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Arbeitszeugnis Formulierungen: Alle Noten entschlüsseln

Die Arbeitszeugnis Formulierungen endlich im Klartext? Kaum jemand versteht die verschlüsselten Noten und Schlussformeln. Zwar muss das qualifizierte Arbeitszeugnis „wahr“ und „wohlwollend“ formuliert sein – offene Kritik ist in der Zeugnissprache verboten. Dafür stecken die versteckte Kritik (sog. „Kassiber“) und die Noten nun zwischen den Zeilen: im Geheimcode der Zeugnisformulierungen. Hier erfahren Sie die wahre Bedeutung der Arbeitszeugnis Formulierungen und wie Bewerber den Code im Zeugnis ganz einfach entschlüsseln…



Arbeitszeugnis Formulierungen: Alle Noten entschlüsseln

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Arbeitszeugnis entschlüsseln – warum?

Rund 9 Millionen Beschäftigte in Deutschland wechseln jedes Jahr den Job. Zur Bewerbung benötigen viele ein Arbeitszeugnis. Dessen Bedeutung ist bei Personalern weiterhin hoch, denn es dokumentiert Dauer und Art bisheriger Jobs und bewertet Leistungen sowie Sozialverhalten der Arbeitnehmer.

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Zwar haben Arbeitnehmer, Azubis und Praktikanten laut §630 BGB und §109 GewO einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, das klar und verständlich sowie „wahr“ und „wohlwollend“ formuliert sein muss. Doch stecken in diesen Arbeitszeugnis Formulierungen zahlreiche Geheimcodes und versteckte Noten, die alle nett klingen, aber das genaue Gegenteil bedeuten.

Arbeitszeugnis Arten: einfach oder qualifiziert?

Grundsätzlich können Sie wählen, ob Sie vom Arbeitgeber ein einfaches Arbeitszeugnis oder ein qualifiziertes Arbeitszeugnis haben möchten:

  1. Einfaches Arbeitszeugnis
    Das einfache Arbeitszeugnis bekommen Sie automatisch – es ist der Minimal-Standard, den der Arbeitgeber gesetzlich leisten muss. Es enthält mindestens die Art und die Dauer der Beschäftigung.
  2. Qualifiziertes Arbeitszeugnis
    Die größere Bedeutung hat das qualifizierte Arbeitszeugnis. Es enthält neben den Angaben zur Beschäftigungsdauer und Tätigkeit eine sogenannten Leistungsbewertung und Beurteilung zum Sozialverhalten. Das macht es deutlich aussagekräftiger. Das qualifizierte Zeugnis müssen Sie aber ausdrücklich und schriftlich anfordern.

Qualifiziertes Arbeitszeugnis Formulierungen Unterschied Einfaches Arbeitszeugnis Übersicht Bedeutung Tabelle Muster

An den Arbeitszeugnis Arten erkennen Sie bereits: Die Arbeitszeugnis Noten und Geheimcodes stecken vor allem im qualifizierten Arbeitszeugnis. Darauf gehen wir jetzt genauer ein…

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Arbeitszeugnis Formulierungen Noten im Klartext

Die Arbeitszeugnis Noten verstecken sich in Formulierungen und Worten wie „stets“, „immer“, „jederzeit“ oder „zur vollsten“ beziehungsweise „zur vollen“ Zufriedenheit. Die Alarmglocken sollten schrillen, wenn Sie im Zeugnisdeutsch „bemüht“ lesen. Das bedeutet eine glatte Note 6.

