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Orchideenfächer: Studieren Sie doch etwas Exotisches!

Massenfächer wie Ingenieurwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre oder Informatik kennen viele. Aber wie steht es mit Onomastik oder Sorabistik? Es handelt sich um sogenannte Orchideenfächer. Bei rund 16.000 Studiengängen gibt einige weniger bekannte, exotische Studiengänge. Dabei handelt es sich um regelrechte Nischenfächer, die Sie nur an wenigen Hochschulen studieren können. Diese Alternativen lohnt es sich zu kennen, denn sie können Ihre Studien- und Berufswahl beeinflussen. Wir erklären die Besonderheiten solcher kleinen Fächer und geben Ihnen eine kleine Auswahl, die Sie bestimmt noch nicht kannten…



Orchideenfächer: Studieren Sie doch etwas Exotisches!

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Definition: Was sind Orchideenfächer?

Bei Orchideenfächern handelt es sich um Studiengänge, die an weniger als zehn Prozent der Universitäten gelehrt werden oder die an der Hochschule mit höchstens drei Professoren vertreten sind. Was im ersten Moment wie ein Nachteil klingt, kann eine echte Chance sein. Hörsäle, die aus allen Nähten platzen und Professoren, für die ihre Studenten nur eine Nummer darstellen, sind in Massenstudiengängen normal. In Einführungsveranstaltungen für BWL sitzen mehrere hundert Studierende in einem Hörsaal und wollen die Grundlagen erlernen. Ein anderes Bild ergibt sich in den Nischenfächern und das ist nur einer von vielen Vorteilen.

Vorteile von Orchideenfächern

  • Bessere Betreuung
    Die Zahl der Studenten ist überschaubar und damit kennen die Professoren ihre Studenten. Dementsprechend ist die Betreuung besser.
  • Persönliche Kontakte
    Gehört man zu den wenigen, die ein Nischenfach studieren, kennt man sich untereinander. In der Regel kennen Studierende den gesamten Jahrgang.
  • Stärkere Spezialisierung
    In Nischenfächer beschäftigen Sie sich verstärkt mit einem speziellen Fachgebiet und werden auf diesem Gebiet zum Experten.
  • Erleichterter Zugang
    Weil sich nur wenige für Orchideenfächer interessieren beziehungsweise diese überhaupt kennen, existiert kaum eine Zulassungsbeschränkung in Form des Numerus clausus – wie etwa beim Medizinstudium.
  • Günstigere Lebenshaltungskosten
    Im Gegensatz zu Massenunis befinden sich Hochschulen mit Orchideenfächern nicht gerade in den Metropolen. Dementsprechend niedrig sind Lebenshaltungskosten und Miete. Zudem gestaltet sich die Wohnungssuche oft einfacher als in Ballungsräumen wie München, Hamburg und Berlin.
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Orchideenfächer: Die Exoten der Universitäten

Viele angehende Studierende verlassen sich auf Studienführer oder Online-Tests beim Self-Assessment. Als Leitbilder für ihre Zukunft dienen den Schulabgängern noch Berufe wie Arzt, Programmierer oder Consultant. Am Ende stehen auf ihrer Liste folgende Studiengänge: Lehramt, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Informatik oder Medizin.

Dabei können auch Orchideenfächer die Basis für eine spannende berufliche Karriere sein. Nur weiß häufig kaum ein Abiturient von ihnen. Deshalb stellen wir fünf exotische Fächer hier gleich einmal vor:

Gerontologie

  • Universität: Vechta
  • Studienabschluss: Bachelor
  • Inhalte: Dieser Studiengang beleuchtet alle Facetten des Alters. Die Menschen in Deutschland werden immer älter und damit steht die Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Studierende beschäftigen sich mit Alternstheorien, Lebensverlaufsperspektiven, Lebenslagen und gesellschaftlicher Integration, aber auch das Altern aus Sicht der Medizin und Pflege, Sterben und Tod, Generationenverhältnisse und -beziehungen werden thematisiert.
  • Berufsaussichten: Management von Altenhilfeeinrichtungen, Seniorenberatungsstellen und Alten- und Erwachsenenbildung. Weitere Informationen finden Sie HIER.

Mensch-Computer-Interaktion

  • Universität: Hamburg
  • Studienabschluss: Bachelor
  • Inhalte: Dieser Studiengang verbindet Informatik und Psychologie miteinander. Studierende beschäftigen sich damit, wie Menschen denken und handeln und lernen dieses Wissen bei der Entwicklung von Software und Informationssystemen zu verwenden.
  • Berufsaussichten: Absolventen steht eine Tätigkeit in der Beratung, in der Software- und Systementwicklung sowie in der Medienbranche offen. Weitere Informationen finden Sie HIER.

