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Feelgood Management: Mitarbeiter glücklich machen

Feelgood Management – das klingt schon nach Wohlfühlatmosphäre. Die bringen viele allerdings nicht mit ihrem Arbeitsplatz in Verbindung. Noch nicht. Die Zeiten haben sich geändert und befinden sich immer noch im Wandel. Die Mehrheit der Arbeitnehmer ist nicht mehr bereit, sich für ein Unternehmen aufzureiben, das ihnen nicht dabei hilft, die Arbeit gut zu erledigen und sich dabei selbst gut zu fühlen. Besonders die Generation Y stellt viele kritische Arbeitnehmer, die sich einen Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag wünschen. Mit dem Feelgood Management gehen Arbeitgeber zunehmend darauf ein und machen die Bedürfnisse der Mitarbeiter zur Priorität und Chefsache. Welche Rolle dem Feelgood Management in Unternehmen zukommt, welche Möglichkeiten sich dahinter verbergen und wie das Feelgood Management in der Praxis aussieht…



Feelgood Management: Mitarbeiter glücklich machen

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Definition: Was ist Feelgood Management

Der Begriff Feelgood Management, zu deutsch „Wohlfühl-Management“ mag manch einen dazu verleiten, an Wellness-Oasen, Strand und Erholung zu denken. Ganz so simpel ist es dann doch nicht. Und die Arbeit eines Feelgood Managers oder Chief Happiness Officers, wie der Job auch genannt wird, ist eben so anspruchsvoll wie wichtig, da er häufig diverse Personen in einer verkörpert:

  • Vertrauensperson
  • Ansprechpartner
  • Ratgeber
  • Eventorganisator
  • Vermittler

Im Grunde ist es Ziel und Aufgabe des Feelgood Managements, eine bestmögliche Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich alle Mitarbeiter wohl fühlen, zufrieden mit ihrem Job sind sowie gerne und motiviert arbeiten. Anders ausgedrückt: Die Arbeit im Feelgood Management macht die Arbeit der anderen Mitarbeiter besser und schöner. Es geht darum, auf die Bedürfnisse des Personals einzugehen und für glückliche Mitarbeiter zu sorgen. Darüber freuen sich die Angestellten, ganz uneigennützig sind solche Maßnahmen aber von Unternehmen aber natürlich nicht.

Seit Jahren wird vor dem demographischen Wandel gewarnt und so existiert bereits in einigen Branchen ein klarer Fachkräftemangel. Um diesen zu kompensieren, müssen Unternehmen umdenken. Im Wettbewerb mit der Konkurrenz müssen sie attraktiv für Bewerber sein. Das Feelgood Management ist eine große Chance, um sich von anderen abzuheben und als Arbeitgeber mehr zu bieten.

Gleichzeitig dürfen die bereits vorhandenen Mitarbeiter nicht vernachlässigt werden. Für viele Arbeitnehmer ist die Arbeit eine Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Sie wollen sich mehr einbringen, suchen einen Job, der die eigenen Fähigkeiten und Interessen besser abdeckt.

Feelgood Management: Vertrauensbildende Maßnahmen für Mitarbeiter

Einer Studie des Statistischen Bundesamts zufolge verwenden die Deutschen rund die Hälfte ihrer Zeit auf Arbeit und Freizeitaktivitäten, wenn man Grundbedürfnisse wie Essen und Schlafen abzieht.

Tendenz steigend. Wer also einen Großteil seines Lebens auf der Arbeit mit Kollegen verbringt, möchte sich dort wohlfühlen. Feelgood Management bedeutet jedoch nicht, dass jetzt Bespaßungs-Maßnahmen wie etwa der Kicker im Pausenraum angeschafft oder wöchentliche Freizeitaktivitäten unternommen werden.

Vielmehr geht es um etwas anderes. Anita Feuchtinger, Beraterin, Mediatorin und Moderatorin, beschreibt Feelgood Management folgendermaßen:

Es geht darum, die Bedürfnisse und Belange der Mitarbeiter wahrzunehmen, ernst zu nehmen und etwas dafür beziehungsweise nicht länger dagegen zu tun. Entscheidend für die Unternehmen ist, dabei dennoch authentisch zu bleiben: Die Maßnahmen müssen zur Unternehmenskultur passen.

Dabei ist Feelgood Management nicht nur für die alteingesessene Belegschaft interessant, sondern gerade auch für Neuankömmlinge. Oftmals trauen sie sich nicht, Dinge anzusprechen, sind mit Ideen und Vorschlägen zurückhaltend, schließlich will man als Neuling nicht gleich unsichtbare Teamregeln verletzen.

Andererseits kann ein gutes Feelgood Management auch Konflikte und Frust vorbeugen, indem der oder die Zuständige den neuen Mitarbeitern als Mentor in der Einarbeitungsphase zur Seite stehen. Das kann vorzeitige Kündigungen und somit den Verlust an Know-how verhindern.