Als Faustregel können Sie sich merken: Sehr gute Noten im Arbeitszeugnis erkennen Sie ganz einfach an einer dreifachen Steigerungen: „stets zur vollsten Zufriedenheit“, gute Leistungen haben nur eine zweifache Steigerung („stets zur vollen“). Fehlen solche Adjektive, ist das mittelmäßig bis negativ. Die Bedeutung der Formulierungen im Klartext:

„Er/Sie erfüllte seine/ihre Aufgaben…“

  1. Sehr gut: „stets zur vollsten Zufriedenheit.“
  2. Gut: „stets zur vollen Zufriedenheit.“
  3. Befriedigend: „zur vollen Zufriedenheit.“
  4. Ausreichend: „zur Zufriedenheit.“
  5. Mangelhaft: „im Großen und Ganzen zur Zufriedenheit.“
  6. Ungenügend: „Er/Sie hat sich bemüht.“
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Arbeitszeugnis Formulierungen Muster

Die Arbeitszeugnis Formulierungen zu entschlüsseln, ist mitunter schwer. Oft sind es nur kleine Worte und winzige Unterschiede, die ein sehr gutes Zeugnis von einer verbalen Hinrichtung unterscheiden. Deshalb finden Sie im Folgenden viele Beispiele, mit denen Sie Ihr Arbeitszeugnis entschlüsseln können.

Arbeitszeugnis Muster

Falls Sie Ihr Arbeitszeugnis selber schreiben oder prüfen wollen, finden Sie hier eine Arbeitszeugnis Vorlage mit der Note „sehr gut“ – nur bei den Soft Skills gab es im Muster die Note 2, um das Dokument glaubwürdiger zu machen. Sie können das Arbeitszeugnis Muster gerne hier kostenlos als PDF herunterladen.

Arbeitszeugnis Formulierungen: Sehr gut

  • „Er/Sie erledigte seine/ihre Aufgaben stets selbstständig mit äusserster Sorgfalt und Genauigkeit.“
  • „Er/Sie erzielte herausragende Arbeitsergebnisse und zeigte außergewöhnliches Engagement.“
  • „Er/Sie hat den Erwartungen in jeder Hinsicht und allerbester Weise entsprochen.“
  • „Er/Sie verstand es, in allerbester Weise die Kollegen zu überzeugen und zu motivieren.“
  • „Im Umgang mit Vorgesetzten und Mitarbeitern war er/sie stets vorbildlich, freundlich und korrekt.“
  • „Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war jederzeit vorbildlich.“
  • „Er/Sie war im höchsten Maße zuverlässig.“
  • „Er/Sie verfügt über hervorragende und fundierte Fachkenntnisse.“
  • „Wir waren mit den Leistungen in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.“
  • „Er/Sie hat den Erwartungen in jeder Hinsicht und allerbester Weise entsprochen.“
  • „Er/Sie verläßt uns auf eigenen Wunsch, was wir außerordentlich bedauern.“
  • „Wir danken ihm/ihr für die stets sehr gute Zusammenarbeit und wünschen ihm/ihr für die berufliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
  • „Im Falle einer erneuten Bewerbung und weiterem Personalbedarf darf Herr/Frau Muster mit seiner/ihrer Wiedereinstellung rechnen.“

Arbeitszeugnis Formulierungen: Gut

  • „Er/Sie erledigte die Aufgaben mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit.“
  • „Er/Sie arbeitete stets zuverlässig und äußerst gewissenhaft.“
  • „Er/Sie erzielte beste Arbeitsergebnisse und zeigte hohes Engagement.“
  • „Er/Sie zeigte stets überdurchschnittliche Arbeitsqualität und Initiative.“
  • „Sein Verhältnis zu Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war stets einwandfrei.“
  • „Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war jederzeit einwandfrei.“
  • „Er/Sie hat den Erwartungen in jeder Hinsicht und bester Weise entsprochen.“
  • „Wir danken ihm/ihr für die stets gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen ihm/ihr auf dem weiteren Berufsweg alles Gute und weiterhin Erfolg.“

Arbeitszeugnis Formulierungen: Befriedigend

  • „Er/Sie erledigte die zugeteilte Arbeiten systematisch und zufriedenstellend.“
  • „Er/Sie arbeitete gewissenhaft und zuverlässig.“
  • „Er/Sie war bei der Arbeit sorgfältig und genau.“
  • „Er/Sie zeigte Engagement und Initiative.“
  • „Er/Sie verfügt über solide Fachkenntnisse.“
  • „Sein Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten war vorbildlich.“
  • „Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.“
  • „Er/Sie erfüllte die Erwartungen in jeder Hinsicht.“
  • „Wir waren mit seinen/ihren Leistungen jederzeit zufrieden.“
  • „Wir danken ihm/ihr für die erfolgreiche Zusammenarbeit, bedauern, dass er/sie uns verlässt und wünschen für die Zukunft alles Gute.“

