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Persönliche Neigung: Mehr Bedeutung als Sie denken!

Unsere persönliche Neigung beeinflusst uns mehr, als wir meinen. Der Begriff selbst steht (in der Psychologie) für unsere persönlichen Vorlieben und tiefen, inneren Interessen und damit für wesentliche Persönlichkeitseigenschaften. Sie haben hohe Bedeutung bei der Berufswahl und sogar bei der Partnerwahl. Was aber prägt unsere Neigungen – und sind diese wichtiger als unsere Begabung? Was Sie über Ihre persönlichen Neigungen wissen sollten…



Persönliche Neigung: Mehr Bedeutung als Sie denken!

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Was ist persönliche Neigung?

Der Begriff „Neigung“ hat zwei unterschiedliche Bedeutungen:

  1. Im Bauwesen (und im Kreuzworträtsel) beschreibt Neigung einen schrägen Winkel. Eine aufwärts gerichtete Neigung nennt man Steigung, eine abwärts gerichtete Gefälle.
  2. In der Psychologie steht die persönliche Neigung für unsere Vorlieben und tiefen Interessen, die unsere Aufmerksamkeit – oft unbewusst – in eine bestimmte Richtung lenken.

Unsere Neigung sorgt regelmäßig dafür, dass wir uns zu etwas hin orientieren, Wünsche oder Leidenschaften entwickeln und anschließend eben dieser Neigung nachgehen. Weil es uns Spaß macht.

Häufige Synonyme für Neigung sind: Anlage, Bedürfnis, Begabung, Disposition, Faible, Gusto, Hang, Interesse, Veranlagung, Vorliebe, Talent, Tendenz, Sehnsucht, Zuneigung.

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Sind meine Neigungen angeboren?

Die Wissenschaft ist sich diesbezüglich bis heute nicht einig. Meist spielen beide Faktoren hinein: Anlagen und Umwelt. Beide haben großen Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Vor allem die eigene Familie prägt manche Neigungen. Bestes Beispiel die Familie Strauss: Johann Strauss, sein gleichnamiger Sohn und dessen beiden andere Söhne und sogar ein gleichnamiger Enkel wurden allesamt Musiker. Auch aus anderen Bereichen sind Beispiele bekannt: im Rennsport Michael und Ralf Schuhmacher, im Tennissport Venus und Serena Williams.

In all diesen Fällen wurden die Weichen früh gestellt, der spätere Berufsweg durch Neigungen bestimmt, die bereits in der Kindheit und im Elternhaus entwickelt und gefördert wurden. Das muss überhaupt nicht schlecht sein – sollte uns aber bewusst sein. Etwa bei der Berufswahl, um wirklich den EIGENEN Neigungen zu folgen und nicht irgendeinem Pflichtbewusstsein.

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Liste typischer Neigungen

Der Begriff „Neigungen“ ist zunächst ziemlich diffus und für manche schwer zu greifen: Was sind Neigungen überhaupt? Um das Thema praktischer zu machen, finden Sie hier eine Liste häufiger Neigungen und Vorlieben (mit dem Schwerpunkt auf Job und Beruf):

  • Analytisches Denken
  • (Fremd-)Sprachen
  • Handwerk (praktisches Arbeiten)
  • Kunst (Musik, Malen, Gestalten, Ausdruck)
  • Kommunikation (Vortragen, Präsentieren, Überzeugen, …)
  • Wissensvermittlung (Lehren)

Lesetipp: Liste persönlicher Stärken – wie finden?

Viele der aufgeführten Neigungen fallen unter sogenannte Soft Skills. Also Eigenschaften, die Ihnen in nahezu jedem Job weiterhelfen. Ein wesentlicher Unterschied besteht allerdings darin, dass Sie diese Begabungen (Skills) nicht nur besitzen, sondern von innen heraus gerne nachgehen und sie mit Vorliebe einsetzen und nutzen.

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Was ist wichtiger: Neigung oder Begabung?

Gerade bei der Berufswahl empfehlen viele Berufsberater und Karrierecoaches seit Jahren: „Folgen Sie Ihren Interessen!“ Aber wie sieht es aus mit den eigenen Talenten und Begabungen? Was ist wichtiger?

Neigung und Begabung gehen oft Hand in Hand. Was wir gut können, das macht uns Spaß und dazu neigen wir auch. Doch der alleinige Fokus auf unsere persönliche Neigung ist gefährlich. Zwar empfahl schon der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs den Absolventen der Stanford-Universität: „Ihr müsst die eine Sache finden, die ihr liebt, falls ihr diese Arbeit noch nicht gefunden habt, sucht weiter!“ Doch Leidenschaft – so wichtig sie im Job auch ist – ersetzt keine natürlich Begabung.

