Pharmazeutisch-technischer Assistent Ausbildung
Die Berufsausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten bzw. zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin dauert in Vollzeit 2,5 Jahre. Sie kann auch in Teilzeit absolviert werden, nimmt dann fünf Jahre in Anspruch. Die Ausbildung gilt als anspruchsvoll. Ihre Durchführung wurde im Rahmen des PTA-Reformgesetzes, das zum 1. Januar 2023 in Kraft trat, näher geregelt.
Aufgeteilt ist die Ausbildung zum PTA in einen 2 Jahre dauernden Unterricht an einer staatlichen oder privaten Berufsschule sowie eine 6-monatige praktische Ausbildung in einer Apotheke.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 100 PTA-Berufsschulen. Nach der erfolgreichen Prüfung wird die Berufserlaubnis erteilt. Ohne staatliche Anerkennung darf der Beruf nicht ausgeübt werden.
Wie läuft die PTA Ausbildung ab?
Im schulischen Teil in der Berufsschule lernen die PTAs unter anderem, Arzneipflanzen zu erkennen, Arzneimittel herzustellen und mit EDV-Programmen umzugehen. In den Ferien leisten sie zudem ein 4-wöchiges Praktikum in einer Apotheke und einen Ersthelferkurs ab. Die schulische Ausbildung endet mit schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen.
Im praktischen Teil der Ausbildung in der Apotheke bearbeiten die pharmazeutisch-technischen Assistenten ärztliche Verschreibungen, beschaffen Informationen und beraten Kunden. Außerdem lernen sie, Arzneien herzustellen und Preise zu berechnen. Ihre praktische Ausbildung beenden die Auszubildenden mit einer mündlichen Prüfung im Fach „Apothekenpraxis“.
Voraussetzungen PTA
Ein mittlerer Schulabschluss wie ein Realschulabschluss ist Voraussetzung, um an einen Ausbildungsplatz an einer Berufsschule zu kommen. Arbeitgeber wollen mindestens die Note 3,5 auf dem Abschlusszeugnis sehen. Gute Schulnoten in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik werten eine Bewerbung auf.
Darüber hinaus sollten pharmazeutisch-technischen Assistenten Interesse an Medizin und Chemie, Geschicklichkeit, Sorgfalt und Kommunikationsfähigkeiten im Umgang mit Kunden haben.
Kosten
Die PTA-Ausbildung führen sowohl staatliche als auch private Berufsschulen durch. Private Schulen erheben Lehrgebühren in Höhe von 150 bis 400 Euro pro Monat, staatliche nicht. Allerdings übernehmen einige Bundesländer das Schulgeld auch für die Ausbildung an einer privaten PTA-Berufsschule.
Darüber hinaus können PTA-Azubis unter Umständen Schüler-Bafög beantragen, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Auch ein Bildungskredit des Bundes (KfW) ist eine Option.
PTA Ausbildung Inhalte
Mit diesen Ausbildungsinhalten beschäftigen sich Azubis laut Richtlinie der Bundesapothekerkammer (BAK) in ihrer Ausbildung:
- Rechtsvorschriften über den Apothekenbetrieb sowie über den Verkehr mit Arzneimitteln
- Fertigarzneimittel und ihre Anwendungsgebiete und Lagerung
- Gefahren bei der Anwendung von Arzneimitteln
- Merkmale eines Arzneimittelmissbrauchs und einer Arzneimittelabhängigkeit
- Notfallarzneimittel
- Prüfung von Arzneimitteln in der Apotheke
- Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke
- Ausführung ärztlicher Verschreibungen
- Beschaffung von Informationen über Arzneimittel
- Berechnung der Preise
- Informationen bei der Abgabe von Arzneimitteln
- Nutzung digitaler Technologien in der Apotheke
- Aufzeichnungen
- Apothekenübliche Waren und Dienstleistungen
- Umweltgerechte Entsorgung von Arzneimitteln
- Qualitätsmanagement
Bewerbung für die Ausbildung zum PTA
Bewerber um einen Ausbildungsplatz zum PTA oder zur PTA legen ihrer Bewerbung möglichst diese Unterlagen bei:
- Tabellarischer Lebenslauf (mit Unterschrift)
- Schulabschlusszeugnis (Kopie mit Beglaubigung)
- Personalausweis oder Reisepass (Kopie mit Beglaubigung)
- Zwei Passbilder
- Einfaches polizeiliches Führungszeugnis
- Ärztliches Gesundheitszeugnis über die Eignung zur Berufsausübung
Pharmazeutisch-technischer Assistent Weiterbildung
Für pharmazeutisch-technische Assistenten bieten sich sowohl technische als auch kaufmännische Weiterbildungen an. Dazu zählen etwa die Fortbildungen zum Techniker Biotechnik oder zum Technischen Fachwirt.