Arbeitszeugnis Formulierungen: Ausreichend

  • „Er/Sie konnte die ihm/ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erledigen.“
  • „Er/Sie hat alle übertragenen Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.“
  • „Er/Sie hat unseren Erwartungen entsprochen.“
  • „Er/Sie zeigte keine Unsicherheiten bei der Ausführung seiner Aufgaben.“
  • „Seine/Ihre Arbeitsergebnisse entsprachen den Anforderungen.“
  • „Er/Sie hat alle Aufgaben mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.“
  • „Er/Sie war immer mit Interesse bei der Sache.“
  • „Sein/Ihr persönliches Verhalten war insgesamt einwandfrei.“
  • „Wir waren mit seinen/ihren Leistungen zufrieden.“
  • „Wir danken ihm/ihr und wünschen ihm/ihr alles Gute.“

Arbeitszeugnis Formulierungen: Mangelhaft

  • „Er/Sie hat sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden.“
  • „Er/Sie hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt.“
  • „Er/Sie war um zuverlässige Arbeitsweise bemüht.“
  • „Er/Sie zeigte er sich den Belastungen gewachsen.“
  • „Er/Sie erledigte die Arbeiten mit Fleiß und dem Willen, sie termingerecht zu beenden.“
  • „Er/Sie hat alle Aufgaben allgemein mit Sorgfalt und Genauigkeit erledigt.“
  • „Er/Sie entsprach im Allgemeinen den Anforderungen.“
  • „Er/Sie hat unseren Erwartungen weitestgehend entsprochen.“
  • „Er/Sie war in der Regel erfolgreich.“
  • „Er/Sie zeigte, nach Anleitung, Fleiß und Ehrgeiz.“
  • „Sein/Ihr Verhalten war ohne Tadel.“
  • „Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten war zumeist einwandfrei.“
  • „Er/Sie hat unserem Unternehmen großes Interesse entgegengebracht.“
  • „Er/Sie verläßt uns in gegenseitigem Einvernehmen.“

Wie schlecht darf ein Arbeitszeugnis sein?

Das Arbeitszeugnis muss mindestens die Note 3 („befriedigend“) haben. Schlechtere Zeugnisnoten muss der Arbeitgeber begründen und beweisen. Die Beweislast für ein „gutes“ oder „sehr gutes“ Zeugnis liegt hingegen beim Arbeitnehmer (BAG 9 AZR 584/13).


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Arbeitszeugnis Formulierungen Bedeutung

Ob es sich um ein sehr gutes oder schlechtes Zeugnis handelt, zeigt sich nicht nur an den Noten im qualifizierten Arbeitszeugnis. Achten Sie ebenfalls auf die Geheimcodes in der sogenannten „Leistungsbeurteilung“ und Bewertung des Sozialverhaltens („Verhaltensbeurteilung“) sowie die sogenannte „Schlussformel“.

Die Gefahr ist groß, dass Arbeitnehmer beim Prüfen des Arbeitszeugnisses glauben, der Personaler oder Chef sei ihr größter Fan. Hinter manch schönen Worten verbirgt sich ein schlechtes Urteil. Hier eine Arbeitszeugnis Formulierungen Übersicht samt deren Bedeutung.

Qualifiziertes Arbeitszeugnis Formulierungen (Leistungsbeurteilung)

Im qualifizierten Arbeitszeugnis werden vor allem Ihr Leistungen subjektiv beurteilt. Welche davon genannt und bewertet werden, hängt mit dem Berufsbild zusammen, in dem Sie arbeiten. Dabei geht es im Kern um Ihren Einsatz, die Kompetenz und strukturierte Arbeitsweise.