Feelgood Management ist daher eine Frage der Mitarbeiterbindung. Dazu können Maßnahmen rund um folgende Themen zählen:

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Aufgaben im Feelgood Management

Wer im Bereich des Feelgood Managements arbeitet, hat ein vielfältiges Aufgabenspektrum. Die große Hauptaufgabe ist es, durch Präsenz und verschiedene Maßnahmen das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu stärken. Je zufriedener die Mitarbeiter sind, desto stärker wirkt sich das auf die Arbeitsatmosphäre aus.

Eine verbesserte Unternehmenskultur trägt zu einer stärkeren Motivation und Effizienz bei und kommt letztlich dem Unternehmen zugute. Dafür muss ein Feelgood Manager vor allem Möglichkeiten zum Gespräch anbieten – sei es persönlich in der Teeküche oder im Loungebereich, sei es virtuell durch Skype oder Chat.

Gerade wenn ein Unternehmen noch kein Feelgood Management hat, ist am Anfang teilweise Überzeugungsarbeit zu leisten. Feuchtinger dazu:

Damit Feelgood Management Erfolg hat, muss die Unternehmensleitung dahinter stehen. Es darf also keine Alibifunktion für eine ansonsten mangelhafte Führungskultur sein, sondern hat eine strategische Aufgabe. Das heißt zugleich: Die einzelnen Maßnahmen müssen zur Unternehmenskultur passen. Unglaubwürdiger Aktionismus schadet dem Image des Unternehmens nachhaltig – nach innen wie außen.

Folgende Fähigkeiten erfordert das Feelgood Management:

  • Empathie

    Ein Feelgood Manager muss sich in die Angestellten hineinversetzen können. Ohne das nötige Einfühlungsvermögen kann er nicht das Vertrauen seiner Mitarbeiter gewinnen. Das ist aber notwendig, um im geschützten Rahmen kritische Punkte besprechen zu können. Im Feelgood Management kommt daher dem Zuhören eine wichtige Rolle zu. Denn nur, wenn die Mitarbeiter sich trauen, Dinge zu benennen und wenn ihnen zugehört wird, lassen sich Prozesse oder Abläufe verbessern.

  • Konfliktmanagement

    Neben der Empathie für einzelne Mitarbeiter ist ein Gespür für das vorherrschende Klima von Bedeutung. Insbesondere bei viel Frust und kritischen Stimmen sollte zügig, aber nicht unüberlegt gehandelt werden. Es ist wichtig, die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter ernst zu nehmen. Werden Konflikte nicht angegangen, resultiert das in demotivierte Mitarbeiter und Dienst nach Vorschrift. Dann lieber Geld in ein vernünftiges Feelgood Management investieren als es so durch fehlenden Arbeitseinsatz zu verschenken.

  • Kommunikation

    Und zwar mit den Mitarbeitern. Viele Unternehmen verschenken Potenzial, weil sie ihre Mitarbeiter nicht fragen. Die sitzen an der Basis und haben häufig eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen, weil sie tagtäglich bestimmte Arbeitsabläufe erleben. Aber sie werden ignoriert. Ein Feelgood Manager ist nicht nur die personifizierte Anlaufstelle für solche Ideen, sondern dient bei gestörter Kommunikation als Mediator zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber.

  • Kreativität

    Feelgood Management muss sich gemäß den Möglichkeiten praktikable Ideen für die Mitarbeiter einfallen lassen. Nicht jedes Unternehmen kann mal eben ein betriebseigenes Fitness-Studio einrichten. Dennoch ist es möglich, Mitarbeitern Ideen für eine gesündere Ernährung, für Stressabbau und mehr Spaß bei der Arbeit mitzugeben. Das können Angebote wie kostenloses Obst oder auch Mitarbeiter-Events wie Kochkurse oder gemeinsame Ausflüge sein.

Entscheidend für ein gutes Feelgood-Mangement ist, dass der Mensch dabei im Fokus steht. Die Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, dass sie ihrem Arbeitgeber wichtig sind. Diese Wertschätzung kommt im Berufsalltag manchmal zu kurz und ist ein wichtiger Aspekt in der Mitarbeitermotivation.

Interview: Der Beruf des Feelgood Managers

Feelgood Management ist auf dem Vormarsch, noch ist das Berufsbild jedoch die Ausnahme und eher selten anzutreffen. In genau diesem Job tätig ist Stefanie Häußler, die als Feelgood Managerin beim Leipziger Unternehmen Spreadshirt arbeitet. Wir haben mit Ihr über das Feelgood Management gesprochen:

Was bitteschön macht eine Feel Good Managerin?

