laut Statistischem Bundesamt sind rund 14 Prozent der Frauen und 10 Prozent der Männer überqualifiziert für die Tätigkeit, die sie aktuell ausüben. Wie kommt es dazu?

  1. Zugeständnisse
    Bleibt der Erfolg bei der Bewerbung aus, erweitern viele Jobsuchende den Radius und bewerben sich für Stellen, die eigentlich unter ihrem Qualifikations-Niveau liegen. Manche bekommen Absagen, andere werden eingestellt – womöglich auch wegen obiger Tipps und Argumente.
  2. Weiterbildung
    Die Überqualifikation kann sich ebenso mit der Zeit entwickeln. Beispielsweise wenn Mitarbeiter regelmäßig Fort- und Weiterbildungen besuchen. Werden neue Qualifikationen schneller erworben, als beispielsweise eine Beförderung die Aufgabenbereiche verändert, ist die Überqualifikation nur eine Frage der Zeit.

Die viel wichtigere Frage für Sie lautet: Wie gehen Sie damit um? Wer überqualifiziert ist, hat es möglicherweise schwer, einen neuen Job zu bekommen. Auch ist es verlockend, sich darauf auszuruhen und den Koryphäen-Status bequem zu genießen. Achtung: Er hält nicht lange! Außerdem bleiben Sie so unter Ihrem Potenzial. Wenn Sie merken, dass Sie Ihrem jetzigen Job oder Beruf entwachsen sind, sollten Sie sich bewegen und einen Schritt weitergehen.


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Überqualifiziert bewerben: Beim Anschreiben beginnen

Alle bisher genannten Empfehlungen beziehen sich auf das Vorstellungsgespräch. Die Einladung dazu müssen Sie als Bewerber aber erstmal erhalten. Oft werden überqualifizierte Bewerber schon vorher aussortiert. Um das zu verhindern und die Chance auf ein persönliches Gespräch zu erhöhen, müssen Sie einen schwierigen Spagat schaffen:

  • Werbung machen
    Einerseits sollten Sie Ihre Stärken und Kompetenzen in Anschreiben und Lebenslauf deutlich machen.
  • Bescheiden bleiben
    Andererseits sollten Sie dies vorsichtig tun, um den Eindruck der Überqualifikation von vornherein zu vermeiden.

Tipps für die Bewerbung

Eine Patentlösung gibt es dafür nicht, doch einige Strategien und Tipps haben sich in der Praxis bewährt:

  • Aussprechen

    Je nach Branche, Unternehmen und Persönlichkeit können Sie das Thema offensiv angehen. Im Extremfall steigen Sie so ein: „Es ist möglich, dass Sie mich aufgrund meiner umfangreichen Erfahrungen und Kompetenzen für überqualifiziert halten. Lassen Sie mich darlegen, warum ich für Ihre Stelle dennoch hervorragend geeignet bin…“ Egal, was Sie selbst formulieren: Vermeiden Sie, dabei arrogant zu klingen.

  • Ablenken

    Sie konzentrieren sich auf die Stelle und machen klar, warum Sie diesen Job wollen. Das Thema Überqualifizierung kommt in Ihrer Bewerbung nicht vor, stattdessen betonen Sie Ihre Motivation und Begeisterung für die Stelle. Vorsichtig sein müssen Sie aber, dass Sie dabei nicht übertreiben. Sonst wird es unglaubwüdig und der Personaler merkt wieder, dass Sie überqualifiziert sind.

  • Aussparen

    Weglassen dürfen Sie im Lebenslauf nichts. Durch Fettschrift im Text, ein cleveres Layout oder die Betonung bestimmter Stärken können Sie aber die Aufmerksamkeit des Personalers steuern. Im Zweifel lassen Sie ein paar besondere Qualifikationen weg.

  • Aufwerten

    Zeigen Sie im Anschreiben, was Sie an dem neuen Job reizt und worin Sie wichtige Aufgaben in den nächsten sechs Monaten sehen. Es ist wichtig, die ausgeschriebene Stelle nicht etwa abzuwerten oder als Easy-Job darzustellen. Sie sehen darin durchaus große Herausforderung, die Sie gerne meistern wollen. Dank dieser Aufgaben sind Sie eben nicht „überqualifiziert“ – sie entwickeln sich bewusst weiter!

Jede dieser Bewerbungsstrategien sollten Sie auf sich und Ihre Situation anpassen. Grundsätzlich sollten Sie sich vor der Bewerbung auf eine geringer qualifizierte Stelle klar machen, welche Einbußen und Kompromisse Sie eventuell in Kauf nehmen. Nur wenn Sie sich bewusst dafür entscheiden, können Sie in der Bewerbung überzeugend auftreten und die Stelle dauerhaft mit Freude ausfüllen.

[Bildnachweis: chompoo by Shutterstock.com]

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