Bedeutung der Arbeitszeugnis Formulierungen:

Zeugnistext: „Er war bei Kunden schnell beliebt.“
Bedeutung: „Er machte zu viele und zu schnelle Zugeständnisse.“

Zeugnistext: „Er bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden.“
Bedeutung: „Der Mitarbeiter war eine Null.“

Zeugnistext: „Sie machte sich mit großem Elan an die ihr übertragenen Aufgaben.“
Bedeutung: „Aber frag nicht, wie chaotisch das war!“

Zeugnistext: „Sie setzte sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten ein.“
Bedeutung: „Sie ist leider komplett unfähig.“

Zeugnistext: „Durch ihre Pünktlichkeit war sie ein gutes Beispiel.“
Bedeutung: „Mehr als Pünktlichkeit war da aber leider nicht.“

Zeugnistext: „Sie verstand es, alle Aufgaben erfolgreich zu delegieren.“
Bedeutung: „Sie war faul und wälzte die Arbeit gekonnt auf Kollegen ab.“

Zeugnistext: „Er zeigte für seine Arbeit Verständnis und Interesse.“
Bedeutung: „Nur gearbeitet hat er nicht.“

Zeugnistext: „Er war seinen Mitarbeitern jederzeit ein verständnisvoller Vorgesetzter.“
Bedeutung: „Er war nicht durchsetzungsfähig und besaß keinerlei Autorität.“

Zeugnistext: „Sie erledigte alle Aufgaben pflichtbewusst und ordnungsgemäß.“
Bedeutung: „Sie machte nur, was man ihr sagt und zeigte keinerlei Initiative.“

Zeugnistext: „Er hat unseren Erwartungen im Wesentlichen entsprochen.“
Bedeutung: „Seine Leistungen waren schlichtweg mangelhaft.“

Zeugnistext: „Er verfügte über Fachwissen und ein gesundes Selbstvertrauen.“
Bedeutung: „Mangelhaftes Fachwissen glich er mit einer großen Klappe aus.“

Zeugnistext: „Er hat alle Aufgaben zu seinem und im Interesse der Firma gelöst.“
Bedeutung: „Er beging Diebstahl und fiel durch schwere Vergehen auf.“

Zeugnistext: „Er trat sowohl innerhalb wie außerhalb des Unternehmens engagiert für die Interessen der Kollegen ein.“
Bedeutung: „Er war im Betriebsrat und hat sich gewerkschaftlich engagiert.“

Arbeitszeugnis Formulierungen Verhalten (Verhaltensbeurteilung)

Auch auf das Sozialverhalten wird im qualifizierten Arbeitszeugnis eingegangen. Dadurch kann der zukünftige Arbeitgeber besser einschätzen, wie sich der Mitarbeiter gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden verhält. Auch hierbei gibt es wieder eine spezielle Zeugnissprache, die wir für Sie entschlüsselt haben:

Zeugnistext: „Er verfügt über Fachwissen und gesundes Selbstvertrauen.“
Bedeutung: „Der Typ ist arroganter als eine Diva.“

Zeugnistext: „Sie zeigte ein gutes Einfühlungsvermögen in die Belange der Belegschaft.“
Bedeutung: „Sie flirtete mehr als sie arbeitete.“

Zeugnistext: „Mit seinen Vorgesetzten kam er gut zurecht.“
Bedeutung: „Er ist ein Mitläufer und passt sich überall an.“

Zeugnistext: „Seine Geselligkeit trug zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.“
Bedeutung: „Er trank gerne mal einen Schnaps während der Arbeit.“

Zeugnistext: „Er war tüchtig und in der Lage, seine Meinung zu vertreten.“
Bedeutung: „Er kann keinerlei Kritik vertragen.“

Zeugnistext: „Sie zeigte eine erfrischende Art im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten.“
Bedeutung: „Sie ist frech und hat keinerlei Manieren.“

Zeugnistext: „Sie war sehr tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen.“
Bedeutung: „Sie war eine impertinente Wichtigtuerin.“

Zeugnistext: „Für die Belange der Mitarbeiter hatte sie ein umfassendes Verständnis.“
Bedeutung: „Sie ist homosexuell, beziehungsweise lesbisch.“

