Kontakte aktivieren: Grundregel des Netzwerkens
Netzwerken ist ein Prozess. Je eher Sie damit anfangen, desto besser. Auch als Berufseinsteiger und Anfänger können (und sollten) Sie damit beginnen, ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Bedeutet: Nicht einfach nur Kontakte sammeln und Anfragen auf Linkedin oder Xing stellen. Sondern sich auch regelmäßig austauschen, informieren, gegenseitig unterstützen.
Netzwerken macht Arbeit, ja. Aber es zahlt sich ein Leben lang aus.
Wer seine Karriere vorantreiben will oder irgendwann mal eine berufliche Neuorientierung anstrebt, sollte sich nicht allein auf Stellenanzeigen in Jobbörsen verlassen. Was viele nicht wissen: der verdeckte Stellenmarkt ist weitaus größer und bietet auch die besser bezahlten Jobs. Um an die zu kommen, benötigen Sie jedoch vor allem Vitamin B – und Mentoren. Kurz: aktive Kontakte.
Kontakte dritten Grades aktivieren!
Die Grundregel des Netzwerkens lautet: Man knüpft Kontakte, wenn man sie nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht. Rund 65 Prozent der freien Stellen werden durch persönliche Beziehungen vergeben. Wer das Netzwerken vernachlässigt und Kontakte einschlafen lässt, vergibt hier enorme Chancen. Denken Sie daran aber bitte nicht nur an Familie, Freunde und enge Kontakte.
Studien zeigen immer wieder: Es sind vor allem die weiter entfernten Kontakte – der Freund eines Freundes eines Freundes – die bei der Jobsuche oder beruflichen Veränderung helfen. Sie erweitern unseren Wirkungsradius um ein Vielfaches und steigern damit zugleich die Bewerbungschancen.
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Kontakte aktivieren – aber bitte strategisch
Wenn Sie Ihre Kontakte aktivieren, dann aber nicht nach dem Gießkannenprinzip und willkürlich. Machen Sie sich vorab ein paar Gedanken und sondieren Sie:
- Wen kennen Sie schon?
- Wen sollten Sie noch kennen?
- Wer hat Kontakte in dem Bereich, in den Sie wollen?
- Wer ist wichtig und gut vernetzt?
Manche dieser Kontakte lassen sich leichter aktivieren, andere deutlich schwerer. Zum Beispiel, weil Sie keine aktuellen Kontaktdaten mehr haben. Setzen Sie also zunächst Prioritäten und beginnen Sie mit den wichtigen und leichten Kandidaten. Womöglich kennen die noch weitere Personen und können Ihnen wichtige Türen öffnen.
Tipp: Machen Sie es sich nicht zu bequem und schreiben Sie nur Mails. Ein Telefonanruf ist wesentlich persönlicher und wirkt auch stärker, wenn Sie Kontakte aktivieren wollen!
Beziehungen pflegen: 4 Prinzipien
Sobald Sie mit dem Aktivieren Ihrer Kontakte beginnen, sollten Sie für sich diese vier Prinzipien beachten:
Ziele kennen
Machen Sie sich klar, warum Sie den Kontakt aktivieren wollen. Geht es darum, in alten Erinnerungen zu schwelgen oder erhoffen Sie sich ein paar Tipps oder gar konkrete Unterstützung? Nur wer seine Ziele kennt, kann diese auch besser verfolgen und authentisch vermitteln.
Qualität bevorzugen
Gehen Sie planvoll vor. Wahllos jeden Kontakt zu aktiveren, kostet viel Zeit und bringt Sie nur langsam weiter. Konzentrieren Sie sich vor allem auf relevante Kontakte und solche mit einem relevanten Netzwerk. Sehen Sie sich also auch an, wer diesen Menschen folgt und wen sie kennen.
Leistung anbieten
Kontakte aktivieren bedeutet nicht, mit der Tür ins Haus zu fallen. Das können Sie allenfalls bei engen und aktiven Kontakten. Ansonsten gilt: Erst geben, dann nehmen! Kommen Sie also erstmal ins Plaudern und bieten Sie von sich aus Hilfe oder Informationen an. Im zweiten Schritt können Sie dann um einen Rat fragen.
Kontakt halten
Investieren Sie jetzt mehr Zeit in die aktivierten Kontakte. Nicht täglich, auch nicht jede Woche. Aber immer wieder mal und wenn es sich anbietet. Etwa mit einer Geburtstagskarte oder einem motivierenden Whatapp-Spruch (siehe auch: 2 Bier gehen immer). Die unregelmäßige Kontaktpflege ist nicht nur ein Zeichen von Wertschätzung, sondern erhöht auch die Chance, davon zu profitieren.
Kontakte aktivieren: Tipps & Tricks
Auch wenn es Überwindung kostet: Telefon oder persönliche Treffen schlagen jedes andere digitale Medium. Hier spielen Stimme, Mimik, Gestik und Körpersprache eine große Rolle und können Sympathien und Verständnis wesentlich stützen. Gerade wenn die Distanz in den vergangenen Jahren gewachsen ist, kann ein Telefonat oder Treffen auf einen Kaffee alte Bande reaktivieren.
Suchen Sie zunächst Anknüpfungspunkte aus der Vergangenheit. Gemeinsame Erfahrungen und Erinnerungen verbinden. Denn sie wecken – positive – Emotionen. Mit den alten Anekdoten lässt sich eine frühere Vertrautheit wiederherstellen, die beim Netzwerken mit Fremden üblicherweise länger dauert.
Im nächsten Schritt sollten Sie Fragen stellen. Womöglich hat sich der Gesprächspartner verändert – beruflich wie privat. Tasten Sie sich mit entsprechendem Fingerspitzengefühl heran und versuchen Sie Vertrauen zu gewinnen, indem Sie Interesse zeigen. Gute Fragen zum Aktivieren alter Kontakte sind:
- Was machen Sie inzwischen beruflich?
- Wie geht es der Familie?
- Welche Erfahrungen haben Sie besonders geprägt?
- Welchen Stellenwert hat der Beruf für Sie?
- An welchem Ort würden Sie gerne Urlaub machen?
- Welchen Menschen oder Eigenschaften bewundern Sie?
- Welche Bücher, Filme, Musik inspirieren Sie?
- Welche Dinge beschäftigen Sie gerade?
Fragen sind eine einfache Methode, um auch Redefaule aus der Reserve zu locken. So lassen sich anfängliche Skepsis ebenso überwinden wie Schüchternheit.
Am Anfang nicht zu viel erwarten
Erwarten Sie bei dem ersten Treffen oder Kontakt aber bitte nicht zu viel. Die erste Kontaktaufnahme dient eher einer Art erstem Beschnuppern. Zwar kennen Sie sich schon, haben aber schon lange nichts mehr von einander gehört. Daher sollten Sie sich erstmal wieder auf den aktuellen Stand bringen. Nicht selten ergeben sich aus diesem Gespräch weitere Ideen für die Zusammenarbeit.
Wenn beide Seiten merken, dass die gemeinsame Basis stimmt und ein Fortbestehen der Beziehung interessant ist, sollten Sie den Kontakt weiter pflegen. Das braucht Zeit, keine Frage. Deshalb ist es ja auch so wichtig rechtzeitig damit zu beginnen, die Kontakte zu aktivieren.
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