Sport- und Bewegungsvermittlung in Freizeit- und Breitensport (SBV)

  • Universität: Deutsche Sporthochschule Köln
  • Studienabschluss: Bachelor
  • Inhalte: Dieser Studiengang richtet sich an diejenigen, die gerne sportlich aktiv sind und ihren Mitmenschen die Freude an Sport und Bewegung vermitteln wollen. Studierenden werden medizinische Grundlagen vermittelt, sowie die sportpraktische Eigenkompetenz gefördert. Mit den Schwerpunkten Freizeit- und Breitensport, Natursport / Sporttourismus oder Tanz – Gestaltung – Kreativität können sich die Studierenden ein eigenes Profil schaffen.
  • Berufsaussichten: Das Berufsfeld der Absolventen ist breit gefächert. Sie können bei Verbänden, Vereinen, an Schulen, im Sporttourismus oder sozialen Einrichtungen tätig sein. Weitere Informationen finden Sie HIER.

Urbanistik

  • Universität: Bauhaus-Universität Weimar
  • Studienabschluss: Bachelor
  • Inhalte: Dieser Studiengang beschäftigt sich mit den Schnittstellen zwischen räumlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen. Die Studierenden lernen städtebauliche und soziale Qualitäten und Missstände der Stadtentwicklung zu erkennen und zu beurteilen. Dafür erwerben sie Grundkenntnisse der Ökonomie und Ökologie, der Architektur und Stadtplanung.
  • Berufsaussichten: Der Abschluss ist berufsqualifizierend und ermöglicht beispielsweise eine freiberufliche Tätigkeit. Arbeitgeber sind ebenfalls Institutionen der Stadt- oder Regionalplanung, im öffentlichen Bereich oder in privaten Planungsbüros. Des Weiteren finden Sie Anstellung bei Nichtregierungsorganisationen, Planungsabteilungen von Unternehmen oder Forschungsinstitutionen.
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Kriterien, die Ihre Studienwahl beeinflussen

Für einen jungen Menschen ist die Studienwahl die erste wichtige Entscheidung im Leben. Sie setzen damit den Grundstein für Ihre berufliche Karriere. Es ist eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Aus diesem Grund sollten Sie sie nicht leichtfertig treffen. Nehmen Sie sich stattdessen Zeit, sich Gedanken über mögliche Schritte und Konsequenzen zu machen. Welche Faktoren in die Entscheidung einfließen sollten:

  • Gute Leistungen in den Schulfächern
  • Talent und Begabung für bestimmte Themengebiete oder Aufgaben
  • Leidenschaft und Begeisterung für Themen und Tätigkeiten
  • Realistische Berufswünsche und -vorstellungen
  • Finanzielle Möglichkeiten
  • Unterstützung und Rückhalt durch das Umfeld

All diese Faktoren geben Hinweise darauf, in welche Richtung es gehen könnte. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie jedoch Ihren Stärken und Neigungen widmen. Bei einem Studium, für das Sie sich aus voller Überzeugung entschieden haben, bleiben Sie eher am Ball, als bei einem Studium, dass Sie der Jobchancen wegen gewählt haben. Viel zu häufig passiert es, dass Abiturienten zu sehr auf die Berufsaussichten achten. Kommen sie in schwierige Phasen des Studiums, werfen sie schneller das Handtuch, weil Ihr Herz nicht daran hängt.

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Worauf es beim Studium von Orchideenfächern ankommt

Neben den vorgestellten Studiengängen gibt es noch eine Fülle weiterer Fächer. Ein weiteres großes Feld bieten etwa die Sprachwissenschaften. Dort können Sie beispielsweise Onomastik (Namenkunde), Keltologie (Wissenschaft über die keltischen Völker) oder Japanologie (Lehre über Sprache und Kultur Japans) studieren. Häufig sind diese Fächer auf eine wissenschaftliche Laufbahn ausgelegt und legen den Schwerpunkt auf die Forschung.

Sollten Sie keine wissenschaftliche Karriere anstreben, empfiehlt sich eine Kombination mit den Studienfächern wie Wirtschaftswissenschaften oder Rechtswissenschaften. Mit der Kombination Sinologie (Chinesische Sprachwissenschaft) und Betriebswirtschaftslehre werden Sie zum gefragten Experten auf dem Arbeitsmarkt.

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