Zeugnistext: „Er war ein umgänglicher und kontaktbereiter Kollege.“
Bedeutung: „Keiner konnte ihn leiden.“

Zeugnistext: „Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets vorbildlich.“
Bedeutung: „Er hatte Probleme mit seinem Chef.“ (weil der erst nach den Kollegen erwähnt wird)

💡 TIPP: Achten Sie bei der Bewertung des Sozialverhaltens auf die richtige Reihenfolge im Umgang mit Vorgesetzten (intern), Kollegen (intern) sowie Kunden & Geschäftspartnern (extern). Das ist schon die korrekte Reihenfolge! Wird das Sozialverhalten gegenüber Vorgesetzten erst an zweiter Stelle erwähnt (oder fehlt ganz), gilt das als versteckter Hinweis für Insubordination.


Austrittsgrund

Grundsätzlich ist die Angabe von Austrittsgründen in Arbeitszeugnis ohne die Zustimmung des Mitarbeiters unzulässig. Manche Arbeitszeugnis Formulierungen geben aber trotzdem einen versteckten Hinweis darauf:

  • „Herr/Frau … verließ uns auf eigenen Wunsch.“ = Arbeitnehmer kündigte.
  • „Herr/Frau … verließ uns im gegenseitigen Einvernehmen.“ = Arbeitnehmer wurde gekündigt.
  • „Wir trennten uns von „Herrn/Frau … “ = Es gab eine fristlose Kündigung.

Arbeitszeugnis Formulierungen Schlussformel

Ein sehr gutes qualifiziertes Arbeitszeugnis sollte stets mit der sogenannten Schlussformel enden. Gegliedert ist die Abschlussformel in vier Teile. Achten Sie darauf, dass alle Elemente enthalten und diese positiv formuliert sind:

  1. Trennungsgrund
    Wer hat die Kündigung veranlasst oder das Arbeitsverhältnis beendet? „Auf eigenen Wunsch“ bedeutet Eigenkündigung. „Im gegenseitigem Einverständnis“ = Kündigung durch den Arbeitgeber.
  2. Danksagung
    Das Unternehmen sollte sich für die Zusammenarbeit und Leistungen bedanken. Fehlt der Dank, wird das negativ ausgelegt.
  3. Bedauern
    Einen guten Arbeitnehmer lassen Unternehmen nur ungern gehen und sagen das in der Schlussformel. Fehlt das Bedauern, bedeutet das: „Schön, dass er/sie endlich geht.“
  4. Zukunftswünsche
    Am Ende des Arbeitszeugnisses wird dem Mitarbeiter alles Gute gewünscht – die sogenannten Zukunftswünsche. Vorsicht: Wünscht man Ihnen „Gesundheit und Glück“ bedeutet das, dass Sie beides nicht hatten.

Achten Sie nicht nur auf die Noten und Geheimcodes im Zeugnis. Oft noch wichtiger ist, was NICHT drinsteht. Vor allem das Fehlen der Schlussformel hat großen Einfluss auf die Gesamtwirkung. Denn die Abschlussformel ist freiwillig! Sie gehört nicht zum Zeugnisbrauch, entschied das Bundesarbeitsgericht. Einen gesetzlichen Anspruch darauf haben Arbeitnehmer nicht. Das macht diese Arbeitszeugnis Formulierungen enorm aufschlussreich und wertvoll.

Arbeitszeugnis Schlussformulierung Beispiel

Vergleichen Sie bitte folgende Schlussformeln im Arbeitszeugnis. Welche wirkt auf Sie besser?

Herr Muster verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Sein Ausscheiden bedauern wir sehr und bedanken uns für seine stets guten und engagierten Leistungen. Sowohl beruflich als auch privat wünschen wir weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

Herr Muster verlässt in beidseitigem Einverständnis das Unternehmen zum TT.MM.JJJJ. Wir bedauern dies und danken gleichzeitig für seine Mitarbeit. Weiterhin wünschen wir beruflich und privat viel Erfolg.