Begabung Kompetenzen Versus Neigung Talent

Neigung ist kein Garant für Erfolg

Persönliche Neigung ist nur die halbe Miete. Zu dem Ergebnis kommen auch Studien um den Psychologen Christopher Nye von der Universität von Michigan. Nye und seine Kollegen untersuchten die Datensätze von rund 67.000 Personen aus 211 verschiedenen Berufen insbesondere auf Überschneidungen von Vorlieben, Interessen und späteren Erfolg. Ergebnis: Es gab keine. Wer seinen Neigungen folgt, kann sich vielleicht ausleben – aber ebenso scheitern.

Denken Sie nur an den leidenschaftlichen Sänger unter der Dusche: Der folgt auch seiner Neigung mit großer Hingabe, kann dabei aber völlig unbegabt und talentfrei sein. Im Berufsleben sind die Konsequenzen unterschätzter Begabung ungleich härter: Wer schon immer von der Selbständigkeit und einem eigenen Online-Business träumt, aber weder den Biss noch die Disziplin eines Unternehmers mitbringt, erlebt womöglich bald ein böses Erwachen.

Wie kann ich meine persönliche Neigung entdecken?

Nun wollen wir die persönliche Neigung auch nicht runterschreiben. Sie ist eben auch die andere Hälfte der Miete – und deshalb nicht unwichtig. Wie aber komme ich meinen Neigungen auf die Spur? Wie finde ich meine Vorlieben und persönlichen Interessen? Schließlich nehmen diese oft entscheidenden Einfluss auf unseren Alltag, den Job, die Freizeit und sogar die Partnerwahl?

Persoenliche Neigung Finden Neigungen Folgen

Um die eigenen Neigungen zu erkennen und zu entdecken, gibt es unterschiedliche Methoden. Bewährt haben sich die folgenden, die Sie allesamt gleich hier und jetzt ausprobieren können:

Selbstreflexion

Der erste und wichtigste Schritt ist immer die Selbstreflexion. Horchen Sie in sich hinein, stellen Sie sich kluge Orientierungsfragen und beobachten Sie, was Sie schon immer gerne gemacht haben, was Sie interessiert und warum. Das funktioniert auch umgekehrt: Was Sie so gar nicht interessiert oder schnell langweilt, entspricht so gar nicht Ihrer Neigung.

Freunde und Familie

Fragen Sie Ihr direktes Umfeld – Freunde, Bekannte, Familie und Kollegen! Diese haben oft einen unverstellten Blick und erkennen teils schneller als wir selbst, wozu wir neigen. Aber Achtung: Differenzieren Sie bei den Antworten unbedingt zwischen persönlicher Neigung und Talenten! Wer ein gutes Händchen im Umgang mit anderen Menschen hat, muss nicht unbedingt jemand sein, der später gerne in Sozialberufen arbeitet.

Kindheit

Neigungen entstehen oft schon in der Jugend und Kindheit. Erinnern Sie sich daher an Ihre Kindheit: Worin waren Sie schon immer gut? Was hat Sie interessiert? Was waren Ihre Vorlieben? Vielleicht war es ein Hobby, das Sie schon früh entwickelt haben oder ein Lieblingsfach in der Schule, in dem Sie besonders gut waren, weil es Sie interessiert hat. Sprechen Sie mit Ihren Eltern oder alten Freunden aus dieser Zeit. Das hilft der Erinnerung auf die Sprünge.

Begeisterung

Achten Sie einmal darauf, wobei Sie sofort Spaß haben und Ihre Begeisterung nicht erst wecken müssen. Oft sind es die Dinge, die uns besonders leicht fallen, die wir freiwillig gerne machen oder uns sogar darum reißen… Worin sind Sie gut – ohne sich dafür anstrengen zu müssen? Oft sind uns diese natürlichen Talente und Neigungen nicht bewusst…

Tests

Daneben gibt eine Vielzahl an Tests, die Ihnen Ihnen Aufschluss über persönliche Neigungen und Potenziale geben können. Zwar sind gezielte Neigungstests eher selten – übertragen lassen sich aber ebenfalls die Ergebnisse aus diversen Berufswahl-, Studienwahl- oder Kompetenztests. Viele davon finden sich als kostenlose Tests im Internet, sodass wir Ihnen empfehlen, gleich mehrere davon zu absolvieren. Je mehr Sie über sich herausfinden, desto trennschärfer wird das eigene Profil. Und schaden kann es sowieso nicht.

Als Ausgangspunkt Ihrer Selbstanalyse empfehlen wir folgende Test-Auswahl:


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de, Shutterstock.com]