Mit Abitur, Fachhochschulreife oder ausreichend Berufserfahrung kommt auch ein Studium infrage. Geeignete Studiengänge sind beispielsweise Pharmatechnik, Pharmamanagement, Pharmaproduktion, Pharmatechnologie, Gesundheitsmanagement, Pharma-Biotechnologie, Biochemie, Biopharmazeutische Wissenschaften oder Chemie. Zudem stehen die Chancen nicht schlecht, als ausgebildete/r PTA einen Studienplatz in Pharmazie zu erhalten, um im Folgenden selbst Apotheker zu werden.
Pharmazeutisch-technischer Assistent Gehalt
Pharmazeutisch-technische Assistenten verdienen im Schnitt 2.500 Euro bis 2.700 Euro brutto monatlich. Ihr Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.300 Euro und 2.400 Euro. Mit mehrjähriger Berufserfahrung kommen monatliche Gehälter von 3.000 Euro bis maximal 3.450 Euro brutto in Reichweite.
In der Ausbildung erhalten PTAs rund 800 Euro brutto im Monat. Über das Gehalt können sich die Azubis aber nur während des 6 Monate dauernden Anerkennungspraktikums in einer öffentlichen Apotheke freuen. Der schulische Teil der Ausbildung wird nicht vergütet. Es können sogar monatliche Lehrgebühren anfallen.
Für die Höhe des Gehalts ist eine mögliche Tarifbindung entscheidend. Für die Arbeitnehmerseite verhandelt die Apothekengewerkschaft Adexa die Tarifverträge aus, für die Arbeitgeberseite der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) sowie die Apothekerverbände in den Kammerbezirken Nordrhein und Sachsen. Daher können sich die PTA-Tarife regional unterscheiden.
PTA Gehälter laut Tarifvertrag im Tarifgebiet des ADA
- 1.-2. Berufsjahr: 2.419 Euro brutto monatlich
- 3.-5. Berufsjahr: 2.538 Euro
- 6.-8. Berufsjahr: 2.737 Euro
- 9.-14. Berufsjahr: 2.954 Euro
- ab 15. Berufsjahr: 3.072 Euro
Pharmazeutisch-technischer Assistent Stellenangebote
Stellenangebote und offene Jobs gibt es in öffentlichen Apotheken, Krankenhausapotheken, Krankenkassen, pharmazeutischen und chemischen Unternehmen, der Pharma- oder Kosmetikindustrie oder an Hochschulen. Auch steht ausgebildeten PTAs eine Laufbahn als Pharmareferent offen. In Deutschland gibt es über 18.000 Apotheken, die als potenzielle Arbeitgeber infrage kommen.
Pharmazeutisch-technischer Assistent Jobs
Den Traumjob in über 100.000 aktuellen Stellenangeboten finden – ganz einfach:
PTA Steckbrief
Pharmazeutisch-technische Assistenten arbeiten sowohl im Labor als auch im direkten Kundenkontakt. Eine 40 Stunden-Woche in Vollzeit ist für sie die Regel. Pharmazeutisch-technische Assistenten arbeiten im Schichtdienst und müssen auch Arbeit am Wochenende, etwa an Samstagen, einkalkulieren. Viele PTAs arbeiten in Teilzeit. Ins Englische wird Pharmazeutisch-technischer Assistent mit pharmaceutical technical assistant übersetzt.
PTA Aufgaben
Pharmazeutisch-technische Assistenten…
- beraten Kunden zu Einnahme und Nebenwirkungen von Medikamenten
- geben Medikamente an Kunden ab
- führen Gesundheitstests wie Blutdruckmessung oder Blutzuckerbestimmung durch
- stellen auf Rezept Salben, Lösungen, Zäpfchen, Augentropfen oder Tees her
- prüfen im Labor Arzneistoffe auf Zusammensetzung und Qualität
Pharmazeutisch-technischer Assistent Zukunft
Von 1995 bis 2022 stieg die Zahl der pharmazeutisch-technischen Assistenten in Deutschland nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände von rund 45.500 auf knapp 77.400. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Apotheker von rund 44.700 auf 56.400 zu — und damit deutlich langsamer.
Denn in Deutschland gibt es von Jahr zu Jahr weniger Apotheken. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sank die Anzahl der Apotheken von 2021 auf 2022 um 393 auf 18.068 Apotheken — der stärkste Rückgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Dennoch sind die Zukunftsaussichten intakt. Allein schon wegen der Alterung der Gesellschaft versprechen Gesundheitsberufe aller Art erstklassige Perspektiven. Immer mehr Patienten werden in Zukunft mit Medikamenten versorgt werden müssen. Pharmazeutisch-technische Assistenten haben bis auf Weiteres alle Hände voll zu tun.