Beide Formulierungen klingen ähnlich – unterscheiden sich aber massiv! Die zweite Schlussformel klingt nur nett, ist aber schlecht. Entscheidend sind hier drei Punkte in der Zeugnissprache:

  1. Satzstellung
    Dasselbe Wort kann an verschiedenen Stellen eine andere Bedeutung haben: „Wir wünschen weiterhin Erfolg“ oder „Weiterhin wünschen wir Erfolg“ sieht gleich aus – bedeutet aber Gegensätzliches: Der erste Satz meint, dass der Mitarbeiter erfolgreich im Unternehmen war. Die zweite Formulierung sagt, dass der Erfolg bisher ausblieb.
  2. Intensität
    Es sind wieder Worte wie „sehr“, „stets“ oder „immer“, die den Unterschied in der Aussage machen und ein sehr gutes Zeugnis von einer mittelmäßigen Formulierung unterscheiden.
  3. Wortwahl
    Wird einem Mitarbeiter „viel Glück“ oder „alles Gute“ gewünscht, kann das negativ sein und bedeuten, dass er oder sie für die berufliche Zukunft Glück braucht und bisher keinen Erfolg hatte.

Geheimcode entschlüsseln: Tabelle mit 200 Arbeitszeugnis-Codes

Negative Botschaften und Geheimcodes im Arbeitszeugnis können Sie jetzt ganz einfach entschlüsseln. Nutzen Sie dazu unsere kostenlose Tabelle mit 200 Arbeitszeugnis Formulierungen – und was sie wirklich bedeuten. Gleich die Arbeitszeugnis Geheimcode Tabelle herunterladen:

Download: 200 Codes im Arbeitszeugnis


Neue Codes und Formulierungen im Arbeitszeugnis

In jüngster Zeit gibt es in Arbeitszeugnissen neue Verschlüsselungen und geheime Botschaften, die auf Anhieb kaum zu erkennen sind. Nicht immer steckt böser Wille dahinter. Manchmal ist es auch schlicht Unwissen oder Schusseligkeit. Achten Sie trotzdem auf diese neuen Arbeitszeugnis Formulierungen:

❌ Betonung von Unwichtigem

Achten Sie darauf, welche Leistungen beurteilt werden. Je mehr unwichtige Details dort stehen, desto schlechter ist das Zeugnis. Das gilt vor allem bei Selbstverständlichkeiten, wie etwa der „sparsame Umgang mit Büromitteln“ oder „stets höfliche Umgangsformen“.

❌ Auslassungen

Für den Laien ist diese Technik nicht auf Anhieb erkennbar. In der Zeugnissprache gibt es Standards. Zum Beispiel das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Fehlt ein Teil davon (z.B. Kollegen), bedeutet die Arbeitszeugnis Formulierung, dass Sie damit Probleme hatten. Oder die Formulierung „einwandfrei“: Fehlen die Zeitkomponenten „stets“ und „jederzeit“, entspricht das einer schlechten Note.

❌ Wesentliche Bewertung fehlt

Von einem Controller würde jeder Sorgfalt und Genauigkeit erwarten. Wer solchen Mitarbeitern eine schlechte Note geben will, lässt dann diese Qualifikation einfach weg.

❌ Übertreibungen

Eine weitere fiese Masche sind Übertreibungen. Beispiel: „Er/Sie verfügte über eine außergewöhnlich brillante Art, sein Wissen mit den Kollegen zu teilen.“ Bedeutet im Klartext pure Ironie und das glatte Gegenteil: „Er/Sie war ein pedantischer Klugscheißer.“

❌ Verneinungen

Hellhörig sollten Sie werden, wenn Sie im Zeugnis eine Formulierung finden, die durch ein „nicht“, „kein“ oder „nie“ positiv klingt. Beispiel: „Seine Pünktlichkeit gab keinen Anlass zu Beanstandungen.“ Falls es wirklich keinen Anlass zu Beanstandungen gab, wäre es nicht erwähnenswert. So aber steht es da – und weckt bewusst schlafende Hunde.