Natürlich sich um das Wohlbefinden der Mitarbeiter kümmern. Zum Glück gibt es immer mehr Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig Mitarbeiter für den Erfolg eines Unternehmens sind. Mit ihnen steht und fällt alles. Da man heutzutage einen Großteil seiner Zeit im Beruf mit seinen Kollegen verbringt, ist es wichtig, dass man sich wohlfühlt, gern zur Arbeit geht. Und genau darum kümmere ich mich. Das fängt bei der passenden Mittagpausen-Verpflegung an und geht bis hin zu netten Abendveranstaltungen oder Serviceangeboten bei Problemen im Alltag wie Wohnungssuche oder Kinderbetreuung.

Und wie wird man denn Feel Good Managerin? Das ist ja kein Ausbildungsberuf und die Stelle war doch bestimmt nicht so ausgeschrieben…

Doch, die Stelle war so ausgeschrieben, und ich war sofort total begeistert, weil ich eben davon überzeugt bin, dass der Mitarbeiter selbst das wichtigste Gut im Unternehmen darstellt. Ich habe mich beworben, und es hat geklappt. Ich denke, sowohl meine Begeisterung für diese Aufgabe als auch meine Leipzig-Kenntnisse waren ein Pluspunkt. Warum genau ich jetzt diesen tollen Posten habe, müssen Sie aber meine Chefin fragen.

Lassen Sie uns ruhig erst mal weiterreden. Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?

Aufstehen, ins Büro fahren, E-Mails checken und jeden Tag neue spannende Dinge organisieren und lernen. Manche Ideen für, nennen wir sie „Feel-Good-Angebote“ habe ich selbst, andere kommen direkt von den Mitarbeitern. Das ist wirklich toll und hat mich zeitlich bisher immer ausgefüllt. Und es gibt noch so viele spannende Sachen zu organisieren, dass die Zeit manchmal gar nicht ausreicht. Ich hole mir auch viele Ideen aus meiner Freizeit, von der Straße. Ich lasse mich inspirieren und schaue mich immer nach neuen Ideen um – Plakate, Angebote, …

Als ich über Sie das erste Mal getwittert habe, waren die Reaktionen: Toller Job, den hätte ich auch gern. Ist das wirklich so ein Traumjob oder hat der auch seine Schattenseiten?

Es macht sehr viel Spaß und ist eine tolle Aufgabe. Es passt eben zu Spreadshirt, und auch ich fühle mich sehr wohl mit meinen Kollegen und meiner Aufgabe. Aber man muss eben auch wissen, dass man es nicht immer jedem recht machen kann, in keinem Job. Das zunehmende positive Feedback aber macht die Position des Feel Good Managers auf jeden Fall zu einem Traumjob.

Welche Fähigkeiten, glauben Sie, sind für Ihren Job unentbehrlich?

Man muss offen, kreativ und ein bisschen abenteuerlustig sein. Sonst hätte ich mich für eine solche Stelle wahrscheinlich nicht beworben. Man muss ein offenes Ohr haben und eine gewisse Präsenz, das ist bei über 300 Mitarbeitern auf zwei Kontinenten nicht immer so einfach. Man muss darüber hinaus geduldig sein, da vieles in diesem Bereich noch am Entstehen ist. Und man sollte den Mut haben, Dinge auszuprobieren…

Hilft dabei vielleicht auch, dass Sie eine attraktive Frau sind?

Danke, so was liegt ja immer im Auge des Betrachters. Ich kann deswegen aber nicht sagen, ob es mir Vor- oder Nachteile bringt.

Wie lässt sich denn der Erfolg Ihrer Arbeit messen? Und woran messen Sie sich selbst?

Das ist wirklich schwierig. Vor allem das Feedback der Kollegen ist wirklich wichtig für meine Arbeit, um zu wissen was ankommt und was nicht. Die Vorschläge und die Fragen mit denen die Kollegen auf mich zukommen, zeigen mir, dass Interesse da ist. Oft bekomme ich auch direktes Feedback und das gibt auch mir ein gutes Gefühl.

Danke für das Gespräch.

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Feelgood Manager: Gehalt und Ausbildung

Das Berufsbild des Feelgood Managers entwickelt sich erst seit einigen Jahren in Deutschland, daher gibt es keinen festen Ausbildungsweg. Klassischerweise führt die Laufbahn ins Feelgood Management vom Personalmanagement dorthin. Wer sich für Feelgood Management interessiert, hat meist ein abgeschlossenes Studium mit Human Resources Background, also:

  • Wirtschaftswissenschaften
  • Soziologie
  • Psychologie

Nie verkehrt ist natürlich Berufserfahrung im Recruiting. Einige Startups nutzen das Jobprofil des Feelgood Managers bereits. Mittlerweile werden auch Ausbildungen und zertifizierte Kurse für dieses neue Berufsbild angeboten. Das Jahresgehalt für eine Stelle im Feelgood Management liegt bei etwa 40.000 Euro.

[Bildnachweis: Pressmaster by Shutterstock.com]

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