❌ Passive Formulierungen

Von einem Leistungsträger erwartet man Eigeninitiative. Passivformulierungen deuten das Gegenteil an: Hier handelte jemand nur auf Anweisung und war faul. Beispiele: „Herrn/Frau … wurden die Aufgaben übertragen.“ / „Er/Sie war für uns als … tätig.“ / „Er/Sie wurde für folgende Tätigkeiten eingesetzt: …“

Arbeitszeugnis prüfen: Unzulässige Formulierungen

Das Arbeitszeugnis soll die Leistungen und das Sozialverhalten des Ex-Mitarbeiters bewerten. Aber das hat Grenzen. Diese Hinweise, Noten und Formulierungen sind auch in versteckter oder indirekter Form verboten:

  • Hinweise auf Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Religion
  • Sexuelle Orientierung
  • Mitgliedschaft in Gewerkschaft, Betriebsrat oder Partei
  • Gesundheitliche Probleme und Behinderung
  • Schwangerschaft, Mutterschutz und Erziehungsurlaub
  • Fehlzeiten (Ausnahme: Negativer Einfluss auf Arbeitsverhältnis)
  • Nebentätigkeiten (Ausnahme: Verstoß gegen Arbeitsvertrag)
  • Straftaten (Ausnahme: Zusammenhang mit Job)
  • Kündigungsgründe
  • Genaue Gehaltsangaben
  • Informationen zu Familie oder Freizeitverhalten
💡 TIPP: Im Arbeitszeugnis stand: „Gerne stehen wir jedem zukünftigen Arbeitgeber hinsichtlich Nachfragen über die Qualität der geleisteten Arbeit zur Verfügung.“ Unzulässig! Das riecht schon nach versteckter Kritik. Das Arbeitsgericht Herford ließ die Formulierung streichen (2 Ca 1502/08).


Schlechtes Arbeitszeugnis – was tun?

Mehr als 10.000 Zeugnisprozesse gibt es jedes Jahr an deutschen Arbeitsgerichten. Gegen die meisten Arbeitszeugnis Formulierungen können Sie sich wehren.

Falls Sie das Gefühl haben, man hat Ihnen ein schlechtes Arbeitszeugnis ausgestellt oder es enthält formale Fehler, können Sie umgehend Nachbesserung, Korrektur oder Austausch verlangen beziehungsweise das Zeugnis anfechten.

💡 TIPP: Sie können Ihr Arbeitszeugnis selber prüfen – oder dazu einen Fachanwalt für Arbeitsrecht beauftragen. Damit sollten Sie aber nicht zu lange warten: Der Anspruch auf eine Arbeitszeugnis Korrektur verfällt nach 15 Monaten.

Schlechtes Arbeitszeugnis: Wie wehren?

Wer mit seinem Arbeitszeugnis nicht einverstanden ist, hat drei Optionen:

  1. Direkte Ansprache
    Der beste Weg ist, zuerst den Chef persönlich darauf anzusprechen. Ein schlechtes Zeugnis muss nicht mutwillig negativ sein. Die Bitte um Korrektur kann oft das Problem beseitigen.
  2. Schriftlicher Widerspruch
    Lässt die Korrektur auf sich warten oder zeigt sich der Arbeitgeber uneinsichtig, sollten Sie einen schriftlichen Widerspruch formulieren. Darin führen Sie alle Passagen auf, die Sie beanstanden und schlagen Alternativformulierungen vor.
  3. Gerichtliche Klage
    Erfolgt trotz der schriftlichen Aufforderung keine Korrektur, haben Sie das Recht, drei Wochen nach Erhalt des Arbeitszeugnisses eine „Zeugnisberichtigungsklage“ einzureichen.

Was kostet eine Zeugnisklage?

In erster Instanz vor dem Arbeits­gericht tragen beide Parteien die Anwalts­kosten selbst. Diese richten sich nach dem Streit­wert – meist ein Brutto­monats­lohn. Wer vorhat zu kündigen, sollte vielleicht vorher über eine Rechts­schutz­versicherung nachdenken. Fehlen die Mittel dafür, können Sie bei Gericht Beratungs- oder Prozess­kosten­hilfe beantragen.

Darf das Arbeitszeugnis verändert werden?

Bloß nicht! Unterschrift und Firmenstempel machen daraus eine Urkunde. Wer diese Urkunde manipuliert, begeht Urkundenfälschung. Das rechtfertigt auch Jahre nach der Einstellung eine fristlose Kündigung und Anzeige. Urkundenfälschung kann mit bis zu 5 Jahren Haft oder einer saftigen Geldstrafe bestraft werden. Falls Sie den Job nur wegen des gefälschten Zeug­nisses bekommen haben, kann der Arbeitgeber sogar bisherigen Arbeits­lohn zurück verlangen (LAG Köln, Az 11 Sa 1511/99).

Und das Arbeitszeugnis bei der Bewerbung einfach weglassen? Können Sie – sollten Sie aber nicht. Ein fehlendes Zeugnis deuten Personaler regelmäßig als Indiz für einen Verschleierungsversuch. Spätestens im Bewerbungsgespräch fragen sie nach. Der Bluff fliegt also nur später auf. Besser ist, eine negative Beurteilung konstruktiv im Anschreiben anzusprechen. Motto: „Was ich heute besser mache…“ Sie beweisen so Lernwillen und Lernfähigkeit. Das erhöht die Bewerbungschancen.

Wichtige Arbeitszeugnis Grundlagen

Rechte
  • Sobald das Beschäftigungsverhältnis endet, haben Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf ein schriftliches Arbeitszeugnis (§630 BGB, §109 GewO)
  • Das Zeugnis muss wahr, wohlwollend sowie klar und verständlich formuliert sein. Es darf keine Merkmale oder Formulierungen enthalten, die dazu dienen, eine versteckt negative Aussage über den Arbeitnehmer zu treffen.
  • Ist der Arbeitnehmer mit dem Zeugnisinhalt nicht einverstanden, kann er innerhalb von 3 Wochen nach Erhalt des Zeugnisses eine Zeugnisberichtigungsklage einreichen.
  • Soll das Zeugnis besser sein als die Note 3, liegt die Beweislast beim Arbeitnehmer. Will der Arbeitgeber ein schlechteres Zeugnis (Note 4-5) ausstellen, hat er die Beweispflicht.
  • Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis verfällt 3 Jahre nach Ende des Beschäftigungsverhältnisses.
Inhalt
  • Generell verboten sind im Arbeitszeugnis Aussagen über Krankheiten, Schwangerschaft, Elternzeit, Gehalt, Nebentätigkeiten (außer bei Verstoß) oder Straftaten (ohne Arbeitsbezug).
  • Das Endzeugnis darf (unbegründet) nicht schlechter sein als das Zwischenzeugnis. Das gilt auch, wenn der Betrieb verkauft wird und Zwischenzeugnis und Endzeugnis von unterschiedlichen Personen stammen (BAG, 16.10.2017).
  • Teilzeitarbeit wird im Zeugnis nicht erwähnt, weil die Anforderungen an die Arbeitsleistung dieselben sind wie bei einer Vollzeitstelle.
  • Freistellungen dürfen im Zeugnis nicht genannt werden.
Formalia
  • Das Arbeitszeugnis muss auf Geschäfts- oder Firmenpapier gedruckt werden und ist grammatikalisch korrekt, fehler- und fleckenfrei sowie ohne sichtbare Korrekturen.
  • Die Erstellung des Zeugnisses in elektronischer Form (eMail, PDF, Fax) ist ausgeschlossen.
  • Sollten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf eine Änderungen einigen, muss das Zeugnis neu ausgestellt, nicht nur eine Seite ausgetauscht werden.
  • Ein optimales Arbeitszeugnis sollte nicht mehr als zwei, maximal drei DIN A4 Seiten umfassen.
  • Das Zeugnis darf gefaltet werden, sollte aber kein Adressfeld wie bei einem Brief enthalten.

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